Luischen2002

Mathis, die Hauptfigur des Buches, beschließt eine Reportage zu schreiben. Eigentlich soll nur der Fluchtweg von Südafrika nach Nordamerika beschrieben werden, doch die Themen, um die sich die Reportage (was ja das Buch ist) genau dreht, werden immer mehr. Schließlich geht es um das ganze Übel der Menschheit und die Auswirkungen, die wir Industrienationen auf die Welt haben.
Das Buch bringt einen neuen Blick auf die Gründe, weswegen Menschen voller Verzweiflung elendig lange und gefährliche Fluchtrouten in Kauf nehmen. Es bringt einen neuen Blick auf das Übel der Welt und wie es zustande kam. 

Ich habe zuvor noch kein solches Buch gelesen, doch muss sagen: Es lohnt sich. Mich hat das Buch zum Nachdenken angeregt. Auch die zwischengeschobenen Infoseiten bringen ein weiteres und tieferes Verständnis für die Geschehnisse im Buch.

Mich würde  interessieren , wie es weitergeht: Konnte Mathis seine Reportage veröffentlichen? Hat die Entwicklung des Spiels funktioniert? War es ein Erfolg? Bringen die Geschehnisse die Menschen zum Nachdenken?

Auf jeden Fall ein lesenswertes Buch.

Das Thema des Buches ist ganz klar ein sehr wichtiges Thema: Wie können wir den weiteren Fortlaufend des Klimawandels verhindern?

Doch die Umsetzung dieses Themas lässt leider zu wünschen übrig. Es gibt viel zu viele Storylines und Hauptpersonen (ich würde schätzen mind. 10) und die beiden auf dem Klappentext erwähnten Hauptpersonen bekommen wir viel wenig Raum. Ich hatte nahezu keine Möglichkeit, mich irgendwie in die Story und die Figuren reinzufinden. Es findet ein Hopping zwischen Zeit, Ort und Hauptperson statt, dem man kaum noch folgen kann. Ich persönlich habe es nur durchgelesen, weil ich wissen wollte, wie es ausgeht. Es war wirklich anstrengend es zu lesen, weil man irgendwann noch mehr mitkam.

Vielleicht gibt es ja LeserInnen, die auf solche Stile stehen.

„Schwarzes Herz“ erzählt die Geschichte der Protagonistin. Besser gesagt: die eigentlich grauenvolle Vergangenheit der Protagonistin geprägt von Rassismus, Misogynie und Gewalt. 

Dieses Buch könnte aktueller denn je nicht sein. Es befasst sich mit Problemen in der Gesellschaft, die wir seit vielen Jahren ignorieren und langsam endlich mal angehen sollten. Es gibt uns einen neuen Blick auf die „Opfer“ der Gesellschaft und wie diese zu eben diesen werden: Nämlich nur durch ihre bloße Existenz. Es zeigt, wie leicht man getrieben vom Umfeld in einen Strudel geraten kann, der einen immer tiefer in den Abgrund zieht ohne es am Anfang zu merken und wie schwer es sein kann, dort wieder raus zu kommen.

Gefühlsgeleitet und nicht chronologisch erzählt die Protagonistin ihre Geschichte und wie sie zu der wurde, die sie heute ist. Ein gutes Buch, was aber nicht jede Seele verkraften kann.