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Loly

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Loly hat gelesen…
7 Bücher im Jahr 2025

Cover des Buches Morbidly Yours (ISBN: null)
Buch wurde am
07. Oktober beendet
Cover des Buches One song apart - London Hearts 1 (ISBN: null)
Buch wurde am
18. Juli beendet
Cover des Buches Fabian (ISBN: null)
Buch wurde am
20. Mai beendet
Cover des Buches Die Räuber (ISBN: null)
Buch wurde am
20. Mai beendet
Cover des Buches Der Besuch der alten Dame (ISBN: null)
Buch wurde am
20. Mai beendet
Cover des Buches Aus dem Leben eines Taugenichts (ISBN: null)
Buch wurde am
20. Mai beendet
Cover des Buches Emil und die Detektive & Emil und die drei Zwillinge (ISBN: null)
Buch wurde am
23. März beendet

Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Morbidly Yours (ISBN: 9783462009996)

Bewertung zu "Morbidly Yours" von Ivy Fairbanks

Loly
Kurzmeinung: Es ist eine nette Story für Zwischendurch, die in mir leider wenig Emotionen auslösen konnte.
Miesepetriger Unternehmer trifft diebische Nachbarin

Der menschenscheue Bestatter Callum hat nicht nur mit dem Verlust seines Großvaters zu kämpfen, sondern auch mit den gestellten Bedingungen in seinem Testament. Um das Familienunternehmen zu behalten, muss er bis zu seinem 35. Geburtstag geheiratet haben. Die Texanerin Lark ist Animationsdesignerin und versucht in Galway - Irland einen Neustart auf beruflicher und emotionaler Ebene. Sie zieht in das Haus neben Callums Bestattungsinstitut und ein falsch zugestelltes Paket startet ihre ungewöhnliche Freundschaft.

 


Der Titel und das Cover des Buchs haben mich neugierig gemacht und auch der Job des Protagonisten löste eine gewisse Faszination in mir aus. Ich hatte noch nie zuvor von der Autorin gehört und wollte ihrer Geschichte eine Chance geben.

Leider hatte ich bereits mit dem Einstieg in die Handlung so meine Probleme. Ich benötigte unglaublich viel Zeit, um ein Kapitel mit einem Umfang von ca. zehn Seiten zu beenden und wurde weder mit den Figuren, noch mit dem Humor warm. Den Schreibstil habe ich allgemein als holprig empfunden, auch ab dem Zeitpunkt, an dem ich einen besseren Zugang zu der Geschichte gefunden habe. Dieses Gefühl führte ich nach ein paar Kapiteln auf die Menge an Schreib- bzw. Tippfehlern zurück und der Tatsache, dass manche Sätze in größeren Textpassagen einfach nicht zum Rest passten. Vielleicht sind diese Probleme aufgrund der Übersetzungsarbeit entstanden, wer weiß.

Beide Hauptfiguren erschienen mir am Anfang nicht wirklich authentisch. Lark war mir zu erzwungen aufgedreht, tollpatschig und „quirky“ und auch Callum hat sich für meinen Geschmack ihr gegenüber zu schnell geöffnet. Im weiteren Handlungsverlauf wurde dieses Gefühl abgeschwächt, was unter anderem daran lag, dass man mehr über die Beiden erfahren hat und diese extremen Darstellungen weniger wurden.

An Lark hat mich weiterhin ihre Naivität und Gutgläubigkeit in ihrem Berufsumfeld gestört und ihre Entwicklungskurve fiel meiner Meinung nach schwächer aus als die von Callum. Besonders spannend fand ich die Einblicke in die Berufswelt von beiden, Lark als Creative Director eines Animationsfilms und Callum als Bestatter. Das sind keine Berufe, die oft in Büchern auftreten.

Der allgemeine Handlungsverlauf war leider größtenteils vorhersehbar, wobei mich freute, dass bestimmte kleinere Konflikte am Ende noch gelöst wurden und für Callums Problem nicht der offensichtlichste und häufiger thematisierte Lösungsweg genutzt wurde. Dennoch fand ich die Auflösung dieses juristischen Problems zu plötzlich und zu geradlinig bzw. unproblematisch in der Ausführung.

Vermutlich bin ich allgemein mit hohen Erwartungen an dieses Buch herangetreten und wurde deshalb in gewissen Punkten enttäuscht. Es gab definitiv auch schöne Szenen, welche mir gefallen haben und auch wie mit der Trauer- oder Therapie-Thematik umgegangen wurde, fand ich wirklich gut. Doch eine emotionale Bindung konnte ich weder zu den Haupt- noch zu den Nebenfiguren aufbauen - mit Ausnahme eines gewissen Kollegen von Lark, auf den ich nur wütend sein konnte.

Aus diesen genannten Gründen, würde ich dieses Buch nur an Personen weiterempfehlen, die auf Galgenhumor, irische Einschübe, medizinische Einblicke und zum Teil morbide Ereignisse stehen. Mein Fall war es nicht, da mir einfach das gewisse Etwas gefehlt hat, um diese eigentlich spannende Idee zu etwas wirklich Besonderem zu machen. Es ist eine nette Story für Zwischendurch, mit der man an manchen Stellen eventuell zu kämpfen haben könnte und die in mir leider wenig Emotionen auslösen konnte.

Cover des Buches One song apart - London Hearts 1 (ISBN: 9783846602768)

Bewertung zu "One song apart - London Hearts 1" von Lorena Schäfer

Loly
Kurzmeinung: Eine niedliche Geschichte über eine Journalistin und einen Musiker, die die perfekte Atmosphäre für Herbst und Winter bietet.
Von Fakten und Gefühlen

Zum Inhalt:

Quinn kommt ihrem Traum, Journalistin zu werden ein ganzes Stück näher, als sie einen Ausbildungsplatz beim renommierten Medienhaus Trinity Media ergattert. Hinzu kommt, dass sie ein Zimmer in einer der schönsten WGs Londons beziehen darf und sich neue Freundschaften erhofft. Doch ihr neues Leben wird bald vor echte Herausforderungen gestellt, denn Quinn wird der Redaktion eines Klatschmagazins zugeteilt, und ihre Chefin kann sie von Anfang an nicht leiden. Zu allem Überfluss veröffentlicht sie versehentlich eine falsche Geschichte über den beliebten Popstar Milo Brix, die seine Fans in Ärger versetzt und Quinns Job gefährdet. Doch als sie gezwungen ist, den echten Milo für ein Interview näher kennenzulernen, stellt sie sich die Frage, ob sie ihre Meinung über ihn nicht  zu vorschnell gebildet hat…


Mein Eindruck:

Mir wurde die Ehre zuteil, das Buch vor seinem Erscheinungstermin im Rahmen einer Leserunde lesen zu dürfen. Weder von Lorena Schäfer, noch von Valentina Fast habe ich bisher ein Buch gelesen, doch ich war neugierig und freute mich auf eine neue Leseerfahrung. Es soll vier Bücher in der London Hearts Reihe geben, die jeweils von einem der WG Mitglieder handeln und wovon zwei von Valentina und zwei von Lorena geschrieben werden.

Lorena Schäfers Schreibstil ließ sich flüssig und schnell lesen, weshalb ich das Gefühl hatte, zügig voranzukommen. Dieser Effekt wurde zusätzlich durch die Kürze der Kapitel und die wechselnde Erzählperspektive zwischen Quinn und Milo unterstützt. Mit dem Setting des herbstlichen Londons und den Beschreibungen des WG Lebens am Willow Square hat Lorena eine gemütliche und herzliche Atmosphäre geschaffen, die mir gut gefallen hat.

Quinn ist eine Person, die ihr Leben durch Rationalität und Analysen leiten lässt und Gefühle eher ungern zulässt. Die Einblicke in ihre Ausbildung bei Trinity Media fand ich äußerst spannend und hätte mir hier und da ein bisschen mehr zu dem Thema gewünscht. Ihre WG Mitglieder und Freundinnen – Gemma, Pippa und Neve – durfte ich ausreichend genug kennenlernen, um ein Interesse an ihrer eigenen Story zu entwickeln und sie ins Herz zu schließen. Milo hat im Gegensatz zu Quinn einen besseren Zugang zu seinen Emotionen und ist ein talentierter Musiker, der viel Wert auf den Schutz seiner Privatsphäre legt und sein Leben auf eine bewusst bodenständige Art führt.

Zu Beginn fiel es mir ein bisschen schwer, mich in die Story hineinzufinden, da anfängliche Plots vorhersehbar und die Figuren noch recht oberflächlich waren. Mit der Zeit wurde es besser und besonders ab der Mitte des Buches kamen mir Quinn und Milo in ihrem Verhalten und ihren Gedanken authentischer vor. Die Vorhersehbarkeit der Plots hat sich jedoch nicht verändert.

Die letzten Kapitel haben sich ziemlich gehetzt und das Ende recht abrupt angefühlt, was im starken Kontrast zur vorherigen Geschwindigkeit stand und mir deshalb negativ auffiel. Auch das abschließende Drama hat sich für mich zu künstlich angefühlt, obwohl ich recht dankbar dafür war, dass dessen Auflösung nicht unnötig in die Länge gezogen wurde. Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, war, dass manche Aspekte, wie beispielsweise Quinns „Glück“ in ihrer Ausbildung, sehr oft wiederholt wurden. Das hat sich im Falle des Beispiels nach Naivität und privilegierter Quengelei angefühlt und Quinn somit ein paar Sympathie Punkte genommen.

An und für sich bietet „One Song Apart“ eine niedliche, vorhersehbare und zum Teil tiefgründige Geschichte über eine Journalistin und einen Musiker, die beide lernen, Vertrauen zu fassen. Ich habe es gerne gelesen, doch wirklich begeistern konnte es mich nicht.


(https://book-souls.com/2025/07/18/one-song-apart-von-lorena-schaefer-und-valentina-fast/)

Cover des Buches Fabian (ISBN: 9783038820086)

Bewertung zu "Fabian" von Erich Kästner

Loly
Die Trägheit der Idealisten

Zum Inhalt:

Dr. Jacob Fabian ist Germanist und arbeitet als Werbetexter in Berlin. Er stürzt sich in erotische Abenteuer, trinkt mit Reportern und versucht, im stürmischen Treiben der Großstadt an seinen Idealen festzuhalten. Doch die Stadt bewegt sich im Zickzack und die demokratischen Grundlagen der Weimarer Republik geraten zunehmend ins Wanken. Als Fabian die junge Anwältin Cornelia in einem Bildhaueratelier kennenlernt, verändert sich sein Leben und die beiden verlieben sich – doch ihre Liebe soll nicht von Dauer sein.


Mein Eindruck:

Ich habe in diesem Wintersemester ein Seminar zu Erich Kästner belegt und dafür dieses Buch gelesen, doch das Cover ist mir schon eine ganze Weile vorher gelegentlich in der Buchhandlung aufgefallen, weswegen es mich gefreut hat, es auf der Lektüreliste zu finden.

Besonders nach ‚Emil und die Detektive und Emil und die drei Zwillinge‘ und ‚Das fliegende Klassenzimmer‘ war ich gespannt darauf, wie anders Kästner für seine erwachsene Leserschaft geschrieben hat und ein Unterschied war definitiv erkennbar. Wo in seinen Kinderbüchern die Hoffnung und die Kraft des Guten einen großen Raum einnehmen, ist diese in ‚Fabian‘ so gut wie gar nicht zu finden. Mir ist bewusst, dass es sich um eine gesellschaftskritische Perspektive handelt und es gefiel mir, wie unverblümt er manche Umstände und Situationen geschildert hat. Doch irgendwie wurde die triste Atmosphäre, in der selbst die kleinste Flamme der Hoffnung sofort erlischt, nach einigen Seiten langweilig und fade. Sie deprimierte und frustrierte mich, da Fabian kein flacher, schlecht konstruierter Charakter ist. Er hätte die Umstände, die seinen Alltag geprägt haben, definitiv verändern können, wenn er es genug gewollt und die Energie dafür aufgebracht hätte.

Fabian hat interessante Ansichten in Bezug auf das Leben und die Gesellschaft, deshalb war es für mich nicht ganz verständlich, warum er tatenlos zugesehen hat, wo er doch genau wusste, was die Probleme sind. Das hat die Authentizität seiner Ideale für mich aufgehoben, denn er hat sich so verhalten, als wäre die Tatenlosigkeit zu bequem für ihn und die Aussicht auf Besserung seine Energie nicht wert. Es hat den Eindruck erweckt, er würde sich dieser Welt, die er kritisch betrachtet, nicht wirklich zugehörig fühlen – als wäre er ein unbeteiligter Beobachter.

Genau da hat Kästner meiner Meinung nach alles richtig gemacht, denn die Geschichte hat mich mehrmals zum Nachdenken angeregt. Gleichzeitig hat es sich für mich so angefühlt, als hätte er es sich mit diesem Werk zu leicht gemacht und als würde ein bedeutender Teil zur endgültigen Vollendung fehlen. Hier sollte ich erwähnen, dass ich die zensierte Version und nicht ‚Fabian oder Ein Gang vor die Hunde‘ gelesen habe. Vielleicht würde meine Einschätzung anders ausfallen, hätte ich diese Version gelesen – wer weiß.

‚Fabian‘ zu lesen war auf jeden Fall interessant, besonders im Hinblick auf den Kontrast zu seinen Kinderbüchern. Kästners Schreibstil strahlt eine gewisse Intelligenz aus, was mir sehr gut gefällt, doch in diesem Werk hat mir, wie bereits erwähnt, einfach etwas gefehlt, um es genauso gut finden zu können, wie die anderen Bücher, die ich bereits von ihm kenne. An Fans seiner Arbeit würde ich es auf jeden Fall weiter empfehlen.


(https://book-souls.com/2025/05/19/fabian-von-erich-kaestner/)

Cover des Buches Die Räuber (ISBN: 9783872910479)

Bewertung zu "Die Räuber" von Friedrich Schiller

Loly
Gewalt über Freiheit

Zum Inhalt:

Karl wird aufgrund einer Täuschung und aus Protest gegen die Schwächen der gesellschaftlichen Ordnung zum Anführer einer „Räuberbande“ und findet sich kurze Zeit später in seiner Heimat wieder. Dort versucht sein Bruder Franz seinen Anspruch auf Macht durchzusetzen, indem er sich gegen die eigene Familie stellt und seine Umwelt mit hinterlistigen Lügen täuscht. So trifft der idealistische Verbrecher auf den Widerstand des eigennützigen und letztendlich müssen beide den Fehler ihres Handelns erkennen.


Mein Eindruck:

Ich habe bisher zwei Werke von Schiller gelesen und plane, in Zukunft weitere von ihm zu lesen, doch sein erstes Drama ‚die Räuber‘ konnte mich nicht wirklich überzeugen.

Es ist gut geschrieben, lässt sich trotz der schweren gesellschaftlichen und politischen Thematiken gut lesen und hat einige spannende Szenen zu bieten. Besonders der Konflikt zwischen den Brüdern Karl und Franz stellt einen bedeutenden Teil der Handlung dar und bildet auch die Ursache für viele Entscheidungen der beiden während der Handlung. Zwischen ihnen besteht ein starker Kontrast, den Schiller meisterhaft in ihrem Charakter und ihren Taten ausdrückt, was mir sehr gefallen hat. Allgemein hat dieses Buch viele spezielle Figuren zu bieten.

Neben den Brüdern gibt es noch die Figur Spiegelberg, der manipulativ, zielorientiert und egoistisch vorgeht und die Räubergruppe in vielen Situationen nicht sonderlich positiv zu beeinflussen weiß. Amalia, die einzige Frauenrolle in diesem Werk, ist beeindruckend. Ihr Mut und ihr Kampfgeist halten eine ganze Weile an, trotz der Mitteilung, dass ihr Geliebter gefallen ist. Sie ist clever genug, um hinter ein paar der Intrigen zu kommen und scheut sich nicht, ihre Meinung kundzutun.

Was mich wirklich überrascht hat, war das Ende. Ich hatte einige Wendungen der Handlung bis zu diesem Punkt vorhersagen können, doch mit dieser Heftigkeit hätte ich nicht gerechnet. Es fällt mir schwer, einen Standpunkt zu dem Ende zu formulieren, denn ich kann mich nicht darauf festlegen, ob es mir gefallen oder mich enttäuscht hat. Während des Lesens hatte ich immer wieder den Eindruck, dass mir etwas fehlt, doch ich konnte nicht herausfinden was.

Wenngleich dieses Buch nicht mein liebstes Werk von Schiller sein mag, hat es dafür, dass es sein erstes Werk ist, auf jeden Fall Respekt und Anerkennung verdient.


(https://book-souls.com/2025/05/20/die-raeuber-von-friedrich-schiller/)

Cover des Buches Der Besuch der alten Dame (ISBN: 9783257600575)

Bewertung zu "Der Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt

Loly
Kurzmeinung: Bizarr, frustrierend und doch humorvoll
Von Korruption und verletztem Stolz

Zum Inhalt:

Mit einem großzügigen Angebot für die Güllener Bewohner kehrt die Milliardärin Claire Zachanassian zurück in ihre Heimatstadt, doch sie hat nicht vor die Wohltäterin zu mimen, sondern sinnt nach Rache. Rache an ihrem damaligen Liebhaber Ill, der ihr das Herz gebrochen und ihre Ehre durch den Schmutz gezogen hat. Für eine große Summe Geld fordert sie die Bewohner der Stadt dazu auf, Ill für sein Vergehen mit dem Tod zu bestrafen. Sie erfährt zunächst Zurückweisung, doch durch ihre anhaltende Präsenz werden die Bewohner zunehmend in Versuchung gebracht, ihr Angebot anzunehmen.


Mein Eindruck:

Dieses Buch ist mir bereits häufiger in der Schullektüre-Abteilung der Buchhandlung aufgefallen und ich habe seitdem mit dem Gedanken gespielt, es zu lesen. Wie es der Zufall so wollte, befand es sich auf einer Lektüreliste für die Uni und ich wählte es kurzerhand aus.

Da die Handlung wie ein Theaterstück aufgebaut ist, ließ es sich zügig lesen und es war leicht, einen Überblick über die verschiedenen Figuren und Geschehnisse zu behalten.

Claire ist eine von Rachsucht getriebene alte Frau, die der Meinung ist, sich alles erkaufen zu können. Sie hält an ihrer Wut von damals fest und vernachlässigt dadurch das Leben, das sie in der Gegenwart haben könnte. Doch ich würde sie nicht als große Antagonsistin der Geschichte einordnen. Diese Rolle fällt meiner Meinung nach vielmehr den Bewohnern der Stadt zu, die im Laufe der Handlung ihre Moral über Bord werfen und eine bizarre Vorstellung von Gerechtigkeit ausleben.

Mir gefallen der gesellschaftskritische Unterton der Geschichte und auch das Zusammenspiel aus Humor, Skurrilität und Schock. Moral und Gerechtigkeit werden in dieser Stadt vergeblich gesucht und ich finde diese schleichende Veränderung der Stimmung, parallel zur Veränderung des Verhaltens der Bewohner gegenüber Ill, super spannend und genial umgesetzt. Ich habe mit Ill mitgefühlt und seine steigende Angst absolut verstehen können.

Das Ende empfand ich als sehr frustrierend, aber nicht als schlecht und kann das Buch aus diesem Grund besonders Fans von bizarren Geschichten empfehlen.


(https://book-souls.com/2025/05/20/der-besuch-der-alten-dame-von-friedrich-duerrenmatt/)

Kurzmeinung: Verträumt, romantisch und trügerisch
Benebelt von Tagträumereien

Klappentext:

Nichts ist ihm so fremd und so verhasst, wie ein Leben, orientiert an Sicherheit und eigenem Vorteil. Der Taugenichts verkörpert nichts anderes als die Sehnsucht nach Ferne, die Leichtigkeit des Seins, die sich in Träumereien zeigt und die erst durch den Unmut des Vaters zum Handeln aktiviert wird.


Mein Eindruck:

Die Novelle wurde mir von einem Freund empfohlen und ist gleichzeitig in die Kategorie ‚Unilektüre‘ gefallen. Von Joseph von Eichendorff hatte ich bisher kein Werk gelesen, doch ich werde mir vermutlich weitere von ihm ansehen, denn diese Novelle hat mir sehr gefallen.

Der Taugenichts ist ein sehr naiver und verträumter Charakter, der die Natur zu schätzen weiß und seine Liebe zur Musik auslebt. All diese Eigenschaften haben ihn für mich sympathisch gemacht und es fiel mir leicht, ihm Gutes zu wünschen.

Eichendorffs Schreibstil spiegelt diese Verträumtheit und Wertschätzung der Natur, lässt sich äußerst angenehm lesen und hat natürlich viele musikalische Passagen vorzuweisen. Die Geschichte wird ausschließlich auf die Perspektive des Taugenichts begrenzt, womit der Autor in seinem Erzählstil spielerisch umgeht und damit den Plot raffiniert in Szene setzt. Mich hat er mit dieser Taktik und der naiven Einstellung des Taugenichts erfolgreich täuschen können, weshalb ich den Plot nicht hab kommen sehen. Ich muss gestehen, danach meine allgemeine Fähigkeit der Textrezeption hinterfragt zu haben.

Es ist gleichermaßen eindrucksvoll und beschämend, so einfach an der Nase herumgeführt worden zu sein und ich kann mich nur an wenige Bücher erinnern, die es ebenfalls geschafft haben.

Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen und denke, dass es besonders den Romantikern unter uns gefallen wird.


(https://book-souls.com/2025/05/20/aus-dem-leben-eines-taugenichts-von-joseph-von-eichendorff/)

Kurzmeinung: Kästners Kinderbücher haben mich bisher nie enttäuscht - besonders die Geschichten rund um Emil und seine Freunde, sind äußerst lesenswert.
Parole Emil!

Zum Inhalt:

Emil…

… und die Detektive: Erstmals wird Emil erlaubt, alleine nach Berlin zu reisen, um seine Großmutter und seine Cousine Pony Hütchen zu besuchen. Aber Emil wird nicht am Treffpunkt ankommen, denn er ist in eine spannende Verfolgungsjagd verwickelt. Er verfolgt einen Dieb durch die laute, befremdliche Großstadt, der im Zug sein ganzes Geld gestohlen hat. Zum Glück findet Emil bald Unterstützung bei Gustav mit der Hupe und den Kindern der Umgebung. Zusammen hecken sie einen Plan aus, wie sie den Dieb stellen können.


… und die drei Zwillinge: Emil und die Detektive sind nun beste Freunde, nachdem sie erfolgreich den Dieb gestellt haben. In den Sommerferien treffen sie sich endlich wieder: Der Professor hat ein Haus geerbt und Emil, Gustav, Pony und den kleinen Dienstag zu sich eingeladen, um gemeinsam an die Ostsee zu fahren. Dort haben sie eine schöne Zeit und viel Spaß zusammen, doch als sie die akrobatischen Byron-Zwillinge treffen und mehr über diese in Erfahrung bringen, finden sie sich plötzlich mitten in einem neuen Fall wieder.


Mein Eindruck:

Dieser Sammelband hat aus mehreren Gründen den Weg in mein Bücherregal gefunden. Zum einen belege ich in diesem Wintersemester ein Seminar zu Erich Kästner und ‚Emil und die Detektive‘ steht, neben anderen Werken, auf der Lektüreliste. Zum anderen habe ich die Story noch grob vom letzten Jahr, in dem ich ein Seminar zu deutscher Kinder- und Jugendliteratur belegt habe, in Erinnerung und bin deshalb auch an der Fortsetzung interessiert.

Es hat mich ein wenig erschrocken, wie viele Details ich innerhalb des letzten Jahres vergessen habe, doch auf diese Weise ist es einem ersten Leseeindruck sehr nah gekommen. Erich Kästners Schreibstil lässt sich problemlos und flüssig lesen. Der Witz und seine mehr oder weniger subtil versteckten Belehrungen verleihen seinen Büchern einen gewissen Charme, der vermutlich der Grund dafür ist, dass auch Erwachsene Freude an seinen Werken für Kinder verspüren können. Er schafft es problemlos den Geist eines Kindes einzufangen und uns die Welt aus dessen Augen sehen zu lassen. Dabei verleiht er jeder Figur einen aussagekräftigen Charakter, den man anhand seines Verhaltens und seiner Handlungen problemlos wiedererkennen kann.

Emil ist ein intelligenter, pflichtbewusster Junge mit viel Mut und einem Sinn für Abenteuer. Ihm als Protagonisten durch beide Bücher zu folgen hat mir viel Freude bereitet, weil Kästner ihn auch älter und somit reifer werden lässt. Seine Art zu handeln und sich auszudrücken, wie auch seine Sorgen und Ängste, werden an das jeweilige Alter angepasst, was mir definitiv positiv aufgefallen ist. Dasselbe macht er auch mit den anderen Hauptfiguren rund um Emil (Gustav, der Professor, der kleine Dienstag, etc.), wodurch die Dynamik innerhalb der Freundesgruppe authentischer wird und sie zusammen an ihrem neuen Abenteuer wachsen.

Der erste Band ist lehrreich, lustig, verspielt, abenteuerlich und handelt von einer Gruppe intelligenter Jungs in der schnelllebigen Hauptstadt von Deutschland und der zweite behält einige dieser Aspekte bei, fügt neue hinzu und spielt an der Küste, fernab von Stress und Lärm. Dafür behandelt er tiefgründige Themen, die in Familien auftreten können und ist wie bereits erwähnt, an das Alter der Jungs angepasst.

Natürlich darf auch die Intertextualität der Texte nicht unerwähnt bleiben. Kästner hat sich spielerisch zu einem Bestandteil seiner Geschichte gemacht und auch im zweiten Band seinen Auftritt nicht verpasst, mit dem er garantiert die Verfilmung von ‚Emil und die Detektive‘ bewerben wollte.

Allgemein kann ich sagen, dass mich seine Kinderbücher bisher nie enttäuscht haben und ich, besonders die Geschichten rund um Emil und seine Freunde, als äußerst lesenswert erachte und wärmstens weiterempfehlen kann – egal ob an Groß oder Klein.

Cover des Buches Lessons in Faking (ISBN: 9783736323667)

Bewertung zu "Lessons in Faking" von Selina Mae

Loly
Kurzmeinung: Eine zuckersüße und freche Lovestory, die neben einer starken Spannung zwischen den Charakteren unterhaltsame Lesestunden verspricht
Bittersüß

Nach dem Tod ihrer Eltern haben sich Henry und Athalia Pressley zunehmend voneinander entfernt, wodurch sie das Gefühl bekommen hat, auch ihn verloren zu haben. Aus diesem Grund heckt sie einen Plan aus, durch den sie wieder in seine Nähe finden und seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchte. Da kommt es ihr ganz gelegen, dass ausgerechnet Dylan McCarthy Williams – Henrys Erzfeind – ihr neuer Statistiktutor ist. Um ihr Ziel zu erreichen, schlägt sie ihm einen Fake-Dating-Plan vor, auf den er sich sogar einlässt. Wichtig dabei ist, dass jeder es ihnen glaubt, nicht nur Henry, sondern alle. Doch nach einiger Zeit fällt es selbst ihnen schwer, zwischen Täuschung und Realität zu unterscheiden.


Mein Eindruck:

Auf dieses Buch habe ich mich seit dem Moment der Ankündigung gefreut und spätestens nach der Leseprobe stand für mich fest, dass ich es lesen möchte. Bei ‚Lessons in Faking‘ handelt es sich um das erste Buch, das ich von Selina Mae gelesen habe, doch es wird wohl nicht das letzte sein.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und der darin eingewobene Sarkasmus stellte für mich die Kirsche auf der Sahnehaube dar. Aus diesem Grund musste ich während des Lesens auch sehr oft schmunzeln oder grinsen. Die Geschichte von Dylan und Athalia hat sich leicht angefühlt, obwohl in ihrer Welt nicht alles perfekt ist. In dieser Hinsicht hat mir die Gegenüberstellung des Geschwisterpaars Athalia und Henry gefallen, da sie beide dasselbe Trauma erlitten haben und völlig unterschiedlich damit umgegangen sind.  

Henry hat man dabei nur oberflächlich während der Gespräche mit Athalia kennengelernt, doch das ist mit Sicherheit dem Umstand geschuldet, dass es in dem zweiten Band der Reihe um ihn gehen wird.

Athalia konnte ich am Anfang schwer greifen und es ist vermutlich leicht, sie als egoistisch zu bezeichnen, doch je mehr man sie kennenlernt, desto weniger trifft diese Beschreibung auf sie zu.

Dylan ist ein wirklich herzlicher Charakter und ich habe besonders die Kapitel genossen, in denen man mehr über ihn und seine Familie erfährt. Die Spannung zwischen ihm und Athalia ist seit der ersten Begegnung spürbar und es hat mir viel Freude bereitet, ihren Wortgefechten beizuwohnen.

Besonders dankbar bin ich Selina Mae für den Weg, mit dem sie die Fake-Dating Situation aufgelöst hat. Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen, doch in diesem Buch sind Misskommunikation oder Verleugnung der eigenen Gefühle nicht der Grund für Drama.

Irgendwo ist die Handlung auf jeden Fall vorhersehbar, doch mich hat es in diesem Fall nicht gestört, weil alle anderen Aspekte für mich gepasst haben.

‚Lessons in Faking‘ ist eine zuckersüße und humorvolle Liebesgeschichte, die viel Spannung bietet und angenehme Lesestunden verspricht. Ich kann es allen Sarkasmus-Fans und hoffnungslosen Romantikern da draußen empfehlen und freue mich auf den zweiten Band.


(https://book-souls.com/2024/11/25/lessons-in-faking-von-selina-mae/)

Kurzmeinung: Eine schöne, süße und leider von Hürden übersäene Liebesgeschichte, bei der ich die Nebencharaktere schlussendlich interessanter fand.
Eine Welt voller Möglichkeiten und Entscheidungen

Zum Inhalt:

Unsichtbar – dieses Wort steht für alles, was Ruby Bell als Stipendiatin am renommierten Maxton Hall College sein möchte. Als sie unfreiwillig Zeugin einer verbotenen Liebe wird löst sich ihre Anonymität in Luft auf. Nun hat James Beaufort, Captain des Lacrosse Teams und Erbe eines der größten Modehäuser Londons, ein Auge auf sie geworfen und möchte ihr Schweigen sicherstellen, um seine Familie zu schützen. Ständig treffen sie aufeinander und lernen sich auf diese Weise unbewusst kennen, zwei Personen aus unterschiedlichen Welten, zumindest scheint es so…


Als kleinen Hinweis möchte ich sagen, dass ich den Abschnitt zu ‚Save Me‘ direkt verfasst habe, nachdem ich fertig war, das Buch zu lesen. Die anderen beiden Abschnitte habe ich nach Beendigung des dritten Teils verfasst, weswegen ich keine Vermutungen oder erwartende Worte an den folgenden Band formuliert habe.

Außerdem können meine Rezensionen Spoiler für diejenigen beinhalten, die die Bücher noch nicht kennen. Ich habe zwar versucht Spoiler zu vermeiden, doch allein durch die Meinung bezüglich der Folgebände, gestaltet es sich schwierig, nichts zu verraten.


Save Me:

Ich habe diese Reihe seit einer ganzen Weile auf meinem SUB (Stapel ungelesener Bücher) liegen und bedingt durch die Serie endlich die nötige Motivation gefunden sie zu lesen, oder die Bücher wieder aktiv in meinem Bücherregal wahrgenommen.

Mona Kastens Schreibstil empfinde ich, ähnlich wie bei der Woodshill Reihe, als flüssig und leicht, wodurch ich durch die Seiten fliegen könnte und rasch Fortschritte machte. Dabei schafft sie es ziemlich gut den Charakter der Person, die gerade erzählt, in ihren Schreibstil einzuweben. Ruby erzählt ganz anders als James es tut und ich kann ihren Ehrgeiz fast spüren.

Besonders die familiären Verhältnisse von Ruby haben mir gefallen. Jede Szene hat sich herzlich angefühlt und sie haben trotz der harten Schicksalsschläge so viel Freude am Leben. Was mir weniger gefiel war die Entwicklung von Ruby. Es war eine Veränderung zu beobachten, doch sie war meiner Meinung nach nicht so groß wie die von James. Das kann natürlich daran liegen, dass es zwei weitere Bücher gibt, die sich mit der Geschichte der beiden beschäftigen, doch ich hätte mir mehr gewünscht.

James Entwicklung ist von einigen Rückfällen geprägt, was auch frustrieren kann, doch bei ihm wird es durch äußere Umstände begründet, dank denen es mir leichter fiel, seine Beweggründe zu verstehen. Bei Ruby fehlt mir dieser Faktor, oder besser gesagt, der genannte Grund erscheint mir etwas zu schwach. Definitiv erhoffe ich mir noch mehr von den Folgebänden, was die charakterliche Entwicklung der beiden betrifft. Allgemein finde ich, dass sich die Charaktere in dem Buch sehr angemessen für ihr Alter verhalten, was in dem Genre leider nicht immer der Fall ist.

Allgemein ist die Beziehung der Beiden ziemlich süß und ich finde es schön, dass sich Mona die Zeit genommen hat, sie langsam entstehen zu lassen. Beim Lesen einiger Szenen hat sich ein klares Bild vor meinen Augen abgezeichnet und ich denke, dass es auf ihre Liebe zum Detail zurückzuführen ist und wünschte, ich könnte sie (die Bilder) einfach ausdrucken, um sie als Lesezeichen zu verwenden.

Besonders gefallen hat mir der Aspekt mit dem Modehaus, da ich vor einigen Jahren selbst stark an dem Thema Modedesign interessiert war und selber ab und an zur Nähmaschine greife.

Der Plot am Ende traf mich unvorbereitet, was mich stark überrascht hat, da ich einige andere Handlungspunkte mühelos vorhersagen konnte. Allgemein hat mir das Buch definitiv besser gefallen als erwartet, doch irgendwie hat mir noch etwas gefehlt. Vielleicht hätte es mir mehr zugesagt, wenn sich der Plot am Ende langsam, durch minimale Einblicke zwischendurch, die trotzdem noch zu subtil sind, um sie wirklich zu einem Bild zusammensetzen zu können, anschleicht. Jetzt bin ich gespannt, wie es weitergehen wird.


Save You:

Den zweiten Teil habe ich direkt im Anschluss an den ersten gelesen, weil mich der Cliffhanger neugierig gemacht hat und, weil ich sicherlich nicht auf die nächste Staffel warten werde.

Hierzu vielleicht ein kleiner Einschub. Die erste Staffel der Maxton Hall Serie auf Amazon Prime hat mich nicht wirklich überzeugen können. Das liegt daran, dass mir Harriet als Ruby nicht wirklich gefällt, was zum Teil an der verbreiteten Kritik ihres Schauspielstils liegt, aber sich viel mehr dadurch begründen lässt, dass Rubys Charakter im Buch deutlich stärker ist und in der Serie ein ständiger Wechsel aus Selbstbewusstsein und Unsicherheit zu sehen ist.

So habe ich mir Ruby einfach nicht vorgestellt und auch das Auslassen einiger, meiner Meinung nach wichtiger, Szenen aus dem Buch oder Veränderungen habe ich als unnötig empfunden. Für mich steht noch nicht ganz fest, ob ich mir die nächste Staffel ansehen werde, vielleicht wird sie ja besser. So, zurück zu ‚Save You‘…

Ich würde sagen, dass mir das Buch ähnlich gut, wenn nicht sogar ein Stück besser, als das erste gefallen hat. Die zusätzlichen POV’s von Lydia und Ember kamen überraschend, waren aber mehr als willkommen und haben Begeisterung in mir ausgelöst. Ich hatte schon befürchtet, dass es langweiliger werden könnte, doch durch diese kleine, durchdachte Veränderung, hat es Mona geschafft, mich neugierig zu machen.

Dank der Einblicke in Lydias Gedanken und Gefühle, fiel es mir viel leichter, sie zu verstehen und ihre Handlungen nachvollziehen zu können, wodurch sie mir deutlich sympathischer geworden ist. Ember fand ich schon vorher super, doch auch hier haben mich die zusätzlichen Einblicke und Perspektiven gefreut.

Leider musste ich auch feststellen, dass je mehr ich über Lydia und Embers Plot erfahren durfte, desto weniger interessant erschienen mir Ruby und James, was vielleicht an dem widerkehrenden Muster von Missverständnissen oder Manipulation gelegen hat.

Dabei finde ich es bedauerlich, dass es immer James zu sein scheint, der den ‚Fehler‘ begeht und wieder ist mir bei ihm eine stärkere, charakterliche Entwicklung aufgefallen, als bei ihr. Den Skandal am Ende habe ich erahnt, aber völlig sicher war ich mir nicht.

Die Geschwindigkeit, in der die Handlung voran geschritten ist war angenehm, weil sie weder zu schnell, noch zu langsam für meinen Geschmack war. Ansonsten hat sich im Vergleich zum ersten Teil nicht sehr viel geändert, besonders im Hinblick auf den Schreibstil.


Save Us:

Nach einer kurzen Pause habe ich dann auch den dritten Teil gelesen und auch hier dieselbe Meinung zu Mona Kastens Schreibstil beibehalten.

Mir hat gefallen, dass das Drama vom Ende des zweiten Teils nicht zu lange fortgeführt und relativ schnell aufgelöst wurde und es wieder eine Erweiterung der POV’s gab  (mit Graham!). Ich habe mich den Figuren aufgrund der weiteren Einblicke und Perspektiven extrem nah gefühlt und es wirklich genossen, nicht ausschließlich Ruby und James im Fokus stehen zu haben.

Wenn ich so darüber nachdenke, fand ich Lydias Plot und auch ihre Entwicklung, neben der von James, am interessantesten und bin auf beide besonders stolz, oder freue mich, dass sie diesen Weg eingeschlagen haben. Die Umstände, die dazu geführt haben waren keine von geringer Gewichtung und sie mussten in dieser Zeit, meiner Meinung nach, am meisten leiden.

Dass Ruby dauerhaft als das Ebenbild der ‚Perfektion‘ dargestellt wurde hat mich genervt. Es wurde regelmäßig betont, wie vorbildlich sie sich verhält und, dass James das Gefühl hat, nicht gut genug für sie zu sein, dabei ist er der, der am meisten in diese Beziehung steckt und an ihr arbeitet. Natürlich verändert sich Ruby auch, aber diese Veränderung fällt im Vergleich zu der von James und Lydia äußerst gering aus.

Das Ende ging mir ein Ticken zu schnell und fühlt sich so an, als hätte sich Mona stressen oder kürzer halten müssen, damit das Buch rechtzeitig beendet wird. Gleichzeitig habe ich auch sehnsüchtig auf eine endgültige Lösung des Konfliktes gewartet – keine Ahnung.

Außerdem hat mich das Ende nicht wirklich zufrieden stellen können. Ich hätte mir gewünscht, dass Lydia und Ophelia zusammen mit Ember eine Frauenkollektion bei Beaufort kreieren und auch Designs für plus-sized Frauen anbieten.  Das hätte so gut zu den Szenen gepasst, in denen sich Lydia mit Ember über ihre Designs unterhält oder in denen Ophelia Ember Feedback zu ihren Entwürfen gibt. Das wäre ein passender Abschluss für ein paar dieser Sub-Plots gewesen, der mir bei dem eigentlichen Ende fehlt.

Ansonsten kann ich mich nicht beklagen. Ich fand den Plot mit dem Testament interessant und insbesondere die Szene mit der Party in Ophelias Garten schön und rührend. Zudem muss ich zugeben, dass mir der Abschied von Maxton Hall und seinen Charakteren schwer gefallen ist, besonders nach Monas Danksagung am Ende.


(https://book-souls.com/2024/09/26/maxton-hall-trilogie-von-mona-kasten/)


Cover des Buches It's lonely at the centre of the earth (ISBN: 9783986664909)

Bewertung zu "It's lonely at the centre of the earth" von Zoe Thorogood

Loly
Kurzmeinung: Ein tiefgehender, leicht verwirrender und brutal ehrlicher Einblick in das Leben mit Depressionen.
Dunkelheit

Mit dem autobiografischen Graphic Novel „It’s lonely at the centre of the earth“ bietet uns die Künstlerin Zoe Thorogood einen Einblick in ihr Leben mit Depressionen.

Sie verwendet verschiedene Zeichenstile und mir gefielen ungefähr 60% davon. Manche Seiten und Szenen waren mir persönlich zu düster oder zu kurios. Sie hat mindestens 5 verschiedene Darstellungen von sich selbst, wobei sie sich auch in jungen Jahren zeigt und sich der Stil der Zeichnung immer ihrer Stimmung anzupassen scheint. Beim Lesen habe ich mich vor dem ‚Monster‘ erschrocken, womit sie die Präsenz ihrer Depression verbildlicht und ich muss ehrlich sagen, dass es von dem Aussehen sehr gut zu dem passt, was ich über diese Krankheit weiß.

Zoe geht erschreckend ehrlich mit ihrer Depression um und teilt Momente aus allen Lebenslagen, nicht nur die positiven. Dabei musste ich bei manchen Äußerungen ziemlich schlucken und vieles erst verarbeiten, bis ich weiterlesen konnte und auch wollte. Schockiert hat mich auch, dass die Leute, die sie im Buch versucht hat auf das Thema Selbstverletzung und Suizid aufmerksam zu machen, ablehnend und zurückweisend darauf reagiert haben. Die Schulleitung hat beispielsweise davon gesprochen, dass weibliche Teenager statistisch gesehen sehr anfällig sind und sie dann zurück in ihr Klassenzimmer geschickt.

Gefallen hat mir der Aspekt oder der Gedanke, dass die Kunst sie unterstützt und ihr eine helfende Hand reichen kann, wenn sie sich mal wieder in der Dunkelheit verliert. Das war tröstlich und hat die Kraft und Magie von Kunst in meinen Augen erneut bestätigt.

Das Buch besteht aus zwei Teilen, wobei ich den ersten als sehr chaotisch und schwer zu folgen wahrgenommen habe. Doch ich vermute, dass sich Zoe genauso mit dieser Krankheit fühlt und finde es bemerkenswert, diese Perspektive zu teilen, die auf manche vielleicht unkoordiniert, träge und ziellos wirken mag. Mir hat es nur gezeigt, wie verwirrt sie manchmal ist und auch geholfen, ihre Denkweise ein wenig zu verstehen. Im zweiten Teil des Buches erzählt sie viel mehr Geschichten und insbesondere die des kleinen Mädchens ‚Angel‘ hat mich berührt.

Alles in Allem ist dieses Buch sehr emotional, zum Teil verstörend und brutal ehrlich. Es sollte nur von Leuten gelesen werden, die sich den Inhalten gewachsen fühlen und die es besonders interessiert. Ich bin sehr froh darüber, es gelesen zu haben und Zoes Geschichte wird mich noch eine ganze Weile beschäftigen.


(https://book-souls.com/2024/08/29/its-lonely-at-the-centre-of-the-earth-eine-autobio-graphic-novel-ueber-das-leben-mit-depressionen-von-zoe-thorogood/)

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