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Lyiane

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Cover des Buches Die blutroten Schatten der Freiheit (Weston Saga 4) (ISBN: B07NGN7839)

Bewertung zu "Die blutroten Schatten der Freiheit (Weston Saga 4)" von Nicole Chisholm

Die blutroten Schatten der Freiheit (Weston Saga 4)
Lyianevor 5 Jahren
ein fast perfekter Abschluss einer großartigen Reihe

Nach drei tollen Bänden, einer langen Reise mit Frances und ihrer Mannschaft und einem ganz gemeinen Cliffhanger am Ende von Das Geheimnis der Panopeia war es nun endlich so weit: das Ende der Weston-Saga von Nicole Chisholm.

Da die Autorin schon in den vorhergehenden Teilen nicht davor zurückschreckte, liebgewonnene Charaktere qualvolle Erfahrungen durchmachen zu lassen oder sie sogar sterben ließ, war ich mir nicht so sicher, ob wir ein Happy End bekommen würden.

Denn auch in Die blutroten Schatten der Freiheit hat es Frances auf keinen Fall leicht. Sie wird nach Frankreich verschleppt, verliert ihre Mannschaft und ihre Kinder und auch ihre Vergangenheit lässt sie immer noch nicht los.

Sehr gut hat mir bei diesem Teil gefallen, dass hier auch real geschehene Ereignisse in die Geschichte miteinfließen, nämlich der Krieg zwischen Frankreich und so gut wie allen anderen europäischen Mächten. Nicole Chisholm hat es schon vorher geschafft, mich in das 19. Jahrhundert zu versetzen, aber mit Geschehnissen, die auch wirklich so vorgefallen sind, wird das Ganze noch eindrücklicher.

Ich fieberte die ganze Zeit mit, ob sich Frances und Henry wiedersehen werden und ob eine der stärksten Protagonistinnen, die ich jemals auf ihrem Weg begleiten durfte, am Ende doch noch ihren Frieden bekommt. Nicole Chisholm machte es sehr lange spannend und hat immer wieder neue Komplikationen eingeflochten, die einen glücklichen Abschluss der Reihe fast unmöglich erscheinen ließen.
Doch mir persönlich waren einige dieser Situationen dann doch zu viel. Es gab so ein paar Zufälle und vor allem ein Ereignis, das mir dann auch etwas zu klischeehaft war. Meiner Meinung nach hätte die Autorin diesen Vorfall nicht gebraucht, um weitere Spannung aufzubauen.

Trotzdem war ich mit dem Ende auf jeden Fall zufrieden und habe die Reihe mit einem Lächeln beendet.

Fazit:

Die blutroten Schatten der Freiheit ist ein spannender und zufriedenstellender Abschlussband einer großartigen Reihe, die mit einer sehr starken Protagonistin aufwartet, einen auf eine abenteuerliche Reise mitnimmt und einen guten Einblick in das 19. Jahrhundert gibt.

Auch wenn mir einige Ereignisse im letzten Band nicht so zugesagt haben und etwas klischeehaft waren, möchte ich die Reihe jedem weiterempfehlen, der einerseits historische Romane bevorzugt, andererseits aber auch auf jede Menge Spannung nicht verzichten möchten.

Cover des Buches Das Geheimnis der Panopeia (Weston Saga 3) (ISBN: B07NGJ28ZJ)

Bewertung zu "Das Geheimnis der Panopeia (Weston Saga 3)" von Nicole Chisholm

Das Geheimnis der Panopeia (Weston Saga 3)
Lyianevor 5 Jahren
der bisher beste Teil der Reihe

Nicole Chisholm wirft uns gleich zu Beginn des Buches in ein neues Abenteuer. Dieses Mal spielt sich die Handlung zum Großteil in den afrikanischen Kolonien ab, was ein guter Punkt ist, um auch wieder Historisches miteinzubringen.

Es ist einige Zeit seit den Geschehnissen im zweiten Band Das Flüstern des Goldes vergangen, aber nicht so viel wie zwischen dem zweiten und dritten Teil. Somit bin ich dieses Mal viel schneller wieder in die Geschichte um Fran und Henry eingetaucht.

Fran scheint am Höhepunkt ihrer Ziele angelangt zu sein: Sie hat ein eigenes Schiff, die Panopeia, und ist mit Henry verlobt. Eigentlich stünde einem friedlichen Leben nichts mehr im Wege. Aber es wäre ja langweilig, wenn es nicht anders kommen würde. Und langweilig wird es bei Nicole Chisholm wirklich nicht.

Der dritte Band Das Geheimnis der Panopeia ist eine Gefühlsachterbahn und gespickt mit so vielen unerwarteten Wendungen, dass die Spannung nie verloren geht, und ich durch die Geschichte fast gerast bin. Die Autorin schafft es exzellent so viele Überraschungen einzubauen, dass man am Ende wirklich perplex ist, wohin einem die Handlung jetzt gebracht hat.

Im Gegensatz zum zweiten Band, in dem ich einige Probleme mit der Protagonistin Frances habe, hat sie sich nun wieder total in mein Herz geschlichen. Ich habe mich mit ihr gefreut, mit ihr gezittert, mit ihr mitgelitten. Sie zeigt einmal mehr, was für einen unglaublich starken Charakter sie hat. Sie macht so viel durch und auch wenn es oft aussichtslos erscheint, schöpft sie Hoffnung und gibt diese an ihre Besatzung weiter. Fran ist wirklich eine sehr gelungene Figur und das Herzstück der ganzen Geschichte.

Die Autorin hat es auch wieder gut geschafft, mich in die damalige Zeit zu versetzen. Wo in den vorherigen Bänden eher der Kontrast zwischen Adel und normalen Volk bzw. die Unterdrückung der Frau im Mittelpunkt stand, dringen wir dieses Mal viel tiefer in die Abgründe der menschlichen Psyche ein, speziell bei einer bestimmten Person, der sich Frances entgegenstellen muss. Außerdem werden die Vorurteile der Weißen gegenüber den Schwarzen thematisiert. Es handelt sich hier also nicht nur um einen spannenden Abenteuerroman, sondern manche Themen regen auch zum Nachdenken an und zeigen ein sehr menschliches Bild der damaligen Zeit.

Das Ende wartet mit einem Cliffhanger auf, sodass ich froh war, sogleich mit dem vierten Band weiterzumachen.

Fazit:

In Das Geheimnis der Panopeia schafft es Nicole Chisholm einmal mehr ihren historischen Abenteuerroman mit Liebe, überraschenden Wendungen, einer herausragenden Protagonistin und vielen anderen Figuren, die die Geschichte lebhafter machen, zu einem überaus spannenden Lesegenuss zu machen.

Cover des Buches Das Flüstern des Goldes (ISBN: B07B3WK8LZ)

Bewertung zu "Das Flüstern des Goldes" von Nicole Chisholm

Das Flüstern des Goldes
Lyianevor 5 Jahren
Kurzmeinung: ein Abenteuerroman im historischen Setting mit starken Protagonisten, die die Konventionen der damaligen Gesellschaft durchbrechen
die Reise von Frances geht weiter

Fünf Jahre sind seit den Ereignissen im ersten Band Die sieben Meere der Mutigen vergangen. Viel Zeit, in der sich einiges für Frances verändert hat. Dieser Sprung ist mir zuerst nicht sehr leicht gefallen, da wir uns mittlerweile in einem ganz anderen Setting befinden. Im Gegensatz zu der Vorgeschichte spielt das Ganze jetzt nicht mehr im zweigesichtigen London, sondern im ländlichen Schottland. Außerdem befindet sich Frances auch nicht mehr in der Gegenwart von gut betuchten Adligen, sondern in der Gesellschaft von normalen, hart arbeitenden Menschen.

Über die vergangenen Jahre, in denen Frances auf sich allein gestellt war, erfährt man leider nicht so viel, weswegen ich auch einige Probleme mit ihr hatte. Sie hat sich in dieser Zeit nämlich ziemlich verändert. Wo sie vorher noch ein naives Mädchen mit großen Zielen war, ist sie nun eine junge Frau, die weiß, was sie will, und alles tut, um an ihr Ziel zu kommen. Dazu gehören auch Sachen, die ich nicht unbedingt gut fand. Wie sich diese Veränderung aber vollzogen hat, wird nicht genau erzählt. Deswegen konnte ich auch ihre Handlungen und Entscheidungen nicht ganz nachvollziehen und wurde nicht ganz warm mit ihr.

Ein Gegenbeispiel dazu ist Henry. Durch die Novelle Meilenstein, die ich vor dem zweiten Band gelesen habe und die Henrys Geschichte während der fünf Jahre skizziert, konnte ich seine überaus positive Entwicklung mitverfolgen. Viele neue Figuren werden dieses Mal eingeführt ‒ positive wie negative. Zuerst haben die vielen Namen mich etwas verwirrt, aber da die Charaktere im Laufe der Geschichte immer mehr an Tiefe gewinnen, hat sich das bald gelegt.

Nicole Chisholms Schreibstil war wieder perfekt der damaligen Zeit angepasst. Sie schafft es, mich ins 19. Jahrhundert zu versetzen und mir alles bildlich vor Augen zu führen.

Was mir an ihrem Abenteuerroman im historischen Umfeld aber am meisten gefällt, ist, dass sie mit Frances, aber auch mit Henry, die damaligen Konventionen aufbricht. Fran ist eine sehr emanzipierte junge Frau, die weiß, was sie will, und sich gegen die damalige Stellung der Frau auflehnt. Natürlich stößt sie in der Gesellschaft auf viele Konflikte, lässt sich dabei aber selten von ihrem Weg abbringen, auch wenn sie ab und zu Entscheidungen trifft, die nicht zu ihrem Vorteil ausgehen.

Mit einer gewagten Schiffsreise hält die Autorin die Spannung zum Großteil sehr konstant, obwohl es natürlich gerade zu Beginn auch ein paar ruhigere Szenen gibt. Das Ende wartet mit einer ungeahnten Wendung auf, die die Spannung nochmal auf einen Höhepunkt bringt.

Fazit:

Obwohl ich dieses Mal meine Probleme mit der Protagonistin Frances hatte, die mir eigentlich im ersten Band sehr ans Herz gewachsen ist, war auch der zweite Band Das Flüstern des Goldesein Lesegenuss.
Anders als in üblichen historischen Romanen durchbrechen die Protagonisten die üblichen Regeln der Gesellschaft. Noch mehr als im ersten Band steht Fran für sich ein und tut alles, um ihr Ziel zu erreichen. Auch wenn sie damit viele vor den Kopf stößt und sich ab und zu in brenzlige Situationen bringt.
Mit der abenteuerlichen Schiffsreise wird das Genre „Abenteuerroman“ noch mehr bedient als im ersten Teil.

Cover des Buches Meilenstein: Novelle der Weston Saga (ISBN: B07CRDXV4H)

Bewertung zu "Meilenstein: Novelle der Weston Saga" von Nicole Chisholm

Meilenstein: Novelle der Weston Saga
Lyianevor 5 Jahren
eine gute Verbindung der ersten beiden Teile der Weston-Saga

Bei Meilenstein handelt es sich um eine Novelle, die zwischen dem ersten und zweiten Band der Weston-Saga von Nicole Chisholm spielt und aus der Sicht von Henry erzählt wird.
Man erfährt, wie es ihm nach der Flucht aus London ergangen ist und vor allen Dingen, wie sich sein Charakter verändert hat.

Die Novelle ist nicht unbedingt notwendig, um die Zusammenhänge zwischen den ersten beiden Teilen zu verstehen. Trotzdem kann ich sie nur allen ans Herz legen, denen der erste Band Die sieben Meere der Mutigen gefallen hat. Sie gibt einen so guten Einblick in Henrys Gefühle und Gedanken. Er macht eine sehr starke Wandlung durch und wird somit zu einer viel prägnanteren und wichtigeren Figur in der Geschichte.

Außerdem gibt es im zweiten Band doch ein paar Anspielungen auf die Ereignisse in Meilenstein und ich war froh, dass ich wusste, um was es genau geht.

Nicole Chisholms Schreibstil ist auch hier wieder perfekt der damaligen Zeit angepasst und ich habe damit einen guten Einblick in das alltägliche Leben von Adligen und Bediensteten erhalten. Es gibt so einige Wendungen und Überraschungen, sodass die Novelle ruckzuck gelesen war.

Cover des Buches Die sieben Meere der Mutigen (ISBN: B076BPRXX9)

Bewertung zu "Die sieben Meere der Mutigen" von Nicole Chisholm

Die sieben Meere der Mutigen
Lyianevor 5 Jahren
eine spannende Abenteuerreise mit einer toughen Protagonistin

Nicole Chisholm versetzt uns in ihrer Geschichte Die sieben Meere der Mutigen in das London im 19. Jahrhundert. Wir lernen Frances kennen, eine junge Frau, die sich von den Zwängen der englischen aristokratischen Gesellschaft nicht einengen lassen will, sondern von Abenteuern träumt. Für eine Frau ihres Standes und ihrer Zeit eine Ungeheuerlichkeit.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Frances erzählt, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Zu Beginn ist sie noch ziemlich naiv, hat aber einen starken Willen und lässt sich nicht so schnell kleinkriegen, was als Frau ihrer Zeit sehr zu bewundern ist. Trotzdem manövriert sie sich von einer gefährlichen Situation in die nächste, was auf ihre wohlbehaltene Erziehung und ihrem etwas verklärten Blick auf die Welt zurückzuführen ist.

Mental unterstützt wird sie von Gaeldir, einem Wikinger aus einem Buch ihrer Großmutter, den nur Frances sehen kann und der ihr durch so manchen harschen Spruch wieder Mut zuspricht. Gaeldir war zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, da ich nicht mit einem kleinen phantastischen Element in der Geschichte gerechnet habe, aber seine Äußerungen waren doch erheiternd.

Im düsteren London lernt Frances Henry kennen, einen Straßenjungen, der sie zuerst noch tiefer in Gefahren hineinbringt, im Inneren aber nicht ganz so schlecht ist.

Nicole Chisholms Schreibstil ist einfach perfekt der damaligen Zeit angepasst. Mir persönlich sind in einem historischen Roman genaue geschichtliche Details jetzt nicht so wichtig, aber das Gesamtpaket muss stimmig sein. Es ist wichtig, dass ich mich in die Zeit hineinversetzen kann, und die wichtigste Komponente dafür ist der Schreibstil und wie ein Autor seine Figuren reden lässt. Und das war in dieser Geschichte komplett gegeben.

Auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Es wechseln sich Szenen, in der wir die Entwicklung von Frances verfolgen, mit jenen, in denen es wirklich gefährlich wird, passend ab. Es kam beim Lesen keinesfalls Langeweile auf.

Fazit:

Die sieben Meere der Mutigen ist ein spannender Abenteuerroman, der im England des 19. Jahrhunderts spielt.
Man wird von der Autorin in eine Welt versetzt, in der wir auf der einen Seite die aristokratische Gesellschaft mit ihren strengen Regeln haben und auf der anderen Seite das Elend und die Armut einer Großstadt.
Als Leser begleitet man eine junge Frau, die aus den Konventionen ausbricht, um ihren Traum, Abenteuer zu erleben, auf schmerzvolle Weise erreicht.

Cover des Buches Des Teufels Tribut: Band 1 der Goldland-Saga (ISBN: B07HFVV53F)

Bewertung zu "Des Teufels Tribut: Band 1 der Goldland-Saga" von Rebekka Mand

Des Teufels Tribut: Band 1 der Goldland-Saga
Lyianevor 5 Jahren
eine abenteuerliche Reise beginnt

Kjartan, der Protagonist der Geschichte, wird vielen bekannt sein, die schon Rebekka Mands Grenzen-Saga (Teil 1 "Von den Grenzen der Erde") gelesen haben. In der Goldland-Saga werden nun seine eigenen Abenteuer erzählt.

In „Des Teufels Tribut“ begeben wir uns mit Kjartan und Aveline auf eine Reise, die zwar am Anfang ein festgelegtes Ziel hat, aber durch unvorhersehbare Geschehnisse, Verrat und Intrigen ein komplett anderes Ende anstrebt. Die Autorin vermischt hier wieder perfekt eine historische Geschichte mit Abenteuern und einer kleinen Prise Phantastik. An Spannung fehlt es dieser Handlung auf keinen Fall.  

Rebekka Mand hat einen wunderbaren Schreibstil, der nicht nur ihre Figuren ins Leben erweckt, sondern mich auch in die Hitze von Massalia versetzt hat. Sie konstruiert ihre Figuren immer sehr lebhaft, gibt ihnen Stärken und Schwächen sowie eine Vorgeschichte, so dass ihre Handlungsweisen und Gefühle für mich jederzeit realistisch sind. Man fühlt mit ihnen mit, möchte sie ab und zu schütteln, wenn sie schlechte Entscheidungen treffen, und freut sich mit ihnen über Erfolge. Was ein Segen und ein Fluch als Leser zugleich ist, ist, dass Rebekka Mand nicht davor zurückschreckt, ihre zum Leben erweckten Protagonisten buchstäblich durch die Hölle gehen zu lassen. Somit weiß man wirklich nie, wie weit sie als Schöpferin der Geschichte geht und wie und ob es alle bis ans Ende schaffen. Genau das macht es für mich so unvorhersehbar.

Ich kann diese Geschichte nur allen empfehlen, die in einem historischen Setting mit Figuren, die man einfach ins Herz schließen muss, eine aufregende Reise mit Gefahren und Überraschungen erleben möchten.

Cover des Buches Die Königin der Schatten (ISBN: 9783453319417)

Bewertung zu "Die Königin der Schatten" von Erika Johansen

Die Königin der Schatten
Lyianevor 5 Jahren
ein Fantasyroman, der noch viel mehr ist

Ich habe bei Die Königin der Schatten mit einem typischen High-Fantasy Roman gerechnet und wurde total positiv vom Weltenbau überrascht. Immer wieder kamen mir Wörter oder Gegenstände unter, die eher in unsere moderne Welt passen, als in eine mittelalterliche Szenerie. Nach und nach wurde mir dann klar, dass es sich hier um eine Mischung aus Fantasy und Dystopie handelt, und das hat mich im ersten Moment richtig aus der Fassung gebracht, aber im positiven Sinne. Diese Tatsache hat mich im Endeffekt die Geschichte richtig verschlingen lassen, denn so eine Kombination ist mir noch nie untergekommen.

Dazu gehörte aber auch die Protagonistin Kelsea. Ich war wirklich froh, dass wir es hier mal mit einer weiblichen Figur zu tun haben, die nicht hübsch ist und der alles zu fliegt. Kelsea ist gewöhnlich, naiv und nicht unbedingt gut auf ihre zukünftige Position als Königin vorbereitet worden, da ihre Zieheltern ihr viel verschwiegen haben. All das hat sie für mich sehr sympathisch gemacht. Eine Protagonistin, die Fehler macht und menschlich wirkt. Trotzdem wächst sie sehr schnell mit ihrer Aufgabe und möchte vor allem im Sinne ihres Volkes herrschen und die Fehler ihrer Vorgänger wiedergutmachen.

Ein weiterer Lichtblick der Figuren war Mace, der Kapitän ihrer Garde. Er ist nicht nur ihr Bewacher, sondern wird auch zu einem wichtigen Berater. Auch wenn er ihr genauso einige Dinge verschweigt und viele Geheimisse bewahrt, wird er für Kelsea zu einem wertvollen Vertrauten.

Aber auch die anderen Figuren konnten mich durchwegs überzeugen. Angefangen bei Pen, ihrem Leibwächter, Andalie, Kelseas Zofe, Pater Tyler und noch vielen mehr. Die zahlreichen Namen ihrer Gardemitglieder haben mich zwar am Anfang noch etwas verwirrt, da aber alle Figuren einen bestimmten Charakter zugeschrieben bekommen, nehmen sie nach und nach Gestalt an. Bestärkt wird das auch noch dadurch, dass die Geschichte nicht komplett aus der Sicht von Kelsea erzählt wird, sondern auch aus der anderer Personen, wie der Roten Königin, Pater Tyler oder dem Fetch.

Hin und weg war ich auch vom Schreibstil der Autorin, denn sie hat es nicht nur geschafft, ihren Figuren Leben einzuhauchen, sondern scheut auch nicht davor zurück, gewaltsame Szenen zu schreiben, die die Wichtigkeit von Kelseas Handeln noch stärker in den Vordergrund rücken lassen.

Zum Ende hin wird es noch einmal richtig spannend, bevor es ein eher rundes Ende gibt, das einem aber trotzdem sofort zum zweiten Band greifen lässt.

Fazit:

Die Königin der Schatten besticht durch eine neuartige Mischung aus Fantasy und Dystopie, einer Protagonistin, die zwar angreifbar ist, aber genauso einen starken Charakter entwickelt, und einem mitreißendem Schreibstil.
Absolutes Suchtpotential!

Cover des Buches Drachenblut (ISBN: 9783959629164)

Bewertung zu "Drachenblut" von Alexis Snow

Drachenblut
Lyianevor 6 Jahren
interessantes Debüt mit noch etwas Luft nach oben

In Drachenblut finden wir zwar eine bekannte Konstellation in der Jugendfantasy wieder – ein Mädchen entdeckt, dass sie besondere Fähigkeiten hat, und muss sich nun mit einer ihr fremden Welt auseinandersetzen – doch Alexis Snow hat eine interessante Welt mit den Elementen verbunden mit Drachen erschaffen. Besonders gefallen hat mir, dass sie sich auch eine Vorgeschichte ausgedacht hat, die sich an die Legende der Nibelungensage anlehnt. 
Auch die Tatsache, dass sie ihre phantastische Geschichte in Deutschland spielen lässt, fand ich gut. Es müssen ja nicht immer fremde Orte sein, in der sich Magie entfalten kann.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht der 18-jährigen Aileana erzählt, in ein paar Kapiteln lernen wir aber auch die Perspektive von ihrer besten Freundin Louisa kennen. 
Und da wären wir gleich bei einem ersten Kritikpunkt von mir: die Figuren.
Denn ich wurde weder mit Lea noch mit den anderen Personen richtig warm. Ihr Verhalten war mir teilweise zu sprunghaft und auch nicht passend für das Alter, zum Teil etwas zu kindisch. Das fängt alleine beim Verhalten von Lea an. Sie ist am Anfang ein etwas schüchternes Mädchen, das gerne liest und sich somit in ihre eigene Welt zurückzieht. Als sie von der anderen Welt und ihrer Gabe erfährt, verändert sie sich enorm. Sie wird viel selbstbewusster und findet auch recht schnell Ungerechtigkeiten in der Welt der Elemente, die sie stören. Ihr Wandel war mir etwas zu extrem und nicht nachvollziehbar.
Die anderen Figuren blieben zu blass und man hat nicht sehr viel über sie erfahren.

Auch die Emotionen kamen bei mir einfach nicht an. Es gibt so viele Szenen, die im Leser Gefühle wecken könnten, aber selbst die Figuren in der Geschichte gehen nicht wirklich darauf ein. Hier wurde sehr viel Potential verschenkt.

Natürlich gibt es, wie in fast jedem Jugendfantasyroman, eine Liebesgeschichte. Leider war ich auch mit dieser nicht zufrieden, da sie sich einfach viel zu schnell entwickelt und in meinen Augen auch zu harmonisch war.

Der Schreibstil von Alexis Snow ist einfach gehalten, passend zu einem Jugendroman. Sie lässt wichtige Themen in ihre Geschichte miteinfließen, allen voran die Freundschaft und wie wichtig Zusammenhalt ist. Auch das Thema Mobbing wird angeschnitten, was mir dann aber doch zu kurz kam und zu schnell abgetan wird.

Der Spannungsbogen sackt zwar in der Mitte ein klein bisschen ein, aber gerade am Ende konnte mich die Autorin mit ihrer Geschichte wieder packen.

Fazit:

Drachenblut ist ein Debütroman mit einer tollen Grundidee – eine Welt, die von Drachen erschaffen wurde und von den Elementen beherrscht wird. Leider gibt es noch viel Luft nach oben, was die Figurengestaltung betrifft. Potential hat die Autorin aber auf jeden Fall.

Cover des Buches Die Chronik der Dämonenfürsten (ISBN: 9783946381297)

Bewertung zu "Die Chronik der Dämonenfürsten" von Monika Grasl

Die Chronik der Dämonenfürsten
Lyianevor 6 Jahren
leider zu viele Figuren und eine andere Dämonendarstellung als erwartet

Der zweite Teil der Chroniken der Dämonenfürsten spielt sehr lange nach den Geschehnissen des ersten Bandes. Die Erde wird nun von den Dämonen beherrscht und die Menschen leben entweder als Sklaven oder im Untergrund. Hier zeigen sich also nun die Auswirkungen der Ereignisse am Ende von Die Engel des Todes.

Da ich bis jetzt so gut wie keine Bücher mit Dämonen gelesen habe, war ich sehr gespannt, wie sich diese Fantasywesen zu erkennen geben. Und da gab es gleich eine Überraschung für mich: Denn abgesehen von zum Teil skurrilen Erscheinungen haben sich die Dämonen in ihren Handlungen und Gefühlen nicht von den Menschen unterschieden. Es gibt gute und böse, grausame und friedfertige. Ich hätte mir da mehr Unterscheidung gewünscht. Auch wenn ich verstehen kann, dass genau dies die Absicht der Autorin dahinter ist, nämlich, dass man nicht sofort erkennt, wer nun zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Denn das Schubladendenken funktioniert nicht immer, sondern Personen sind sehr viel vielschichtiger und nicht so leicht einzuschätzen.

Die gesamte Handlung wird aus der Perspektive von vielen Figuren erzählt – Dämonen wie Menschen. Deswegen ist es mir eher schwergefallen, alle Namen immer den richtigen Charakteren zuzuordnen. Ein Fokus auf weniger Protagonisten wäre hier besser gewesen. Durch die Fülle hat mir nämlich auch der Bezug gefehlt. Es gab natürlich Figuren, mit denen ich mitgelitten, die ich gehasst oder die ich auch etwas ins Herz geschlossen habe, aber ich war einfach überfordert, was bei mir den Lesegenuss ziemlich geschmälert hat. Die zum Teil außergewöhnlichen Namen haben es mir nicht leichter gemacht, obwohl sie natürlich gut zu den Dämonen passten.

Monika Grasls Schreibstil war schon wie im ersten Band zwar einfach, aber trotzdem spannend. Ich habe natürlich beim Lesen Vermutungen angestellt, mit einigen Wendungen konnte mich die Autorin dennoch überraschen – vor allem mit Anmerkungen am Ende des Buches, die schon Hinweise zum dritten Band, der noch dieses Jahr erscheinen soll, geben.

Fazit:
Monika Grasl erzählt in Die Herrschaft der Dämonenfürsten eine wirklich interessante und neuartige Geschichte. Es gibt wohl wenige Bücher, die auf diese besondere Art mit Sympathien und Antipathien der Protagonisten spielen und aufzeigen, dass man sich nicht von Vorurteilen und ersten Eindrücken täuschen lassen soll.
Trotzdem war ich mit der großen Anzahl an Figuren einfach überfordert und habe mir bei den Dämonen etwas gänzlich anderes erwartet, weswegen ich dem Buch nur 3 Katzen geben kann.

Cover des Buches Die Chronik der Dämonenfürsten (ISBN: 9783946381143)

Bewertung zu "Die Chronik der Dämonenfürsten" von Monika Grasl

Die Chronik der Dämonenfürsten
Lyianevor 6 Jahren
spannende Kombination von Engeln und Dämonen

Die Chronik der Dämonenfürsten von Monika Grasl hat mich sofort angesprochen, als ich das erste Mal den Klappentext las. Geschichten über Engel sind in den letzten Jahren eher rar gewesen oder in die Kitschschiene abgedriftet. Deswegen war ich auf die düstere Kombination von Engeln und Dämonen sehr gespannt.

In den Schreibstil der Autorin habe ich mich sehr schnell eingefunden. Sie schreibt einfach, trotzdem fesselnd und mit vielen Dialogen.

Überrascht hat mich, dass die Geschichte nicht rein von Evy und Vincent handelt, wie es der Klappentext vermuten lässt, sondern auch noch weitere Personen relevant werden, wie z. B. Merfyn, Azrael und Pater Nevin. Gerade im Hinblick auf die große Gefahr, die bevorsteht, hat das die Spannung noch mehr angefacht. Denn man erhält somit verschiedene Einblicke in die von der Autorin geschaffenen Welt. Vor allem die Konstellation der Hölle mit den Fürsten und Dämonenboten war sehr interessant, obwohl noch so einige Details offenblieben, die wohl in den weiteren Teilen der Reihe in den Vordergrund rücken.

Etwas gefehlt hat mir aber die Charaktertiefe. Alleine bei Evy, die durch ihre Situation viel mehr Emotionen bei mir hervorrufen hätte können. Ich konnte mich nicht wirklich in sie hineinversetzen und habe ihre Handlungsweisen zum Teil auch nicht nachvollziehen können. Auch die anderen Figuren blieben etwas blass. Am besten haben mir da noch Merfyn und Pater Nevin gefallen.

Toll fand ich die Tatsache, dass eine Geschichte nicht immer eine umfassende, herzzerreißende Liebesgeschichte braucht. Hier sieht man, dass es auch ohne geht, und mir hat in diesem Punkt auch nichts gefehlt.

Zum Schluss verdichtet sich alles und die Handlungsstränge laufen zusammen. Ich habe auf ein fulminantes Ende gehofft und wurde dementsprechend leider etwas enttäuscht. Man verbringt viel Zeit mit Evy und am Ende rückt sie fast komplett in den Hintergrund. Der Showdown wird zu schnell abgehandelt.
Der Epilog war zwar eine kleine Entschädigung, konnte aber das abrupte Ende nicht vollends ausgleichen.

Fazit:
Die Chronik der Dämonenfürsten – Die Engel des Todes ist ein spannender Auftakt zu einer außergewöhnlichen Geschichte über Engel und Dämonen. Mit ausgereifteren Figuren und einem nicht ganz so abrupten Ende hätte mir die Handlung noch besser gefallen. Die Autorin hat auf alle Fälle interessante Ideen und ich bin gespannt, wie es weitergeht.

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  • weiblich
  • 05.04.1992

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