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Lucciola

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Cover des Buches Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen (ISBN: 9783426529409)

Bewertung zu "Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen" von Emily Henry

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Lucciolavor 23 Tagen
Kurzmeinung: Ein Klischee reiht sich an das nächste - alles in allem aber ein nettes Buch für zwischendurch, das einen zum Lachen bringen kann.
Wandelndes Klischee, das einen aber immerhin zum Lachen bringen kann

Nora ist Literaturagentin und liebt ihren Job. Charlie ist Lektor und liebt seinen Job. Und Nora und Charlie können sich absolut nicht ausstehen. Als sie dann zufällig in einer winzigen Kleinstadt aufeinander treffen, ist Chaos vorprogrammiert. Denn eigentlich ist Nora mit ihrer Schwester hier, um endlich mal wieder Zeit miteinander zu verbringen und mal zur Ruhe zu kommen. Für den Workaholic Nora jedoch gar nicht so einfach. Vor allem, wenn ihr Charlie ständig dazwischen funkt ...


„Menschen wie ich sind nie so gebrochen, dass sie nicht wieder repariert werden können. Kein Eis ist je zu dick, als dass es nicht wieder schmelzen, und keine Dornen sind zu dicht, als dass man sie nicht wegschneiden könnte."

pos. 4350


Der Schreibstil ist typisch Emily Herny: flüssig, leicht zu lesen und humorvoll. Eine gute Urlaubslektüre oder ein Buch für Zwischendurch - lockerleicht, lustig, romantisch und irgendwie ganz süß. Die Geschichte selbst ist dann leider ziemlich vorhersehbar und eine Aneinanderreihung von Klischees. Im Prolog setzt sich die Ich-Erzählerin ausführlich mit "typischen Büchern" auseinander - die Tatsachen, dass man oft weiß, wie eine Geschichte endet, welche Klischees und Tropes es geben "muss" etc. - und am Ende ist "Book Lovers" dann eben genau das: ein Buch, das nicht wirklich überraschen kann. 


„Alles Zerbrochene kann repariert werden."

pos. 767


Die Story ist komplett aus Noras Perspektive geschrieben: und das war für mich ausnahmsweise mal ein Problem. Denn mit der kontrollsüchtigen Nora bin ich leider überhaupt nicht warm geworden, sie betont immer wieder, wie eiskalt und tough und bitchy sie ist, aber gleichzeitig sprechen ihre Handlungen dann manchmal doch eine ganz andere Sprache. Ich hab es irgendwie nicht richtig geschafft, einen Zugang zu ihr zu finden. Außerdem bleibt der Love Interest Charlie dadurch ziemlich eindimensional. Als "Enemies to lovers" würde ich die Story ebenfalls nicht bezeichnen, denn die beiden sind sich erst ein einziges Mal begegnet und konnten sich da nicht richtig leiden, ja, aber das wars dann auch schon. Richtige enemies sind das meiner Meinung nach nicht. Alles in allem war das Buch eine nette Geschichte, die mich recht gut unterhalten hat, aber auch eine endlose Aneinanderreihung von Klischees war. Da bin ich definitiv besseres von Emily Henry gewohnt!


„Nora. Du arbeitest in der Buchbranche. Natürlich hast du kein Leben. Keiner von uns hat eins. Es gibt immer etwas, was unbedingt gelesen werden muss."

pos. 3377


Als jemand, der selbst Lektorin ist und damit in der Buchbranche arbeitet, tat obenstehendes Zitat ganz schön weh :D Und auch, wenn es bei uns vielleicht nicht so schlimm ist wie in Amerika (immerhin haben wir deutlich bessere Arbeitsschutzgesetze etc.), ist doch trotzdem ein Fünkchen Wahrheit darin, was mir ganz schön zu denken gegeben hat ... Aber das steht auf einem anderen Blatt Papier ;)


Fazit


Ein Buch voller Klischees, das mich leider nicht richtig überzeugen konnte. Da es aber ein nettes Buch für Zwischendurch ist, das mich immer wieder zum Lachen gebracht hat, sehr sehr wohlwollende 2,5 Sterne, also gerundete 3. 


https://lucciola-test.blogspot.com/2024/04/books-emily-henry-book-lovers-die-liebe.html

Cover des Buches Als die gelben Blätter fielen (ISBN: 9783751301183)

Bewertung zu "Als die gelben Blätter fielen" von Marius Marcinkevicius

Als die gelben Blätter fielen
Lucciolavor 23 Tagen
Kurzmeinung: Ein Bilderbuch über Freundschaft, Hoffnung, Erinnern und das Überleben, eine Geschichte gegen das Vergessen und eine Mahnung an uns alle.
Ein Bilderbuch gegen das Vergessen - absolutes Must-Read!

Alon liebt Bagels, doch die gibt es sehr selten. Außerdem spielt er Geige, lässt gerne Drachen steigen und verbringt Zeit mit seiner Freundin Riwka. Doch es ist das Jahr 1943, die beiden Kinder leben im Getto und tragen einen gelben Stern auf ihrer Kleidung. Wer durch das Tor geht, kehrt nie zurück. Doch dann müssen ausgerechnet Riwka und ihre Familie gehen...


„Die Freiheit ist nicht da draußen, sondern hier. Im Herzen."

pos. 7


Das Cover zeigt eine wundervolle Illustration von Inga Dagila auf der Alon und seine Freundin Riwka zu sehen ist. Sie schauen aus dem Fenster, gemeinsam mit dem Hund, der ebenfalls noch eine Rolle spielen wird. Die beiden Kinder lächeln, doch sowohl die graudüsteren Farben um sie herum, die das Haus darstellen, als auch der gelbe Stern auf ihrer Kleidung zeigen, dass dies keine schöne, unterhaltsame Kindergeschichte ist, sondern sich viel mehr dahinter versteckt. Cover und Titel passen sehr gut zum Inhalt des Buches. 


Ich lese sehr viele Bücher zum Thema Nationalsozialismus und Holocaust, zuletzt das wunderbare Buch "White Bird" von R. J. Palacio, das ebenfalls unglaublich berührend war (die Rezension findet ihr hier). Doch dieses Bilderbuch zerstört einen noch einmal auf eine ganz andere Art und Weise. Die ganze Geschichte ist so unschuldig, dass es einem das Herz zerreißt. Dazu die fantastischen Illustrationen, die das Buch zu etwas ganz besonderem machen. Der Verlag beschreibt "Als die gelben Blätter fielen" als eine "feinfühlige Geschichte über Hoffnung und Freundschaft in Zeiten des Nationalsozialismus" und das ist sie auch, aber vor allem ist es auch eine Geschichte gegen das Vergessen. Die Geschichte von Alon und Riwka ist eindringlich, zart, emotional, behutsam und feinsinnig beschrieben, kindgerecht und herzzerreißend zugleich. Sie ist voller Metaphern und lässt nicht nur Kinder sprachlos zurück. Das Buch hat mich nicht nur fürchterlich zum Weinen gebracht, es hallt auch sehr lange nach. Und Kieselsteine werde ich ab jetzt definitiv mit anderen Augen sehen. 


„Ich hatte Angst vor dem Alleinsein. Und Angst vor der Dunkelheit."

pos. 11


Ein wundervolles, ergreifendes Bilderbuch, das Kindern einen guten Einstieg ins Thema Nationalsozialismus und Holocaust bietet. Ganz sicher kein Buch, das man vor dem Schlafengehen vorlesen sollte, sondern ein Buch, das sehr viel Zeit braucht. Ein Buch, das Kinder, aber auch Erwachsene noch sehr lange beschäftigt und über das man mit Kindern unbedingt ausführlich reden sollte. Im Nachwort gibt der Autor eine historische Einordnung, und zeigt wichtige Zahlen und Fakten auf. 


Ich hoffe sehr, dass das Buch hier in Deutschland genauso viel Aufmerksamkeit bekommt wie in Litauen, wo es bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Absolut jeder, ob Kind oder Erwachsener, sollte dieses Buch mindestens einmal im Leben lesen, besonders in diesen Zeiten, in denen der Antisemitismus wieder allgegenwärtig ist. 

Wir dürfen nie vergessen. 

Wir dürfen nicht zulassen, dass sich die Geschichte wiederholt. 

Und dieses Bilderbuch ist genau das: wider dem Vergessen und eine Mahnung für uns alle. 


Fazit


Ein Bilderbuch zu einem wichtigen Thema, das mich emotional absolut zerstört hat und genau deswegen herausragend und großartig ist. Feinfühlig und kindgerecht werden die Themen Nationalsozialismus und Holocaust beschrieben und dank der beeindruckenden Illustrationen vermittelt die Geschichte noch mehr Emotionalität als sowieso schon. Ein Bilderbuch über Freundschaft, Hoffnung, Erinnern und das Überleben, eine Geschichte gegen das Vergessen, eine Mahnung an uns alle. Ein Must-Read für jeden von uns. 


https://lucciola-test.blogspot.com/2024/04/books-marius-marcinkevicius-inga-dagile.html

Cover des Buches Chaos Witches – Die falsche Auserwählte (ISBN: 9783423765046)

Bewertung zu "Chaos Witches – Die falsche Auserwählte" von Caroline Brinkmann

Chaos Witches – Die falsche Auserwählte
Lucciolavor 24 Tagen
Kurzmeinung: Trotz einiger Lücken in der Story war das Buch einfach lockerleicht, humorvoll und zuckersüß - perfekt für zwischendurch.
Humorvoll und lockerleicht

Adelina Lighttower ist die nächste Hexenkönigin. Darauf wurde sie ihr ganzes Leben vorbereitet und sie allein soll die Macht haben, sich den Alchemisten entgegenzustellen und den alten Fluch zu brechen, der den Hexen ihre Kräfte geraubt hat. Blöd nur, dass sie sich erschreckend unhexig fühlt ... Zur selben Zeit muss Echoline Everglade ihre neue Pflegefamilie auch schon wieder verlassen. In ihrer Nähe bricht immer wieder Chaos aus und dass sie einen Waschbären als Gefährten hat und auch noch Geister sehen kann, hilft nicht unbedingt dabei, dass die Leute sie als "normal" ansehen. Als die beiden Mädchen sich treffen, gerät ihr Leben gehörig durcheinander.


„Alles, was atmet, kann man töten."

S. 27


In diesem Fall muss ich gestehen, dass ich das Cover gesehen habe und dachte: "Ich muss dieses Buch auf jeden Fall haben!". Als dann auch noch Titel und Klappentext mehr als überzeugend waren, gab es auch überhaupt keinen Grund, der dagegen sprach ;) Das Cover ist wunderschön illustriert und zeigt die beiden Protagonistinnen, auch der Vor- und Nachsatz sind toll gestaltet und bei jedem Kapitel gibt es eine weitere Zeichnung von Adelina oder Echoline. Das Buch ist also von Anfang bis Ende aufwendig und schön gestaltet, wodurch die Geschichte noch mehr Spaß macht. Außerdem passen Cover und Titel sehr gut zum Inhalt. 


Der Schreibstil der Autorin ist lockerleicht, flüssig und humorvoll. Die Geschichte ist abwechselnd aus zwei Perspektiven erzählt: der von Adelina und der von Echoline. Dadurch bekommt man einen sehr guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden Mädchen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Adelina ist mutig, schlagfertig, und sehr von sich überzeugt, während Echoline eher ruhig, sanftmütig, sehr zerstreut, naiv und zappelig ist. Anfangs können sie sich nicht wirklich leiden, aber wie zu erwarten ergänzen sie sich perfekt und können gemeinsam ihr wahres Potential entfalten. Ich konnte mich in beide sehr gut einfühlen, erstaunlicherweise fand ich aber vor allem Adelina sehr überzeugend und nachvollziehbar - sonst bin ich eher Team "ruhig und unscheinbar", aber hier konnte mich die rothaarige "Queen" ziemlich von sich überzeugen :) Aber auch die anderen Charaktere und magischen Wesen werden gut beschrieben und sind daher gut greifbar.  


„Prophezeiungen sind fiese, kleine Biester. Sie mache nie das, was man erwartet. Und wenn man glaubt sie endlich zu verstehen, ändern sie einfach die Regeln."

S. 75


Stellenweise empfand ich ein paar Dinge als nicht ganz zu Ende erzählt oder unglaubwürdig (arme Ms Murphy) und die Auflösung / Akzeptanz am Ende ging mir dann etwas zu schnell. Außerdem fand ich es etwas schade, dass die Sache mit der falschen Auserwählten schon so schnell verraten wurde (also von Anfang an. Immerhin ist der Titel "Die falsche Auserwählte". Da hätte man noch etwas mehr Spannung aufbauen können, finde ich). Diese Lücken und Ungereimtheiten in der Story fand ich zwar schade, haben den Lesefluss aber zum Glück nicht weiter gestört und im Großen und Ganzen war es einfach ein schönes Buch, das Spaß gemacht hat. 


Die Geschichte selbst ist humorvoll, lockerleicht und schön, einfach eine perfekte Lektüre für zwischendurch, die einen wirklich oft zum Lachen bringt. Mein jugendliches Ich hätte dieses Buch geliebt - und mein erwachsenes Ich tut es auch. 


„Wie der Wind hasste ich es, an einem Fleck zu verweilen."

S. 144


Fazit


Eine wundervolle, lockerleichte und lustige Geschichte über Freundschaft, Mut, Familie und Vertrauen. Ein paar Kritikpunkte hatte ich zwar leider, da für mich noch nicht alles auserzählt war und es ein paar Lücken und Ungereimtheiten gab, aber da mich das Buch trotzdem so gut unterhalten hat und ich so viel lachen musste und Spaß hatte wie schon lange nicht mehr, gibt es 4 Herzen.


https://lucciola-test.blogspot.com/2024/04/books-caroline-brinkmann-chaos-witches.html

Cover des Buches Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1) (ISBN: 9783845856919)

Bewertung zu "Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1)" von Adalyn Grace

Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1)
Lucciolavor 2 Monaten
Kurzmeinung: Mein erstes Jahreshighlight 2024! Tolle Atmosphäre, tolle Story, viel Humor, Spice und Romantik - Romantasy der Extraklasse.
Erstes Jahreshighlight

Der Tod war immer Teil von Signas Leben: ihre Eltern starben, als sie noch ein Baby war, dann ihre Großmutter, der Onkel, die Tante... Nichts hasst sie mehr als den Tod, denn er hat ihr alles genommen. Als sie nach Thorn Grove kommt, zu den letzten lebenden Verwandten, erkannt sie schnell, dass jemand ihre Cousine Blythe vergiftet hat. Signa beschließt, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen: sie wird verhindern, dass der Tod ihr auch noch Blythe wegnimmt. Doch ist der Tod überhaupt das ultimative Böse, das sie bekämpfen muss oder steckt mehr hinter der ganzen Sache? 


„Nichts hasst und fürchtet man mehr als mich. Das kann durchaus traurig sein. Aber so bin ich nun einmal. Es hat auch sein Gutes. Ich bin der Erste, den sie sehen, wenn sie ihren letzten Atemzug tun. Ich bin der Bote, der sie zu denen bringt, die ihnen gefehlt haben. Ich beruhige sie, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchen, oder ich beschere den einen schnellen Tod, die im Nachleben nicht willkommen sind. Ich bin vieles, doch schämen muss ich mich dafür sicher nicht."

pos. 2226


"Belladonna" habe ich eher durch Zufall in die Hand genommen, dachte, es wäre eine "nette Lektüre" - nie hätte ich gedacht, dass ich stattdessen mein erstes Jahreshighlight lesen würde!


Der Schreibstil ist flüssig, locker leicht und mit viel Humor gespickt, man wird sofort in Signas Welt hinein gezogen und lacht und leidet mit ihr. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, hab es auf deutsch und auf englisch gelesen und dann gleich mit "Foxglove" weitergemacht, weil es einfach SO gut war. 


„Alles, was lebt, muss einmal sterben."

pos. 4036


Die Charaktere haben Ecken und Kanten und sind daher sehr sympathisch. Gerade Signa hatte es im Leben nicht leicht, hat daher auch einige Macken abbekommen, handelt aber trotzdem im Großen und Ganzen nachvollziehbar, außerdem ist sie selbstbewusst und nicht auf den Mund gefallen, wodurch sich einige lustige Dialoge entspannen. Die Dynamik zwischen ihr und dem Tod ist der Hammer und der mystische, geheimnisvolle Tod ist wirklich verdammt anziehend und sexy. Aber auch Blythe mochte ich richtig gerne, auch sie ist trotz ihrer vermeintlichen Krankheit und ihres nahen Todes eine sehr starke Persönlichkeit, die für ihre Zeit sehr fortschrittlich und feministisch denkt. Ich glaube, abgesehen vom Tod selbst war sie mein liebster Charakter :)


„Für jemanden, der wie Lillian solche Schmerzen hat, ist der Todvielleicht eine Gnade." [...] "Vielleicht, aber das macht den Tod nicht weniger grausam." [...] "Und warum meinen Sie das?" [...] "Weil der Tod nur eine Gnade für die Toten ist, Mr. Thorly. Die Hinterbliebenen kümmern ihn nicht."

pos. 506


Auch das Setting macht ganz viel Spaß, es gibt Bälle, Teekränzchen, Verehrer, pompöse Kleider - das viktorianische Zeitalter kombiniert mit mystischen Figuren und einer gehörigen Portion Goth-Atmosphäre. Die Story selbst ist eine Mischung aus Romance, Fantasy, Spannung und Krimi, von Anfang an spannend, charmant und erfrischend humorvoll. Positiv erwähnen muss ich hier auf jeden Fall auch die hervorragende Übersetzung, die wirklich sehr gelungen ist. Ich freue mich darauf, auch die deutsche Version von "Foxglove" zu lesen und bin danach gespannt, wie es in "Wisteria" weitergeht mit Signa und dem Tod. 


Fazit


Mein erstes Jahreshighlight und für mich den Hype absolut wert. Wunderbar düstere, leicht gruselige Atmosphäre, spannende Story, authentische Charaktere, ganz viel Romance, eine gute Prise Spice und toller Humor. Voll und ganz lesenswert!


https://lucciola-test.blogspot.com/2024/02/books-adalyn-grace-belladonna-1-die.html

Cover des Buches Grimm und Möhrchen – Ein Möhrchen im Gemüsebett (ISBN: 9783423764568)

Bewertung zu "Grimm und Möhrchen – Ein Möhrchen im Gemüsebett" von Stephanie Schneider

Grimm und Möhrchen – Ein Möhrchen im Gemüsebett
Lucciolavor 2 Monaten
Kurzmeinung: Wenn man weiß, dass man ein Bilderbuch bekommt und keinen "richtigen" vierten Band, erhält man eine wundervolle Gute-Nacht-Geschichte.
Charmant und witzig wie immer

Grimm und Möhrchen haben den ganzen Tag Abenteuer im Garten erlebt: sie ernten Erbsen, spielen Verstecken und gießen die Geranien. Als es Zeit zum Schlafengehen ist, gibt es dann jedoch ein Problem: Möhrchen kann nicht schlafen! Irgendetwas fehlt! Ist es die Gutenachtgeschichte? Das Kuschellied? Mehr Kissen? Oder ist es doch etwas ganz anders, das Möhrchen fehlt? 


Bevor man dieses Buch kauft, ist es wichtig zu wissen, dass es sich hierbei nicht um eine Fortsetzung der bisherigen Grimm & Möhrchen-Reihe handelt, sondern um ein klassisches Bilderbuch, also für eine jüngere Zielgruppe. Das Buch ist also perfekt als Einstieg in das Grimm & Möhrchen-Universum oder aber für alle kleineren Geschwister, die auch gerne Zeit mit dem süßen Zesel verbringen möchten, aber noch nicht alt genug für die anderen Geschichten sind. 


Das Cover zeigt Grimm und Möhrchen auf einem hohen Bett mit gaaaaanz vielen Matratzen und Decken und Kissen. Und abgesehen davon, dass ich definitiv eine Leiter bräuchte, um in dieses Bett zu krabbeln, sieht es unglaublich gemütlich aus, sodass ich mich am liebsten selbst dort einkuscheln würde. Wie immer zeigt das Cover, welche wundervollen Illustrationen einen im Innenteil erwarten und auch der Titel passt hervorragend.


Sprachlich ist das Buch wieder einmal absolut kindgerecht, charmant und witzig. Die Story spiegelt die Realität wieder: man kann einfach nicht schlafen! Also versucht man alles mögliche, um endlich in Ruhe die Augen schließen zu können, aber irgendetwas fehlt, man weiß nur nicht, was (geht uns Erwachsenen ja manchmal genauso). Und genau das passiert auch Möhrchen - und gemeinsam mit Grimm versucht er, herauszufinden, was fehlt, um am Ende dann eeeendlich einschlafen zu können. Da es sich um ein Bilderbuch handelt, gibt es wenig Text und viele Bilder - also perfekt, um es vor dem Einschlafen mit den Kindern zu lesen. Die Illustrationen sind wie immer wahnsinnig toll, man kann immer wieder etwas neues entdecken und nicht nur für die Kleinen sind diese eine Augenweide. Alles in allem einfach eine wunderschöne Einschlafgeschichte mit tollen Bildern und viel Witz, Herz und Charme!


Fazit


Wunderschönes Bilderbuch mit Grimm & Möhrchen, das sich perfekt als Gute-Nacht-Geschichte eignet. 


https://lucciola-test.blogspot.com/2024/02/books-stephanie-schneider-grimm-und.html

Cover des Buches Immortality (ISBN: 9783743216891)

Bewertung zu "Immortality" von Dana Schwartz

Immortality
Lucciolavor 4 Monaten
Kurzmeinung: Leider nicht ganz so überzeugend wie Band 1.
Wirkt etwas unausgereift

Hazel weiß nicht, ob Jack lebt oder tot ist. Sie flüchtet sich in Arbeit, hat sich heimlich eine eigene Praxis im Anwesen ihrer Eltern aufgebaut und macht auch Hausbesuche bei ihren Patient:innen. Und davon hat sie viele, denn mittlerweile hat sie sich einen Namen gemacht als weibliche Chirurgin, die keine Angst hat, sich die Hände schmutzig zu machen und die jeden behandelt, unabhängig von Geld und Stand. Diese Einzigartigkeit bringt sie zuerst beinahe an den Galgen und dann stattdessen an den königlichen Hof - die allseits beliebte Prinzessin Charlotte ist krank und kein Arzt konnte bisher ihr Leiden erkennen, geschweige denn heilen. Wenn Hazel Charlotte nicht helfen kann, steht ihr Kopf auf dem Spiel - ganz zu schweigen davon, dass die mysteriösen Todesgefährten, denen sie sich anschließen soll, eindeutig etwas verheimlichen.


„Ach sei´s drum. Wenn ihr Ruf schon ruiniert war, richtete es nur wenig mehr Schaden an, ihn noch weiter zu ruinieren."

pos. 448


Das Cover ähnelt im Stil dem vom ersten Band, nur dass es etwas düsterer daherkommt mit dem dunklen Hintergrund. Dieses Mal bildet das Kleid der Frau ein Gehirn - nach wie vor liebe ich diese Gestaltung, beide Cover sind absolute Hingucker und machen definitiv auf sich aufmerksam! Cover und Titel passen hervorragend zum Inhalt. 


"Anatomy" war mein erstes Jahreshighlight 2023, umso gespannter war ich natürlich auf die Fortsetzung. Der Schreibstil der Autorin ist auch in diesem Band wieder flüssig und leicht zu lesen, allerdings hatte ich anfangs ein bisschen Probleme damit, wieder in die Geschichte reinzukommen. Ein kurzes "Was bisher geschah" wäre praktisch gewesen, weil ich mich doch an ein paar Einzelheiten nicht mehr richtig erinnern konnte. 


„Hoffnung war etwas Gefährliches. Er hatte gelernt, dass Hoffnung den meisten Schmerz in der Welt verursachte."

pos. 3291


Die Protagonistin Hazel ist nach wie vor eine sehr starke, selbstbewusste und emanzipierte Persönlichkeit. Sie ist unangepasst, zieht ihr eigenes Ding durch und lässt sich nichts vorschreiben. Das macht sie sehr sympathisch. Prinzessin Charlotte ist ebenfalls ein sehr interessanter Charakter, über den man gerne mehr erfahren würde. Ebenfalls neu ist der königliche Arzt Simon de Ferris, der eine schöne Dynamik mit Hazel hat und sehr sympathisch ist. Ich mochte ihn wirklich sehr gerne! Die Liebesgeschichte hingegen wirkt auf mich extrem konstruiert, alles geht dann irgendwie ganz schnell, hat kaum emotionale Tiefe und auch das Ende passt für mich nicht richtig zu Hazels Charakter. Im Vergleich zu Band 1 war der Anteil an Fantasy deutlich höher, die Unsterblichkeit nimmt sehr viel mehr Raum ein. Stellenweise hätte es hier für mich gerne etwas weniger sein können, wenn man dafür der Liebesgeschichte mehr Tiefe gegeben hätte (dann hätte man ihre Entscheidung vielleicht auch besser nachvollziehen können, immerhin verhält sich XYZ ihr gegenüber teilweise richtig arschig). Auch die andere Entscheidung, die Hazel getroffen hat, konnte ich nicht wirklich verstehen nach allem, was sie mit den Todesgefährten erlebt hat. Ich an ihrer Stelle hätte mich für einen anderen Love-Interest oder gleich ganz nur für die Medizin entschieden und auch bei der anderen Sache hätte ich einen anderen Weg gewählt.


„Du bist unsterblich. Zukunft ist alles, was du hast."

pos. 3659


Alles in allem ist "Immortality" leider nicht ganz so überzeugend wie Band 1. Ich hätte gerne mehr von Hazels Arbeit als Chirurgin erfahren und weniger über die Unsterblichkeit. Außerdem fehlt mir bei der Liebesgeschichte Tiefe und Nachvollziehbarkeit. 


Fazit


Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn "Anatomy" ein Standalone geblieben wäre - oder man sich stattdessen für Band 2 mehr Zeit gelassen hätte, denn manches wirkt sehr unausgereift, als hätte man nach dem Erfolg schnell die Fortsetzung fertigstellen wollen. Trotz aller Punkte, die mir nicht so gefallen haben, war das Buch nicht schlecht, es blieb nur deutlich hinter meinen (nach Band 1 zugegeben sehr hohen) Erwartungen zurück. Toll fand ich die Diversität und den starken, feministischen Touch des Buches. 3,5 Herzen, gerundet auf 4. 


https://lucciola-test.blogspot.com/2024/01/books-dana-schwartz-immortality-eine.html

Cover des Buches White Bird - Wie ein Vogel (ISBN: 9783446275065)

Bewertung zu "White Bird - Wie ein Vogel" von R.J. Palacio

White Bird - Wie ein Vogel
Lucciolavor 4 Monaten
Kurzmeinung: Ein Must-Read für Jugendliche und Erwachsene. Wahnsinnig berührend und fesselnd.
Jahreshighlight 2023

Julian bittet seine Großmutter Sara, ihm vom Krieg zu erzählen, damit er ihre Erfahrungen für ein Referat nutzen kann. Sie zögert, denn es gibt manches, was sie noch nie irgendjemandem erzählt hat. Und nun soll sie es ausgerechnet ihrem Enkelsohn erzählen? All das Schöne, aber auch all das Schreckliche, was sie erlebt und gesehen hat? Doch schnell erkennt sie, wie wichtig das ist - für Julian ebenso wie für sie selbst. Also beginnt sie mit ihrer Geschichte - und lässt dabei nichts aus ...


„Bei uns allen gibt es etwas im Leben, das wir bedauern. Denk einfach immer daran: Nicht unsere Fehler bestimmen, wer wir sind, sondern was wir tun, wenn wir aus ihnen gelernt haben."

pos. 70


Auf dem hellen, beigefarbenen Cover sieht man viele kleine schwarze, gezeichnete Blätter, die den Umriss eines Vogels bilden. Durch die reduzierten Farben wirkt das Cover zugleich schlicht und auffallend. Cover und Titel passen sehr gut zum Inhalt des Buches, auch wenn man den Sinn dahinter erst nach einer Weile erkennt :) 

Der Schreibstil ist flüssig, authentisch, unglaublich poetisch und durch und durch fesselnd. Man wird von den ersten Seiten an in den Bann gezogen und selbst, wenn man das letzte Kapitel gelesen, den Buchdeckel längst zugeklappt hat, lässt es einen nicht los. Schon nach kürzester Zeit ist klar: das ist ein Buch, das man nie wieder vergisst.   


„Ich versuche, nicht in Kategorien von Gut und Böse zu denken. Ich stelle es mir lieber als hell und dunkel vor. Ich glaube, dass alle Menschen ein Licht haben, das in ihnen scheint. [...] Das Licht erlaubt es uns, anderen Menschen ins Herz zu schauen, die Schönheit dort zu erkennen. Die Liebe. Die Traurigkeit. Die Menschlichkeit. Doch manche Menschen haben dieses Licht verloren. Sie tragen Dunkelheit in sich, und sie sehen auch in anderen nur Dunkelheit. Keine Schönheit. Keine Liebe."

pos. 519


Die Story wird auf zwei Zeitebenen erzählt: einmal die Gegenwart, in der Julian seine Großmutter darum bittet, ihm ihre Geschichte zu erzählen und einmal die Vergangenheit, in der wir hautnah miterleben, was Sara widerfahren ist. Dadurch wird enorm Spannung aufgebaut, denn immer wieder werden die Kapitel der Vergangenheit, in denen es nicht selten um Leben oder Tod geht, unterbrochen von Julian, der Fragen stellt und nachhakt, ob er alles richtig verstanden hat. Außerdem lernen wir so Julian besser kennen, der im Buch "Wunder" ja hauptsächlich die Rolle als "Bösewicht" einnimmt. Hier lernen wir eine andere Seite von ihm kennen, eine, die sein voriges Handeln hinterfragt, die sich damit beschäftigt, sich zu ändern und die bereut, was er getan hat. Man muss "Wunder" aber nicht kennen, um dieses Buch zu verstehen, beides kann unabhängig voneinander gelesen werden. 

Sara lebt als Kind in der unbesetzten Zone in Frankreich, sie hat ein schönes, unbeschwertes Leben, liebende Eltern und vom Krieg bekommt sie eigentlich nicht wirklich was mit. Für sie ist das ganz weit weg. Bis es das plötzlich nicht mehr ist. Als an ihrer Schule alle jüdischen Kinder deportiert werden, kann sie mithilfe eines Mitschülers fliehen: ausgerechnet Julien, der aufgrund einer früheren Polio-Erkrankung nicht richtig laufen kann und deshalb von allen gemobbt wird, bietet ihr Hilfe an und auch seine Eltern riskieren ihr Leben, um sie zu schützen. Für Sara, die nicht weiß, ob sie ihre Eltern jemals wiedersehen wird und ob diese überhaupt noch am Leben sind, beginnt eine schwere Zeit voller Angst, Sorge, Gefahr, aber auch Selbsterkenntnis. Denn anfangs kommt Sara einem recht überheblich und eitel vor, doch das ändert sich schnell und sie hinterfragt ihr früheres Handeln und Denken. Hier findet auf jeden Fall eine starke Charakterentwicklung statt. 


„Es braucht immer Mut, um freundlich zu sein. Aber wenn du durch eine Zeit gehst, in der Freundlichkeit dich um alles bringen kann - um deine Freiheit, um dein Leben -, wird Freundlichkeit zum Wunder. Freundlichkeit ist alles. Ein Licht im Dunkeln. Der eigentliche Kern der Menschlichkeit. Sie ist Hoffnung."

pos. 2649


Die Geschichte ist wahnsinnig berührend, fesselnd, wunderschön und gleichzeitig entsetzlich. Selten habe ich bei einem Buch so viel geweint, aber auch gelacht, und mir so viele wundervolle Stellen markiert. Ein Roman, der von Angst, Schrecken, Gewalt, Hass und von Liebe, Freundschaft, Menschlichkeit, Hoffnung und Nächstenliebe erzählt und der noch sehr lange nachhallen wird. 


Fazit


"White Bird" ist ein Must-Read und für mich eines meiner absoluten Jahreshighlights 2023! Nicht nur für Jugendliche ein Muss, sondern auch für alle Erwachsene. Einfach jeder sollte dieses Buch lesen! 


https://lucciola-test.blogspot.com/2024/01/books-r-j-palacio-erica-s-perl-white.html

Cover des Buches Frau Honig: Frau Honig und die Schule der Fantasie (ISBN: 9783522506793)

Bewertung zu "Frau Honig: Frau Honig und die Schule der Fantasie" von Sabine Bohlmann

Frau Honig: Frau Honig und die Schule der Fantasie
Lucciolavor 4 Monaten
Kurzmeinung: Schöne und fantasievolle Geschichte, aber auch sehr utopisch. Die Kritik am Bildungssystem ist berechtigt, aber auch stark übertrieben.
Nette Geschichte, aber sehr utopisch

Frau Honig freut sich auf eine freie Woche, doch dann kommt alles anders als gedacht: Der Wind pustet sie direkt vor den Eingang einer Schule und die Rektorin hält sie fälschlicherweise für die Vertretungslehrerin. Also macht Frau Honig das, was sie am Besten kann: Außerhalb von Konventionen denken und stattdessen die Fantasie fördern. Denn wie sollen Schüler:innen vernünftig lernen, wenn weder Glück noch Spaß auf dem Stundenplan stehen? Und ein Gedicht über den Herbst zu schreiben, während man in einem langweiligen Klassenzimmer sitzt, macht ihrer Meinung nach auch wenig Sinn. Also zeigt sie den Kindern, wie man Spaß haben und gleichzeitig auch noch etwas lernen kann.


„Wenn man glücklich ist, saugt man alles wie ein Schwamm in sich auf. Wenn man aber traurig ist oder wütend oder Angst hat, dann prallt alles Wissen an einem ab!"

pos. 265


Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig, kindgerecht, fantasievoll und witzig. Perfekt zum Selberlesen, aber auch zum Vorlesen lassen, die Kapitel sind schön kurz und auch insgesamt ist das Buch nicht allzu lang, sodass Kinder, die noch nicht so sicher sind beim Lesen, nicht sofort abgeschreckt werden. Allerdings kommt die magische Welt rund um Frau Honig bei den vorigen, längeren Büchern besser zur Geltung. Das vorliegende Buch ist im Vergleich eher eine Kurzgeschichte. Das Cover ist, wie auch die anderen Bände der Frau-Honig-Reihe, in einem schönen Gelbton gehalten. Darauf zu sehen ist Frau Honig, umschwirrt von Bienen und einem Bienenstock sowie einem Koffer in den Händen. Cover und Titel passen sehr gut zum Inhalt. 


Die Geschichte selbst ist durchaus pädagogisch wertvoll - es verstecken sich sehr viele wichtige Lebensweisheiten und Messages - ist aber gleichzeitig auch sehr witzig und macht einfach Spaß. Man wünscht sich sofort auch solch eine Lehrerin, die erkennt, wie wichtig und wertvoll Fantasie ist und diese auch fördert anstatt ihre Schüler:innen mit langweiligen Matheaufgaben zu quälen. Gleichzeitig weiß man als Erwachsener natürlich, dass das leider eine Utopie ist, die sich in diesem Umfang niemals erfüllen wird. Die Kritik an unserem Schul- und Bildungssystem ist auf jeden Fall stark herauszulesen - und ist ohne Frage natürlich auch berechtigt, aber ein Unterrichtsstil, wie Frau Honig ihn nutzt, ist auch nicht zielführend. Die Vorstellung ist zwar schön, aber eben leider utopisch. Nichtsdestotrotz kann man vielleicht einige Ansatzpunkte für Veränderungen und Verbesserungen finden, die man sehr wohl umsetzen kann, denn wie so oft ist wohl der Mittelweg der richtige: nicht jeglichen Lehrplan über Bord werfen und nur noch das machen, worauf man Lust hat, aber eben auch nicht nur den Lehrplan durchpeitschen und jegliche Fantasie und Freude am Lernen verlieren. Auf jeden Fall regt das Buch einige Diskussionen an - und sicher auch die ein oder andere mit den eigenen Kindern, die sich darüber beschweren, dass die echte Schule nicht so viel Spaß macht wie die von Frau Honig ...


Die Illustrationen runden die Geschichte perfekt ab. Alles in allem ein schönes Buch über Fantasie, Zusammenarbeit, Miteinander, Spaß, Glück, aber auch ernsteren Themen wie Mobbing, Rassismus und die Schwächen des Bildungssystems. 


„Man kann eine Meinung haben, Moritz, aber das heißt nicht, dass man die für immer und ewig mit sich rumschleppen muss."

pos. 403


Fazit


Schule, wie wir sie uns wohl alle gewünscht hätten. Die Geschichte macht Spaß, ist lustig und enthält viele wichtige Weisheiten. Mir persönlich ist das ganze Schulthema aber stellenweise etwas zu utopisch und die Kritik am Bildungssystem zu übertrieben (Lehrerinnen, die mit Spielzeugpistolen auf Schüler:innen schießen? In Deutschland? Ernsthaft?). Daher 3,5 Sterne, aufgerundet auf 4.


https://lucciola-test.blogspot.com/2024/01/books-frau-honig-und-die-schule-der.html

Cover des Buches Holly (ISBN: 9783453274334)

Bewertung zu "Holly" von Stephen King

Holly
Lucciolavor 4 Monaten
Kurzmeinung: Solider Thriller mit ein paar Schwächen.
Solider Thriller

Holly leitet die Privatdetektei Finders & Keepers und wird von Penny Dahl engagiert, ihre verschwundene Tochter Bonnie zu suchen. Anfangs klingt es wie ein ganz normaler Fall: Junge Frau kommt nie zuhause an, ist vielleicht freiwillig verschwunden oder wurde möglicherweise entführt. Nichts besonderes also. Doch dann stößt Holly auf immer mehr Vermisste, die allerdings scheinbar rein gar nichts miteinander zu tun haben ...

„Der Fall hat mich was gelehrt, Gibney. Sobald man meint, man hätte das Schlimmste gesehen, was Menschen zu bieten haben, stellt man fest, dass man sich geirrt hat. Das Böse ist einfach grenzenlos."
S. 620

Der Schreibstil ist so, wie man es von Stephen King gewohnt ist: flüssig zu lesen und sehr ausschweifend :) Gemeinsam mit Holly, die ich auch in den anderen Büchern immer sehr mochte, begibt man sich auf Spurensuche - nur, dass man als Leser:in sehr viel mehr weiß als Holly und ihre Helfer. Denn von Anfang an ist klar, wer hinter den Vermisstenfällen steckt, man weiß, was passiert ist und warum, der Spaß besteht also darin, zu sehen (und daran zu verzweifeln), wie Holly eine Spur findet, sie aber wieder verwirft oder wie die Täter immer vorsichtiger werden, je näher Holly ihnen kommt. Das ist sicher nicht jedermanns Sache, aber spannend ist es meiner Meinung nach trotzdem und man kennt diesen Kniff ja auch schon aus ein paar anderen Büchern von King. In der Mitte hat das Buch mal ein paar Längen, aber am Ende nimmt es dann noch einmal richtig an Fahrt auf.

Die Charaktere sind wie immer gut ausgearbeitet und vielschichtig. Holly fand ich hin und wieder etwas anstrengend, aber zum Glück nicht zu sehr. Etwas anstrengend war hingegen der ständige Covid-Bezug. Ich kann King voll und ganz nachvollziehen, dass er die Pandemie nicht einfach aussparen wollte, immerhin hat sie für ganz schön lange Zeit unser aller Leben beherrscht, und ich bin auf ganzer Linie einer Meinung mit dem Autor was Impfungen, Corona, Trump, Rassismus und ähnliches anbelangt, aber die prinzipielle Einteilung von Nicht-Geimpft = Böse und Geimpft = Gut fand ich dann doch etwas zu einfach. Hier wäre ein bisschen weniger dann doch mehr gewesen. Allerdings muss man auch ganz klar sagen, dass Stephen King noch nie unpolitisch war, in jedem seiner Werke finden sich mehr als nur Andeutungen, er hat seine Meinungen und Positionen immer ganz klar vertreten, sowohl im echten Leben als auch in seinen Büchern (und nein, nicht nur in den neuen!). Daher ist es wohl nur konsequent, dass er das auch in "Holly" getan hat, wen auch für meinen Geschmack etwas zu ausführlich. Wer keine politischen Standpunkte hören will, sollte keinen Stephen King lesen.

Ein nicht ganz so typischer Stephen King, der dann aber irgendwie doch wieder typisch ist. Eine spannende, interessante Geschichte über die Abgründe der Menschheit, das Älterwerden und das absolute Grauen.

Fazit

Nicht Kings bester Thriller, aber auch nicht sein schlechtester. Der ständige Corona-Bezug ist stellenweise etwas too much, aber man hätte sich auch denken können, dass Stephen King da nicht mit seiner Meinung hinterm Berg hält - wer ihn kennt, kennt seinen Standpunkt. Ein paar Längen hat die Story, aber alles in allem ein solider Thriller. 

https://lucciola-test.blogspot.com/2023/12/books-stephen-king-holly.html

Cover des Buches I Kissed Shara Wheeler (ISBN: 9783426529317)

Bewertung zu "I Kissed Shara Wheeler" von Casey McQuiston

I Kissed Shara Wheeler
Lucciolavor 4 Monaten
Kurzmeinung: Für mich persönlich waren die Protagonistinnen zu unsympathisch, die Story zu langatmig und der Spannungsbogen zu flach.
Leider nichts für mich

Chloe Green kann es kaum abwarten, ihren Abschluss zu machen - als Jahrgangsbeste, versteht sich. Denn dann kann sie die engstirnige, überaus religiöse Kleinstadt in Alabama endlich hinter sich lassen! Als queere Schülerin hat sie es hier nämlich nicht gerade leicht und dann gibt es da auch noch Shara Wheeler, die rundum perfekte Tochter des Direktors, die ebenso um den Rang als Jahrgangsbeste kämpft. Was dann passiert, hätte Chloe jedoch nie erwartet: Shara küsst sie und verschwindet dann wie vom Erdboden verschluckt. Und nicht nur sie, sondern auch Smith und Rory bekommen kryptische Nachrichten von Shara, die sie gemeinsam auf eine Schnitzeljagd schicken ...


„Die meisten in meinem Umfeld tun so, als wüssten sie genau, wer und was sie sind, als gäbe es nur eine Antwort, aber für mich ist das so, als würde man einen Anfang und ein Ende an etwas setzen, das keines von beidem haben sollte."

pos. 2778


Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, denn ich finde es unglaublich wichtig, dass queere Bücher überall präsent sind. Und wie die Autorin es in der Danksagung selbst sagt: "Auch du [hast] alberne, übertriebene romantische Highschool-Komödien über Teenager wie dich verdient, genau wie die Heteros! Lass dir von niemandem was anderes einreden!". Doch so sehr ich das Buch auch mögen wollte, es hat es mir leider nicht sonderlich einfach gemacht. 


Der Schreibstil der Autorin war für meinen Geschmack etwas holprig. Die Sätze sind teilweise sehr lang und sehr verquirlt, die Sprache ist manchmal etwas übertrieben, was hin und wieder Spaß macht, aber oft auch sehr anstrengend ist. Es wirkt ein bisschen so, als würde die Autorin zwanghaft versuchen, unbedingt die ganze Zeit witzig zu sein, das hätte die Story aber gar nicht nötig gehabt. 


Auch die Story selbst konnte mich nicht komplett abholen. Sie ist leider etwas langatmig und der Spannungsbogen ist sehr flach. Irgendwie hatte ich erwartet, dass die Sache mit Shara länger ein Mysterium bleibt. Also dass, abgesehen von der Frage, wo sie ist, man auch miträtseln kann, was wohl passiert ist, und ob die Nachrichten von Shara wirklich von ihr sind oder möglicherweise nur eine falsche Fährte? Was, wenn etwas schlimmeres mit ihr passiert ist? Und wenn sie doch noch am Leben ist: was für einen schwerwiegenden Grund könnte sie haben, einfach so zu verschwinden? Also irgendwie hatte ich jedenfalls etwas mehr Suspense erwartet. Doch eigentlich war von Anfang an klar: Shara geht es gut, sie ist halt nur einfach weg. Auch die Auflösung der Schnitzeljagd empfand ich als sehr flach und einfach irgendwie zu wenig für all den Aufwand. Da macht Shara so einen riesen Wirbel nur dafür? Und Chloe macht auch noch mit, obwohl sie Shara partout nicht ausstehen kann? Warum sucht Chloe Shara überhaupt? Was ist ihr Antrieb? Warum verplempert sie so viel Zeit damit? (Am Anfang okay, da kann ich es noch nachvollziehen, aber spätestens wenn sie weiß, dass es Shara gut geht und sie freiwillig (!) verschwunden ist, hätte ich persönlich aufgehört zu suchen). Aber nein, sie klammert sich weiter an die Suche - sogar mehr als Smith, der immerhin Sharas fester Freund war - und vernachlässigt dabei nicht nur ihre Freund:innen, sondern auch ihre Familie und die Schule. Hier konnte ich ihre Beweggründe einfach Null nachvollziehen. 


„Denkst du, Liebe bedeutet, dass andere ihr ganz Leben nach deinen Wünschen gestalten?"

pos. 3659


Die Charaktere fand ich ebenfalls eher anstrengend. Shara und Chloe sind beide enorm oberflächlich, nervig, überheblich und manipulativ. Ihre Beziehung ist für mich eher toxisch als "herrlich romantisch", wie es beworben wird. Chloe ist so egozentrisch und versessen auf die Suche nach Shara, dass sie ihre echten Freund:innen komplett vergisst und vernachlässigt. Und wenn ich "komplett" sage, dann meine ich "komplett"! 

Smith und Rory hingegen sind total süß, sie machen eine tolle Entwicklung durch und ich habe sie wirklich ins Herz geschlossen. Auch die anderen Nebenfiguren punkten und sind sehr viel sympathischer und nahbarer als die beiden Protagonistinnen. Insgesamt ist es einfach toll, welch hohe Dichte an queeren Charakteren es in diesem Buch gibt, das ist wirklich ein großer Pluspunkt!


„Wer du hier bist, muss nicht dieselbe Person sein, die du dort draußen bist. Und wenn die Person, die du glaubst, in dieser Stadt sein zu müssen, sich für dich nicht richtig anfühlt, dann darfst du weggehen. Es darf dich geben. Selbst wenn es bedeutet, dass es dich woanders gibt."

pos. 4424


Fazit


Alles in allem leider kein Buch für mich und nicht das, was ich erwartet habe. Smith und Rory und die vielen queeren Charaktere sind ein Highlight, aber die beiden Protagonistinnen waren mir leider sehr unsympathisch, außerdem fand ich den Spannungsbogen zu flach und die Story zu langatmig. Ich war mir wirklich sicher, dass ich das Buch lieben würde, aber leider war es nicht so. Wie immer ist das aber nur meine subjektive Meinung und ich freue mich über jeden, der das Buch toll fand!


https://lucciola-test.blogspot.com/2023/12/books-casey-mcquiston-i-kissed-shara.html

Über mich

Leseratte, Bloggerin, Schreiberling, Absolventin der Buchwissenschaften an der LMU und mittlerweile als Social Media Managerin und Lektorin in einem Verlag in München tätig. Motto; Man kann nie genug Bücher im Regal haben! :) Ich rezensiere stets auf meinem Blog, Goodreads, Lovelybooks, der Verlagsseite (sofern möglich), Amazon und Instagram. Abgesehen von einer ausführlichen und ehrlichen Meinung sind mir auch schöne Bilder des Covers wichtig, um das Buch exzellent in Szene zu setzen! :)

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