Bewertung zu "Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen" von Emily Henry
Nora ist Literaturagentin und liebt ihren Job. Charlie ist Lektor und liebt seinen Job. Und Nora und Charlie können sich absolut nicht ausstehen. Als sie dann zufällig in einer winzigen Kleinstadt aufeinander treffen, ist Chaos vorprogrammiert. Denn eigentlich ist Nora mit ihrer Schwester hier, um endlich mal wieder Zeit miteinander zu verbringen und mal zur Ruhe zu kommen. Für den Workaholic Nora jedoch gar nicht so einfach. Vor allem, wenn ihr Charlie ständig dazwischen funkt ...
„Menschen wie ich sind nie so gebrochen, dass sie nicht wieder repariert werden können. Kein Eis ist je zu dick, als dass es nicht wieder schmelzen, und keine Dornen sind zu dicht, als dass man sie nicht wegschneiden könnte."
pos. 4350
Der Schreibstil ist typisch Emily Herny: flüssig, leicht zu lesen und humorvoll. Eine gute Urlaubslektüre oder ein Buch für Zwischendurch - lockerleicht, lustig, romantisch und irgendwie ganz süß. Die Geschichte selbst ist dann leider ziemlich vorhersehbar und eine Aneinanderreihung von Klischees. Im Prolog setzt sich die Ich-Erzählerin ausführlich mit "typischen Büchern" auseinander - die Tatsachen, dass man oft weiß, wie eine Geschichte endet, welche Klischees und Tropes es geben "muss" etc. - und am Ende ist "Book Lovers" dann eben genau das: ein Buch, das nicht wirklich überraschen kann.
„Alles Zerbrochene kann repariert werden."
pos. 767
Die Story ist komplett aus Noras Perspektive geschrieben: und das war für mich ausnahmsweise mal ein Problem. Denn mit der kontrollsüchtigen Nora bin ich leider überhaupt nicht warm geworden, sie betont immer wieder, wie eiskalt und tough und bitchy sie ist, aber gleichzeitig sprechen ihre Handlungen dann manchmal doch eine ganz andere Sprache. Ich hab es irgendwie nicht richtig geschafft, einen Zugang zu ihr zu finden. Außerdem bleibt der Love Interest Charlie dadurch ziemlich eindimensional. Als "Enemies to lovers" würde ich die Story ebenfalls nicht bezeichnen, denn die beiden sind sich erst ein einziges Mal begegnet und konnten sich da nicht richtig leiden, ja, aber das wars dann auch schon. Richtige enemies sind das meiner Meinung nach nicht. Alles in allem war das Buch eine nette Geschichte, die mich recht gut unterhalten hat, aber auch eine endlose Aneinanderreihung von Klischees war. Da bin ich definitiv besseres von Emily Henry gewohnt!
„Nora. Du arbeitest in der Buchbranche. Natürlich hast du kein Leben. Keiner von uns hat eins. Es gibt immer etwas, was unbedingt gelesen werden muss."
pos. 3377
Als jemand, der selbst Lektorin ist und damit in der Buchbranche arbeitet, tat obenstehendes Zitat ganz schön weh :D Und auch, wenn es bei uns vielleicht nicht so schlimm ist wie in Amerika (immerhin haben wir deutlich bessere Arbeitsschutzgesetze etc.), ist doch trotzdem ein Fünkchen Wahrheit darin, was mir ganz schön zu denken gegeben hat ... Aber das steht auf einem anderen Blatt Papier ;)
Fazit
Ein Buch voller Klischees, das mich leider nicht richtig überzeugen konnte. Da es aber ein nettes Buch für Zwischendurch ist, das mich immer wieder zum Lachen gebracht hat, sehr sehr wohlwollende 2,5 Sterne, also gerundete 3.
https://lucciola-test.blogspot.com/2024/04/books-emily-henry-book-lovers-die-liebe.html