Das Buch beschreibt den harten Alltag am Theater. Ute Lemper hat körperlich alles gegeben und viele Schmerzen erlebt.
Obwohl ich ihre Art sehr mag, Kunst und Leben in Bezug zu setzen zur Politik, hätte ich mir manchmal mehr Persönliches gewünscht, aber das ist ja auch schwierig heutzutage. Als sie einmal das Opfer von Gewalt wird, kann sie natürlich allein aus rechtlichen Grünen nichts Genaues erzählen und ausserdem muss jeder Künstler selbst entscheiden, wieviel er preisgeben möchte. Die Schilderungen vom Theaterleben sind sehr schön. Lempers Distanz zur Familie und zu ihrem bürgerlichen Hintergrund wirkt manchmal traurig. Sie hatte von Kindheit an eine merkwürdige Verachtung für alles Normale. Die Furcht vor dem Normalen wird immer wieder thematisiert. Es hat nich sehr berührt zu lesen, wie ihre Mutter starb. Sehr begabt, sehr intelligent, etwas kühl. Auf jeden Fall ein bewegtes Leben und eine ehrliche Auseinandersetzung mit Deutschland.