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Lillium

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Blutsbande (ISBN: B019LWLP6K)

Bewertung zu "Blutsbande" von Ally J. Stone

Blutsbande
Lilliumvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Gelungener Auftakt
Gelungener Auftakt- Männliche Wandschränke

Blutsbande ist der erste Teil der Trilogie von Ally J. Stone.

Das Cover hat mich schon neugierig gemacht, denn ich mag schlichte Designs ohne Schnörkel und dergleichen. Es war schon einmal der erste Grund, warum ich mich überhaupt auf einen Werwolf/Vampirroman eingelassen habe, der zweite Grund war die Tatsache, dass der Protagonist männlich war.
Schon am Anfang mit dem Prolog findet man gut in die Geschichte hinein, der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig zu lesen. Es holpert nichts und nichts wirkt erzwungen. Die Erzählweise ist auktorial, diese mag ich von allen Erzählvarianten am liebsten.
Man erhält Einblick in Tristans Welt, die sich zu verändern scheint und er weiß nicht warum. Der Leser ahnt es natürlich und auch die Konstellationen der Charaktere ist gleich von Anfang an vorhersehbar- logisch, wie sollte es auch anders sein, es geht immerhin um Werwölfe.
Alles ist recht amüsant und heiter, erfrischend ist es mit der Gruppe bestehend aus sechs jungen Männern um die Häuser zu ziehen und ihren Gesprächen zu folgen. Auch das Liebesleben von Tristan ist nett verpackt und lustig zu lesen. Kampfszenen und Verwandlungen sind gut beschrieben und gut nachzuvollziehen.

Ermüdend war es, ständig zu lesen, dass er „breit ist“ (ein Leser, wie ich dachte zuerst etwas anderes, aber NEIN, es bedeutete, dass er einfach muskulöser wurde) Und er wurde breiter, immer breiter, Tristan muss am Ende seiner Entwicklung ein Wandverbau geworden sein. „Necken“ ist eines der Lieblingswörter der Autorin, manchmal hätte sie wirklich nicht darauf hinweisen müssen, dass der ein oder andere geneckt wurde. Was mich dann auch ein wenig genervt hat, war diese elendslange Geheimnistuerei rund um Kyra und Tristan, das dann zum Ende hin so schnell, schnell aufgeklärt wird.

Charaktere:
Tristan ist ein sympathischer Charakter, bis auf kleine Momente, wo er einfach ein Trottel ist, aber das gehört dazu und soll jetzt nicht als Kritik in dem Sinn verstanden werden ;) Er eroberte mein Herz in dem Moment, wo er seine Dreckwäsche in den dafür vorgesehenen Wäschekorb warf (Traummann)
Kyra hingegen war mir von Anfang an unsympathisch, auch als sie mehr Gefühl zeigte, änderte sich das nicht, ich hoffe im nächsten Teil, dass mich die Autorin vom Gegenteil überzeugen kann. (Uh Spoiler, ja ich will wissen, wie es weitergeht)
Die Rasselbande der Wölfe sind alles liebe Jungs, die sich wohl härter geben als sie sind. Mir gefiel der Zusammenhalt der Gruppe und ihr Umgang miteinander. Sie sind ein chaotischer Haufen und ich mochte jeden von ihnen.
Robin mag ein bisschen klischeehaft das schüchterne, süße Mädchen sein, aber sie ist dann doch sehr humorvoll und ich mag Charaktere, die nicht nachtragend sind (wahrscheinlich deshalb, weil ich gerade so nicht bin) Die Autorin beschreibt sie in einer Krisenphase als zickig, aber das finde ich ganz und gar nicht, so wie Robin hätte auch ich reagiert und das macht sie für mich sehr authentisch.
Die Charaktere werden optisch, nicht wirklich beschrieben (bis auf Haarfarbe und Körperstatur) das finde ich durchaus in Ordnung, da mir die Autorin somit kein Bild aufzwingt und ich mir alle Charaktere vorstellen kann, wie ich will. (Demnach würde ich bei einer Verfilmung wahrscheinlich maßlos enttäuscht werden)

Ist die Geschichte nun lesenswert:
Ja, auf alle Fälle. Ich war sehr gut unterhalten und hatte die Geschichte an einem Tag durch (gut ich lese schnell, aber trotzdem) Alles in einem ein sehr guter Auftakt einer Dreierreihe. Ich freue mich wirklich auf die nachfolgenden Teile.
Oh und bevor ich es vergesse: Die Danksagung ist wirklich unglaublich nett und kreativ, mal etwas Anderes 

Liebe Grüße Lillium

Cover des Buches Reise zum Ende der Lust (ISBN: B01HH8XEPU)

Bewertung zu "Reise zum Ende der Lust" von P. B. Fuchs

Reise zum Ende der Lust
Lilliumvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Kein 0815-Erotikroman
Pembe macht Urlaub- Sexurlaub

Pembe macht Urlaub! Sexurlaub, zwar ist sie verheiratet und hat zwei Töchter, aber das ist ihr egal.
Glaubt sie zumindest, aber dazu komme ich später.

Die Geschichte ist eigentlich sehr flüssig zu lesen. Pembe erzählt aus der Ich-Perspektive.
Es ist sehr interessant zu erfahren, was Pembe erlebt, welche Menschen sie trifft und wie deren Einstellung zum Leben sind. Man erfährt wirklich vieles über die türkischen Sitten und Allüren und auch die Beschreibungen der Ortschaften wirken in meinen Augen gut recherchiert und stimmig. Die Erotikszenen sind detailreich, manchmal schmutzig, aber sehr gut geschrieben. Die Autorin zeichnet meiner Meinung nach ein gutes Bild, man findet sich gut in Pembes Gedanken ein, auch wenn diese gerne wiederkehren.
Was etwas zu bemängeln ist sind manche Satzstellungen. Manchmal versteht man besagte Sätze nicht gleich auf Anhieb, da die Ausdrucksform nicht stimmig ist.

Charaktere:
Pembe/Petra: Sie kämpft mit ihrem Gewissen. Pembe redet sich gerne ein, dass alles legitim ist, was sie da in ihrem Urlaub macht, um sich dann doch immer wieder zu rechtfertigen und sich schuldig zu sprechen. Das macht sie authentisch und glaubhaft. Auf ihre Art hin gibt sie sich gern cool und unnahbar, was sie aber bei genauerem Lesen nicht ist, sie ist ein Mensch mit all seinen Zweifeln und das macht sie einfach sympathisch.

Weitere Charaktere sind eigentlich gut beschrieben, es ist ein klares Bild, die Autorin lässt hierbei nicht allzu viel Spielraum für den Leser. Etwas irritierend war für mich, dass Pembe die Männer als so wunderschön betitelte und die Beschreibung mir allerdings dazu nicht ganz passend erschien
( Knochige Nasen, hagere Figuren etc. finde ich persönlich nicht schön) Das ist wohl Geschmackssache.
Ihren Ehemann nennt Pembe, fantastisch und toll. Ich persönlich empfinde ihn als ekelhaft ( Seine Liebe zu Gedärmen, kann ich nicht teilen), langweilig und nicht zuletzt prüde und verklemmt ( Eine Liste zur Bewertung des Sex?) Darum kann ich irgendwie vollkommen verstehen, dass sie diese Reise machen möchte, obwohl sie andere Gründe hierfür angibt.

Ist die Geschichte nun lesenswert?
Wie gesagt, ich fand sie sehr interessant, informativ, solide erzählt und hätte am Ende allerdings noch gerne gewusst, wie Pembe in ihr deutsches Leben wieder zurückgefunden hätte, ob sie zurückgefunden hat...aber da will die Autorin wohl zum Nachgrübeln anregen. Vom Inhalt her vergebe ich 4 Sterne, allerdings weise ich schon darauf hin, dass die ein oder andere Stelle noch gewisse Korrekturen vertragen könnte.

Liebe Grüße Lillium

Cover des Buches Timecaching (ISBN: 9783954931118)

Bewertung zu "Timecaching" von Stefan Rühlmann

Timecaching
Lilliumvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Ein gut recherchierter, gelungener Roman.
Timecaching- Geocaching für Fortgeschrittene


Sebastian wird mit Kommilitonen in ein berauschendes Abenteuer geworfen. Timecaching- Geocaching für Fortgeschrittene, eine wunderbare Idee und sehr spannend.
Das Cover ist sehr ansprechend und mit viel Liebe zum Detail gestaltet.
Die Geschichte ist leicht und flüssig zu lesen, man wird sofort in ein gut gezeichnetes Bild gezogen. So wie das Cover, wieder detailreich und nett verpackt.
Zitat aus der Geschichte: „Wer in dem Durcheinander was gesagt hatte, konnte ich nicht nachvollziehen“- so ging es mir ab und an auch, manchmal war es wirklich nicht ganz ersichtlich, welcher Charakter nun sprach, bei Zwiegesprächen nicht so tragisch, in Gruppengesprächen dann aber doch wieder schwieriger. Der Schlagabtausch erfolgt schnell, so wie im echten Leben, aber eben dann für gewisse Leser (MICH) zu schnell.
Dennoch sind die direkten Reden sehr spaßig zu lesen, auch gerade wegen dem Protagonisten. Dazu komme ich gleich.
Manchmal erfolgt in Dialogen ein Wechsel zwischen gehobener Anrede (Ihr, Euch) auf plötzliches Duzen, das wirkt etwas skurril.


Charaktere
Drei möchte ich hervorheben, die mir besonders aufgefallen sind mit ihrer Art.
Sebastian: Der Protagonist und Ich-Erzähler. Ein durchwegs sympathischer Charakter, dessen Gedanken und Dialoge auch sehr humorvoll sind (vor allem wenn er wütend wird). Er handelt nicht immer schlüssig, aber wer tut das schon wirklich im Leben?
Martin: War mir etwas zu ängstlich und ging mir mit der Zeit auch auf die Nerven damit.
Arne: Diesen Charakter mochte ich sehr, ich kann nicht recht beschreiben warum, vielleicht aufgrund der Beschreibung des Autors.
Isabel: Es war doch schon am Anfang zu erwarten, was geschehen würde…ganz ala „Was sich liebt, das neckt sich“
Generell waren alle Charaktere sehr erfrischend und sehr lebendig, manche erhielten mehr Tiefe, manche weniger, vor allem die Wesensveränderungen wurden gut erkenntlich gemacht.


Ist die Geschichte nun lesenswert:
Ja, wirklich. Auch wenn es manchmal wie ein kleiner Reiseführer daherkommt. Mir gefiel das gesamte Grundbild der Geschichte. Das Werk ist sehr gut recherchiert und glaubwürdig verfasst. Die Idee, das Gesamtkonzept, gut umgesetzt und stimmig. Ein durchaus spannender und origineller Roman.
Meine Empfehlung

Liebe Grüße Lillium

Cover des Buches Der Dämon von Naruel - Der Berg der Elemente (ISBN: 9783738618839)

Bewertung zu "Der Dämon von Naruel - Der Berg der Elemente" von Janine Prediger

Der Dämon von Naruel - Der Berg der Elemente
Lilliumvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Hat mich gut unterhalten!
Solider High- Fantasy Roman

Der Berg der Elemente ist der erste Teil des Gesamtwerkes "Der Dämon von Naruel".

Das Cover ist ansprechend gewesen. Die Schriftart gefällt mir. Ich habe mir die Karten in Farbe auf der Homepage der Autorin angesehen und bewundere es, dass jemand im Stande ist, eine so umfangreiche Welt zu erschaffen.
Der Prolog wirft den Leser direkt in eine Kampfszene, die ein wenig verwirrend, aufgrund der handelnden Charaktere, erscheint. Nach kurzem Einlesen kommt man aber schnell dahinter.
Interessant gleich zu Beginn ist die Rasse der Amphimen. Fischwesen, die an Land leben können, aber immer wieder Wasserbäder brauchen, sehr stark und groß sind, eine gute Idee und schön umgesetzt.
Generell gibt die Autorin einen überwältigenden Blick in diese fantastische Welt frei. Umgebungen werden detailreich beschrieben. Die Stimmung in der Geschichte ist zwar durchgehend düster, aber die Beschreibungen der Umwelt wie Wälder, wasserfälle, Tierarten etc. färben die Geschichte dann doch wieder sehr bunt und vielfältig. 
Die Wortwahl ist eines Fantasy- Romans würdig, aber nicht zu hochgestochen, sodass das Lesen unnötig erschwert oder ermüdend wäre. Im Gegenteil es liest sich flüssig und glaubwürdig, doch kommen Wiederholungen vor, Aussagen werden oft knapp hintereinander wiederholt, nur umgeformt oder umschrieben, was manche Szenen unnötig in die Länge zieht.
Kampfszenen und dergleichen sind mit viel Herzblut verfasst und durchwegs spannend. Apropos Blut, der Roman enthält sehr viel davon und die Autorin kann das wahnsinnig gut beschreiben, das war richtig klasse. ( Ich finde mich gerade selbst erschreckend, aufgrund dieser Aussage)


Charaktere:

So unglaublich gut die Landschaften beschrieben sind, so seicht kommen die Charaktere herbei, was eventuell noch daran liegen könnte, dass es der erste Band ist. Trotzdem...
Sie haben wenig Tiefe, wenig Geschichte, abgesehen von Pan, die allerdings auch sehr verschlossen daherkommt und richtig einfühlen konnte ich mich in diesen Charakter auch nicht wirklich.

Vor allem Oberon wirft bei mir Fragen auf. Warum-Wieso? Mir fehlen schlüssige, aufklärende Beweggründe, ein Hintergrund.

Der Antagonist Alistos war mir dann auch zu wenig blutrünstig, um nicht zu sagen, zu sanft. Ich habe mir mehr von ihm erhofft, aufgrund der Rede, dass er doch rücksichtslos, skrupellos und gnadenlos sei. Man wusste nur fadenscheinig, wie er war, mir fehlten schlicht die Beweise dafür.

Pans Verwandlung und  Selbstfindungsweg waren wiederum sehr interessant zu lesen, obgleich es eben nur diesen Charakter gab, mit dem man mitfiebern konnte und zu dem man Sympathien aufbauen konnte.


Ist die Geschichte nun lesenswert?

Definitiv, ja. Es ist ein solider High-Fantasy Roman, mit durchwegs neuen Ideen und einem eigenem Stempel. Wenn ich gerade nicht gelesen habe, habe ich mich dabei erwischt, dass ich zeitweise doch darüber nachdachte, wie es jetzt wohl weitergehen würde, das zeigt mir, dass die Geschichte gut sein muss, wenn sie mir im Kopf herum spukt. Ich werde auch die weiteren teile lesen, in der Hoffnung, noch so manche Geheimnisse zu lüften. Weiters hoffe ich, dass die Autorin ihrer erfrischenden Linie treu bleibt und nicht irgendwelche Elfen, Vampire oder sonst was hinzufügt, von dem man schon dermaßen überschwemmt wird, dass es schon keinen Spaß mehr macht Fantasy zu lesen.


Funfacts am Rande: Der Name Mellmeg erinnerte mich immer an ALFs Planeten Melmac und als Pan die " Verfluchte Frucht" fand musste ich an die Teufelsfrüchte aus One Piece denken, somit erhielt Pan unfreiwillig in meiner Vorstellung einen Strohhut.


Liebe Grüße Lillium

Cover des Buches Verblüht (ISBN: B018EEUY4U)

Bewertung zu "Verblüht" von Mara Winter

Verblüht
Lilliumvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Kurios und zum Teil erschreckend
Ein bizarres Kunstwerk, gemalt aus der Psyche der Charaktere


Eines vorweg, als Krimi würde ich die ganze Geschichte nicht bezeichnen, weil es keinen Ermittler gibt, in dieser Rolle befindet sich womöglich der Leser selbst, allerdings scheitert er daran, dass er keine Fragen stellen kann.

Ich würde eher sagen "Verblüht" ist ein Drama, eine Tragödie, die den Leser mit in die Tiefe der, zumeist in Ich- Perspektive erzählenden, Charaktere zieht, in ihre finstere Gedanken, die oftmals so unbeschwert wirken, obwohl grausig, so als würde man über eine Blumenwiese hüpfen.
Die Autorin hat mich sogleich mit der ersten Seite in ihren Bann gezogen und ich hatte die Geschichte innerhalb von zwei Stunden gelesen. Sieben Geschichten, jede für sich lesbar, die allerdings gemeinsam zu einem erschreckenden Gemälde werden, ein bizarres Kunstwerk. Es war flüssig zu lesen, spannend und interessant. Alles ergab und machte Sinn, dennoch fand ich den Schluss dann doch etwas unbefriedigend, da ich noch gerne einige Hintergründe erforscht hätte.

Charaktere:
Sie wirken trostlos und gleichgültig. Sie nehmen ihr unglückliches Schicksal eben hin, beugen sich dem, was ihnen widerfährt.


Ist das Buch nun lesenswert?
Verdammt ja! Es ist ein berauschendes Werk, das mich wirklich auch sprachlos machen konnte und mich in eine dunkle Ecke warf, in der es nach Blumen roch...unheimlich Frau Winter, sehr unheimlich...


Liebe Grüße Lillium



Cover des Buches Das Gift der Schlange (ISBN: 9783738641172)

Bewertung zu "Das Gift der Schlange" von Barbara Drucker

Das Gift der Schlange
Lilliumvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Intrigen der Extraklasse
Riccardo Visconti Marchese della Motta- oder, der 007 der Aristokratie

Wenn ein machthungriger Herzog, ein adretter Meisterspion, ein Kardinal mit Hang zu Lustknaben und ein mysteriöser Geheimbund in einer Geschichte vorkommen, muss sie einfach gut sein...oder?
Mit dem Prolog befindet man sich mitten im Geschehen, die Autorin versteht es mit Worten Bilder zu malen und die Szene erfährt sofort Lebendigkeit.Mit Kapitel 1 wirft sie mich dann in die Steifheit der Aristokratie und ich fühle mich wie ein Bauerntrampel, umringt vom Adel, dem man einen Stock in den Allerwertesten geschoben hat. Fühle mich zeitweise etwas verloren in dieser kühlen Gesellschaft. Doch im Laufe des Buches lockern die Charaktere allmählich ihr viel zu enges Korsett und meine Startschwierigkeiten sind schnell vergessen, nachdem ich mich gänzlich an den Schreibstil gewöhnt hatte.Besonders gefällt mir, wie die Autorin Kampf-Flucht- und Verfolgungsszenen erzählt. Kurze, knackige Sätze, wirbelnde Gedanken, einfach klasse. Sie lässt einen kaum Luft holen und am Ende der Szenen ist man irgendwie gleichermaßen erschöpft wie die Kämpfenden/Flüchtenden im Roman.Als Steirerin und somit Liebhaber der Mundart, schätze ich die direkten reden im Dialekt, des gemeinen Volkes, die, die hochgestochenen Floskeln und geschwollene Redekunst der feinen Gesellschaft anfangs auflockern. Schön sind auch immer die wiederkehrenden Metaphern, auf die Schlange bezogen.
Der Schreibstil selbst ist sehr ausführlich. Charaktere, Stimmungen, sowie die Umgebung werden sehr genau beschrieben, gerne verpackt in umfangreichen Wortkonstellationen. Es war für mich zuerst nicht leicht zu lesen. Anfangs hatte ich sogar Schwierigkeiten, verlor den Überblick und fragte mich, was die Autorin mir jetzt eigentlich sagen wollte ( zu meiner Verteidigung, ich hatte des Öfteren bellende Hunde um mich herum schwänzeln, die meine Konzentration auf sich zogen...oh ein Vogel...)


Charaktere die ich besonders gerne mochte:
Riccardo, obwohl er mich mit seiner Arroganz und seinem Stolz oft die Haare raufen ließ: " Jetzt sei doch nicht immer so verdammt stur und lass dir doch helfen, Marchese!"
Herzog von Sondheim...ähm, ja Widerspruch, wie kann man den Antagonisten mögen, wenn man den Protagonisten mag? Ich fand diesen Kerl einfach unglaublich amüsant, seine Bissigkeit und sein bösartiger Humor, vor allem am Ende.
Anna, ihre Art war so erfrischend.


Weniger interessant für mich war die genaue Optik der Kleidung, natürlich, für einen historischen Roman durchaus interessant, doch immer er erfahren, wie erlesen die Kleider sind und aus welchem Zwirn gewebt, wie hoch die Strümpfe gezogen waren und aus welchem Stoff sie bestanden, ermüdete mich dann doch auf die Dauer, wo man ja bereits wusste, wie gekonnt sich der Marchese kleidete. 


Ist das Buch nun lesenswert?
Auf alle Fälle. 
Selbst wer, so wie ich, nicht der richtige Historienfreak ist, kommt auf seine Kosten. Liebe, Lüge, Spannung, Action und, nicht immer auf Gegenseitigkeit beruhende, Leidenschaft. Ein gelungenes, gut recherchiertes Buch, das so ziemlich alles enthält, was man sich wünscht.
Lasst euch doch auf von den Intrigen des Adels fesseln, gefangen nehmen, im Netz der Spinn...pardon im Bann der Schlange.


Liebe Grüße Lillium

Über mich

  • 19.12.1990

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