Obwohl ich mich schon sehr auf dieses Buch gefreut hatte, war ich doch etwas skeptisch, ob es mir gefallen würde, weil ich nicht wirklich etwas mit Hexen am Hut habe und auch nicht die Absicht habe eine zu werden. Inzwischen würde ich jeder, der auf liebevoll gestaltete, warmherzige und kreativitätsanregende Geschichten steht, empfehlen sich dieses Buch in die Hand zu nehmen.
In 'Wie man eine Hexe wird oder ein Hexer' lernen wir Isa und Finn kennen. Sie sind gute Freunde und als Isa eines Tages mit dem Vorschlag kommt, sich während eines Jahres einmal im Monat zu treffen, um 'Hexendinge' zu machen, stimmt Finn zu, obwohl er noch nicht ganz überzeugt ist. Nach und nach aber wird klar, dass mit 'Hexendinge' keineswegs zaubern oder Magie gemeint ist, jedoch die Natur und die eigene Kreativität im Mittelpunkt steht. Es wird gebastelt, im Wald nach Kräutern gesucht, gebacken und einfach gemeinsam eine schöne Zeit verbracht.
Mir hat die Geschichte unglaublich gut gefallen, weil einerseits Finn und Isa sehr sympathisch sind und andererseits, weil es mich einfach ein wohliges Gefühl beim Lesen gegeben hat. Es war schön mit in den Wald zu gehen und auf eine entspannte Art und Weise etwas mehr über bestimmte Kräuter oder Tiere zu erfahren. Dazu gibt es noch die tiefgründigen Gespräche zwischen Isa und Finn, die oft einfach nebenbei stattfinden, wo man aber als Leser dazu gebracht wird, sich selbst mit den Themen auseinanderzusetzen. Da wird auch klar, dass Isa und Finn durchaus ihre eigenen Probleme haben, mit denen sie sich auseiandersetzen müssen und macht es umso schöner diese tiefe Freundschaft zu spüren, die sie miteinander verbindet. Egas was passiert, sie sind für einander da.
Aber nicht nur ich war von diesem Buch begeistert. Auch meine Tochter hat es sich schon einige Male mit mir angeschaut und liebt einfach die wundervollen Illustrationen, die einem sofort in der Welt von Isa und Finn hineinversetzen. Weil sie noch etwas zu klein ist, um ihr die ganze Geschichte schon vorzulesen, schauen wir uns einfach alles an und erzählen dann, was Isa und Finn erleben und entdecken. Das funktioniert wunderbar und deswegen finde ich es auch etwas schwierig hier eine Altersempfehlung auszusprechen. Es ist halt eine warme Geschichte, die sowohl jung als alt begeistern kann.
Zu dem Buch gibt es auch noch ein dünnes Arbeitsheft, in denen einige Rezepte, Tipps und viel Wissenswertiges zu lesen ist, die mit den Sachen zu tun haben, die Finn und Isa im Buch alles erlebt und geschafft haben. So bekommt man als Leser die Möglichkeit selbst einiges auszuprobieren. Es ist schön gestaltet und lässt einem den Raum seine eigene Kreativität zu entfalten.
Insgesamt ist es ein wunderschönes Buch geworden. Die Illustrationen von Eva und Anja Bagus sind großartig und möchte man sich immer wieder anschauen. Beim Lesen hat man die ganze Zeit ein warmes Gefühl im Bauch und man freut sich einfach, dabei zu sein, mitten in der Natur und Isa und Finn dabei zuzuschauen, wie sie jeden Monat wieder etwas Neues entdecken und merken, dass auch Sachen, von denen man erst mal gedacht hat, dass sie eher langweilig sind, doch unglaublich viel Spaß machen können, wenn man sie einfach gemeinsam angeht.
Meiner Meinung nach absolut empfehlenswert!