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Cover des Buches Vegan for Fit (ISBN: 9783938100813)

Bewertung zu "Vegan for Fit" von Attila Hildmann

Vegan for Fit
Lieblingsbuchhandlungvor 11 Jahren
Cover des Buches Die Frau, die allein ein ganzer Tisch war (ISBN: 9783940029706)

Bewertung zu "Die Frau, die allein ein ganzer Tisch war" von Tor Å Bringsværd

Die Frau, die allein ein ganzer Tisch war
Lieblingsbuchhandlungvor 14 Jahren
Cover des Buches Unsichtbar (ISBN: 9783498000813)

Bewertung zu "Unsichtbar" von Paul Auster

Unsichtbar
Lieblingsbuchhandlungvor 14 Jahren
Rezension zu "Unsichtbar" von Paul Auster

“Unsichtbar”, der neue Roman von Paul Auster, ist ausgesprochen vielschichtig und von solch atmosphärischer Dichte, dass er sich kaum auf [s]ein bloßes Handlungsgerüst reduzieren lässt. Daher reiße ich die Geschichte an dieser Stelle lediglich an:

New York, 1967. Adam Walker, 20jähriger Literatur-Student der Columbia University, lernt auf einer Party den französischen Gastprofessor Born sowie dessen Freundin Margot kennen. Aus dieser Bekanntschaft entspinnt sich für Walker sehr bald ein attraktives Angebot, journalistisch zu arbeiten - und zugleich macht ihm Margot [über]deutlich, dass auch sie Interesse an ihm hegt, was in ihrem Fall jedoch weniger mit beruflichen Interessen zu tun hat…

Wie in der Folge dieser Szenerie, wird im Laufe des Romans immer wieder Spannung aufgebaut, die sich dann entlädt - aber nie zur Gänze. Irgendwann trifft Walker die beiden in Paris wieder, irgendwann wechselt die Erzählperspektive, irgendwann wird ein Buch zitiert, irgendwann sind 40 Jahre vergangen, und immer wieder sind wir ungläubig, schockiert, fassungslos. “Unsichtbar” ist ein Buch über Beziehungen und Bande, Netzwerke, Dummheiten, Intrigen, Familie[n], Literatur, Ansehen, persönliche Eitelkeiten, Liebe, Grundsätze und Ideale… vor allem aber über das Spiel mit Wahrheit und Lüge.

Nach etwa einem Drittel der Lektüre war ich atemlos schockiert [was sich im weiteren Verlauf wiederholte ("34")], und bzw. doch am Ende… wird jeder Leser anders denken und empfinden, mutmaße ich.

- Ein großartiges Buch, für mich jedoch kein ‘Thriller’, zu welchem 'der Spiegel' es machte…

Cover des Buches Der Winter nach der schlimmen Liebe (ISBN: 9783351030292)

Bewertung zu "Der Winter nach der schlimmen Liebe" von Eva Strittmatter

Der Winter nach der schlimmen Liebe
Lieblingsbuchhandlungvor 14 Jahren
Rezension zu "Der Winter nach der schlimmen Liebe" von Eva Strittmatter

Jetzt wird’s persönlich: Dieses Buch kaufte ich vor ungefähr zwei Jahren im Allee Center Berlin, Prenzlauer Berg, und weinte mir bei der anschließenden Lektüre die Augen aus.

“Der Winter nach der schlimmen Liebe” ist ein schmales Gedichtbändchen, das durchweg von Abschied und Trennung erzählt und die damit einhergehende Verzweiflung so gefühlsecht zu transportieren vermag, dass sich -auf Seiten des Lesers- unweigerlich eine umgreifende Untröstlichkeit einstellt.

“Ich leide noch immer so lächerlich
Verzweifelt an dem Liebesverlust.
Das Herz schmerzt Gefahr. Bewußt
Ist mir alles. Ich
War schon immer im Urteilen groß.
Doch löst der Verstand von ihm mich nicht los.
Ich habe alle Freude verloren.
Gewiß, an der Liebe leiden [...]” (S.33)

Die Zeilen brechen im Schmerz, ohne diesen jedoch abschließend zu konkretisieren. - Mit jedem Gedicht erschließt sich eine weitere Facette, ohne die Trauer eindeutig projiziert zu wissen.

Ein Blick in die Biografie der Autorin verrät mehr. Und bestürzt.

Während man ohne diese Informationen noch eigenes Erlebtes in den Texten wiederzufinden glaubt, ist man hiernach nur noch fassungslos…

Unbedingt lesen.
Unbedingt!

Cover des Buches Engel des letzten Tages (ISBN: 9783552061286)

Bewertung zu "Engel des letzten Tages" von Michal Viewegh

Engel des letzten Tages
Lieblingsbuchhandlungvor 14 Jahren
Rezension zu "Engel des letzten Tages" von Eva Profousová

“Das Buch des Frühjahres”, so urteilt[e] Christine Westermann auf WDR 2 über diesen Titel.

Ich finde das Buch nun wirklich nicht schlecht, die Idee sogar ganz hervorragend, aber so tief in den Trophäenschrank zu greifen, das ginge mir dann doch zu weit.

In Prag begleiten wir besagte “Engel des letzten Tages” für exakt einen Tag. Dort versuchen sie, direkt ‘Betroffenen’ und/oder deren Angehörigen an ihrem letzten Tag kleine Freuden zu bereiten, Wünsche zu erfüllen, niemandem im großen Streit auseinandergehen zu lassen - oder schlichtweg: versöhnlich einzugreifen.
Wir schauen drei Engeln und einem Engel-Azubi bei der Arbeit über die Schulter und durchleben mit ihnen Freude und Trauer, Hoffnung und Resignation… und wir erleben, wie auch sie mitunter daran verzweifeln, was ‘von oben’ vorgegeben bzw. verfügt wird.

Bis hierhin alles prima, aber warum bitteschön gibt Michal Viewegh dem Fahrlehrer Karel keinen… na, wie soll ich’s sagen? Fahrlehrer Karel hat schon einen besonderen Wunsch, den ihm die Engel zu erfüllen versuchen. Ich werde mich hüten, diesen hier zu verraten, denn das hätte sicherlich zur Folge, dass uns einschlägige Seiten zuspammten [die Crawler fischen überall], …nennen wir den Wunsch vielleicht einfach ‘delikat’.
Und eben diese Sehnsucht ist so etwas wie das Zentrum der Geschichte, sämtliche Geschehnisse und Handlungsstränge sind darauf zugeschnitten.

…vielleicht bin ich auch vollkommen verklemmt, keine Ahnung [und ich glaube es nicht], aber mir erscheint der Wunsch im Gesamtkontext unangemessen…

Von mir gibt es knappe 4 von 5 Sternen.

Cover des Buches Fallers große Liebe (ISBN: 9783492053563)

Bewertung zu "Fallers große Liebe" von Thommie Bayer

Fallers große Liebe
Lieblingsbuchhandlungvor 14 Jahren
Rezension zu "Fallers große Liebe" von Thommie Bayer

…welch ein wunderbares Buch! In letzter Zeit litt ich tatsächlich an einem gewissen “Lesekater” [so würde es zumindest der Protagonist dieses Titels formulieren], auf den ich in den nächsten Tagen und Wochen evtl. noch mit weniger euphorischen Buchbesprechungen eingehen werde, doch die Lektüre von “Fallers große Liebe” kurierte mich nachhaltig.
“Eine kurze Geschichte vom Glück”, ein früheres Werk von Thommie Bayer, das gerade in der zweiten Taschenbuch-Auflage erschien, gefiel mir bereits außerordentlich gut, und so begleitete mich eine vorfreudige Erwartungshaltung, als ich dieses Buch aufschlug.
Das Buch plätschert… nein, das ist unangemessen… es schreitet so dahin, Seite um Seite, indem man den Antiquar Storz und den -wirdnichtverraten- Faller auf deren Spontan-Reise infolge einer mindestens ebenso spontanen Bekanntschaft begleitet. Beide diskutieren über Grundsätzliches, Ansichten und das Leben… und nicht zuletzt über die Liebe [, die Storz bisher nie erfuhr].
Kurzum: Man ist Reisebegleiter und schließlich: nur noch ergriffen, …von einem furiosen Finale, das dem einen oder anderen womöglich auch ‘zu’ konstruiert erscheinen mag und wird, mir aber nicht.
Ein wenig ließ es mich an eine Kurzgeschichte aus Kehlmanns “Ruhm” denken, aber das Buch liefert ohnehin zahlreiche Ausflüge in die Kunst und Literatur… und obendrein Sätze, die auch ohne Textmarker leuchten:
“Und dann war ich abgelenkt, denn jetzt stand die Schönheit im Obstkleid vom Nebentisch auf und ging ins Lokal, sicher zur Toilette. Faller und ich sahen ihr nach - vielleicht taten das in diesem Moment alle Männer und die Hälfte der Frauen in diesem Garten. Sie wusste es. Man konnte ihrem Rücken direkt ansehen, wie er die Blicke einsammelte und zu einer Art Umhang wandelte, der sich um sie legte, ohne an ihrer Silhouette etwas zu verändern.” [S.59f]
Ich artikuliere mich gerade etwas konfus, ich weiß, aber unter dem [gerade gewonnenen] Eindruck dieses Buches… ich meine… was ich eigentlich sagen will: Lesen! Ja!
Und noch etwas Charmantes zum Ausklang: Thommie Bayer veröffentlicht ausschließlich[?] beim Piper Verlag. In seinem Buch lobt er u.a. -indirekt bzw. aus der Perspektive des Protagonisten- den Krimi “Reise in die Nacht” von Gianrico Carofiglio. Erschien wo? Goldmann. Ungewöhnlich charmant!

Cover des Buches Die Violine von Auschwitz (ISBN: 9783630873268)

Bewertung zu "Die Violine von Auschwitz" von Maria Àngels Anglada

Die Violine von Auschwitz
Lieblingsbuchhandlungvor 14 Jahren
Rezension zu "Die Violine von Auschwitz" von Maria Àngels Anglada

Dieses Buch ist wahrlich vollkommen. Vollkommen disparitär.

Als ich es sah, imponierte mir sogleich sein Äußeres: Schlicht, aber ausgesprochen kunstvoll in Bezug auf das Motiv, der Schriftsatz in Farbgebung und Anordnung harmonisch, das Papier vertikal reliefiert. – Sollte dieses Buch bei der Stiftung Buchkunst nicht mindestens Erwähnung finden, verstünde ich die Welt nicht mehr. In jedem Fall sei an dieser Stelle Roland Eschlbeck & Ruth Botzenhardt gedankt, die sich für die Umschlaggestaltung verantwortlich zeichnen.

Zum Inhalt:
Es gibt eine knappe und fast schon provisorische Rahmenhandlung, in der ein Musikertrio [Climent, Gerda und Virgili] bei einem Gastspiel in Krakau die polnische Geigerin Regina kennenlernt. Reginas Spiel bewegt und fasziniert Climent so sehr, dass er sie und ihr -unbekannt vollkommen [da ist es wieder] klingendes- Instrument näher kennenzulernen versucht.
Und hier beginnt die eigentliche Geschichte: Die Geige ist ein Einzelstück, das Reginas Onkel, Daniel Cracoviensis, zu Zeiten seiner Nazi-Gefangenschaft in einem Nebenlager von Auschwitz anfertigte. Und sie ist noch viel mehr: Auftragsarbeit und Chronist einer unmenschlichen Wette zwischen dem Lager-Kommandanten und –Arzt.
All das wird in der Folge minutiös nachgezeichnet und aufgearbeitet…

Die Geschichte hätte also durchaus großes Potenzial, gäbe es da nicht das Problem mit der Distanz - der Distanz zwischen dem Leser und der Handlung. Wie ausgerechnet bei dieser Thematik das [Mit-]Gefühl ausbleiben kann, war mir vorübergehend ein Rätsel, aber der Erzählton und –stil ist hierfür überwiegend zu neutral.
Der beauftragte Geigenbau ist für Daniel eine emotionale Flucht aus der Gefangenschaft: In gewisser Weise ist er privilegiert, indem er seiner Leidenschaft und seinem Beruf in dem Lager nachgehen kann. Trotzdem bleibt es eine fürchterliche Gefangenschaft, zumindest für Daniel - nicht aber für den Leser: Die Erzählung gerät an diesem Punkt aus der Balance, findet sie aber später -glücklicherweise- wieder, spätestens auf Seite 143.

Bis auf ein/zwei sperrige bis wundersame Begriffe [„funkelnagelneu“, S.88] kommt dieses Werk sprachlich fast schon poetisch schön daher:
„Ein Schatten tiefer Traurigkeit umwölkte ihre hellen Augen und verstärkte die Falten in ihrem schönen Gesicht. Ihre Hand strich wirkungslos über das blonde, von Silberfäden durchzogene Haar.“

Trotzdem vermag es nicht zu begeistern oder zu bewegen. Es erinnert an eine Mischung aus „Eine exklusive Liebe“ von Johanna Adorján und „Lea“ von Pascal Mercier, wobei es in der Tiefe beide Bücher nicht erreicht.

Es ist kein schlechtes Buch, das ganz sicher nicht, aber eben auch kein überragendes.
Und doch: Wenn man das Buch abschließend zuklappt und noch einmal den Umschlag betrachtet, dann hat man plötzlich das Gefühl, dass es auch von Daniel, diesem feinsinnigen Künstler geschaffen sein könnte: Die Maserung des Holzes als Relief im Papier.

„Die Violine von Auschwitz“ von Maria Àngels Anglada
[ Übersetzerin: Theres Moser / Originaltitel: „El violì d’Auschwitz“ ]

Bewertung: 3.5 / 5

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