Wenn man dieses Buch anfängt zu lesen, sollte es einem klar sein, dass es sich hierbei um eine Autobiographie handelt und es somit mehr oder weniger der Wahrheit entspricht, zumindest der subjektiven Wahrheit der Autorin. Allerdings wird das Werk in keinster Weise dadurch langweilig oder zäh. Ganz im Gegenteil Ariel Levy erzählt in ihrem eigenen Tempo ihre eigene Geschichte, die durch einige Schicksalsschläge geprägt ist, die aber viele Menschen betreffen und diese sich durch die Lektüre dieses Buches eventuell verstanden fühlen könnten oder zumindest nicht alleine mit ihrem Schicksal gelassen.
Der Schreibstil dabei ist sehr nüchtern, sie umschreibt keine Dinge, sondern spricht sie direkt an, was passend ist.
Ich finde es sehr mutig von Levy sich durch eine solche Autobiographie den Lesern so schonungslos zu offenbaren und damit auch der Öffentlichkeit. Hochachtung dafür.
Littlebookdreams
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Bewertung zu "Die Zeit der Ruhelosen" von Karine Tuil
"Es ist eine atemlose Gegenwart, die Karine Tuil beschreibt. Eine Gegenwart, in der die unterschiedlichsten Temperamente und Schichten aufeinanderprallen."
So beschreibt die FAZ den Roman in ein paar Worten sehr treffend.
Die Grundstory besteht aus drei vermeintlich unterschiedlichen Schicksalen der drei männlichen Protagonisten, die allerdings eine Sache miteinander verbindet- das unaufhaltsame Streben nach Macht, Anerkennung und Liebe.
Zum einen geht es um François Vély einen der erfolgreichsten Unternehmer in Frankreich, der nachdem seine Ehefrau Selbstmord begeht, sowohl im Privaten mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen hat und zusätzlich seine Firma, die er jahrelang aufgebaut hat den Bach runter geht.
Zum anderen geht es um den Soldaten Romain Roller, der von einem Auslandseinsatz aus Afghanistan zurückkehrt und so viele schlimme Bilder dort gesehen, sodass er von diesen heimgejagt wird.
Der letzte und dritte Protagonist ist der schwarze Osman Diboula, der sich von ganz unten aus einem Pariser Getto nach oben gearbeitet hat und nun einen begehrenswerte Anstellung innehält, doch auch er hat mit dem sozialen Abstieg zu kämpfen.
Wenn man dieses Buch liest, muss einem klar sein, dass es nicht sonderlich positive Themen behandelt, allerdings tagesaktuelle, die zum Nachdenken anregen. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Geschichte zu jedem Zeitpunkt spannend. Ich kann dieses Buch jedem weiterempfehlen, der sich auch in Büchern mit der Gesellschaft und Politik auseinandersetzen will.