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LisaWinkens

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Maxim (ISBN: 9783944648385)

Bewertung zu "Maxim" von Gabriel P. Henry

Maxim
LisaWinkensvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Ein packender Roman, der zu Tränen rührt und nachdenklich macht
Ein packender Roman, der zu Tränen rührt und nachdenklich macht

Auf "Maxim" von Gabriel P. Henry habe ich aus vielen Gründen sehnsüchtig gewartet; zum einen, weil ich die Thematik "Suizid eines Jugendlichen" sehr wichtig finde und zu einem nicht zu vernachlässigenden Teil unglaublich neugierig auf den Roman meines Patenkindes war.
Ich wurde nicht enttäuscht! 
Ganz im Gegenteil: eigentlich wollte ich mir "Maxim" gut einteilen, über´s Wochenende lesen, aber am Ende des ersten Abends war ich durch ;-)
Die Geschichte von Maxim, einem Vierzehnjährigen aus behüteten Verhältnissen, der sich (ohne ersichtlichen Grund) das Leben nimmt, ist einfach fesselnd, tottraurig und bittersüß.
Die Versuche, seines Umfeldes, diese seine Tat zu begreifen, gehen unter die Haut. Seine Familie, seine Freunde und nicht zuletzt Maxim selbst (der selbst nicht begreift, warum er immer noch "da" ist) lassen die vergangenen Wochen und Monate Revue passieren, um zu verstehen, warum Maxim seinem Leben ein Ende gesetzt hat.
Manchmal möchte man schreien, vor Verzweiflung und Mitgefühl, manchmal weinen vor Hilflosigkeit.
Und wenn man dann, atemlos, das Ende erreicht, breitet sich eine Wärme im Inneren und ein Lächeln auf dem Gesicht aus.
Meine Empfehlung: Lesen und sich darauf einlassen!
Auch ohne meine persönliche Beziehung zu dem jungen Autor möchte ich mich an die Vorhersage wagen, daß wir von Gabriel P. Henry noch einiges zu erwarten haben; ich bin gespannt :)

Cover des Buches Die Herren der Grünen Insel (ISBN: 9783764505592)

Bewertung zu "Die Herren der Grünen Insel" von Kiera Brennan

Die Herren der Grünen Insel
LisaWinkensvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Ein spannender Roman, eine derbe Zeit, interessante Figuren. Dieses Buch über dass mittelalterliche Irland habe ich sehr gern gelesen!
Hartes Mittelalter, Intrigen und irische Schicksale

"Die Herren der grünen Insel" von Kiera Brennan ist ein stellenweise sperriger und unbequemer Roman, der dadurch umso lesenswerter ist, daß er das Mittelalter so derb, hart und unmenschlich darstellt, wie es wahrscheinlich wirklich war.
Wer auf Minne, hübsche Damen und edle Ritter spekuliert, der wird wohl enttäuscht. Leser, die Wert auf etwas raffinertere Formulierungen legen, könnten das Buch eventuell auch nach wenigen Kapiteln beiseite legen.
Die Figuren werden genau genug gezeichnet, um sich ein gutes eigenes Bild von ihnen zu machen, ihre teils wortkarge Art zieht sich aber leider auch in die beschreibenden Passagen und beschränkt sich nicht auf die Dialoge. 
Die Handlung mit ihren Intrigen, Kämpfen und der Beschreibung der Wertlosigkeit des Einzelnen erinnert an die Bücher "Das Lied von Eis und Feuer" von G.R.R. Martin, jedoch erreicht Brennan nicht Martins Genie der Beschreibung von Personen, Szenerie und Hintergründen.
Sicher, es ist auch so ein recht dickes Buch, mir persönlich hätte es trotzdem gut gefallen, etwas mehr in die Tiefe zu gehen.
Ich habe etliche Titel über und rund um Elinor von Aquitanien gelesen und fand es sehr anregend, diese Thematik einmal aus der Sicht Irlands und einiger ausgewählter Protagonisten der verschiedenen Schichten des irischen Volks zu lesen.
Die Entwicklung einiger dieser Figuren fand ich sehr interessant:
-Aoife, das verhuschte Prinzesschen mit dem Hermelin, wird zur integranten Nachahmerin Elinors, ohne jedoch deren Klasse und Raffinesse wirklich zu erreichen; ich schwankte bis zum Schluss zwischen Hochachtung und Mitleid.
-Ascall, der aus Selbstschutz Harte, zeigt Verletzlichkeit und auch Menschlichkeit, wenn auch auf seine eigene, leicht verdrehte Art. 
In der anfänglichen Szene aus seiner Kindheit hätte ich heulen können, aus Mitgefühl mit diesen armen Kindern. Im frühen Mittelteil ist man versucht, diesem kaltherzigen, selbstgerechten Macho einfach eine rein zu hauen. Nach seiner Verwundung beginnt die harte Fassade jedoch zu bröckeln und es kommt dann und wann ein Mann zum Vorschein, dessen Verhalten man zumindest nachvollziehen, selten sogar gutheißen kann. Kurz vor Schluss ist Ascall schon beinahe unerträglich aufgeweicht um ganz am Ende doch wieder in seine , den Großteil seines Lebens antrainierte, Kämpfernatur zurück zu finden. 
-Ailillán... Oh mein Gott! Da tun sich Abgründe auf! Ist man zu Anfang überzeugt, einen recht zivilisierten, vielleicht sogar schöngeistigen Charakter vor sich zu haben, stellt er sich zunehmend als kaputter Psychopath heraus. Er hat seine Vorzüge, man kann verstehen, daß Caitlin sich in ihn verguckt, wenn dies auch vielleicht eine Form des Stockholm-Syndroms darstellt. Letztendlich ist er jedoch der kaputtere der beiden Brüder.
-Caitlin scheint wohl Brennans Vorstellung der sturen Irin zu entsprechen, bleibt aber streckenweise zu blass und halbherzig gezeichnet. Ihre Stärke macht der Autorin anscheinend immer wieder Angst, anders kann ich mir das ewige Zaudern und Zurückrudern kaum erklären, nur um sie im nächsten Kapitel wieder aktionistisch und beinahe kopflos vorpreschen zu lassen. Eine seltsam unausgereifte Figur.
-Ganz anders Róisin, die ihren Charakter vor den Augen des Lesers entfaltet und reift. Vom Mädchen, das sich selbst verletzt um den Zudringlichkeiten des Vaters zu entgehen und dadurch erst wirklich im goldenen Käfig fest steckt, zur patenten jungen Frau, die von Auftritt zu Auftritt mehr Stärke und Profil entwickelt. Gescheit, gewitzt, hart im Nehmen landet sie immer wieder auf den Füßen und behauptet sich in dieser recht frauenfeindlichen Welt.
-Pól, der zu Anfang sympathisch, gewitzte Vorteilsnehmer, zeigt im Laufe der Geschichte mehr und mehr sein wahren, ekelerregendes Gesicht. Zu guter Letzt gönnt man ihm sein Schicksal aus vollem Herzen.
-Riacán erscheint dem Leser zuerst als Hauptfigur, zieht sich aber schon bald auf den Posten der Randfigur zurück, bei seinem Ende war ich ehrlich erleichtert, ihn los zu sein.
-Kraka verkörpert das komplette Gegenteil: erst die seltsame Alte, deren Auftritte den Leser leicht irritiert stehen lassen, bekommt sie im Laufe der Handlung Profil und Tiefe. Ihre, aus der Wut gespeiste, Kraft und Ausdauer fordern mir Respekt ab und ihr letzter, entscheidender Auftritt ließ mich laut lachen vor Bewunderung.
-Faolán und Éilis, ein seltsames Paar, das an die unglücklichen Liebespaare der klassischen Literatur denken lässt. Schlussendlich haben die beiden sich wohl verdient, auch wenn ich mit keiner der beiden Figuren wirklich warm geworden bin.
Summa summarum war ich von den Herren und Damen der grünen Insel recht angetan, auch wenn mir, wie erwähnt, da und dort etwas Tiefe, Farbe und Sog fehlten. Ein Roman mit vielen Protagonisten und doch ohne wirkliche Hauptfigur, mit vielen Schauplätzen, ohne wirklich bildhaft in deren Beschreibung zu sein. Derbe in der Wortwahl und doch manchmal genau dadurch zu bemüht um Autenzität, angestrengt um die Balance zwischen ordentlicher Recherche und gut entwickelter Story kämpfend. Manche losen Fäden und halbgaren Schilderungen haben mich zeitweise frustriert; dann und wann war die Lektüre aber auch fesselnd und mitreißend.
Von mir also ein etwas zwiegespaltenes Fazit: Sicher kein schlechtes Buch, aber auch kein wirkliches Highlight. Lesenswert, aber wenn ich es für 20€ in der gebundenen Ausgabe gekauft hätte, wäre ich enttäuscht gewesen.
Als Testleserin habe ich mich jedoch sehr über den hochwertig gestalteten Band gefreut und habe den Roman gerne mit euch zusammen gelesen :)

Cover des Buches Lauras letzte Party (ISBN: 9783518465905)

Bewertung zu "Lauras letzte Party" von J. K. Johansson

Lauras letzte Party
LisaWinkensvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Ein schnell gelesener Krimi. Als Auftakt einer Trilogie nicht schlecht aber auch nix dolles. So ist es pure Geldmache: 3×9€ für 1Story :(
Lauras letzte Party...ein drittel Buch

Ein Krimi (KEIN Thriller) der sich schnell weglesen lässt.

Die Figuren nur halb ausgearbeitet, einige vorhersehbare Wendungen und Zusammenhänge. 
Als Auftakt einer Trilogie angelegt, groß gedruckt auf dickem Papier :(
Drei Bände a 9€ , das riecht nach purer Geldmacherei von Verlag und Autoren-Konglomerat.

Die Story entwickelt sich wie bei einer Fernsehserie, der Leser wird sanft in die eine oder andere Richtung gelenkt und durchschaut die Zusammenhänge schneller, als die Protagonisten.

Die Geschwister Miia und Nikke breiten nur angedeutet ihre seelischen Abgründe vor uns aus, die so nur fragmentarisch in eingeworfenen privaten Szenen aufblitzen. Da hätten die Autoren durchaus etwas mehr in die Tiefe gehen dürfen.
Die Schüler sind derart schablonenhaft dargestellt, das es schon ans Lächerliche grenzt.
Der müde alte Kommissar (Zitat) / Exkollege von Miia, die Jugendfreundinnen, das schmückende Beiwerk: noch blasser und liebloser ausgearbeitet.
Das Damoklesschwert des Internets (und besonderes der sozialen Netzwerke) wirkt, als sei dieses Thema einfach des Zeitgeistes wegen in die Story eingebaut worden; da schreibt man halt drüber, über dieses moderne Zeug...
Der Grundriss des eigentliche Krimis ist nicht schlecht, die Herangehensweise jedoch arg fragwürdig.
Man kann sich das ein oder andere für die folgenden Bände ausmalen, Titel und Klappentexte erledigen den Rest.
Die einzige Frage, die bleibt: wer ist der Hintermann/ die Hinterfrau bei diesen Machenschaften?

Wäre diese Story nur EIN durchgehender Roman und wären die Figuren etwas lebhafter gezeichnet, es könnte ein durchaus nettes Leseerlebnis sein. 
So ist man nach Lektüre des ersten Bandes unbefriedigt, kann sich zwar den Rest wahrscheinlich zusammernreimen, gerät aber doch in Versuchung, Band 2&3 recht bald anzuschaffen, um die Geschichte abzurunden und zu einem Ende zu bringen.

Wenn es sich jetzt bei jedem Band um eine Broschüre zu einem kleineren Preis (Groschenheftchen) handeln würde, schön und gut; aber durch dickes Papier und große Schrift künstlich ein Taschenbuch zu erzeugen und Inhalt vorzugaukeln, das grenzt für mich schon an Frechheit!

Und nur so nebenbei: Sebastian Fitzek hätte aus der Idee eine Story mit Sogwirkung und Gänsehaut gemacht, diese ominöse Autoren-Gruppierung hat hingegen gemeinsam ein lauwarmes Süppchen zu überhöhtem Preis zusammengerührt. Schade drum!




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