Libris
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Libris´ Bücher
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Bewertung zu "Die Priesterin von Avalon" von Marion Zimmer Bradley
Bewertung zu "Die Farbe des Todes / Die Insel der flüsternden Stimmen" von Laurie King
„Eine Handvoll Feenstaub“ war eins meiner ersten Feenbücher – auf meiner Ausgabe war noch ein Rubbelfeld, dass nach künstlich-süßlichem Blumen roch und deswegen ich es damals unbedingt haben wollte.
Die Handlung lässt sich in wenigen Sätzen zusammen fassen:
Mädchen zieht gezwungenermaßen mit ihrer Mutter nach Schottland und trifft dort nicht nur auf eine schrullige alte Nachbarin mit Kater, sondern auch auf Feen. Ziemlich schnell freundet sie sich mit selbigen an und taucht tiefer in die mystische Welt ein, besucht einen Feenball und das Leben im fremden Schottland ist plötzlich gar nicht mehr so furchtbar. Eine Portion Drama darf natürlich auch nicht fehlen: Rosies Lieblingsfee wird krank und nur sie kann ihr helfen, denn die einzige Heilung liegt bei den Menschen.
Denn wie man erfährt, wird eine Fee geboren aus dem Bündel Glück, dass übrig bleibt wenn ein Kind stirbt. Die Fee lebt dann, solange sich noch jemand an das Kind erinnert – Rosies Aufgabe ist also rauszufinden welches Kind zu ihrer Fee gehört und die Erinnerung daran wieder zu wecken.
Ich persönlich fand den Grundgedanken dahinter als, damals noch junges Ding, beruhigend. Auch wenn ich jetzt schon sterbe, dann bleibt noch irgendwas von mir übrig solange sich noch jemand an mich erinnert.
Die Sprache ist einfach, geeignet für Kinder im Grundschulalter. Für Ältere empfinde ich die Geschichte als etwas zu simpel und vorhersehbar. Aufgrund dessen, dass es dennoch ein gutes Buch ist, gebe ich ihm 3 Sterne.
„Hallo, hier ist Radio Gamma!“
Mit diesem Satz beginnt einer der besten SciFi-Romane, der mir je untergekommen ist. Entdeckt habe ich diese Perle auf dem Flohmarkt und eigentlich nur mitgenommen, weil ich noch nicht so viele Bücher mit grünem Einband besaß. Der Klappentext klang für mich nämlich erstmal ziemlich abstrus:
„Dies ist die abenteuerliche Geschichte von Stan Ternansky, der in einem Pontiac ohne Motor eine schnurgerade, ewig abwärts führende Straße entlangrollt, durch eine Landschaft, die sich alle 180 Kilometer wiederholt, auf der Suche nach Klonen seiner Frau…“
Soweit klingt das noch ganz simpel, doch hinter „Lord Gamma“ steckt noch wesentlich mehr. So wird Stan beispielsweise von einem mysteriösen Radiomoderator namens „Gamma“ angeleitet, der nicht nur das einzig empfangbare Programm zusammenstellt, moderiert und kommentiert (alles allein) sondern anscheinend auch über jedes für Radioempfang geeignetes Gerät Gespräche mithören und auch antworten kann. Stan geht er damit ganz schön auf die Nerven – doch er braucht die Unterstützung um seine Frau zu finden. Von der existiert alle 180 Kilometer ein Klon, in einem Bunker in dem immer dieselben Menschen sind, ebenfalls Klone. Die Gesellschaftsform und der Grundaufbau jedes Bunkers unterscheiden sich jedes Mal, ebenso wie der „Lord“, die höchste Macht dieser Welt. An jedem Klon muss Stan ein helmartiges Ding ausprobieren, an eine Art Anschlussstelle die jeder Klon im Nacken hat – ist es der falsche Klon passiert nichts, was bei dem richtigen passiert weis Stan nicht. Gamma behält einiges für sich. Damit er an den Klon rankommt, muss er ihn aus dem Bunker entführen, was nicht nur bei selbiger Überredungskunst fordert, sondern ihn auch ins Visier der Lords rückt. Schlimmer ist für ihn jedoch, dass er jeden falschen Klon erschießen muss. Zurück bringen kann er sie allein wegen der Erinnerung nicht, darf – laut Gamma – nicht riskieren, dass diese den Lord(s) in die Hände fallen. Das Erschießen ist dabei noch die humanste Art, denn kein Klon überlebt es die unsichtbare Grenze zwischen den Zonen zu überqueren.
Die Handlung wird insgesamt rasch komplexer, ich spare mir eine weitere Erklärung und empfehle nur jedem, es selber zu lesen. Ehrlich gesagt, habe ich auch noch nicht jeden Aspekt des komplexen Ganzen erfasst, doch für mich macht das auch ein gutes Buch aus – dass man auch bei erneutem Lesen immer noch eine Kleinigkeit entdeckt.
Mit den Charakteren kann man sich leicht anfreunden, sie sind durch das Drumherum gut dargestellt und haben ihren ganz eigenen Charme. Allzuviele gibt es auch nicht, es beschränkt sich weitest gehend auf Stan, seine Frau Prill und Gamma – der jedoch bleibt bis zuletzt undurchschaubar.
Auch die Sprache ist leicht zu verstehen, einfache Sätze, nur die durchaus komplexe Hintergrundhandlung muss man erstmal durchschauen. Als leichte Lektüre würde ich es nicht bezeichnen, selbst wenn es sich locker runterliest muss man dem ganzen einen zweiten und dritten Blick gönnen eh man beginnt mehr zu verstehen als das offensichtliche.
Für mich ist es ein definitiv gelungenes, in seiner Art einzigartiges Science Fiktion Werk, dass es durchaus wert ist gelesen zu werden. 5 Sterne.
Plötzlich blind – eine Situation mit der die wenigsten Menschen gerne konfrontiert wären. In Saramagos „Die Stadt der Blinden“ passiert das jedoch etlichen, wie eine Seuche greift die Blindheit um sich. Um eine Ausbreitung zu verhindern, werden die Betroffenen in einer stillgelegten Anstalt eingesperrt und streng bewacht. Dort drin entwickeln sich schnell katastrophale Umstände, gibt es doch keine ärztliche Hilfe, nur Essenszuteilungen. Wer versucht zu entkommen wird erschossen.
Die Blinden müssen nicht nur mit ihrer neuen Situation klar kommen, sondern auch versuchen intern eine Gesellschaft aufrecht zu erhalten. Mit Hilfe einer noch sehenden, die sich blind gestellt hat um ihren Mann begleiten zu können, scheint dies auch zunächst zu gelingen, doch Machtgier herrscht auch hier noch.
Auch wenn die Charaktere namenslos sind, so sind sie doch ausreichend dargestellt und wiedererkennbar, man kann sich gut in sie hinein fühlen. Angesichts der thematisierten Blindheit finde ich es auch gut gelungen, dass Aussehen weniger eine Rolle spielt als Charakter und Verhalten. Unterstützt wird das noch durch die fehlenden Anführungszeichen, allerdings macht das es etwas schwer zuzuordnen wer was sagt bzw. wann die Personen wechseln. Man gewöhnt sich aber schnell daran.
Die Handlung empfand ich als durchaus interessant, wenn sie bis auf einige Stellen weniger spannend und actionreich ist. Vermisst habe ich eine zumindest semi-wissenschaftliche Erklärung für die Blindheit, auch fehlt die Sicht der Bevölkerung, die nicht betroffen ist. Eine Auflösung gab es am Ende nicht, so plötzlich wie sie gekommen ist geht die Seuche auch wieder vorbei.
Ich gebe dem Buch 3 Sterne.
Über mich
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- 07.11.1996