Abgesehen von dem wundervollen Cover, wäre für mich persönlich auch der Name der Autorin bereits Grund genug, um das Buch zu lesen. Inzwischen gehört sie für mich tatsächlich zu denjenigen, deren Buch ich lese, ohne den Klappentext unbedingt kennen zu müssen, da ich ihre Geschichten einfach so gern mag.
Auch beim ersten Teil von "Midnight Princess" wurde ich nicht enttäuscht, im Gegenteil. Ich habe die Geschichte von Vanya und Kenric unglaublich gern gelesen und war traurig, als das Buch zu Ende war. Das ist ja schon mal ein sehr gutes Zeichen.
Zum einen hat mir die Welt, in der die Geschichte spielt, sehr gut gefallen. Die gegensätzlichen Reiche Südgand und Nordgand mit ihren jeweils eigenen Flüchen üben eine ganz besondere Faszination aus und ich fand es sehr interessant, mehr darüber zu erfahren. Ich hoffe, in der Fortsetzung der Reihe gibt es noch mehr über die beiden Länder zu erfahren, denn es gibt noch jede Menge, das man als Leser*in noch nicht weiß und unglaublich gern verstehen will.
Abgesehen von dem klasse Worldbuilding hat mich die wundervolle Liebesgeschichte überzeugt. Ich weiß bereits aus vorherigen Büchern von Asuka Lionera, dass sie es einfach versteht, das Kribbeln, das Knistern zwischen zwei Protagonisten so zu beschreiben, dass es bei den Leser*innen ankommt. Man fühlt mit Vanya mit, die gegen die eindeutige Anziehung zu Kenric ankämpft, aber auch seinen inneren Zwiespalt spürt man als Leser*in so sehr, dass es einem ans Herz geht. Das ist für mich essentiell an guter Romantasy: das heftige Mitfühlen mit den beiden Protagonisten, dass man mit ihnen leidet, mitfiebert und sich von ganzem Herzen wünscht, dass sie endlich zueinander finden können. Die Geschichte muss Gefühle beim Lesen wecken und das passiert hier definitiv.
Ein paar Kleinigkeiten waren für mich nicht ganz nachvollziehbar und meines Erachtens nicht ganz logisch, aber da ich trotzdem immer weiterlesen wollte und richtiggehend in der Geschichte versunken bin, fallen sie für mich nicht so ins Gewicht wie es bei einer anderen Geschichte der Fall wäre. Der tolle Schreibstil, die mitreißenden Gefühle und die Atmosphäre im Buch machen das in meinen Augen ein ganzes Stück weit wieder wett.
Noch gibt es sehr viele Fragezeichen, sehr viele offene Fragen, die hoffentlich im zweiten Band dann beantwortet werden. Wer oder was ist Kenric? Können die Flüche gelöst werden? Was passiert noch mit Vanyas Magie? Ich bin jedenfalls mehr als gespannt weiterzulesen und hoffe sehr, bald die Antworten zu bekommen.
Insgesamt ist "Midnight Princess. Wie die Nacht so dunkel" wirklich tolle Romantasy, bei der der Fokus eindeutig auf der schönen Liebesgeschichte liegt. Trotz kleinerer Ungereimtheiten entwickelt die Geschichte einen richtigen Sog, der einen völlig in Vanyas und Kenrics Welt hineinzieht und nicht mehr loslässt. Ich bin sehr gespannt, was in der Fortsetzung passieren wird und wie die offenen Fragen beantwortet werden - klare Leseempfehlung für alle Fans guter Romantasy! 4,5 Sterne von mir