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Loki_Laufeyson

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Cover des Buches Grischa - Goldene Flammen (ISBN: 9783551582850)

Bewertung zu "Grischa - Goldene Flammen" von Leigh Bardugo

Grischa - Goldene Flammen
Loki_Laufeysonvor 5 Jahren
Cover des Buches Grischa - Eisige Wellen (ISBN: 9783551582966)

Bewertung zu "Grischa - Eisige Wellen" von Leigh Bardugo

Grischa - Eisige Wellen
Loki_Laufeysonvor 5 Jahren
Cover des Buches War Storm (Red Queen 4) (ISBN: 9781409175988)

Bewertung zu "War Storm (Red Queen 4)" von Victoria Aveyard

War Storm (Red Queen 4)
Loki_Laufeysonvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Etwas zäher Abschlussband, aber immer noch großartig geschrieben mit tollen Charakteren und neuen Perspektiven!
Cover des Buches Fahrenheit 451 (ISBN: 9783453319837)

Bewertung zu "Fahrenheit 451" von Ray Bradbury

Fahrenheit 451
Loki_Laufeysonvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Die eigentliche Botschaft ist misslungen. Ich empfehle stattdessen Huxley zu lesen!
Nicht mehr Zeitgemäß mit falscher Premise

Zum Inhalt: Guy Montag ist ein sogenannter Feuerwehrmann; doch anstatt Feuer zu löschen, LEGEN Feuerwehrmänner seinerzeit die  Feuer. Ihre Aufgabe ist es nämlich Bücher zu verbrennen. Bücher sollen Menschen unglücklich machen da sie zum Nachdenken anregen; Menschen aber wollen immer Glücklich sein, also müssen die Bücher weg. Stattdessen gibt es Action-TV Shows, Seifenopern, viel Sport und eine Geschwindigkeitsbegrenzung nach UNTEN, damit niemand langsam genug fährt um sich umzusehen und die Welt zu reflektieren. Natürlich trifft Guy auf eine überaus schöne 16 Jährige, die von einer radikalen Familie großgezogen wurde, und all jenes kritisiert. Das bringt Guy dazu, seine Stellung in der Gesellschaft zu hinterfragen, und beim Nächsten Feuerwehreinsatz stiehlt er ein Buch... 


Der Schreibstil Bradburys ist sehr schön und poetisch, mit eindrucksvollen Metaphern und Analogien. Liest man einige Sätze, möchte man sie förmlich laut rezitieren. (Die Menschen die Schatten frühstücken, Dampf zum Mittag essen und Abgase zum Abendbrot!) Was aber manche von ihnen tatsächlich Aussagen, ist sehr, sehr kontrovers und teilweise engstirnig. Es ist mir bewusst, dass das Buch schon einige Jahre alt ist, und man Bradburys Fehltritte und nicht so verurteilen kann, wie man ein modernes Buch bewerten würde - nicht desto trotz ärgert es mich. 

Das Bücherverbrennungen inakzeptabel sind, ist klar. Aber die Bücherverbrennungen in diesem Buch sind widersprüchlich: Sie dienen nicht der Zensur; denn die meisten Menschen wollen so oder so nicht lesen, weil sie ja ihre Fernseher und Sport haben. Sie sollen nur die Minderheiten ausmerzen, die trotzdem lesen wollen. Vor den Fernsehern ging es den Menschen offensichtlich besser, weil sie alle gelesen haben. Nun Bradbury, das ist nicht nachvollziehbar. Die Menschen waren nicht literarischer vor der Erfindung des Fernsehens. 

Bradbury hat offensichtlich Angst vor dem Fernsehen - ja, man kann das Fernsehen für Propagandazwecke missbrauchen wie es die Nazis beispielsweise getan haben, und dasselbe gilt für das Radio. Aber genauso kann man es mit Religion tun. Theater - die Stücke des vielgeliebten Shakespeare wurden natürlich im Theater aufgeführt, und Fernsehfilme sind auch nur eine Art Theater. Und natürlich kann Theater propandaistisch missbraucht werden. Alle Massenmedien können das, und deshalb sind Bücher nicht frei von dieser Gefahr. In Fahrenheit 451 ist das Problem aber gar nicht Fernsehpropaganda, sondern Anspruchslosigkeit: Alle Fernsehsendungen werden immer anspruchsloser und stehlen den Menschen ihre Intelligenz.

Heutzutage gibt es tatsächlich viele schlechte Fernsehserien, und mit der Erfindung von Pay TV wurden die meisten freien Fernsehsender mit Werbung zugemüllt und zeigen überproportionale Mengen an Reality TV. ABER die Menschen werden dadurch vom Fernsehen weggetrieben. Ich bin jung, und so gut wie niemand in meiner Klasse schaut Fernsehen. Es gibt zu viel Werbung und anspruchslose Programme. Man kann nur so weit gehen mit der Anspruchslosigkeit, bis die Leute vertrieben werden. Nun schauen viele Netflix u.Ä. und suchen sich die Programme aus. Es gibt viele schlechte Serien, aber es gibt auch gute. Die Leute die anspruchslose Programme bevorzugen, werden auch anspruchslose Bücher bevorzugen (50 Shades of Grey als DAS ultimative Beispiel), und es ist nicht das Fernsehen, dass die Menschen so verdummt hat, das erst jetzt schlechte Bücher geschrieben werden. 

Kennt jemand den Begriff Penny-Dreadful? Im 19. Jahrhundert waren das englische Groschenromane, die wöchentlich und massenweise erschienen, von fürchterlicher Qualität waren - mit Pornographie und schlechten Schnulzen und Action-Abenteuergeschichten. Solches gibt es schon seit die Menschheit existiert, sogar Ovid hat Ars Amatoria vor 2000 Jahren veröffentlicht, und Kama Sutra ist noch älter, und beides ist nicht gerade die beste Literatur. Aber nein, das Fernsehen soll nicht die Intelligenz zerstören, sondern Menschen auch noch asozial machen. Dabei ist Popkultur quasi Bestandteil des Äthers des Sozialen. In Fahrenheit wird bemängelt, dass wer fernsieht oder Musik hört, nicht mit seinen Nachbarn redet. Dabei wird untergraben, dass jemand der (viel) liest, das ja auch nicht tut. 

Nicht jeder ist gleich intelligent und hat dieselben Interessen, und ist immer in derselben Stimmung. Es ist nichts Schlimmes dabei, eine anspruchslose Serie zu schauen, um sich zu entspannen, und am nächsten Tag ein anspruchsvolles Buch zu lesen.

 Zusammenfassungen seien dämonisch, meint Bradbury, und untergraben Wissen. Warum aber verfasst man eigentlich Zusammenfassungen: Die Menschen wissen heutzutage so viel, und zu so vielen verschiedenen Themen, dass ihr Leben einfach nicht reicht, alle Bücher zu lesen und alle Disziplinen zu studieren. Zusammenfassungen sind nützlich, wenn man sie im richtigen Maß verwendet, und sie dazu nimmt, zu entscheiden, mit welchem Teilthema man sich wirklich tiefer auseinandersetzen möchte. Alles kann man nicht haben. 

Das Frauenbild in Fahrenheit 451 ist nicht besonders fortschrittlich, und das liegt nicht an der beschriebenen Gesellschaft, sondern an seiner Einsetzung und Beschreibung der weiblichen Charaktere: Sie treffen keine eigenen Entscheidungen, haben keine besonderen Meinungen und sind die größten Opfer der allgemeinen Unwissenheit. Mildred und ihre Freundinnen werden durch und durch negativ beschrieben, leer, wertlos und reden zu viel. Dagegen erhält der Feuerwehrvorsteher Beatty, ein eigentlich negativer Charakter, eine durchdachte und intellektuelle Persönlichkeit. Clarisse ist zwar etwas anders, aber man erfährt bald, dass sie nur ihren Onkel zitiert, und daher nicht wirklich als souveräner Charakter beschrieben werden kann. Unter den geflohenen Literaten gibt es keine einzige Frau, obwohl in den 50er Jahren Frauen auf Universitäten keine Ausnahme mehr waren. 

Ein dennoch wichtiger Grundgedanke ist die gehetzte moderne Gesellschaft, die nie stehenbleibt, zurückblickt und Zeit für tiefere Gefühle hat, welche in Fahrenheit beschrieben wird. Das spiegelt in Teilen eine sehr aktuelle Entwicklung wieder. Man kann nicht wissen was Glück ist, war man nicht schon unglücklich, man kann nicht froh sein, wenn alles bedeutungslos ist, selbst wenn man nicht weiß, was Bedeutung ist. Auch der Relativismus der politschen Korrektheit ist kein unbeachtliches Phänomen: Wann ist politische Korrektheit angebracht, wann ist sie überzogen oder gleicht einer Zensur? Leider benutzt Bradbury sehr unpassende Beispiele und daran leidet die Überzeugungskraft. 

Fahrenheit 451 hat einige Mängel, manche davon kann man der Entstehungszeit attributieren, andere dem eher unüberzeugenden Inhalt. Wer ein wirklich gutes dystopisches Buch über die Verdummung der Gesellschaft und oberflächliches Glück, sowie Kritik an der Konsumgesellschaft möchte, der sollte Huxleys „Schöne neue Welt“ lesen.

Cover des Buches The Colour Of Magic (ISBN: 9781407034379)

Bewertung zu "The Colour Of Magic" von Terry Pratchett

The Colour Of Magic
Loki_Laufeysonvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Vielfältig, unterhaltsam und überraschend!
Cover des Buches Roverandom (ISBN: 9783608934540)

Bewertung zu "Roverandom" von Christina Scull

Roverandom
Loki_Laufeysonvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Sehr amüsante Kindergeschichte mit subtilen Silmarillion- Anspielungen xD Großartig!
Cover des Buches Beren und Lúthien (ISBN: 9783608961652)

Bewertung zu "Beren und Lúthien" von J. R. R. Tolkien

Beren und Lúthien
Loki_Laufeysonvor 6 Jahren
Cover des Buches Die Luna-Chroniken - Wie Monde so silbern (ISBN: 9783551582867)

Bewertung zu "Die Luna-Chroniken - Wie Monde so silbern" von Marissa Meyer

Die Luna-Chroniken - Wie Monde so silbern
Loki_Laufeysonvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Nette Science Fiction - Variante des Märchens; wenn auch am Ende überstürzt, und etwas zu vorhersehbar
Cover des Buches Krieg und Frieden (ISBN: 9783866471764)

Bewertung zu "Krieg und Frieden" von Leo Tolstoi

Krieg und Frieden
Loki_Laufeysonvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Gewiss ein enormes Werk, stilistisch und detailversessen, aber leider so langatmig, voller Wiederholung, dass es eine Qual zu lesen war.
Cover des Buches Too Like the Lightning (Terra Ignota) (ISBN: 9781786699503)

Bewertung zu "Too Like the Lightning (Terra Ignota)" von Ada Palmer

Too Like the Lightning (Terra Ignota)
Loki_Laufeysonvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Interesting setting with engaging philosophical discussions, yet slow progressing plot . Also I disliked the emphasis on "Sade/Sexuality"

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  • 01.05.2000

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Jugendbücher, Science-Fiction, Fantasy, Historische Romane

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