Lovely90
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Lovely90s Bücher
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Bewertung zu "WINNIE-THE-POOH By Milne, A. A. (Author) Paperback on 01-Jan-2006" von A. A. Milne
Bewertung zu "Wenn die Blätter sich rot färben" von Louise Penny
Ich hege weder besonderes Interesse an Pferden, noch an Kunst oder der Geschichte der Sklaverei. Und obwohl all dies wichtige Themen im vorliegenden Roman sind, hat er mich in seinen Bann gezogen. Unaufgeregt, ohne große Spannungsbögen, Intrigen oder überraschende Wendungen habe ich die Protagonisten in gänzlichen unterschiedlichen Zeiten ein Stück ihres Weges begleitet. Ich habe sie dabei so weit kennengelernt, dass ich sie mochte, ohne sie jedoch gänzlich zu durchschauen. Die Autorin wird intensiv recherchiert haben und hat es geschafft, die historischen Fakten in einen unterhaltsamen Roman zu verwandeln. Sie hat Gesellschaftskritik eingebracht, ohne den Zeigefinger zu erheben. Zuletzt passt auch das Cover perfekt zum Buch und gefällt mir unglaublich gut. Eine Leseempfehlung für alle, die auch einen ruhigeren Roman zu schätzen wissen.
Auf das Erscheinen von Andreas Izquierdos Romane freue ich mich immer sehr. Auch dieses Buch reiht sich ein in eine Reihe von guten Geschichten, wenngleich es meiner Meinung nach nicht seine beste ist.
Im Fokus steht Walter, ein teils griesgrämiger und mitunter streitlustiger Postbote. Eine Versetzung in die Christkindfiliale bedeutet für ihn einen Umschwung, mit dem er nicht gerechnet hat.
Mir gefällt, dass die Personen und ihre Gedanken im Vordergrund stehen. Die Erzählweise mit Rückblicken in die Vergangenheit passt hierzu gut.
Ich mag es, dass leise Gesellschaftskritik geübt wird; insbesondere der Konsumwahnsinn, welcher gerade an Weihnachten das geruhsame Miteinander oft zerstört, wird hier angesprochen.
Woran man auch bei diesem Roman erkennt, dass er aus der Feder des Autors stammt? Am Ende. Natürlich ist die Geschichte offensichtlich eine fiktive. Das (zufällige) Zusammentreffen von Personen und die Aneinanderreihung von Ereignissen führt überhaupt erst zu dem, wie wir Walter erleben und was ihm widerfahren ist. Ein 'Happy End' kann viele Gesichter haben. Jene, die Izquierdo erdenkt, sind keine eines typischen 'Feel Good'-Romans. Trotz allem lassen sie mich als Leser mit einem positiven Gefühl zurück.
Den Einstieg in das Buch fand ich bereits großartig. Eine demente Nebenfigur führt uns in die Geschichte ein, lässt Dinge erahnen ohne zu viel zu verraten.
Im Weiteren begleiten wir den Filmregisseur G.W. Papst in Zeiten des Nationalsozialismus. Wenngleich ich in einem anderen Roman schon einmal Einblick in die Filmindustrie zu dieser Zeit hatte gewinnen können, hebt sich das Buch von anderen historischen Romanen über das Dritte Reich ab.
Der Autor schafft es, fast nebenbei die sich verändernden Umstände, die sich wandelnden Personen und schließlich auch den Krieg selbst auf den Lesenden einwirken zu lassen. Die Mischung aus Filmgeschichte, persönlichem Schicksal und allgemeiner Historie finde ich sehr gelungen. Bis zum Ende war ich mir nicht sicher, wie viel von all dem auf Fakten beruht und welche Anteile erzählerischer Freiheit entspringen.
Herausstellen möchte ich die teils sehr bedrückende Atmosphäre, die der Erzähler schafft, ohne dabei auf Blutvergießen oder brutale Szenen zurückzugreifen. Für diesen Roman, welcher wohl kaum als Bettlektüre dient, musste ich mir Zeit nehmen - Stunden, in denen ich sowohl unterhalten, als auch nachdenklich gestimmt wurde.
Insgesamt kann ich eine klare Leseempfehlung aussprechen!
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