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MBuchling

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Vinegar Girl (ISBN: 9781781090190)

Bewertung zu "Vinegar Girl" von Anne Tyler

Vinegar Girl
MBuchlingvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Witzig und sehr unterhaltsam!
Was haben Anne Tyler und William Shakespeare gemeinsam?

Anne Tyler hat mit „Vinegar Girl“ den Stoff des Shakespeare Stückes „The Taming of the Shrew“ in unsere heutige Zeit übertragen. Dies ist nicht zum ersten Mal geschehen. Bereits der Film „10 Dinge, die ich an dir hasse“ und das Muscial „Kiss me, Kate“ sind Adaptionen davon. Anlässlich des 400. Todestages des großen Meisters wurde das Shakespeare Projekt (Englische Original hier) ins Leben gerufen: Sechs ausgewählte Bestseller-Autoren sollen sechs der besten Werke neu erzählen. Werft mal einen Blick auf das Projekt und findet heraus, welche dazugehören. Es lohnt sich.

Und was macht nun Anne Tyler aus der „Widerspenstigen Zähmung“?

Ihre sauertöpfische Kate Battista ist vom College geflogen, weil sie den Professoren vorlaut widersprochen hat. Aus Mangel an Eigeninitiative und Antriebslosigkeit zieht sie zurück zu ihrem Vater, schmeißt ihm den Haushalt und mimt die Ersatzmutti für die pubertäre, jüngere Schwester. Der Vater ist mit seinem Forschungsprojekt vollauf beschäftig und verbringt die meiste Zeit in seinem Labor, sogar die Wochenenden. Über die Zukunft seiner Tochter denkt er kaum nach. So und nun bringt Tyler einen Aspekt in das Thema „wie bringt man Kate an den Mann“, der nur in der Neuzeit funktioniert. Das Visum des russischen Laborassistenten Pytr droht auszulaufen. Da der Vater aber auf die Mitarbeit dieses Wissenschaftlers nicht verzichten kann und sich um den Erfolg seiner Arbeit sorgt, bittet er Kate, Pyotr zu heiraten. Ganz klar, sie soll ihm so zu einer Aufenthaltsgenehmigung verhelfen.

Kate, die Pyotr noch nie gesehen hat, ist entrüstet – zu recht. Es ist ziemlich unverschämt, was ein Vater hier von seiner eigenen Tochter verlangt. Kate ist deshalb ziemlich kratzbürstig zu Pyotr und will ihn abweisen. Aber er und Kates Vater lassen nicht locker. Sie müssen wirklich verzweifelt sein und dies als einzig möglichen Ausweg sehen. Kate bekommt Mitleid und willigt schließlich ein. Denn, was hat sie schon zu verlieren? Ihren Job als Assistentin einer Grundschullehrerin kann sie nicht leiden und sie will auch nicht als alte Jungfer, die sich nur um ihren noch älteren Vater kümmert, enden. Sie sieht es als Chance herauszukommen und nutzt sie. Das zeigt, dass Kate eigentlich eine sehr mutige Frau ist.

Und weil Shakespeares Stück als romantische Komöde konzipiert ist, darf auch bei Anne Tyler die Romantik nicht fehlen. Deshalb endet das Buch damit, dass sich Kate und Pyotr verlieben und damit auch die Kömodie der Scheinehe nicht weiterspielen müssen.

Wenn man es mit dem Urwerk vergleicht (z.B. hier) findet man heraus, dass Tyler viele Motive und Szenen gut übertragen hat. Das Buch ist modern, doch die Bezüge zu Shakespeare sind klar erkennbar. Zum Beispiel die Ehe, die als wirtschaftlicher Deal Geld einbringen soll. Damals wurden die Töchter an den reichsten Verehrer „verkauft“. Heute versucht Kates Vater seinen beruflichen Erfolg (wovon das Finanzielle abhängt) durch die Verheiratung seiner Tochter abzusichern.

„Vinegar Girl“ ist mit oder ohne Shakespeare-Kenntnisse unterhaltsam zu lesen. Die widerspenstige Kate bringt einen in vielen Situationen zum Schmunzeln. Die fehlenden Emotionen zu Beginn der Geschichte sprudeln am Ende aus den Charakteren heraus. Es ist schön zu beobachten, wie sie sich nach und nach öffnen und aufblühen.

http://buchlingreport.de/2016/09/27/anne-tyler-vinegar-girl/

Cover des Buches Meine geniale Freundin (ISBN: 9783518425534)

Bewertung zu "Meine geniale Freundin" von Elena Ferrante

Meine geniale Freundin
MBuchlingvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Ihr müsst diese ganze Diskussion um die Autorschaft nicht verfolgen. Mummelt euch gemütlich zu Hause ein und genießt den Roman.
Eine Freundschaft mit vielen Facetten

Um diese Neuerscheinung wird seit Monaten ein großer Hype gemacht. Alle sind im #FerranteFever. Zuerst, weil niemand wusste, wer sich tatsächlich hinter dem Pseudonym Elena Ferrante verbirgt. Viele Mutmaßungen wurden angestellt und Lebensläufe untersucht, da ja angeblich das Buch einen autobiografischen Bezug haben soll. Jetzt wurde ganz aktuell von einem investigativen Journalisten dieses „gut behütete“ Geheimnis gelüftet. Die Übersetzering Anita Raja soll angeblich Elena Ferrante sein. Ob das tatsächlich stimm, weiß niemand. Fest steht, dass die ganze Geschichte als PR-Instrument benutzt wird, um ordentlich Werbung zu machen. Das nervt mich persönlich ein bisschen. Darum versuche ich, ungedachtet dessen, wer nun das Buch tatsächlich geschrieben hat, mich einfach nur auf den Inhalt zu konzentrieren – völlig losgelöst von unserer realen Welt.

Eine Freundschaft mit vielen Facetten

Im Mittelpunkt steht die enge Freundschaft von Lila und Elena. Sie wachsen im Neapel der Nachkriegszeit auf. Ihre Eltern haben einfache Berufe, Schuster und Pförtner. Ab dem Zeitpunkt als die Mädchen in die Schule kommen, bricht ein dauerhafter Konkurrenzkampf zwischen ihnen aus. Lila ist schlau, aber faul. Während Elena durch ihren Fleiß aufholt. Sie gehören beide zu den besten Schülerinnen ihres Jahrganges und wetteifern andauernd um diesen Posten. Eigentlich sollten beide auf weiterführende Schulen gehen. Doch leider sehen Lilas Eltern keinen Sinn darin, ihre Tochter auf eine höhere Schule zu schicken. Elenas Eltern lassen sich überreden.

Doch Elena tut sich auf dem Gymnasium außerordentlich schwer und Lila ist anfangs tief enttäuscht, dass sie diesen Weg nicht mitgehen darf und fühlt sich minderwertig. Dann beginnt sie heimlich den Stoff zu lernen und überholt Elena erneut. Die fühlt sich davon angestachelt und schafft es aufzuholen und ihre schulischen Leistungen wieder auf Bestleistung zu bringen. Beide haben jedoch das Gefühl, dass Elena Lilas Leben lebt. Und die Frage stellt sich, welche Zukunft es für Lila gibt. Sie kann doch nicht ewig ihrem Vater in der Schusterwerkstatt aushelfen?

In der Pubertät wird dann deutlich in welch unterschiedliche Richtung sich die beiden Freundinnen entwickeln und welche Lücke zwischen ihnen entsteht. Lila reift zu einer außergewöhnlich hübschen jungen Frau heran (natürlich), die zahlreiche Verehrer hat und gerne ausgeht. Elena ist die „hässliche“ die mit Akne und Babyspeck zu kämpfen hat und vor lauter lernen ganz bleich und ungesund aussieht. Sie ist also das Mauerblümchen, das hinter allen Mädchen es Viertels hinterherhinkt und davon Minderwertigkeitskomplexe bekommt. Schulische Leistungen zählen diesmal nicht. Diesen Konkurrenzkampf verliert sie also gegen Lila.

Da Lila nicht über den Bildungsweg ihren ärmlichen Verhältnissen entkommen kann, sucht sie sich einen anderen Ausweg: Sie heiratet blutjung einen der reichsten junge Männer des Viertels und versucht dadurch an etwas mehr Wohlstand zu gelangen.

Meine Meinung

Ich finde die Freundschaft zwischen Elena und Lila faszinierend und bisweilen bizarr. Elena, die aufs Gymnasium geht und fleißig lernt, bezeichnet Lila als ihre geniale Freundin. Warum? Weil die sich ganz alleine ohne Hilfe von Lehrern Latein und Griechisch einfach selbst beibringt? Ich fand es fast bizarr, dass Lila diesen Eifer an den Tag legt und alles schon können will, bevor Elena diese Sachen in der Schule lernt. Elena macht sich dadurch immer kleiner als sie ist und stellt Lila auf einen Podest, wie eine Heilige. Zeitweise ist es sogar so, dass die beiden Freundinnen keinen Kontakt haben und Elena Lila aus der Ferne beobachtet, wie diese umringt von Leuten, die sie anbeten, durch die Straßen „schwebt“. Letztendlich ist es aber genau diese widersprüchliche Freundschaft mit ihren Aufs und Abs, die den Leser fesseln. Ohne diese Kontraste wäre die Story todlangweilig. Die wechselnden Gefühlsbäder der Figuren verleihen dem Werk eine psychologische Tiefe und holen es damit weg von einer seichten „Mädchengeschichte“.

„Meine geniale Freundin“ ist der erste Band einer Tetralogie. Band 2,3 und 4 erscheinen nächstes Jahr und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Aus Band 1 wissen wir, dass Elena und Lila lange Jahre über befreundet bleiben werden. Doch plötzlich verschwindet Lila und niemand weiß, wo sie ist….

Mein Fazit: Ihr müsst diese ganze Diskussion um die Autorschaft nicht verfolgen. Aber ihr könnt euch gemütlich zu Hause einmummeln und „Meine geniale Freundin“ genießen.

http://buchlingreport.de/2016/10/17/elena-ferrante-meine-geniale-freundin/

Cover des Buches Fieber am Morgen (ISBN: 9783455405576)

Bewertung zu "Fieber am Morgen" von Péter Gárdos

Fieber am Morgen
MBuchlingvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Es ist schön, wie sich zwei Unbekannte langsam per Brief annähern und sich gegenseitig Halt und Hoffnung geben.
Fieber?! Eher eine lauwarmes Leseerlebnis

Fieber am Morgen ist eines der Bücher, die jetzt bei der Neuauflage des Literarischen Quartetts "diskutiert" wurden. Die Worte die in dieser Runde fielen waren "Holocaust-Kitsch" und "süßlich". Das ist es aus meiner Sicht nicht. Es geht eher in die Richtung nostalgisch. Warum?

Péter Gárdos, ungarischer Film- und Theaterregisseur., erzählt die Geschichte wie sich seine Eltern kennengelernt haben. Beide wurden 1945 aus einem KZ bzw. Arbeitslager befreit und vom internationalen Roten Kreuz zur Genesung nach Schweden gebracht. In Schweden angekommen, fängt Miklós, Gárdos Vater, an, Briefe an 117 Ungarinnen, die alle aus Debrecen und Umgebung stammen und in Schweden gelandet sind, zu schreiben.Viele Frauen antworten ihm, doch nur in eine verliebt er sich. Und das ist die 18-jährige Lili. Leider ist Miklós Lunge schwer geschädigt und sein Arzt meint, dass er nur noch sechs Monate zu Leben hat. Davon lässt sich Miklós jedoch nicht beeindrucken, wer gerade eben erst das KZ überlegt hat, stirbt jetzt nicht. Mit diesem naiven Optimismus blickt er einer Zukunft mit Lili entgegen. Das ist auch gut so.

Briefausschnitte und Erzählstimme wechseln sich miteinander ab. Mal ist der Leser im Krankenlager von Miklós, mal von Lili anwesend. Die Orte ähneln sich, obwohl sie kilometer voneinander entfernt sind. Ein Arzt, eine derbe Krankenschwester, viel Bettruhe und unendliche Langeweile umgeben die Pflegebedürftigen. Miklós vergleicht seine Lage mit der Hauptfigur Hans Castorp aus Thomas Manns "Zauberberg": "Mir geht es wie Hans Castorp. Diese verzerrte Nostalgie .... die ich beim Gedanken an gesunde Menschen verspüre ... schmerzt beinahe." Zauberberg-Kenner wie Cat hätten hier viel zu vergleichen :)

Miklós und Lili haben kämpfen dafür, sich besuchen zu dürfen. Bei ihrem ersten Treffen ist Lili dann total entsetzt über das Aussehen von Miklós. Sie bittet zunächst ihre Freundin, sich als Lili auszugeben. Miklos durschaut dieses Spiel jedoch sofort. Nach anfänglichem Schweigen, überwinden sie diese Hürde und kommen sich näher. Nur ein halbes Jahr nach Beginn ihres Briefwechsels wollen sie heiraten. Natürlich sind nich alle davon begeistert, dass zwei Menschen die sich kaum kennen sofort heiraten wollen. Aber ein netter Rabbi aus Stockholm unterstüzt die beiden. Außerdem scheint sich auch Miklós Lungenleiden zu bessern. Seine Überlebenschancen sehen also gut aus.

Fazit
Wenn euch jetzt diese kurze Geschichte banal vorkommen mag, dann lasst mich erklären, warum ich das Buch überhaupt nicht banal empfunden habe. Erstens, es ist eine wahre Geschichte. Die Auszüge aus den Briefen der beiden sind also echt. Das drumherum ist logischerweise dazugedichtet. Aber auch das ist in einem ganz passenden Rahmen gemacht. Natürlich konnte Péter Gárdos nicht wissen, was genau in seinen Eltern vorging. Deswegen mag es dem Roman vielleicht an der einen oder anderen Stelle an Tiefe fehlen. Aber ich finde darauf kommt es nicht an. Es ist eine schöne und vor allem mutmachende Geschichte, die die schreckliche Vergangenheit überwindet. Ich bin auch sehr froh, dass die KZ-Erfahrugen und Beschreibungen nicht überhand nehmen in dem Buch. Denn dass dass die Personen dort schreckliches erlebt haben, kann sich auch jeder so vorstellen. Vielmehr ist es schön zu lesen wie sich die beiden Figuren langsam per Brief annähern und miteinander vertraut machen und sich gegenseitig Halt und Hoffnung geben. So hilft Miklós zum Beispiel Lili dabei, ihre Mutter wiederzufinden.

Diese Rezension stammt von meinem Blog: http://buchlingreport.blogspot.de/2015/10/peter-gardos-fieber-am-morgen.html

Cover des Buches Reisen (ISBN: 9783869134987)

Bewertung zu "Reisen" von Rafik Schami

Reisen
MBuchlingvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Wirklich süße Kurzgeschichten, die dem Genre gut tun und den eigenen Geist auf ganz unterschiedliche Reisen mitnimmt.
Phantasiewelt, Nachbardorf oder einsame Strandhütte - egal, hauptsache es wird verreist.

Dieses hübsche kleine Büchlein ist ein wahrer Schatz - vor allem für diejenigen, die zur Zeit nicht in Urlaub fahren können. Mit "Reisen" kann zumindest euer Kopf in die Ferne schweifen.

Den sechs darin versammelten Autoren Franz Hohler, Root Leeb, Monika Helfer, Michael Köhlmeier, Natasa Dragnic und Rafik Schami wurde das Motiv "Reisen" vorgegeben und jeder hat dazu eine oder mehrere Kurzgeschichten geschrieben. In einem kurzen Vorwort erläutert Rafik Schami in seiner Funktion als Herausgeber die Idee hinter diesem Band:

"Dieses Buch ist keine Anthologie, sondern eine neue Art, Texte zu inszenieren. Sechs Autorinnen und Autoren greifen einen Themenvorschlag auf und erzählen aus ihrere Sicht darüber. Es sind allesamt Liebeserklärungen an eine der feinsten Erzählkünste: der Kurzgeschichte. Besuchen Sie die sechs Erzählbühnen. Dort warten Überraschungen auf Sie. Ich garantiere Ihnen große Unterhaltung. Ich war dort."

Diese Worte haben in mir als Leser schon mal eine große Erwartungen geweckt und am Ende konnte ich auch sagen, dass sie erfüllt wurden. Nun zu jedem Autor ein kurzer Absatz:

Franz Hohler: Der Enkeltrick 

Die erste Geschichte ist eine der längsten und realsten. Eine alte Dame fällt fast auf eine Trickbetrügerin  herein: Eine Frau steht eines morgens vor ihrere Wohnungstür und erzählt ihr, dass ihre Enkelin in Not sei und dringend Geld bräuchte. Die alte Dame geht zur Bank und holt Geld, doch als sie es der Fremden geben will ist diese verschwunden. Die alte Dame versteht nicht, dass das ein Betrugsversuch ist. Darum macht sie sich  selbst auf nach Rom, um ihrer Enkelin das Geld zu bringen. So eine Reise ist für eine alte, halbsenile Dame selbstverständlich sehr aufregend. Ich fand die Geschichte sehr süß. Ein guter Start schon mal.

Root Leeb: Fünf Frauen machen eine Reise

Root Leeb nimmt uns Leser mit auf Fantasiereisen, das hat mir besonders gut gefallen. Sie hat ihren Part in Untergeschichten eingeteilt mit den folgenden Titeln: Nach links, Nach rechts, Nach unten, Nach oben, Nach innen. Jede Erzählung ist dadurch nur ca. 3 Seiten lang und trotzdem total tiefgründig und abgerundet - das fand ich wirklich ein Kunststück! Dabei dreht es sich immer um eine weibliche Figur, die sich auf eine abstrakte Reise begibt z.B. durch eine Öffnung im Teppich eine Leiter hinabsteigt oder in ein Schneckenhaus hineinkriecht, in der sich eine Bibliothek verbirgt.

Monika Helfer: Sechs Geschichten

Wie der Titel schon sagt, sind auch in diesem Abschnitt wieder mehrere Geschichten mit unterschiedlicher Länge gruppiert. In den Geschichten kommen die unterschiedlichsten Figuren auf, die aber irgendwie alle etwas besonders sind. Überhaupt ist jede Geschichte etwas besonderes und sehr phantasievoll. Ich hatte das Gefühl, dass hinter jeder Geschichte die Bemühung steckt, eine einzigartige Geschichte zu erzählen. 

Michael Köhlmeier: Lange Nacht heim

Köhlmeier hat sich ebenso wie Hohler darauf konzentriert eine einzige Geschichte zu verfassen. Gefühlt war es die längste von allen. Und dabei habe ich das erste Mal richtig gespürt, dass es wirklich nicht auf die Länge ankommt, um Tiefe zu vermitteln. Seine Geschichte über eine Frau, die auf der Straße überfallen wird, und der ein junges Mädchen zu Hilfe eilt, war nicht schlecht. Aber im Vergleich haben mir andere Geschichten besser gefallen.

Natasa Dragnic: Sandfluchten

Zwei Geschichten in denen die Hauptfigur durch eine Reise ans Meer versucht, Abstand von schlimmen Erlebnissen zu Hause zu gewinnen und Kraft für einen Neuanfang zu schöpfen. Die zweite Geschichte "Das Meer aus Sand" hat mir fast am besten gefallen von allen. Denn hier ist was für Bücherwürmer dabei :) Der Protagonist beschreibt seine Gefühlszustände mit Buchtiteln, da er stelbst den ganzen Tag lang da sitzt und schreibt. So verarbeitet er ein traumatisches Erlebnis. Dargestellt wird das ganz dann so: "Um am nächsten Morgen wieder von der Sonne geweckt zu werden, verschwitzt und in einem leichten Panikzustand. Krieg und Frieden." (S. 139). Das ist doch mal eine sehr originelle Form.

Rafik Schami: Das Fremde und das Eigene 

Zwei Geschichten teilen sich diese Kapitel. Beide sind wie die Eröffnungsgeschichte wieder sehr realistisch gehalten. Der erste Protagonist bereist als Rentner und Witwer fernöstliche Ländern, gibt er zumindest vor. In Wahrheit verbringt er einfach viel Zeit mit Einwanderern, die um seinen Heimatort rund herum leben und ihn mit ihren traditionellen Gerichten bekommen und von ihrer Heimat erzählen. Der zweite Protagonist reist nach Italien um seinem eigenen Charakter zu entkommen. Denn er wurde in München schon 10 Frauen verlassen und versteht nicht warum. In Italien scheint es auch mit einer neuen Liebe zu klappen, weil er dort wie ein andere Mensch ist. Zurück in München fällt er leider wieder in alte Verhaltensmuster zurück.

Reisen kann viel bewirken und ist auch immer eine Reise zu sich selbst. Das macht dieser Band mehr als deutlich. Eine sehr schöne Abwechslung zu manch langen und zähen Romanen :)

Diese Rezension gibt es auch auf meinem Blog: http://buchlingreport.blogspot.de/2015/08/reisen-kurzgeschichten-herausgegeben.html

Cover des Buches Das gläserne Meer (ISBN: 9783832197971)

Bewertung zu "Das gläserne Meer" von Josh Weil

Das gläserne Meer
MBuchlingvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Endlich mal wieder ein dicker Wälzer, der sich lohnt: tiefgehend, ehrlich und bewegend!
Cover des Buches Die Selbstmord-Schwestern (ISBN: 9783499243707)

Bewertung zu "Die Selbstmord-Schwestern" von Jeffrey Eugenides

Die Selbstmord-Schwestern
MBuchlingvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Fünf Schattenwesen setzen ihrem leeren Dasein ein Ende - ein schauriges Gefühl, das einen nachdenklich macht.
Der Titel ist Programm!

Fünf Schwestern - Cecilia (13), Lux (14), Bonnie (15), Mary (16) und Therese Lisbon(17) - nehmen sich alle im Laufe eines Jahres das Leben. Der Kreislauf beginnt mit der Jüngsten, Cecilia. Nach einem ersten gescheiterten Selbstmordversuch, schafft sie es im zweiten Anlauf. Die gesamte Stadt ist davon geschockt. Die Leute reden sich ein, dass Cecilia nicht normal war. Ihre Schwestern werden ab diesem Zeitpunkt von allen wie Sonderfälle behandelt und von allen beobachtet. Die Jungs finden sie anziehend und attraktiv und würden sie gerne besser kennenlernen. Aber die Mädchen wirken unnahbar. Sie werden als Außenseiter dargestellt, die keine anderen Freundinnen haben und sich immer nur als Geschwister-Clique zeigen.

Keiner weiß etwas über sie und keiner weiß, wie es ihnen nach dem Tod der jüngsten Schwester geht. Die Eltern sind mit der Situation völlig überfordert. Die Mutter denkt, dass sie nur mit einer strengen christlichen Erziehung ihre Töchter unter Kontrolle bringen kann. Nur einmal lässt sie die vier Mädchen zum Schulball gehen. Das ist so ziemlich das einzige Mal, dass die Mädchen Spaß haben. Als Lux jedoch zu spät und betrunken nach Hause kommt, greift die Mutter hart durch. Damit ihre Töchter nicht weiter "verderben", nimmt sie alle aus der Schule und sperrt sie quasi zu Hause ein. Monatelang verlassen sie ihr Haus kaum noch und haben keinen Kontakt zu Gleichaltrigen. Die Mädchen sind sich selbst und der Langeweile überlassen. Nach einigen Monaten endet es eben damit, dass sich alle gleichzeitig umbringen. Kein Erwachsener versucht, sie davon abzuhalten. Bei der Frage nach dem Warum, taucht immer wieder auf, ob die Mädchen einen Pakt geschlossen haben. Fest steht jedoch nur, dass sie nicht die Möglichkeit hatten, sich frei zu entfalten und sich aus diesem Käfig zu befreien und ihrem Leben einen Sinn zu geben.

Leser und Beobachter tappen im Dunkeln

Ziemlich interessant ist die Erzählperspektive. Noch zwanzig Jahre nach den Vorfällen, grübeln die inzwischen erwachsenen Männer, die ehemaligen Nachbarjungen, über sie nach. Nur durch Mutmaßungen, Beobachtungen und Bruchfetzen, wo jemand Kontakt mit der Familie Lisbon hatte, wird die Geschichte rekonstruiert. So erfährt der Leser auch nie die Innensicht der Mädchen oder der Eltern. Es ist alles sehr verschleiert und unklar.

Die Presse wird durch diese Taten auf des Thema aufmerksam und analysiert, ob Selbstmord unter Jugendlichen eine Modeerscheinung ist. Damit wird zwar im Amerika der 70er-Jahre ein Tabuthema gebrochen, aber ein richtiger Umgang mit dem Problem findet nicht statt. 

Teilweise wusste ich wirklich nicht, wie ich den Text interpretieren sollte und deshalb nehme ich jetzt eine Passage aus der Zeit zu Hilfe:

"Jeffrey Eugenides zeichnet in seinem Debütroman das Porträt einer Jugend, die ihre Unschuld verloren hat. Schaurig-lustig und zärtlich zugleich erzählt er von Liebe und Todessehnsucht, Erinnerung und Phantasie und entlarvt das Mittelklassen-Dasein als leeren, schönen Schein."

Quelle: http://www.zeit.de/feuilleton/kulturbrief/2004/12/eugenides

Besser kann man diesen Roman nicht in Worte fassen und deswegen versuche ich es auch gar nicht. Eines habe ich beim Lesen von allen Werken Jeffrey Eugenides gelernt: Man muss bei ihm jeden Satz sehr aufmerksam und konzentriert lesen und immer mitdenken. Denn hinter den einzelnen Sätzen verbirgt sich teilweise so viel, das einem wichtige Details sonst entgehen. Es ist definitv ein Buch über das man nachdenken und diskutieren kann, denn es wirft viele gesellschaftliche Fragen auf. Darin ist Eugenides ein echter Spezialist.

Wenn ihr also mal etwas ganz anderes lesen wollt, und damit meine ich nicht nur diese krasse Geschichte, sondern auch die außergewöhnliche Erzählperspektive und Eugenides ganz eigenen Erzählton, dann lest "Die Selbstmord-Schwestern".

Diese Rezension ist auch hier zu finden: http://buchlingreport.blogspot.de/2015/06/jeffrey-eugenides-die-selbstmord.html

Cover des Buches Americanah (ISBN: 9783596185986)

Bewertung zu "Americanah" von Chimamanda Ngozi Adichie

Americanah
MBuchlingvor 9 Jahren
Wunderbar authentisch

Dieses Buch wollte ich unbedingt haben, nachdem ich schon bei einigen anderen Blogs eine Rezension darüber gelesen habe. Aber für mich war klar, dass ich die englischsprachige Originalversion lesen muss und diese Entscheidung wird genau richtig.

Der Roman ist aus der Perspektive der Hauptfigur Ifemelu erzählt. Sie wächst in Nigeria auf und ergreift später die Chance zum Studium in die USA zu gehen. Da in Nigeria an den Universitäten gestreikt wird, liegen ihre Studien hier mehr oder weniger auf Eis. Mithilfe einer Verwandte in den USA hat, wird ihr ein Visum bewilligt. Gerne würde ihr Freund Obinze mitgehen, leider scheitern bei ihm sämtliche Visa-Anträge.

Nachdem man auf den ersten Seiten einen Einblick in Ifemelus Lifestyle in Nigeria erhalten hat, kann man nachvollziehen wie fremd ihr anfangs alles in den USA vorkommt. Man durchlebt mit ihr die Phase, sich in einem neuen Land zurechtfinden zu müssen, fremdes Essen, fremde Gewohnheiten und Regeln. Für die eigentlich sehr lebenslustige und mutige Ifemelu ist es schwer Fuß zu fassen. Nachdem sie den Sommer bei ihrer Tante verbracht hat, fängt sie zwar an in Philadelphia zu studieren, hat aber große Probleme einen Job zu finden, selbst auf dem Schwarzmarkt will ihr keine eine Arbeit geben. So kann sie sich im Vergleich zu ihren Kommilitonen kaum etwas leisten. Nachdem sie so gut wie kein Geld mehr hat, lässt sie sich aus der Not heraus auf einen schlüpfrigen Deal mit einem ekelhaften Tenniscoach ein. Danach fällt sie in eine lange Depression und ist an ihrem Tiefpunkt angekommen.

Eine Freundin, die sie bereits in Nigeria kannte, hilft ihr aus diesem Loch heraus indem sie ihr zu einem guten Babysitterjob verhilft. Von da an geht es für Ifemelu langsam aufwärts. Eine neue Phase beginnt. Sie lernt Curt, einen Verwandten ihrer Arbeitgeberin kennen. Sie kann anfangs nicht fassen, dass er, ein weißer, reicher Ami-Schnösel, auf sie steht. Die beiden werden ein sehr ungleiches Paar, dass viele Blicke auf sich zieht. Obwohl Ifemelu den Luxus genießt, der ihr durch Curts Geld zuteil wird, wird sie immer wieder mit Rassismus konfrontiert. Wenn sie mit Curt in ein teures Restaurant geht, wird sie entweder vom Personal angestarrt oder wie Luft behandelt. Sie stellt immer wieder solche Beobachtungen an und vergleich häufig schwarze Amerikaner und schwarz Nicht-Amerikaner, wie sie es ist. Das führt schließlich dazu, dass sie einen Blog über genau dieses kulturelle Thema gründet. Die einzelnen Blogbeitrage werder immer wieder in den Roman eingebunden und durch ein andere Schriftart sichtbar gemacht. Das finde ich eine super Idee.

Nach gut 13 Jahren in den USA entschließt sich Ifemelu dann dazu, nach Nigeria zurückzukehren. Auch diese Phase wird richtig spannend, dann nach langer Zeit Funkstille nimmt sie wieder Kontakt zu ihrem Exfreund Obinze auf.

Mir hat die Lektüre deshalb so gut gefallen, weil die Geschichte so authentisch wirkt. Es ist kein überzogenes Drama, keine anklagender Rassissmus, sonder eine relativ nüchtern und ehrlich erzählte kulturelle Erfahrung

Cover des Buches Das Buch der Fälscher (ISBN: 9783458360490)

Bewertung zu "Das Buch der Fälscher" von Charlie Lovett

Das Buch der Fälscher
MBuchlingvor 9 Jahren
Voller Klischees

Ein Buch mit original Notizen von William Shakespeare, und eine Meisterhafte Kopie dieses Werkes bilden das Kernstück des Romans. So ist es auch nicht verwunderlich, dass dies ein Buch für Büchernarren ist, die sich für Antiquariate und sehr alte Ausgaben interessieren. Ansonsten ist es eine Geschichte, die altbekannte "Methoden" aus den Genres Krimi und Liebesgeschichte miteinander verwurstet:

  • Die gestorbene große Liebe, die dem einsamen Ehemann immer noch leibhaftig erscheint und ihm den Weg weißt.
  • Ein brutaler Mord, und natürlich ist der Mörder derjenige, der von den Hauptfiguren am wenigsten verdächtig wurde.
Der gesamte Plot ist wenig originell und 08/15 zusammengestrickt, ohne jegliche Rafinesse. Zufälle und plötzliche Entdeckungen sind ein Schlag mit dem Hammer auf den Zaunpfahl. Direkt auf den ersten Seiten findet die Hauptfigur Peter Byerly in einem alten Buch in einem Antiquariat irgendwo in England ein altes Porträt einer Dame, die wie seine verstorbene Frau aussieht. Damit beginnt die Geschichte wie auf Knopfdruck! Denn natürlich muss er herausfinden, was es mit diesem Bild auf sich hat. Und - oh Zufall!- ganz am Ende kommt heraus, dass die Dame auf dem Bild die Ur-Ur-Großmutter seiner verstorbenen Frau ist. Ein Einfall, der mir von Anfang an kam. Die andere Möglichkeit war, dass das Bild gefälscht wurde. Vielmehr Spielraum ist hier nicht. 

Zeitsprünge am spannendsten

Am spannendsten gemacht an dem ganzen Roman sind die Zeitsprünge zwischen den Kapiteln. Es gibt die Zeitzone der Gegenwart, in der Peter dem Geheimnis um das Bild, dessen Ursprung und Urheber er verucht aufzudecken und dabei auf die Geschichte um Philipp Gardner und die Buchfälschung stößt. Dann gibt es noch die Phase aus der Vergangenheit, in der Peters Liebesgeschichte mit Amanda, von ihrem Kennelernen bis zu ihrem Tod, erzählt wird. Als dritte Zeitzone kommen dann Anekdoten aus verschiedenen Epochen hinzu, die die Geschichten um die unterschiedlichen Besitzer des Buches mit den original Shakespeare-Notizen und somit den jahrhundertealten Weg dieses Buches erzählen. Diese Abwechslung hat wenigsten ein bisschen Spannung aufgebaut. Sonst wäre mir der Erzählstrang echt zu öde gewesen.

Alles in allem ein Buch, das man lesen kann aber nicht muss! Ich könnte mir sogar vorstellen, mich von diesem Buch wieder zu trennen und es mal in einen Bücherschrank zu stellen. Normalerweise will ich ja meine Bücher sonst nicht weggeben :) Das sagt schon alles, oder?

Meine Rezension ist auch hier zu finden: http://buchlingreport.blogspot.de/2015/05/charlie-lovett-das-buch-der-falscher.html

Cover des Buches Madame Picasso (ISBN: 9783746631387)

Bewertung zu "Madame Picasso" von Anne Girard

Madame Picasso
MBuchlingvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Ein bisschen Romantik, Kitsch und Kunstwissen - was will man mehr?
Große Namen, große Gefühle, größe Tragödie!

Große Namen, große Gefühle, größe Tragödie! All das ist "Madame Picasso" von der US-amerikanischen Autorin Anne Girard.

Ein großer Namen beinhaltet ja schon der Titel: Picasso, der weltberühmte Maler ist die Hauptfigur in diesem Roman. Sein Counterpart ist das polnisch-französische Landei Eva Gouel, die sich zweitweise auch Marcelle Humbert nennt. Und was haben diese beiden miteinander zu schaffen, fragt ihr euch jetzt?

Der Maler und seine Muse
Weil Eva nicht gegen ihren Willen verheiratet werden will, verlässt sich klamheimlich ihr Heimatdorf und macht sich auf den Weg nach Paris. Dort angekommen hat sie nichts und muss ganz unten anfangen. Dabei ist sie auf die Hilfe ihrer neuen Freundein Sylvette und des jungen Malers Louis angewiesen. Über Sylvette erhält sie eine feste Stelle als Näherin im Moulin Rouge und muss dort die Kostüme der Tänzerinnnen flicken. Während der Vorstellung erblickt sie in der ersten Reihe zum ersten Mal Pablo Picasso, düster, gutaussehend und wahnsinnig anziehend.

Wie es der Zufall so will, wird er auch auf Eva aufmerksam und ihre Wege kreuzen sich immer öfter. Eva entwickelt sich von einer grauen Landmaus in eine modische und mutige junge Frau. Mit ihrer gewagten Aktion, als Tänzerin für eine abwesende Freundin einzuspringen und sich ohne Erlaubnis auf die Bühne des Moulin Rouge zu stellen, hat sie Picassos Aufmerksamkeit voll und ganz auf sich gezogen. Das einzige Problem ist nur, dass er eigentlich in festen Händen ist. Eva lernt die derzeitige Madame Picasso, Fernande Olivier, über eine gemeinsame Freundin kennen. Sie glaubt, mit dieser anmutigen und schönen Frau nicht um Picasso wetteifern zu können. Aber Picasso will sie und findet auch einen Weg. Die Frage, deren Antwort ich hier nicht vorgenehmen will: Schaffen sie es, für immer zusammen zu bleiben?
Je nachdem wie gut ihr Picassos Lebensgeschichte kennt, könnt ihr euch die Antwort denken. Wenn ihr euch die Spannung nicht kaputt machen wollt, rate ich euch, nicht zu googeln so wie ich. :)

Picasso und Eva waren definitiv ein Paar. Aber was genau sich zwischen ihnen abgespielt hat, ist nicht vollständig dokumentiert. Deswegen sind die Einzelheiten und Dialoge im Roman selbstverständlich fiktiv. Die Autorin erklärt auf ihrer Internetseite: "Although this book is a novel, and thus a work of fiction, I have taken the greatest care to recount events as they are known to have occurred." (Ok, ihr findet den Satz auch am Buchenende auf deutsch, aber das kann ich nicht so gut verlinken.)

Als hilfreiche Bausteine dienten der Autorin auch die Briefe, die Eva und Picasso mit Getrude Stein und Alice B. Toklas regelmäßig hin- und herschrieben. Die beiden Frauen nehmen auch im Roman eine zentrale Rolle als Picassos engste Freunde ein.

Ebenfalls kommt die Malerei im Buch nicht zu kurz: Picassos Werke zeugen von seiner Liebe zu Eva und ihren Einfluss auf ihn. Das wichtigste Werk das mit dieser Beziehung in Verbindung steht ist Ma Jolie (1911 - 1912). Im Roman wird die Komposition dieses Bildes erklärt und eine Szene dazu geschaffen, die darauf zurückführt: Ein romantisches Abendessen beim Italiener, mit Wein und Gitarrenmusik.

Mein persönlicher Eindruck:
Der Roman ist ein winzig kleines Puzzleteil aus Picassos Leben und man kann nach der Lektüre nicht behaupten, dass man diesen großen Mann wirklich kennt. Denn auf die fiktive Story ist kein Verlass. Auch wenn ich bei der Lektüre solcher Bücher immer dazu tendiere, alles zu glauben ;) Das sollte man nicht. Dennoch finde ich, dass Anne Girard hier einen schönen Roman geschrieben hat, der einem glückliche Stunden bereitet. Ich habe die Lektüre sehr genossen und kann es nur empfehlen! Ein bisschen Romantik, Kitsch und Kunstwissen - was will man mehr?

Buchtitel:  Madame Picasso

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Cover des Buches Isabel (ISBN: 9783462046076)

Bewertung zu "Isabel" von Feridun Zaimoglu

Isabel
MBuchlingvor 9 Jahren

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