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Linsenliebe

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Cover des Buches Fakebook (ISBN: 9783453676145)

Bewertung zu "Fakebook" von Alexander Broicher

Fakebook
Linsenliebevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Gute Idee, leider aber lächerlich umgesetzt. Weder witzig, noch realistisch und schon gar nicht mehr zeitgemäß. Absoluter Flop!
Leider schlechte Umsetzung - Flop!

Frieder Kurtsmeier ist Food-Designer in einer Firma, die außergewöhnliche Lebensmittel produziert und vermarktet. Seine Aufgabe ist, sich neue möglichst verrückte Lebensmittel auszudenken und diese dann so vorzubereiten, dass sie vom Labor nur noch hergestellt werden müssen und dann in den Verkauf können. Frieders letzte zündende Idee für seine Eigenkreationen liegt aber schon lange in der Vergangenheit.

Da trifft es sich nicht gerade gut, dass er viel zu spät davon erfährt, dass er seinen Chefs ein neues Produkt vorstellen muss und damit in direkter Konkurrenz zu seinem Kollegen Hansen steht. Hansen hat die Rundmail wegen des Produkt-Pitchs bekommen und Frieder nicht – nun drängt die Zeit und Frieder ist ideenlos.

Frieders Leben läuft nicht rund

Auch sonst läuft es in Frieders Leben alles andere als rund.

Die Freundin Lena ist weg, die Kollegen lästern über ihn, der Arzt sagt er ist sehr krank. Frieder hat gar keine Motivation im Leben und lebt sehr zurückgezogen.

Erst als ihm die Idee kommt, auf Facebook ein Fake-Profil für “Rocco” anzulegen, den er als berühmten Kerl mit Hut online sehr schnell etabliert, geht es Frieder besser.

Frieder erfindet “Rocco”

Frieders Fake-Profil “Rocco” geht durch die Decke. Er kriegt im Internet all die Aufmerksamkeit, die Frieder nie bekommt. Online kann er plötzlich draufgängerisch sein und flirtet mit Frauen, als wäre das total einfach für ihn.

Auch im Job kann Frieder sich behauptet, ja, er krempelt sein ganzes Leben durch Rocco um. Er fühlt sich wie ein neuer Mensch.


Frieder ist der absolute Durchschnittstyp, eher langweilig als aufregend. Umso unrealistischer ist es, dass er ganz plötzlich Rocco erschafft und mit diesem Fake-Profil von jetzt auf gleich ein anderer Mensch sein kann. Als hätte diese Seite von ihm schon immer in ihm geschlummert.

Dass Rocco innerhalb von kürzester Zeit eine Legende im Internet ist und alle ihn “kennen”, ist einfach unsinnig. Facebook ist wirklich längst nicht mehr so neu und innovativ, dass 1-2 Posts ausreichen, um im Internet eine Berühmtheit zu werden.

das Fakeprofil wird über Nacht berühmt

Das ist ein Grund, weswegen dieser Roman einfach nicht für mich funktioniert.

Der Inhalt von “Fakebook” ist einfach nicht mehr aktuell.

Vor einigen Jahren noch hätte man diese Berühmtheit durch ein paar Posts vielleicht noch geglaubt. Aber jeder Nutzer von Facebook kennt doch inzwischen das Problem, dass Posts einfach super schnell im Strom der Neuigkeiten verschwinden und da reicht es einfach nicht, nur so zu tun als sei man berühmt. Wenn man ein Profil erstellt, hat man nicht sofort Freunde, die einen durch 1-2 Posts zur Legende machen.

Für mich wirkte das Buch leider so, als wäre es von jemandem geschrieben worden, der sich selbst nicht so richtig gut im Internet auskennt.

leider sehr unrealistisch

Dass Frieder dann auch noch Rocco im echten Leben sieht und mit ihm spricht, setzt der unrealistischen Story dann einfach die Krone auf.

Auch die Krankheitsgeschichte…. Wenn man vom Arzt durch die Blume gesagt bekommt, dass man nicht mehr lange zu leben hat, dann macht man doch nicht weiter wie bisher und verdrängt das einfach? Die Storyline um den Arzt ist auch wirklich weit hergeholt und überzeugt mich nicht im Geringsten.

Dass Frauen in “Fakebook” als absolut berechenbar und leicht manipulierbar dargestellt werden, finde ich auch alles andere als positiv.

Was mir leider auch negativ aufgefallen ist, ist dass überall der Nachname des Protagonisten falsch geschrieben wurde. Er heißt “Frieder Kurtsmeier”, wird aber sowohl auf der Verlagsseite wie auch auf Portalen wie Netgalley etc. immer “Frieder Kurzmeier” geschrieben.

bleibt leider farblos

Ich hab während des Lesens einige Male überlegt, das Buch abzubrechen. Ich kann die Story leider einfach nicht ernst nehmen weil sie total lieblos wirkt. Die Charaktere finde ich bis auf einen (Jolinde) alle unsympathisch und nicht besonders tiefgründig. Der Haupt-Protagonist Frieder bleibt für mich absolut farblos.

Ich kann daher leider für “Fakebook” nur 1 von 5 Sternen vergeben.

Cover des Buches Madame Moneypenny: Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können (ISBN: 9783499633744)

Bewertung zu "Madame Moneypenny: Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können" von Natascha Wegelin

Madame Moneypenny: Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können
Linsenliebevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Sehr guter Einstieg in das Thema! Aber wenn man schon ihre Podcasts etc. kennt, lernt man nichts Neues mehr. Trotzdem zu empfehlen!
Sehr guter Einstieg in das Thema - für mich hab ich aber nichts Neues mehr lernen können

Bei rund 75% der Frauen in Deutschland wird die Rente einmal weniger als 400 € betragen. Das sind schockierende Zahlen, die man aber trotzdem im alltäglichen Leben ganz gut verdrängen kann. 
Vor allem junge Frauen ignorieren diese Prognose, weil sie noch so weit weg erscheint. So kann man sich gut selbst einreden, dass man davon nicht selbst betroffen ist und noch so viel Zeit bis zur Rente ist, dass man das Problem schon noch beheben kann bis es soweit ist.

Natascha Wegelin zeigt in ihrem Buch aber genau die Punkte auf, an denen eigentlich jede Frau in Deutschland erkennen muss, dass auch sie sich mit dem Problem der Altersarmut auseinandersetzen sollte. Wir sind alle davon betroffen – außer wir kümmern uns frühzeitig um unsere finanzielle Absicherung.

Themen, die weh tun

In “Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können” behandelt Natascha Wegelin spielerisch all die Themen, die auf den ersten Blick abschreckend wirken: Rente, Aktien, Schulden, Vermögensaufbau, Baby-Zeiten bei der Frau, finanzielle Abhängigkeit von Männern usw..


Ich habe mich sehr lange mit dem Thema Finanzen nicht so richtig beschäftigt. Ich arbeite in einem Berufszweig, wo Finanzen eine sehr große Rolle spielen, und irgendwie hab ich wohl gedacht: Was ich beruflich kann, das kann ich auch privat. 

Finanzen verstehen und den vollen Überblick über seine Finanzen zu haben sind allerdings zwei vollkommen unterschiedliche Paar Schuhe. 
Finanzielle Probleme habe ich zum Glück keine ernsthaften aber trotzdem schwang immer ein unsicheres Gefühl bei mir mit. 

Anfang des Jahres habe ich mich dann mit meinem persönlichen “Rad des Lebens” (kennt ihr das?) beschäftigt und dabei kam raus, dass ich mich nicht zu 100% wohl fühle mit meinen Finanzen und meinem Wissen über Finanzen. 

mit Finanzen muss man sich aktiv beschäftigen, um sie wirklich zu verstehen

Seitdem beschäftige ich mich sehr intensiv mit dem Thema, habe schon einige Podcasts dazu gehört, Blogs gelesen, Glaubenssätze geändert und auch dieses Buch “Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können” von Natascha Wegelin gelesen.

Natascha Wegelin ist in Deutschland eine der bekanntesten Persönlichkeiten wenn es um finanzielle Bildung und Aufklärung gerade von Frauen geht. Als Madame Moneypenny war sie mir sogar vorher schon ein Begriff und sie hat mir jetzt auch maßgeblich dabei geholfen, bei meinen persönlichen Finanzen durchzusteigen.

Sie verpackt in ihrem Buch einige sehr wichtige Themen super leicht verständlich erklärt. Anhand einer alltäglichen Familien-Situation erklärt sie für jeden verständlich, wo die Stolpersteine für Frauen sind und wie man seine finanzielle Zukunft selbst anpacken kann.

ganz klar an Frauen ausgerichtet

Ganz klar ist ihre Zielgruppe dabei weiblich, das zieht sich auch durch all ihre anderen Online-Angebote. Das nervt mich manchmal weil viele Themen natürlich für Frauen und Männer gleich sind. Ab und zu frage ich mich, ob Frauen nicht die leichtere Beute fürs Marketing sind und deswegen als Zielgruppe ausgewählt wurden aber das ist nur ein Gedanke, der bei mir persönlich manchmal hochkommt.

Ich finde “Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können” sehr gut geeignet für einen Einstieg in das Thema Finanzen. Ich hatte vorher schon einige von Natascha Wegelins Podcasts sowie auch andere gehört und habe deshalb nicht mehr viel Neues durch das Buch gelernt.

für den ersten Überblick

Für Frauen, die sich noch nie aktiv mit ihrer Altersvorsorge beschäftigt haben, ist das Buch eine absolute Einstiegs-Empfehlung. Es öffnet bestimmt vielen die Augen und kann ein super Anhaltspunkt für weitere Schritte sein.

Ich hab nicht ganz so viel davon mitnehmen können weil ich schon vorher über die Themen informiert war, um mein Wissen dann aber zu verfestigen fand ich es gut geeignet. Ich gebe “Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können” gute 3 von 5 Sterne und würde mich freuen, wenn die ein oder andere von euch mal einen Blick hinein wirft.

Cover des Buches Nebenan funkeln die Sterne (ISBN: 9783736306882)

Bewertung zu "Nebenan funkeln die Sterne" von Lilly Adams

Nebenan funkeln die Sterne
Linsenliebevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Social Media trifft auf Realität - der erhobene Zeigefinger darf nicht fehlen. Aber auch ein bisschen Liebe wird eingestreut ;)
Social Media trifft auf Realität

Was sich schon ganz zu Beginn des Buchs liest wie eine normale Unterhaltung in den sozialen Medien ala Instagram oder Twitter, täuscht ganz gewaltig. Denn Emma – oder Em_dreams, wie sie sich selbst in Social Media lieber nennt – führt absolut nicht das perfekte unbeschwerte Leben, was sie ihren Followern vorspielt. 

Ihr vermeintlicher Traumprinz Troy ist nur die Nachbarskatze. Die Boots-Party ist eine schöne Illusion, denn Emma vermeidet es sehr akribisch, anderen Menschen zu begegnen. 
Das einzige, was an Emmas Online-Welt real ist, ist die Verbindung mit Brit, die ein treuer Fan von Emma ist und im Laufe der Zeit auch zu einer echten Freundin wird.

London von oben

Emma lebt in einer Wohnung mit Dachterrasse in ihrer Wahlheimat London. Dort genießt sie ihr zurückgezogenes Leben, ohne viele Kontakte und mit einem Job, den sie von zu Hause aus erledigen kann. Doch schon bald zieht nebenan ein neuer junger Mann ein, der sich zu Emmas Entsetzen auch noch die Terrasse mit ihr teilen wird.

Was als ihr persönlicher Albtraum beginnt, entpuppt sich schon bald als echte Chance für Emma, aus sich heraus zu kommen und wieder am Leben teilzuhaben. Auch wenn sie tief in ihrem Inneren davon überzeugt ist, dass sie nach dem Unfall mit ihrem Ex-Freund kein glückliches Leben mehr führen kann und darf…

Aber ihr neuer Nachbar Nathan wirbelt Emmas Leben ganz schön durcheinander und bald schon scheint nichts mehr so zu sein, wie Emma es gewohnt war.


Emma und Nathan könnten unterschiedlicher kaum sein und genau das macht den Reiz zwischen den beiden neuen Nachbarn aus. Nathan knackt Stück für Stück Emmas harte Schale und damit bewirkt er vor allem auch, dass Emma sich mit ihrem echten Leben auseinandersetzen muss. Sie muss sich fragen, warum sie diese perfekte unbeschwerte Online-Welt erschaffen hat.

Social Media trifft auf Realität

Und da sind wir auch schon bei einem Zeigefinger der Geschichte: Lebe dein Leben in der realen Welt und nicht nur online. 

In “Nebenan funkeln die Sterne” geht es darum, sein Leben anzupacken und was draus zu machen. Nicht nur in der Vergangenheit zu leben. Anderen Menschen und sich selbst auch wieder zu vertrauen. Sich nicht nur darzustellen sondern sein Leben wirklich zu leben. Mit allem, was dazu gehört. 

Erhobener Zeigefinger

Ich finde diesen erhobenen Zeigefinger gut denn man verliert sich heutzutage ja super schnell in Social Media. Man will nur mal eben schnell in Instagram gucken, was es Neues bei den Freunden gibt und zack – sind 2 Stunden vorbei und man hat im Grunde genommen in der Zeit gar nichts gesehen. Denn so schnell, wie wir durch die Fotos und Status-Beiträge klicken, können wir die Inhalte gar nicht wirklich aufnehmen.

Das Foto von dem tollen gesunden und super easy Essen, für das wir gerade ein Herzchen verteilt haben, ist am nächsten Tag schon wieder vergessen und wir fragen uns, warum wir immer auf die selben Rezepte zurückgreifen. 

Dass man aber tatsächlich reale Freunde in der Online-Welt finden kann, zeigt “Nebenan funkeln die Sterne” auch sehr schön. Neben den Oberflächlichkeiten findet Emma online auch Freunde, die wirklich zu ihr stehen und diese Erkenntnis fand ich wahnsinnig schön.

ein Bisschen Liebe darf nicht fehlen

Nathan ist natürlich auch nicht zu verachten und bewirkt so einige Veränderungen bei Emma. Man ist als Leser schnell auf seiner Seite und will ihm helfen, Emma aufzurütteln. Bei jedem seiner Erfolge wollte ich ihm ein High-Five geben und auf der Terrasse ein Bier mit ihm trinken. 

Wenn ich mich so hineinfühlen kann in einen Roman, dann ist das stets ein gutes Zeichen. So kann ich für “Nebenan funkeln die Sterne” 4 von 5 Sternen vergeben. 5 gibt es leider nicht ganz weil mir dann doch die Überraschung an der einen oder anderen Stelle etwas gefehlt hat. Dennoch ist es ein wirklich schöner kurzweiliger Roman, den ich empfehlen kann.

Cover des Buches KEEP (ISBN: 9783736308268)

Bewertung zu "KEEP" von Helena Hunting

KEEP
Linsenliebevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Nichts für Mauerblümchen ;)
Nichts für Mauerblümchen - eine wirklich gelungene Fortsetzung

Amies und Armstrongs großer Tag ist gekommen: Ihre Hochzeit! Was eigentlich der schönste Tag in Amies Leben sein sollte, entpuppt sich noch am Tag der Hochzeit als absoluter Albtraum. Denn ihr frisch gebackener Ehemann betrügt sie – und alle Anwesenden, inklusive Gäste und Braut, hören es live mit da die Lautsprecher den Ehebruch versehentlich übertragen…

Amie ist am Boden zerstört und flüchtet sich in die Hochzeitssuite, in der sie sich selbst aus ihrem Kleid herausschneidet und am Rande des Nervenzusammenbruchs ist. Womit sie nicht gerechnet hat ist aber, dass sich auch Lexington in die Suite zurückgezogen hatte, um seiner nervigen Begleiterin zu entkommen. 

Als Racheakt wirft sich Amie an Lexington ran, welcher sehr um Fassung ringen muss um die Situation nicht auszunutzen. Ganz Gentleman kümmert er sich aber um Amie und sorgt dafür, dass sie schnellstmöglich mit Amies besten Freundin Ruby nach Hause kommt. 

Der schönste Tag des Lebens entpuppt sich als Albtraum

Ruby und Bancroft beschließen, dass Amie ihre Hochzeitsreise doch einfach allein durchziehen soll. Sie soll es sich auf Kosten von Armstrong richtig gut gehen lassen und die Sau in Bora Bora rauslassen.

Kurzentschlossen stimmt Amie dem zu und befindet sich kurze Zeit später schon im Flieger nach Bora Bora, um allem zu entkommen.

Doch auch Lexington befindet sich auf dem selben Flug und so vereint das Schicksal ihre Wege erneut. Und das nur wenige Tage nachdem sie fast miteinander im Bett gelandet wären…


Es ist zwar nicht gerade unvorhersehbar, dass sich Amie und Lex auch auf Bora Bora wieder unwiderstehlich finden. Aber dennoch war das Hin und Her zwischen den beiden ein richtig spannendes Lesevergnügen. 

Heimliche Affäre

Amie versucht Armstrong dazu zu bewegen, die Ehe annullieren zu lassen. Solange dieser sich aber weigert, möchte sie vor allem vor ihrer besten Freundin Ruby die Affäre mit Lex geheim halten. So verbringen die zwei einen geheimen Traumurlaub zusammen und bewegen sich in einer Blase, die nach ihrer Heimkehr zu zerplatzen droht.

Erotik im Paradies

Wie auch schon beim ersten Band “Stay”, in dem es ja um Ruby und Bancroft ging, kommt auch in “Keep” die Erotik nicht zu kurz. Es knistert gewaltig zwischen Amie und Lexington und man kann die Spannung beim lesen fast selbst spüren. Dazu die schöne Atmosphäre ihres Domizils Bora Bora und man fühlt sich selbst fast wie in den Flitterwochen.

Nichts für Mauerblümchen

War in “Stay” die Erotik noch recht harmlos, so kommt es in “Keep” doch schon mal zu Szenen, die wahrscheinlich nichts für jeder-Frau sind. Ich fand es super spannend, mal etwas mehr geboten zu bekommen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass einige Frauen von den sexuellen Abenteuern der beiden eher abgeschreckt sein könnten, was ich aber schade finde. Wer aber offen ist, der sollte bei “Keep” von Helena Hunting auf seine Kosten kommen.

Auch für diesen zweiten Teil muss ich unbedingt 5 von 5 Sternen vergeben, weil ich es unheimlich gern gelesen und mitgefiebert habe. 

Cover des Buches STAY (ISBN: 9783736307063)

Bewertung zu "STAY" von Helena Hunting

STAY
Linsenliebevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Die perfekte Mischung aus sexy und witzig
Die perfekte Mischung aus sexy und witzig

Ruby ist total pleite weil sie nur sehr schwer Jobs als Schauspielerin findet, was aber ihr großer Traum ist. Sie versucht verzweifelt, auf eigenen Beinen zu stehen um nicht abhängig zu sein von ihrem Vater, der ein eigenes Unternehmen leitet und ihren Traum der Schauspielerei absolut nicht verstehen kann. Er will sie lieber in seiner Firma haben. Doch das kommt für Ruby nicht in Frage. 

Als Ruby dann auch noch ihre Wohnung verliert weil sie die Mietschulden nicht mehr bezahlen kann, ist sie verzweifelt. 

Über Umwege zur Liebe?

Da trifft es sich gut, dass ihre beste Freundin Amie eine Idee hat. Sie weiß, dass ihr entfernter Freund Bancroft jemanden sucht, der auf seine Haustiere aufpasst, während Bancroft auf einer längeren Geschäftsreise ist. 

Dieser Aufenthalt bei Bancroft könnte Rubys Rettung sein weil er ihr Zeit verschafft, um ihre Geldprobleme in den Griff zu bekommen. Doch Ruby weiß nicht…

… dass Bancroft wahnsinnig gut aussieht.
… dass Bancroft und Ruby sich schonmal auf einer Party geküsst haben
… und dass es sehr schwer werden wird, seinen eindeutigen Flirtversuchen zu widerstehen. 


Ruby und Bancroft stehen in ihren Leben an ganz verschiedenen Punkten und das macht ihr Miteinander sehr interessant. Während Ruby total pleite ist und versucht, ihr Leben finanziell wieder in den Griff zu bekommen, schwimmt Bancroft geradezu in Geld. Durch den Job in der Firma seines Vaters hat er zwar keine finanziellen Sorgen, muss dafür aber gegen seinen Willen häufig Zeit im Ausland verbringen. So finden die beiden ja letztlich auch zueinander. 

Von Anfang an gefiel mir die Dynamik zwischen Ruby und Bancroft sehr gut. Sie flirten heftig miteinander, können sich aber genau so gut auch streiten. Durch die Distanz verschärfen sich beide Extreme noch mehr. 

Überraschungen ala Vogelspinne

Helena Hunting hat hier eine ungewöhnliche Story aufgebaut, denn auch wenn sich “Stay” auf den ersten Blick wie eine klassische Liebesstory mit Hindernissen anhört, so wird man doch an einigen Stellen sehr überrascht. 

Z.B. hätte ich nicht damit gerechnet, dass eines von Bancrofts Haustieren eine Vogelspinne ist… Mehr möchte ich euch natürlich nicht spoilern  Aber seid beruhigt: Die Spinne ist nicht so schlimm, dass man das Buch mit einer Phobie nicht lesen könnte!

Spannung durch Perspektivwechsel

Was ich auch sehr gut gelöst finde, ist der Perspektivwechsel innerhalb der Kapitel. So erfährt man den Lauf der Dinge teils aus Rubys und teils aus Bancrofts Sicht, was es meiner Meinung nach  sehr spannend macht. 
 
Vor allem in Situationen, wo die beiden sich missverstehen, steigt die Spannung total wenn man plötzlich die gegensätzliche Sichtweise präsentiert bekommt. So wollte ich gern ab und zu während des Lesens Ruby oder Bancroft schütteln 
 

“Stay” hat die perfekte Mischung aus sexy und witzig

Bei “Stay” kommen weder der Humor noch die Erotik zu kurz! Für beides sorgt Helena Hunting im genau richtigen Maß. Und durch Rubys Tätigkeit als Haustiersittering ist auch für den Niedlichkeitsfaktor gesorgt!
 
Ich hab “Stay” wirklich sehr gerne gelesen und lese jetzt auch schon den Nachfolger “Keep”, wo es um Rubys beste Freundin Amalie geht. 
 
Für mich war “Stay” ein Highlight zum Jahresbeginn und deswegen kann ich auch 5 von 5 Sternen vergeben!

Cover des Buches Nicht weg und nicht da (ISBN: 9783453271593)

Bewertung zu "Nicht weg und nicht da" von Anne Freytag

Nicht weg und nicht da
Linsenliebevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Ein Roman über gewagte Themen, über die zu wenig gesprochen wird: Trauer, Freitod, psychische Erkrankungen. Ein emotionales tolles Buch!
Ein sehr emotionales Buch über wichtige Themen, über die zu wenig gesprochen wird

Luise wurde zurückgelassen – nicht etwa von einem Ex-Freund, der besten Freundin oder den Eltern sondern von ihrem Bruder Kristopher. Kristopher war ihr Stern im Leben, ihr großer Bruder, den sie unendlich geliebt und bewundert hat und nun ist er tot. Er hat sich selbst aus dem Fenster gestürzt und so seinem Leben mit einer bipolaren Störung ein Ende gesetzt.


Kristopher liebte aber seine kleine Schwester Luise ebenso und so hinterließ er ihr E-Mails, die Luise in den unterschiedlichsten Situationen erreichen. Und ihr Aufgaben stellen, die sie bewältigen muss um mit ihrer Trauer fertig zu werden und wieder zurück in ihr eigenes Leben zu finden.

Dabei lernt sie nicht nur sich selbst neu kennen sondern auch ihre Mutter. Darüber hinaus gibt es plötzlich diesen Jungen in Luises Leben – Jacob – der im Haus ihres Therapeuten wohnt und ihr Leben verändert.


Die Beziehung zwischen Luise und Kristopher ist  so emotional so feinfühlig  erzählt, dass man Luises Schmerz aufgrund von  Kristophers Tod  praktisch selbst fühlen kann. Seine Abwesenheit reißt seine Schwester in ein tiefes Loch, sie scheint es nicht überwinden zu können. Und auch ihre Mutter ist ihr keine große Hilfe bei dem Bewältigungsprozess denn diese arbeitet viel zu viel und sieht Luises Bedürfnisse gar nicht. Als jedoch Jacob in Luises Leben tritt, sieht und versteht er sie auf eine Art,  wie es kein anderer kann . Er fängt die junge Frau auf, steht still und unterstützend an ihrer Seite und so verbindet die beiden schnell ein  zartes Band der Freundschaft  – oder ist es vielleicht doch mehr als das?

“Nicht weg und nicht da” lebt von den Beziehungen

Jede einzelne Verbindung ist so wichtig für das Gesamtbild, dass es schwierig gewesen sein muss, alles in einem Buch unterzubringen. Aber Anne Freytag schafft es mit einem so  leichten Schreibstil, alle Beziehungen  wahnsinnig einfühlsam und authentisch zu beschreiben, als wäre es ein Klacks für sie. Als würde sie nur eine wahre Geschichte nacherzählen. Alles fühlt sich natürlich und irgendwie… naja “rund” an. Nicht zu glatt, nicht zu aufgesetzt. Es ist nicht alles vorhersehbar und nicht alles unerwartet, es ist die  perfekte Mischung aus beidem.

gewagte Themen, über die zu wenig gesprochen wird

Die Themen, die in “Nicht weg und nicht da” behandelt werden, sind sehr schwierig und wichtig. Kristopher stirbt nicht einfach nur, nein, er wählt den Freitod weil er mit seiner psychischen Erkrankung nicht mehr zurecht kommt.

Dann Luises Trauer, die Trauer ihrer Mutter… In “Nicht weg und nicht da” lassen sich die einzelnen Trauerphasen wunderbar nachverfolgen. Man fühlt wirklich jede dieser Phasen mit Haut und Haar, ohne dass es kitschig wird.

Dann die E-Mails, die Kristopher so programmiert, dass Luise sie scheinbar aus seinem Tod heraus erhält. Sie begleiten Luise in ihrer Trauer und unterstützen sie darin, mit Kristophers Tod zurecht zu kommen. Gleichzeitig machten sie mich als Leser aber auch wütend weil es so wirkt, als wäre das alles nur ein Spiel. Die Mails zeigen die Unabänderlichkeit von Kristophers Tod und dass er es nicht im Affekt getan hat sondern seinen Tod plante.

All das sind Themengebiete, die eigentlich nicht in 480 Seiten passen und es in “Nicht weg und nicht da” irgendwie doch tun.
Ich hab sehr mitgelitten mit Luise und mich über jeden ihrer Fortschritte gefreut. Auch Jacob hab ich schnell in mein Herz geschlossen. Selbst für Luises Mutter hatte ich Sympathie, nur irgendwie nicht so richtig für Kristopher. Denn klar, er hat ein schweres Los mit seiner Krankheit gezogen. Aber er hat den “feigen” Weg des Freitods gewählt und seine Familie damit in größte Verzweiflung gestürzt.

Vergleich mit “PS: Ich liebe dich”

Zusammenfassend kann ich an “Nicht weg und nicht da” nur einen einzigen Kritikpunkt finden. Leider habe ich das Konzept des Buchs die ganze Zeit mit “PS: Ich liebe dich” von Cecelia Ahern verglichen. Durch die E-Mails von Kristopher liegt der Vergleich natürlich nah, auch wenn es nicht abgeguckt ist. Ich mochte “PS: Ich liebe dich” auch sehr gerne und es ist viele Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe. Trotzdem hab ich während des Lesens von “Nicht weg und nicht da” immer wieder zwischen den beiden Büchern verglichenund das fand ich schade.

Dennoch vergebe ich ganz klar 4 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung für “Nicht weg und nicht da”.

Cover des Buches Mit anderen Augen (ISBN: 9783864930607)

Bewertung zu "Mit anderen Augen" von Fabian Sixtus Körner

Mit anderen Augen
Linsenliebevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Wenn eine Diagnose das Leben erstmal Kopf stellt und man dann erkennt, dass es ein Geschenk ist und kein Einschnitt ins Leben. Wirklich toll
Die Diagnose Down Syndrom verändert zwar ein Leben, macht es aber nicht weniger lebenswert!

Fabian Sixtus Körner ist vor ein paar Jahren  mit seinem Reisebericht “Journeyman” bekannt geworden und seitdem weiterhin viel gereist. Er hat schon in verschiedenen Ländern gelebt und auf den Reisen seine Freundin kennengelernt. Die beiden reisten viel zu zweit und beschlossen irgendwann, dass es zu dritt noch besser wäre.

Als Fabians Freundin dann schwanger ist, ist ihr Glück perfekt. Bis zum Tag der Geburt scheint alles nach Plan zu laufen doch als die kleine Yanti dann auf die Welt kommt, steht schnell fest:  Yanti hat Trisomie 21, besser bekannt unter der Bezeichnung  Down-Syndrom.
Das Down-Syndrom ist eine  Chromosomen-Anomalie, bei der Betroffene das ganze  21. Chromosom oder auch nur Teile davon dreifach besitzen – deswegen Trisomie 21. Durch diese Anomalie kommt es zu verschiedenen geistigen sowie körperlichen Behinderungen und die Lebenserwartung liegt bei etwa 60 Jahren, wobei Menschen mit dem Down-Syndrom ihr Leben lang auf die ein oder andere Art Unterstützung in ihrem alltäglichen Leben benötigen.

Diese Diagnose trifft Fabian als Vater sehr unerwartet und  lässt ihn zunächst sein ganzes Leben hinterfragen. Kann er mit einer kranken Tochter weiter ein Leben auf Reisen fortführen? Wie wird die Diagnose ihr Leben als Paar beeinflussen? Wie geht die Gesellschaft mit der Trisomie 21 um und wird Yanti ihr Leben lang mit Ausgrenzung zu kämpfen haben?

All diese Fragen und viele Erkenntnisse verarbeitet Fabian Sixtus Körner in seinem Buch “Mit anderen Augen”.


Dass die Diagnose Down Syndrom ein  Schock für Eltern ist, kann ich sehr gut verstehen und ich würde dies auch niemandem wünschen. Umso wichtiger ist es, sich gut mit dem Thema auseinander zu setzen und vor allem: auf sein Bauchgefühl zu vertrauen.  Nur weil ein Mensch eine Beeinträchtigung hat, heißt das noch lange nicht, dass dieses Leben weniger lebenswert ist! Ein Mensch mit einer Behinderung kann genau so glücklich und erfüllt sein, wie ein gesunder Mensch. Auch ein gesunder Mensch kann irgendwann krank werden – was bedeutet es da schon, zur Geburt gesund zu sein?

Niemand ist vor Krankheiten sicher, man kann sich immer nur auf Wahrscheinlichkeiten stützen.

Das vergisst man leicht, wenn es einem selbst gut geht und natürlich wünscht man sich ein gesundes Kind. Ob die Gesundheit aber auch gleichzeitig für Glück im Leben steht… Das bezweifle ich doch.

Fabian ist nach der Geburt seiner Tochter Yanti erstmal schockiert und braucht seine Zeit, um mit der  unerwarteten Situation zurecht zu kommen. Doch gerade die Entwicklung im Buch ist das, was mich beim lesen glücklich gemacht und  beeindruckt hat.
Yantis Eltern denken eben nicht, dass das Down Syndrom eine Belastung ist sondern sie versuchen es einfach positiv zu sehen. Sie  reisen mit Yanti und stellen in anderen Ländern fest, wie unterschiedlich dort der Umgang mit dem Down Syndrom ist. Yanti ist ein aufgeschlossenes fröhliches Kind und die Menschen in ihrer Umgebung gehen fröhlich auf sie zu – in Deutschland tut man sich damit viel schwerer. Hier werden Eltern von Kindern mit Down Syndrom bemitleidet, die Menschen freuen sich nicht für die frisch gebackenen Eltern.

Dieser Unterschied auf Reisen ist besonders für Fabian ein Wendepunkt und er beginnt, die Dinge anders zu sehen,  positiv mit der Krankheit umzugehen und sich nur als Vater zu sehen – nicht als Vater einer kranken Tochter.

Ich bin der Meinung, dass man sein Schicksal maßgeblich selbst bestimmen kann. Ich werde bemitleidet wenn ich mich bemitleidenswert verhalte; werde Negatives erfahren wenn ich eine negative Einstellung habe. Ich werde jedoch auch Positives erfahren, wenn ich selbst positiv eingestellt bin.  Es macht einen Unterschied ob man vor allem die Sonne sieht oder sich auf die Wolken konzentriert.

Man bestimmt selbst, ob das Glas halbvoll oder halbleer ist.

Diese Entwicklung der jungen Familie geschieht  ganz leise, unaufgeregt und im Inneren. Das hat mich beeindruckt und lässt mich die ganze Thematik auch selbst neu betrachten.  Es kommt immer auf den Blickwinkel an und der Blickwinkel in “mit anderen Augen” ist einfach schön.

Jeder, der Fabians erstes Buch  “Journeyman”* bereits gelesen hat, weiß, dass er auch ein  fabelhafter Fotograf ist und seine Bücher in der Mitte mit Fotos bestückt. Das verleiht den Erzählungen noch mal eine  ganz besondere intime Atmosphäre, wie ich finde.

Ich freue mich sehr darüber, dass ich “Mit anderen Augen” gelesen habe und es  hat meine Sicht auf die Trisomie 21 verändert. Dafür kann ich mich nur bedanken 
Ich vergebe deswegen 5 von 5 Sternen.

Cover des Buches Clean (ISBN: 9783551583826)

Bewertung zu "Clean" von Juno Dawson

Clean
Linsenliebevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Witzig und gleichzeitig knallhart ehrlich. Allerdings sollte man die Therapie und die Wirkung mit einem kritischen Auge betrachten.
Witzig und knallhart ehrlich - die Therapie sollte man aber kritisch betrachten

Wir tauchen sofort mitten in die Geschichte ein, zu dem Zeitpunkt als Lexi im Auto ihres Bruders zu sich kommt und sich darüber klar wird, dass ihr eigener Bruder sie gerade entführt.

Lexi ist eine  verzogene gelangweilte 17-Jährige, die eine steinreiche Familie hat und sich dementsprechend die Zeit vertreibt. Sie liebt Designerklamotten, ihren nichtsnutzigen Freund Kurt und vor allem:  Drogen aller Art.

Lexi ist ein  It-Girl und sie tut was sie will. Als die Freundschaft mit ihrer besten Freundin auf mysteriöse Art zerbricht, bricht Lexi die Schule ab und  verliert sich völlig in ihrer Party-Welt, die alles andere als gesund für sie ist.

Lexis Bruder “entführt” sie auf eine Insel, auf der sich eine  Entzugsklinik befindet – für die nächsten Wochen soll dies Lexis zu Hause sein. Abgeschottet von der Außenwelt soll sie zurück ins Leben finden, den Drogenmissbrauch verstehen und überwinden sowie neue Perspektiven für sich entdecken.

Die Umstände, die Lexi zu einer drogensüchtigen jungen Frau gemacht haben, decken sich nach und nach auf und wirken sehr glaubwürdig auf mich.  Juno Dawson überzeugt in “Clean” mit einer jugendlichen Sprache, die sowohl witzig wie auch knallhart ehrlich ist. Lexis Erlebnisse außerhalb der Klinik wie auch ihre anfängliche Abneigung gegen die Therapie und alles, was damit zu tun hat, ist wirklich glaubhaft geschildert, wie ich finde.

In der Klinik lernt sie einige andere Jugendliche kennen, die alle mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben. Die Probleme sind ganz unterschiedlich, aber alle ernst zu nehmen. Ich kaufte der Autorin all das ab und hab richtig mitgefiebert.

Womit ich jedoch so meine Problemchen hatte, ist die Art der Therapie und die Wirkung. Es fällt mir schwer zu glauben, dass es in der Klinik doch so schnell geht mit dem Entzug und der persönlichen Einsicht der Therapierten. Klar gibt es auch mal den ein oder anderen Rückschlag im Buch aber alles in allem wirkt es doch zu einfach auf mich. Zu glatt. Zu durchschaubar.

Das mag aber dem Genre und dem erhobenen Zeigefinger geschuldet sein und ist kein riesiger Kritikpunkt für mich, lediglich mein einziges “Problem” mit dem Buch “Clean”.

Ich hab mich dennoch sehr gut unterhalten gefühlt, mitgefiebert und Lexi irgendwie lieb gewonnen. Die Thematik finde ich sehr wichtig, sie sollte definitiv noch mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Für alle, die mal ein etwas anderes Jugendbuch mit einem ernsten Hintergrund lesen wollen, kann ich “Clean” empfehlen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Cover des Buches Hard Rules - Dein Verlangen (ISBN: 9783732542284)

Bewertung zu "Hard Rules - Dein Verlangen" von Lisa Renee Jones

Hard Rules - Dein Verlangen
Linsenliebevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Wirklich starker Auftakt mit interessanter Story und spannenden Charakteren. Die Erotik kommt natürlich auch nicht zu knapp ;)
Starker Reihen-Auftakt mit interessanter Story

Der sehr erfolgreiche Anwalt Shane ist eher unfreiwillig ein Teil des  Brandon-Familienimperiums, was ansonsten noch aus seinem krebskranken Vater und seinem Bruder besteht. In den diversen Unternehmen, die die Familie leitet, geht es  nicht immer ganz legal zu und so verstrickt sich Shanes Bruder naiv in Drogen-Geschäfte. Shane fürchtet, dass die Firmen bald schon komplett unterwandert sein werden und versucht, die Konzerne und so auch das Erbe seines Vaters so zu retten.

Während der  gutaussehende Shane Pläne schmiedet und sich mitten in einem  Familien- und Drogenkrieg wiederfindet, lernt er unerwartet die  junge Emily kennen, die ihn vom ersten Moment an tief in seinem Inneren berührt. Emily schafft das, was vor ihr noch keine Frau geschafft hat: Sie ist nicht nur eine schnelle Bettgeschichte für Shane.
Doch genau so wie Shane ihr nicht alles erzählt, verbirgt auch Emily so einige schwerwiegend anmutende Geheimnisse vor ihm.  Sie flüchtet vor ihrer Vergangenheit, doch kann sie ihr in der fremden Stadt wirklich entkommen und mit Shane ein neues Leben aufbauen?
Shane und Emily sind  zwei Gegensätze, die sich anziehen und doch mehr gemeinsam haben, als sie beide denken.

Er ist der toughe Kerl, der sich nicht verliebt und knallhart seine Pläne durchzieht. Auch sie sucht eigentlich nichts festes und kann ihr Glück nicht  fassen, als Shane ausgerechnet an ihr Interesse hat. Doch andererseits will sie ihn um jeden Preis auf Abstand halten, damit er ihr Geheimnis nicht herausfindet. Aber kann ihr das gelingen?

Dieses  Geheimnis, was Emily hat, finde ich sehr spannend und ich habe es nach dem ersten Teil der Hard Rules-Reihe noch nicht herausgefunden. Auch so manche Andeutungen von Shane erschließen sich mir noch nicht. Das hält aber die  Spannung über das gesamte Buch und auch darüber hinaus hoch.

Die  Erotik in “Hard Rules” kommt natürlich auch nicht zu kurz und ist genau so wie ich es in Büchern mag.  Nicht zu billig, nicht zu vorhersehbar. Genau in der richtigen Intensität und Quantität. 
Erotik-Romane schaffen es selten, eine gute spannende Story mit einzubauen und dann auch noch  interessante Charaktere hervorzubringen. Jones hat hier aber all diese Punkte mit einer Leichtigkeit erfüllt, die ich wirklich  erfrischend finde.
Ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht und vergebe deswegen gerne 5 von 5 Sternen.

Cover des Buches Dem Horizont so nah (ISBN: 9783499290862)

Bewertung zu "Dem Horizont so nah" von Jessica Koch

Dem Horizont so nah
Linsenliebevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Einfach nur wirr - viele Logikfehler, unsympathische Protagonistin, keine Triggerwarnung.. Ich kann den Hype ums Buch nicht nachvollziehen!
Absoluter Flop!

Jessica lernt eher zufällig Danny kennen, der sich mit seinen Freunden das Spielchen ausgedacht hat, möglichst viele Telefonnummern von Frauen einzusammeln. Ihre bekommt er nicht so leicht, auch wenn Jessica direkt fasziniert von Danny ist. Schon bald scheinen die zwei sich schnell näher zu kommen doch Danny warnt Jessica vor sich selbst und offenbart damit, dass er ein  Geheimnis hat, was schwerwiegend sein muss.

Doch wie schwerwiegend dieses Geheimnis ist, das kann Jessica nicht ahnen.

Danny ist  nicht nur krank sondern auch zutiefst traumatisiert und hat deshalb enorme Probleme damit, andere Menschen in sein Leben zu lassen. Die junge Liebe zwischen ihm und Jessica scheint zum scheitern verurteilt und doch lässt Jessica nicht locker.

So emotional die Geschichte um Danny auch ist,  Jessicas Gefühle kamen einfach nicht bei mir an. Sie bleibt für mich die ganze Zeit über farblos und war mir leider absolut  unsympathisch. Sie kam mir ungeduldig und naiv vor. Ich habe erst nach dem lesen festgestellt, dass es sich bei der Danny-Trilogie um eine  wahre Geschichte handelt.  Die Autorin gibt an, dass sie selbst die Protagonistin ist, dennoch kann ich meine Zweifel daran nicht ganz unterdrücken.

Ich möchte mit meiner Kritik auf keinen Fall Jessicas schrecklichen Erlebnisse, ihre Sorgen und Ängste um Danny oder ihre Art der Aufarbeitung diskreditieren, wenn die Geschichte wirklich auf einer wahren Begebenheit beruht. Wirklich nicht.

Dennoch war ich  sehr enttäuscht, dass ein Roman, der so sehr gehyped wurde, so viele  logische Stolpersteine beinhaltet und die Protagonistin so uninteressant beschrieben wird. Meiner Meinung nach wäre das vollkommen in Ordnung, würde es sich hierbei um eine Biographie handeln und nicht um einen Roman.

Als Roman hat mich “Dem Horizont so nah” aber so wenig gepackt, dass ich die folgenden Bücher nicht mehr lesen werde.
Die logischen Stolpersteine, die ich eben erwähnt habe, äußern sich zB. so:

Im einen Moment ist Jessica Dannys bester Freundin gegenüber noch total skeptisch und mag sie nicht, wenige Seiten später sagt sie, dass sie die junge Frau als Freundin liebt.

Zu Beginn ist es noch nicht klar, ob es überhaupt zu einer Beziehung zwischen den beiden kommt oder ob Danny Jessica wiederholt abblitzen lässt. Dennoch sagt er plötzlich zu ihr, dass er sich verliebt hat und die beiden sind sofort ein Paar. Alles passiert in so einer unrealistischen Abfolge, dass ich teilweise wirklich  Probleme hatte,  der Handlung zu folgen.

Einige Male musste ich zurückblättern, weil ich dachte, ich hätte etwas wichtiges überlesen.

Zwischen den einzelnen Abschnitten im Buch liegen manchmal Wochen oder Monate, trotzdem entwickeln sich die beiden Charaktere kaum weiter. Es erscheint mir nicht sehr glaubwürdig, dass Jessica auch nach Monaten der Beziehung nie thematisiert, wieso sie Danny nicht anfassen darf. Und das obwohl schon am Anfang der Beziehung immer wieder die sexuelle Anziehungskraft zwischen den beiden betont wird.
Befremdlich fand ich, dass Jessicas  Eltern und generell ihre Familie so gut wie  keine Rolle im Buch spielen. Auch Jessicas Job wird nicht näher in die Story mit einbezogen und  generell erfährt man extrem wenig über ihr Leben. Jessica scheint nur für Danny und höchstens noch für ihren Hund und das reiten zu leben. Deswegen konnte ich während der gesamten Lese-Dauer  keine Bindung zu der jungen Protagonistin aufbauen.

Alles in allem war mir das Buch  zu eindimensional für so eine dramatische Geschichte. Meiner Meinung nach wurde auch  weder mit dem Thema Missbrauch oder Drogen noch einer möglicher psychologischer Betreuung richtig umgegangen. Es wird  keine Triggerwarnung im Buch ausgesprochen – obwohl die definitiv angebracht wäre. Vielmehr vermittelt das Buch den Eindruck, dass jeder Teenager dazu in der Lage ist, einem schwerst traumatisierten Menschen oder einer Drogensüchtigen im Alleingang zu helfen.
Das ist gerade im Hinblick auf die eher junge Zielgruppe meiner Meinung nach unverantwortlich.

Ich kann beim besten Willen die vielen positiven Rezensionen nicht nachvollziehen. Aber das ist ja auch das Tolle am lesen: Jeder kann es anders empfinden.

Ich werde nicht weiterlesen und kann auch nur leider nur 1 von 5 Sternen vergeben.

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