Libella
- Mitglied seit 14.01.2009
- 1 Freund*in
- 62 Bücher
- 6 Rezensionen
- 24 Bewertungen (Ø 4,25)
Libellas Bücher
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Dieses Buch ist eine Mischung aus dem klassischen Agententhriller und Liebesroman - und dabei sehr charakterlastig. Bücher in der Art hab ich bis jetzt noch nicht so viele gelesen, aber ich muss sagen, dass mir diese Mischung gefällt!
"Der russische Freund" ist spannend und mitreißend - die Protagonistin hab ich ins Herz geschlossen - deshalb von mir wohlverdiente vier Sterne!
Ein neuer Schwedenkrimi von Lennart Ramberg - als ein Wissenschaftler, der den Nobelpreis bekommen sollte, tot aufgefunden wird, engagieren die Mitglieder des Nobel-Kommitees eine junge Ermittlerin. Sie soll herausfinden, ob der Tod mit dem heißbegehrten Preis zusammenhängt. Weil sie die Freundin des Wissenschaftlers war, stürzt sie sich regelrecht in die Arbeit, denn sie glaubt, es war Mord.
Die Idee ist interessant, nur leider bleibt die Spannung über lange Stellen etwas auf der Strecke. Für dieses Buch muss man viel Geduld mitbringen.
Von der psychischen Störung, die Lea hat, habe ich davor noch nie gehört. Sie hat Angst zu ersticken, weswegen sie nichts mehr isst. Dadurch wird sie stark untergewichtig und entscheidet sich, in eine Klinik zu gehen. Hier muss sie sich ihren Ängsten stellen und lernt die anderen Patienten kennen, die einige skurrile Geschichten zu erzählen haben. Lea verliebt sich in Ben, ein Patient, der einen Sammelzwang hat.
Das Buch ist toll und einfühlsam geschrieben, das Hauptthema bildet Leas Krankheit und die Arbeit daran, sie zu überwinden. Die Liebesgeschichte mit Ben hat mich jedoch nicht überzeugt, sie wirkt aufgesetzt und es wird nicht sehr in die Tiefe gegangen. Man hat das Gefühl, sie ist lediglich da, um das Buch spannender zu machen und Lücken in der Handlung zu füllen. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen, da das Leben in der Klinik sehr spannend beschrieben wird.
Wenn ein Mann über die Frauen in seinem Leben erzählt, kann das durchaus heikel und riskant werden. Nicht so bei Andrea Camilleri. Es gelingt ihm, den Frauen tatsächlich wie auf der Buchrückseite zu lesen, ein Denkmal zu setzen. Man liest keine Abrechnung, sondern von der Hingabe des Autors zu den verschiedenen Frauen in seinem Leben.
Die übrigens nicht alle real waren, Antigone und Carmen schaffen es ebenso in diese Liste wie existierende Frauen. Auch Camilleris Großmutter kommt vor, die ihn prägte wie sonst keine Frau.
Bewertung zu "Und Gott sprach: Wir müssen reden!" von Hans Rath
Dass Gott in einer Reinkarnation auf die ein oder andere Weise auf unserer Erde weilt, haben wir schon in einigen Filmen oder Büchern mitbekommen - und Hans Rath präsentiert uns nun nach seiner grandiosen Trilogie um Paul Schuberth einen weiteren, sehr unterhaltsamen, aber weisen Roman, in dem ein junger Mann auf Gott trifft.
Dr. Jakob Jakobi ist Psychologe und Sohn eines berühmten Psychologen. Doch leider ist er weniger erfolgreich als sein Vater - ihm bleiben die Patienten aus, seine Ex-Frau setzt ihn vor die Tür, nachdem sie ihn von ihrem eifersüchtigen Lebensgefährten niederschlagen lässt und seine Mutter und sein arroganter Bruder halten ihn für eine totale Nullnummer. Aber in genau diesem Moment, als er denkt, schlimmer kann es nicht mehr werden, trifft er auf Abel Baumann, der ihm ein beachtliches Honorar anbietet für eine Probestunde - da Jakobi so gut wie pleite ist, nimmt er an. Und so beginnt ein kleines aber feines Abenteuer mit Abel Baumann, der sich nach und nach als Gott zu erkennen gibt. Seit Jahrhunderten benutzt er seelenlose Körper von Menschen, um die Menschheit auf den richtigen Weg zu führen - nun, zumindest versucht er es. Nicht immer gelingt das.
Hinter "Und Gott sprach: Wir müssen reden" verbirgt sich zwar eine schon in etwa bekannte Handlung, doch Hans Rath hat es dennoch geschafft, so einige überraschende und unvorhersehbare Momente einzubringen und schafft es mit seinem tollen, lockeren Schreibstil, den Leser gänzlich und gleichzeitig zu fesseln, amüsieren und über die Moral der Geschichte nachzudenken. WIr finden hier kein gezwungen lustiges Geplänker vor, sondern Worte und Taten, die natürlich Fiktion sind, mich aber dennoch zum Nachdenken gebracht haben. Gläubig bin ich zwar nicht (mehr), aber die Art von Gott wie Rath hier in der Person von Abel Baumann darstellt, ist eine sehr glaubwürdige Version und schließlich kann niemand so genau sagen, ob das auch nicht vielleicht stimmten könnte? Erfahren werden wir es wohl nie, aber das ist auch vollkommen unwichtig. Es sind die kleinen menschlichen Gesten unseres Verhaltens, die unser Leben komplett bestimmen und darauf kommt es an. Jeder Einzelne hat die Macht, etwas zu verändern, sofern er das möchte und auch daran glaubt.
Den Roman kann ich nur jedem empfehlen - nicht nur für die bereits existenten Fans des Autors geeignet, sondern eigentlich für alle - ob Krimileser oder Liebhaber der historischen Romane, hier findet ihr alles, was ihr zu einem tollen Leseevergnügen benötigt!
Über mich
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- 14.01.1993