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Lollyolopop

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Cover des Buches Trial of the Sun Queen (ISBN: 9783426448274)

Bewertung zu "Trial of the Sun Queen" von Nisha J. Tuli

Trial of the Sun Queen
Lollyolopopvor 22 Tagen
Kurzmeinung: Gutes Buch, gibt es aber leider schon...
Gutes Buch, gibt es aber leider schon...

Zunächst muss ich sagen, dass sich das Verlagsteam ordentlich ins Zeug gelegt hat, was die Aufmachung dieses Buches angeht: Wir haben ein wunderschönes Cover mit kleinen Hinweisen auf die Story in Form von den Artefakten, einen dreiseitigen farbigen Buchschnitt, der einzeln schön aussieht, und in Kombination mit den anderen Büchern aber zusätzlich auch ein Motiv ergibt. Im Buch selbst gibt es dann auch noch eine Karte vom Kontinent, auf dem die Handlung spielt, die zwar nicht ganz zum restlichen Design passt, aber dennoch eine schöne Ergänzung für die Leserschaft ist. Optisch also auf jeden Fall 10/10! :)
Der Klappentext verspricht eine Fae-Story mit Intrigen, Abenteuer und Romance und ich muss sagen, das erfüllt das Buch auf jeden Fall! Man wird von der ersten Seite in die Geschichte hineingesogen und die Seiten fliegen nur so dahin. Man begegnet Lor, die ihr ganzes Leben in einem Gefängnis verbracht hat, die auf einmal in einem Palast eines Fae landet und dort gegen 9 andere Mädchen um die Hand des Königs kämpft. Es folgen turbulente Aufgaben, spannende Plottwists und interessante Charaktere. Wenn man so eine Art von Story mag, ist das Buch auf jeden Fall sehr empfehlenswert.

Aber Achtung, Achtung, jetzt kommt mein GROSSER Kritikpunkt und für mich ziemliche Red Flag: Das Buch gibt es nämlich schon. Wenn man in einem bestimmten Genre schreibt, ist es logisch, dass manche Sachen ähnlich zu anderen Büchern sind, man kann schließlich nicht immer das Rad neu erfinden. Aber in dem Fall sind die Parallelen für meinen Geschmack einfach ein bisschen zu krass. Die ersten 50 Seiten sind im Prinzip der Anfang von Throne of Glass von der Queen of Fantasy herself, Sarah J. Maas. Der Rest der Handlung ist eine ziemlich exakte Kopie des Handlungsgerüstes der ersten eineinhalb Bände der Buchserie "Im Reich der sieben Höfe", auch von Sarah J. Maas. Ein bisschen "Selection" von Kiera Cass wurde drüber gestreut, aber das war es dann auch schon. Es sind die exakt gleichen Plottwist, die Charaktere sehen zum Teil sogar gleich aus und haben halt andere Namen. Versteht mich nicht falsch, ich habe das Buch sehr gern gelesen, weil die Bücher von Sarah J. Maas zu meinen Lieblingsbüchern gehören und die Handlung meiner Meinung nach wirklich gut ist, aber da hat Nisha Tuli sich vielleicht schon ein bisschen zu sehr "inspirieren" lassen.

Deswegen meine Empfehlung: Wenn ihr sie noch nicht gelesen habt, liest besser die Bücher von Sarah J. Maas vorher, wenn ihr davon dann nicht genug bekommen könnt, kauft euch dieses Buch, habt Spaß beim Lesen und ärgert euch dann mit mir ein bisschen darüber, dass hier so viel kopiert wurde.

Cover des Buches Mein Name ist Lilith: Was uns verschwiegen wurde: die rebellische Erzählung des christlichen Mythos (ISBN: B0CL8M81HQ)

Bewertung zu "Mein Name ist Lilith: Was uns verschwiegen wurde: die rebellische Erzählung des christlichen Mythos" von Nikki Marmery

Mein Name ist Lilith: Was uns verschwiegen wurde: die rebellische Erzählung des christlichen Mythos
Lollyolopopvor einem Monat
Kurzmeinung: Feministische Interpretation der Bibel mit kleinen Schwächen
Feministische Interpretation der Bibel mit kleinen Schwächen

„Mein Name ist Lilith“ reiht sich in die Kategorie Bücher, die Mythen und Sagen aus feministischer Sicht erzählen und aktuell sehr populär sind, ein. Der Unterschied: In diesem Buch geht es nicht um die griechische, sondern um die christliche Mythologie. Lilith wird uns als rebellische, starke Frauenfigur vorgestellt, die sich nicht beugen und unter den Mann stellen will. Wir begleiten sie durch unterschiedliche prägnante Stellen der Bibel, vom Garten Eden über Noahs Arche, die Machtprobe Gottes vom Propheten Elijah, usw… Man begegnet vielen bekannten Gesichtern, wobei hierbei die Männer insgesamt ziemlich schlecht wegkommen: Als Trunkenbolde, Vergewaltiger und machtgierige Ignoranten. Gott wird eifersüchtig auf seine Partnerin, die Muttergöttin, dargestellt, Noah ist ein Säufer und Adam ein Vergewaltiger. Von den Figuren, die sich in einer von Männer geschriebenen Bibel die Objektifizierung von Frauen erlauben und damit positiv dargestellt werden, findet man in diesem Buch die Kehrseite, und es wird auf das Leid, dass sie Frauen angetan haben, in den Fokus gerückt.

Zwischendurch kam mir schon der Gedanke, die Handlung sei schon sehr für die eigenen Ansichten gebogen und verzerrt, so findet man am Ende des Buchs eine ausführliche Aufzählung zu historischen Quellen. Grundsätzlich ist das Werk Fiktion, aber man wird beim Lesen vor die Frage gestellt, inwiefern sich die anderen Mythen, die ganz große Parallelen mit der Bibel aufweisen, von ebendieser unterscheiden, die Basis für eine Weltreligion ist und in der starke Frauenfiguren verhältnismäßig nur wenig Platz eingeräumt wird.

Mit einem sehr farbigen und bildhaften Schreibstil führt uns Nikki Marmery durch Jahrtausende in der Zeitgeschichte. Die bunte Lebensgeschichte wird oftmals von gebetsartigen Passagen an die weibliche Muttergöttin unterbrochen, die manchmal sehr schön sind, allerdings sich gegen Ende des Buchs häufen, sodass das Lesen etwas anstrengend wird. Ich habe mich selbst dabei ertappt, über einzelne Stellen halb geflogen zu sein, weil der Inhalt sich immerzu wiederholt hat.

Insgesamt eine spannende Sichtweise für Leser:innen, die sich für Religion und Feminismus interessieren!

Cover des Buches Mein Name ist Lilith (ISBN: 9783949465116)

Bewertung zu "Mein Name ist Lilith" von Nikki Marmery

Mein Name ist Lilith
Lollyolopopvor einem Monat
Kurzmeinung: Feministische Interpretation der Bibel mit kleinen Schwächen
Feministische Interpretation der Bibel mit kleinen Schwächen

„Mein Name ist Lilith“ reiht sich in die Kategorie Bücher, die Mythen und Sagen aus feministischer Sicht erzählen und aktuell sehr populär sind, ein. Der Unterschied: In diesem Buch geht es nicht um die griechische, sondern um die christliche Mythologie. Lilith wird uns als rebellische, starke Frauenfigur vorgestellt, die sich nicht beugen und unter den Mann stellen will. Wir begleiten sie durch unterschiedliche prägnante Stellen der Bibel, vom Garten Eden über Noahs Arche, die Machtprobe Gottes vom Propheten Elijah, usw… Man begegnet vielen bekannten Gesichtern, wobei hierbei die Männer insgesamt ziemlich schlecht wegkommen: Als Trunkenbolde, Vergewaltiger und machtgierige Ignoranten. Gott wird eifersüchtig auf seine Partnerin, die Muttergöttin, dargestellt, Noah ist ein Säufer und Adam ein Vergewaltiger. Von den Figuren, die sich in einer von Männer geschriebenen Bibel die Objektifizierung von Frauen erlauben und damit positiv dargestellt werden, findet man in diesem Buch die Kehrseite, und es wird auf das Leid, dass sie Frauen angetan haben, in den Fokus gerückt.

Zwischendurch kam mir schon der Gedanke, die Handlung sei schon sehr für die eigenen Ansichten gebogen und verzerrt, so findet man am Ende des Buchs eine ausführliche Aufzählung zu historischen Quellen. Grundsätzlich ist das Werk Fiktion, aber man wird beim Lesen vor die Frage gestellt, inwiefern sich die anderen Mythen, die ganz große Parallelen mit der Bibel aufweisen, von ebendieser unterscheiden, die Basis für eine Weltreligion ist und in der starke Frauenfiguren verhältnismäßig nur wenig Platz eingeräumt wird.

Mit einem sehr farbigen und bildhaften Schreibstil führt uns Nikki Marmery durch Jahrtausende in der Zeitgeschichte. Die bunte Lebensgeschichte wird oftmals von gebetsartigen Passagen an die weibliche Muttergöttin unterbrochen, die manchmal sehr schön sind, allerdings sich gegen Ende des Buchs häufen, sodass das Lesen etwas anstrengend wird. Ich habe mich selbst dabei ertappt, über einzelne Stellen halb geflogen zu sein, weil der Inhalt sich immerzu wiederholt hat.

Insgesamt eine spannende Sichtweise für Leser:innen, die sich für Religion und Feminismus interessieren!

Cover des Buches Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1 (ISBN: 9783473586547)

Bewertung zu "Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1" von Rebekka Weiler

Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1
Lollyolopopvor 2 Monaten
Kurzmeinung: Langatmig, wenig Handlung und fehlende emotionale Tiefe... Schönes Cover, aber Story recht ausbaufähig...
Leider nicht mein Fall...

"Somebody to Love" von Rebekka Weiler ist leider nicht mein Fall. Die Erwartung an einen mitreißenden Roman wurde schnell enttäuscht, als ich feststellten musste, dass die Handlung extrem zäh ist. Die ersten 150 Seiten könnten problemlos in einem Satz zusammengefasst werden. Ich habe das Buch sehr oft weggelegt, weil ich als Leserin nicht wirklich den Drang hatte weiterzulesen. 150 Seiten lang versuchen Emil und Fee gemeinsam den Laptop des verstorbenen Bruders bzw. Freunds zu knacken. Man würde ja meinen die Handlung, nimmt nach dieser Aufgabe dann Fahrt auf, aber es passiert echt so wenig und man könnte große Passagen des Buches meiner Meinung nach einfach streichen, weil sie nicht zur Handlung beitragen.

Ich dachte mir zuerst, dass der Einblick in die Gedankenwelt der Charaktere, den man recht oft bekommt, gerade für ein Buch, in dem es um Trauer und die Bewältigung eines Todesfalls geht, gut gewählt ist. Allerdings wiederholen sich die Gedanken der Charaktere ständig. Das ist auf jeden Fall realistisch, aber für mich persönlich hat es nicht viel dazu beigetragen, dass ich mit den Charakteren eine Verbindung aufbaue. Ein bisschen mehr "Show, don't tell" wäre für mich persönlich besser gewesen. Das wird teilweise in Rückblenden versucht, was zwar eine gute Idee ist, aber auch diese haben wieder wenig mit der eigentlichen Handlung zu tun. Es wird einfach für meinen Geschmack zu viel erklärt, dass die Hauptcharaktere traurig sind und das seitenlang in leicht abgewandelten Worten, wo es meiner Meinung nach besser gewesen wäre, das durch Plotpunkte und Szenen zu machen.
Auch die Nebencharaktere sind recht flach. Die Eltern von Fee beispielsweise arbeiten in einer Holzfirma und halten ihren verstorbenen Freund für einen Verbrecher, aber außer diesen Informationen bekommen sie recht wenig emotionale Tiefe oder Charakter.

Insgesamt würde ich "Somebody to Love" mit 2 von 5 Sternen bewerten. Es ist schade, dass das Buch nicht mein Geschmack war, denn das Cover ist wunderschön gestaltet und weckte ursprünglich mein Interesse. Leider konnte der Inhalt nicht mit der ästhetischen Präsentation mithalten.

Cover des Buches Atalanta: Roman | Eine wilde, spannende Frau der griechischen Sagenwelt (ISBN: B0C1JLDF7W)

Bewertung zu "Atalanta: Roman | Eine wilde, spannende Frau der griechischen Sagenwelt" von Jennifer Saint

Atalanta: Roman | Eine wilde, spannende Frau der griechischen Sagenwelt
Lollyolopopvor 5 Monaten
Kurzmeinung: Gelungene Neuinterpretation einer starken Frau aus der griechischen Mythologie
Gelungene Neuinterpretation einer starken Frau aus der griechischen Mythologie

Atalanta, die windschnelle Läuferin, war die einzige Frau unter den Argonauten und wird in diesem Buch in den Fokus gerückt. Ich habe von Jennifer Saint bereits ein Buch gelesen, das mir sehr gut gefallen hat. Allerdings habe ich „Ariadne“ auf Englisch gelesen, außerdem stand eine Heldin im Fokus, die in der Sagenwelt etwas bekannter ist.

Zuerst möchte ich anbringen, dass die deutsche Übersetzung den Schreibstil der Autorin wunderbar einfängt. Saint malt mit ihren Worten eine wunderbare Umgebung und man taucht durch die recht bildhafte Sprache sofort in eine fremde, antike Welt voller Abenteuer, Götter und mythologischer Kreaturen ein.

Atalanta ist eine starke Protagonistin, die ihren Weg geht und sich furchtlos in einer männerdominierten Welt durchsetzt. Ich finde sie sehr toll charakterisiert, ihre vielen Stärken und auch ihre Schwächen und finde ihre Entwicklung über den Roman hinweg sehr spannend. Aber auch die anderen Charaktere, wie die Göttin Artemis, Jason, Herakles und Menelaos sind interessant. Die Zwischenmenschlichen Beziehungen werden oft durch nur kleine Bemerkungen der Autorin sehr greifbar.

Die Handlung selbst beschreibt Atalantas Leben in drei Teilen, wobei ich gerade ihre Kindheit und Jugend sprachlich sehr schön beschrieben fand. Die Fahrt mit den Argonauten stellt einen Höhepunkt in der Geschichte dar, mit dem der dritte Teil spannungstechnisch nicht ganz mithalten kann. Allerdings hat das Leben von Atalanta keinen herkömmlichen Spannungsbogen, wie in den meisten Romanen, wodurch ich das sehr in Ordnung finde. Außerdem bleibt der dritte Teil insofern interessant, weil Atalanta den Umständen, in die sie das Leben wirft, zu kämpfen hat. Der Schluss war für mich noch einmal ein Highlight, die letzten Sätze des Buches sind sehr passend und stark gewählt.

 

Insgesamt kann ich das Buch jedem ans Herz legen, der ein Fan von griechischer Mythologie ist und gerne von starken Frauenfiguren liest. Jennifer Saint kann mit den Romanen von Madeline Miller auf jeden Fall mithalten!

Cover des Buches Atalanta (ISBN: 9783471360750)

Bewertung zu "Atalanta" von Jennifer Saint

Atalanta
Lollyolopopvor 5 Monaten
Kurzmeinung: Gelungene Neuinterpretation einer starken Frau aus der griechischen Mythologie
Gelungene Neuinterpretation einer starken Frau aus der griechischen Mythologie

Atalanta, die windschnelle Läuferin, war die einzige Frau unter den Argonauten und wird in diesem Buch in den Fokus gerückt. Ich habe von Jennifer Saint bereits ein Buch gelesen, das mir sehr gut gefallen hat. Allerdings habe ich „Ariadne“ auf Englisch gelesen, außerdem stand eine Heldin im Fokus, die in der Sagenwelt etwas bekannter ist.

Zuerst möchte ich anbringen, dass die deutsche Übersetzung den Schreibstil der Autorin wunderbar einfängt. Saint malt mit ihren Worten eine wunderbare Umgebung und man taucht durch die recht bildhafte Sprache sofort in eine fremde, antike Welt voller Abenteuer, Götter und mythologischer Kreaturen ein.

Atalanta ist eine starke Protagonistin, die ihren Weg geht und sich furchtlos in einer männerdominierten Welt durchsetzt. Ich finde sie sehr toll charakterisiert, ihre vielen Stärken und auch ihre Schwächen und finde ihre Entwicklung über den Roman hinweg sehr spannend. Aber auch die anderen Charaktere, wie die Göttin Artemis, Jason, Herakles und Menelaos sind interessant. Die Zwischenmenschlichen Beziehungen werden oft durch nur kleine Bemerkungen der Autorin sehr greifbar.

Die Handlung selbst beschreibt Atalantas Leben in drei Teilen, wobei ich gerade ihre Kindheit und Jugend sprachlich sehr schön beschrieben fand. Die Fahrt mit den Argonauten stellt einen Höhepunkt in der Geschichte dar, mit dem der dritte Teil spannungstechnisch nicht ganz mithalten kann. Allerdings hat das Leben von Atalanta keinen herkömmlichen Spannungsbogen, wie in den meisten Romanen, wodurch ich das sehr in Ordnung finde. Außerdem bleibt der dritte Teil insofern interessant, weil Atalanta den Umständen, in die sie das Leben wirft, zu kämpfen hat. Der Schluss war für mich noch einmal ein Highlight, die letzten Sätze des Buches sind sehr passend und stark gewählt.

 

Insgesamt kann ich das Buch jedem ans Herz legen, der ein Fan von griechischer Mythologie ist und gerne von starken Frauenfiguren liest. Jennifer Saint kann mit den Romanen von Madeline Miller auf jeden Fall mithalten!

Cover des Buches Tintenwelt 4. Die Farbe der Rache (ISBN: 9783751300070)

Bewertung zu "Tintenwelt 4. Die Farbe der Rache" von Cornelia Funke

Tintenwelt 4. Die Farbe der Rache
Lollyolopopvor 5 Monaten
Kurzmeinung: Etwas holpriges Wiedersehen in der Tintenwelt
Etwas holpriges Wiedersehen in der Tintenwelt

Rezension zu „Die Farbe der Rache“ von Cornelia Funke

 

Kurzmeinung: Etwas holpriges Wiedersehen in der Tintenwelt

 

„Die Farbe der Rache“ ist eine Art Was-passiert-danach-Story aus der Tintenwelt, die meiner Meinung leider einige Schwächen hat.

 

Vorweg: Ich habe die Tintenwelt-Trilogie vor sechs oder sieben Jahren gelesen, dadurch war meine Erinnerung an die Charaktere und den Inhalt etwas lückenhaft. Es gibt am Ende des Buches eine Zusammenfassung der ersten drei Bände, die quasi aus der Perspektive von Orpheus erzählt wird. Dies fand ich sehr positiv. Es war dennoch schwierig gerade in den ersten Kapiteln schwierig, den Überblick über die Personen zu behalten, ich habe oft zum Personenverzeichnis zurückblättern müssen. Dass viele Charaktere zwei oder sogar drei unterschiedliche Namen haben, die je nach dem, aus wessen Perspektive das jeweilige Kapitel verfasst wurde, verwendet werden, ist einfach stellenweise ziemlich verwirrend, auch wenn man die ersten Bände gelesen hat.

 

Die Charaktere sind auch leider ein Schwachpunkt an dem Buch: Dadurch, dass es so viele Charaktere gibt, und jedes Kapitel aus einer anderen Perspektive geschrieben ist, baut man keine große emotionale Verbindung zu den Charakteren auf, wodurch gewisse Plotpunkte nicht ganz aufgehen. Es werden interessante Aspekte von einem Charakter angerissen, kommen aber dann oft nie wieder vor. Man bekommt als Leser*in einfach leider nicht genug Möglichkeit, diese kennenzulernen, was ich sehr schade gefunden habe, weil so viel Potential da war.

 

Die Story war am Anfang ein bisschen schleppend und am Ende zu schnell, um das Ende beim Lesen genießen zu können. Die Ideen grundsätzlich fand ich sehr toll, allerdings hat einfach das Tempo der Handlung für mich persönlich nicht ganz gepasst und ließ gerade am Ende unbeantwortete Fragen offen. Ein paar Handlungsstränge waren meiner Meinung auch nicht ganz logisch.

 

Nun noch zu positiven Aspekten: Die Zitate, die am Anfang der Kapitel stehen, waren wie immer toll gewählt und interessant zu lesen. Auch die Kapitelüberschriften waren interessant und ansprechend. Das Cover ist wunderschön und wenn man genau drauf schaut, sind Elemente aus der Geschichte darauf zu entdecken, die aber noch nicht zu viel verraten, was ich sehr toll finde. Und der größte Pluspunkt an dem Buch ist auf jeden Fall der Schreibstil von Cornelia Funke, der wahrlich ein Genuss zu lesen ist.

 

Insgesamt muss ich sagen, dass mir Trilogie deutlich besser gefallen hat als dieser Band, einfach weil die Geschichte runder war. Die Ideen in diesem Buch sind zwar auch toll, allerdings nicht immer gut umgesetzt.

Cover des Buches Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen (ISBN: 9783473402304)

Bewertung zu "Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen" von Sandra Grauer

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen
Lollyolopopvor 6 Monaten
Kurzmeinung: Nett zwischendurch, hält aber nicht ganz, was es verspricht.
Nett zwischendurch, hält aber nicht ganz, was es verspricht.

Zunächst muss ich sagen, dass ich von der Aufmachung des Buches, der Thematik und der Leseprobe sehr begeistert war. „Flower and Bones“ konnte dann jedoch nicht ganz halten, was es verspricht.

 

Der Klappentext und die Leseprobe versprechen einen interessanten Fantasyroman, der vor allem von dem mexikanischen „Dia de los muertos“ und einer starken Protagonistin, die nach dem Tod ihrer Mutter in die Rolle der „Catrina“ schlüpfen muss. Es wird vorne im Buch als kleiner Disclaimer der Autorin schon verraten, dass dieses Buch im selben Universum spielt, wie die beiden Dilogien, die von ihr bereits erschienen sind und dass kleine Eastereggs im Buch versteckt sind. Ich habe die anderen Bücher von Sandra Grauer noch nicht gelesen, aber dadurch, dass auch gestanden ist, dass diese Reihen unabhängig voneinander zu lesen sind, dachte ich, dass das kein Problem sein wird. Ich finde die Idee mit den Easter Eggs grundsätzlich auch ganz toll. Zumindest dachte ich das im Vorhinein. In Wirklichkeit handelt das Buch circa in den ersten 40 Seiten von Mexico, der Catrina, usw. und ab dann wird man in ein Universum geschmissen, in dem Hexen, Drachen und Fae Krieg miteinander führen. Die Storyline, wegen der ich das Buch eigentlich lesen wollte, ist fast schon eine Nebenhandlung. Es gibt recht schnell eine Vielzahl an Charakteren, zu denen man nicht wirklich einen Bezug aufbaut. Es ist an manchen Stellen fast schon schwierig, sich alle zu merken, dafür gibt es am Ende des Buches auch eine Charakterliste. Allerdings steht auch vorne schon drinnen, dass man diese Liste bis mindestens zur Mitte des Buches nicht ansehen sollte, weil man sonst gespoilert wird. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, es handelt sich um den fünften Teil einer Reihe, nur aus der Sicht von neuen Charakteren und das fand ich ein bisschen schade, weil es eigentlich als eigenständige Reihe mit kleinen Easter Eggs beschrieben wird. Ich rate daher auf jeden Fall dazu, zuerst die anderen Bücher von Sandra Grauer zu lesen und dann erst diese Reihe. Mir hat der Schreibstil und das Buch allgemein eigentlich schon gefallen, ich verstehe nur nicht ganz, weshalb die Bücher nicht als eine Reihe verkauft werden. Für neue Leser*innen ist das Buch stellenweise verwirrend, für Leser*innen, die die anderen Buchrreihen gelesen habe, stelle ich es mir hingegen langweilig vor, wenn die Handlung der anderen Bücher immer wieder zusammengefasst werden muss.

Der Schreibstil hat mir aber gut gefallen und die Story ist auch nicht schlecht, wenn man nicht gerade damit beschäftigt ist, die Storyline der anderen Bücher nachzuvollziehen. Das Cover und der farbige Buchschnitt sind auch wahnsinnig schön. Insgesamt ein nettes Buch zwischendurch, es hält aber eben leider nicht ganz das, was es verspricht.

Cover des Buches Weil da war etwas im Wasser (ISBN: 9783711721372)

Bewertung zu "Weil da war etwas im Wasser" von Luca Kieser

Weil da war etwas im Wasser
Lollyolopopvor 8 Monaten
Kurzmeinung: Sprachlich toll, jedoch etwas verwirrend
Sprachlich toll, jedoch etwas verwirrend

„Weil da war etwas im Wasser“ von Luca Kieser ist ein spezieller Debütroman, weil er aus der Perspektive der acht Arme eines Riesenkalamar verfasst ist. Beschrieben wurde als „Ein Umwelt-Roman, der Gewohntes auf den Kopf stellt und neue Perspektiven eröffnet. Poetisch und berührend, aufrüttelnd und humorvoll.“ Das hat mich direkt angesprochen, und die Tatsache, dass der Roman durch ein Staatsstipedium für Literatur gefördert wurde. Die Erwartungen waren also hoch und sprachlich wurde ich auch nicht enttäuscht: Die acht Arme erzählen stilistisch ganz unterschiedlich, der eine erzählt die Lebensgeschichte einer Familie, der andere in Form von Tagebucheinträgen, usw. Es gibt keine lineare Erzählstruktur, in Fußnoten verweisen die Arme auf ihre eigenen Teile, und es ist oft ratsam, gewisse Kapitel vorzuziehen, um die einzelnen Geschichten zusammenzusetzen. Am Anfang hat mich das zugegebenermaßen etwas verwirrt, als ich es jedoch verstanden habe, hat es sehr viel Spaß gemacht und mich ein bisschen an einen Escape-Roman erinnert. Wie mir der Roman insgesamt gefallen hat, ist nicht ganz einfach zu beantworten, weil ich manche Teile sehr spannend gefunden habe, während ich andere Teile etwas deplatziert in dem Roman gewirkt haben. Ich war am Ende des Romans etwas frustriert, weil ich nicht genau gewusst habe, was jetzt wirklich genau die „Message“ des Romans ist… Das Verhältnis vom Menschen zum Meer/der Umwelt? Der Versuch einer Versprachlichung von etwas Fremden? Die Weitergabe eines Angstgefühls über Generationen? Oder doch das Schamgefühl und Stilschweigen einer Vorhautverengung bei Männern, die eigentlich ziemlich häufig ist? Ich denke zwar nicht, dass jeder Roman immer eine Lösung und Message braucht, Kunst darf auch gerne für sich stehen, jedoch hatte ich hier das Gefühl, das Kieser schon versucht hat, etwas mitzuteilen, mir war am Ende nur nicht ganz klar, was das sein soll. Der Roman ist grundsätzlich meiner Meinung nach schon lesenswert, weil er sprachlich wirklich gut ist, man muss sich einfach auf diese Leseerfahrung einlassen, und sich darauf einstellen, dass es keine eindeutige Lösung gibt.

Cover des Buches Chef's Kiss SC (ISBN: 9781620109045)

Bewertung zu "Chef's Kiss SC" von Jarrett Melendez

Chef's Kiss SC
Lollyolopopvor 9 Monaten
Kurzmeinung: Nett zwischendurch, aber sehr vorhersehbar
Nett zwischendurch, aber sehr vorhersehbar

In Chef´s Kiss steht der Protagonist Ben vor einem Problem, das vielleicht einige nach Abschluss des Studiums kennen: Er findet keinen Job als Texter, weil überall Leute mit Berufserfahrung gefragt sind. Er rutscht durch Zufall in eine ganz andere Branche, und beginnt bei einem Restaurant als Koch zu arbeiten. Dort muss er jedoch einige Kochprüfungen bestehen und außerdem gibt es dort einen ganz süßen anderen Koch, den er kennenlernt…

Ich finde es handelt sich bei Chef´s Kiss um einen etwas unaufregenden Comicroman, bei dem zwar nichts Unvorhergesehenes passiert, der aber trotzdem sehr nett zwischendurch zu lesen ist. Man weiß eigentlich von Anfang an, wie das Buch ausgeht und trotzdem liest man es gerne. Die Charaktere sind sehr sympathisch gestaltet, ich habe auch die Nebencharaktere sehr interessant und cool gefunden. Die Konflikte, mit denen Ben konfrontiert wird, sind aus dem Leben gegriffen und man kann sich gut in seine Lage hineinversetzen.

Ich finde es toll, dass der Comicroman in Farbe ist, das Material und die Aufmachung sind insgesamt sehr hochwertig. Auch der Artstyle hat mich sehr angesprochen, es ist ein bisschen realistischer als die japanischen Mangas (wobei ich die auch gerne lese). Am Ende des Buch gibt es auch ein bisschen Bonusmaterial, wo man noch mehr zu den Charakteren erfährt, was mich sehr angesprochen hat. Dadurch hat man über die Geschichte hinaus noch ein bisschen mehr Einblick in die Vorlieben der Charaktere.

Insgesamt war es für mich ein Genuss Chef´s Kiss zu lesen, man bekommt eigentlich genau das, was man sich erwartet. Ich gebe dem Buch trotzdem nur 3,5/5 Sternen, weil es eben so vorhersehbar ist.

Über mich

  • 13.06.2016

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