Bewertung zu "Finnischer Schnee von gestern" von Mina Teichert
Meine Meinung
„Finnischer Schnee von gestern“ ist ein Chick-lit Roman der alles mitbringt, was das Frauenherz begehrt: Freundschaft, Liebe, Herzschmerz , Humor und Geheimnisse.
Vivien ist gebeutelt vom Leben, denn noch während der Planung ihrer ersehnten Hochzeit mit Christian erwischt sie ihren Verlobten mit einer anderen im Bett. Ihre Welt fällt endgültig in sich zusammen und Vivien wird komplett aus der Bahn geworfen. Man lernt Vivien in einer intensiven Lebensphase kennen, die voller Emotionen steckt. Auch wenn die Situation zunächst überspitzt dargestellt wirkt, führt sie vor allem dazu, dass man Viviens Wesen sofort kennenlernt und sich in sie hineinversetzen kann.
Die junge Frau neigt nicht nur zu Nervenzusammenbrüchen, sie ist auch ein absoluter Sturkopf und besitzt ein gewisses Maß an kindlicher Naivität – trotz der Tatsache, dass sie schon die magische 3 an der ersten Stelle ihres Alters stehen hat. Dementsprechend schwer fällt es ihren Freundinnen, sie zu dem Trip ins winterliche Finnland zu überreden.
Doch auf Meike, Solja und Esther ist Verlass. Gemeinsam verbringen die vier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die Zeit über Silvester in Finnland in einem einsamen Haus. Die Tage in der Absgeschiedenheit verlaufen allerdings alles andere als geordnet.
Die vier Frauen stürzen von einer Panne in die nächste. Daran ist Solja nicht ganz unschuldig, Vivens engste und älteste Freundin. Solja ist die Ehefrau eines Politikers und genießt ein luxuriöses Leben. Normalerweise lässt Solja nichts anbrennen und plant alles bis ins letzte Detail. Eigentlich. Bei dieser Reise scheint diese Angewohnheit nicht mehr vorhanden zu sein, so dass es schon eine Komplikation bei der Fährenbuchung gibt. Und das war nicht die letzte…
Diese Pannen sorgen neben den finnischen Rockern und dem humoristischen Schreibtstil für ordentliche Lacher:
"Aber auf was werde ich getestet? Auf meinen Herzklappenfehler? Denn den ich habe nämlich eindeutig. Herz zu weich, Klappe zu groß." (Kapitel 17, S. 221)
Nicht nur Vivien und Solja haben Probleme oder geänderte Gewohnheiten, auch Meike und Esther geraten während der Reise aneinander und entlüften den ein oder anderen gut gehüteten Gedanken.
Zweck der Reise ist natürlich nicht nur das Vergnügen der Freundinnen, sondern Vivien wieder auf andere Gedanken zu bringen und Abstand zu Chris zu schaffen. Das gelingt vor allem durch Arwo, den Vivien bereits auf der Fähre trifft. Eigentlich müsste sie ihn kennen, doch sie kann sich nicht an eine Begegnung erinnern…
Es ist klar, dass Vivien sich zu Arwo hingezogen fühlt und als sie ihm in Finnland nochmals begegnet, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Zwischen den beiden knistert es ordentlich. Dennoch gibt es witzige Momente und einige Missverständnisse, über welche man manchmal den Kopf schütteln muss.
Der Roman ist amüsant, romantisch und spannend zugleich. Die Geschichte ist nicht überladen, zieht einen sofort in seinen Bann. Man kann ihr mühelos folgen und sie geht unter die Haut. Dank des bildhaften Schreibstils wird man gedanklich direkt in das winterliche Finnland katapultiert und kann die Polarlichter vor seinem inneren Auge aufleuchten. Man kehrt erst mit dem Zuklappen des Buches in die Realität zurück.
Fazit
„Finnischer Schnee von gestern“ ist ein rundum gelungender Frauenroman, der das Leserherz höher schlägen lässt. Neben einer rührenden Freundschaft zwischen vier Frauen gibt es eine große Protion Herzschmerz und Romantik. Das Buch sticht besonders durch den äußerst humorvollen Schreibstil von Mina Teichert heraus und wird damit defintiv für sehr unterhaltsame Lesestunden sorgen. Ich kann dieses Buch jedem Chick-lit Fan und all jenen uneingeschränkt empfehlen, die einen Ausflug in dieses Genre unternehmen möchten.