MadameBuchfein
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MadameBuchfeins Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Der Bär und die Nachtigall" von Katherine Arden
Gleich mit den ersten Zeilen wird klar, dass es märchenhaft wird - ein Eindruck der sich auch hält und es ist so wunderschön!
Russische Märchen und Mythen haben diese Geschichte inspiriert und man begegnet vielen Gestalten aus diesen. Ich liebe das Seeting und die Umsetzung!
Magisches, wie es gegen Ende aufkommt, hätte ich mir ehrlich gesagt schon viel eher gewünscht, aber letztlich war es so wie es war doch perfekt. Man sollte aber wissen das viel die Beziehungen der Figuren beleuchtet werden. Wer das also nicht so intensiv mag, sollte vielleicht nochmal drüber nachdenken zu diesem Buch zu greifen.
Dies ist übrigens der erste Band einer Reihe, aber man kann ihn auch super alleine lesen, da das Ende schön rund ist. Auf die folgenden Bände freue ich mich dennoch schon sehr.
Bewertung zu "Schwarzer Leopard, roter Wolf" von Marlon James
Puh.. Die Rezension fällt mir sehr schwer, da ich anfangs absolut begeistert war und es dann doch abgebrochen habe..
Entsprechend bin ich zwiegespalten: Die Welt, die erschaffen wird ist grandios, Sprache an sich bildgewaltig, aber dann auch teilweise wider plump und einfach nur männlich direkt. Dann wird eben mal gefickt oder einfach der Schädel eingeschlagen und in der Richtung. Doch dann siegt die Faszination und ich muss weiterlesen. Hier hilft denke ich gut die Leseprobe - am besten mehr als nur ein oder zwei Seiten.
Dann wird zwischenzeitlich etwas hektisch erzählt und dann wieder verhältnismäßig ausschweifend. Die Geschichte erzählt der Sucher, aber nicht irgendwem sondern dem Inqisitor, wie zwischenzeitlich diese Bezeichnung fällt.
Nach den ersten Zeilen hatte ich keine Ahnung wo es hingeht, aber ich wusste das es episch wird. Ich wusste, dass es groß wird, dass es besonders wird und vor allem, dass es mal kein Jugendbuch ist bzw. Buch mit Jugendbuch Anwandlungen. Es würde einen auf eine große und vielfältige Reise mitnehmen (dafür muss man sich nur das Namensregister zu Beginn anschauen). Soweit ich gelesen habe ist das auch eingetreten.
Man muss sich definitiv darauf einlassen, da die Erzählart und Erzählweise doch besonders ist, ob das immer positiv ist, dass ist eine andere Sache.
Das Erzähltempo ist recht flott und ein paar Absätze mehr hätten dem ganzen nicht geschadet. Aber prinzipiell ist es spannend, dicht und doch ausschweifend in Vergleichen und dergleichen erzählt.
Aber warum habe ich es abgebrochen? Wie anfangs erwähnt ist es teilweise doch recht "männlich" und die Schreibweise hat mich nach einer Weile einfach nur angewidert. Anfangs war es tolerierbar, aber dann wurde es mir einfach zu viel und es gab auch Handlungen, die mir einfach gegen den Strich gingen!
Andreas Schuchanek ist ja nun wirklich kein Unbekannter als Autor, dennoch ist es mein erstes Buch von ihm und schon nach der ersten Seite des Prologs bin ich Feuer und Flamme. Was in Anbetracht des Inhaltes des Prologs eine sehr interessante Wortwahl ist.
Auf jeden Fall: Der Schreibstil, die Charaktere und die Story überzeugen in Gänze, weshalb ich es nur empfehlen kann!
Ich meine, wenn man dieses Gefühl schon nach der ersten Seite hat und es sich bis zum Schluss hält, was soll man sonst, außer begeistert sein.
Der schreibstil ist es ungewöhnlich - an sich führt ein Erzähler durch die Geschichte, doch dann gibt es "Einwürfe" die eher in eine Ich-Perspektive passen. Diese stammen sozusagen von Nic, dem Protagonisten und man kann ihn noch besser greifen, hat ein umfassenderes Bild von ihm. Insgesamt ist es also eher locker und es ließ sich super lesen.
So kann man auch besser seine Entwicklung verfolgen. Allerdings steht er dadurch auch sehr im Vordergrund und ich hätte mir manchmal ein bisschen mehr von den anderen gewünscht. Dennoch ist es unglaublich gut, erfrischend und ich mochte es so wie es war.
Die Story ist unglaublich spannend, weshalb ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Das Konstrukt der Magie ist für mich mal wieder etwas Neues, konnte mich überzeugen und punktet auch dadurch, dass immer wieder Interessantes dazu kommt, was die abgesteckten Regeln der Magie betrifft.
Ebenso interessant ist die Organisation in den Häusern der Magie, bei denen man eine Mindestanzahl an Jahren nach der Grundausbildung verbringen muss. So auch die 3 Freunde in der Geschichte, die bereit für frischen Wind sind, da sie wirklich an ihrer Freundschaft festhalten und diese nicht durch die getrennten Häuser in die Brüche gehen lassen.
Alles ist faszinierend, aber vor allem geheimnisumwittert. Man weiß nicht immer so recht wer nun Gut und Böse ist, einige Enthüllungen treiben die Geschichte an und wenden immer wieder das Blatt.
Drawdown - der Plan
Das Cover von Drawdown verheißt, dass die Menschheit in der Lage ist, den Klimawandel aufzuhalten. Und tatsächlich bin ich nach der Lektüre davon überzeugt, dass es im Rahmen der Möglichkeiten liegt, dieses Problem, an dessen Lösungsversuch sich die Existenz des Planeten messen lassen wird, anzugehen.
In einer überaus erhitzten gesellschaftlichen Debatte, in der eine laute Minderheit sogar die Klimakrise an sich in Frage stellt, stellt nüchterne, wissenschaftliche Literatur ein wertvolles argumentatives Grundgerüst dar. Genau darum handelt es sich bei Drawdown: unaufgeregte Analysen diverser Möglichkeiten, wie klimaschädliche Gase gebunden werden bzw. gebunden bleiben können. Jede einzelne Analyse hat hierbei anscheinend den Anspruch, allein für sich gelesen werden zu können. Daher wird für meinen Geschmack z.B. etwas zu häufig erwähnt, dass Methan eine um den Faktor 34 schädlichere Wirkung auf das Klima hat als CO2 (selbstverständlich ist die Info in jedem Fall essenziell). Die Bandbreite der untersuchten Möglichkeiten ist sehr hoch und betrifft verschiedene Sektoren.
In meinem Fall hat das Buch definitiv meinen Horizont erweitert und dafür gesorgt, dass ich manche Dinge nun differenzierter betrachte.
Die Schreibweise ist für Interessierte Laien geeignet, jedoch merkt man stark, dass das Buch von Wissenschaftlern geschrieben wurde. Es erfordert daher schon Durchhaltevermögen, es tatsächlich durchzulesen.
Das Cover von Drawdown verheißt aber auch, dass es einen Plan gibt, wie der Klimawandel in den Griff zu bekommen ist. An der Stelle schwächelt es leider. Jede, bzw. die meisten Einzelmaßnahmen umzusetzen wäre sicherlich sinnvoll. Erwähnt wird, dass manche Maßnahmen Subventionen und/oder begleitende Maßnahmen benötigen und teilweise werden auch Vorschläge gemacht, wie diese aussehen sollten. Das als Plan zu bezeichnen geht aber meines Erachtens etwas zu weit.
Leider kommt der letzte Teil des Buches deutlich zu kurz. Darin werden Visionen skizziert, welche Maßnahmen in Zukunft möglich sein könnten. Selbstverständlich finden hier keine Sci-Fi-Lösungen Platz, sondern nur solche, die auf begründeten Annahmen beruhen. Da der derzeitige Maßnahmenkatalog, um den sich quasi das komplette Buch dreht, häufig „nur“ beschreibt, wie es gelingen kann, nicht noch mehr Gase zu emittieren wäre hier noch mehr Raum für Visionen und Hoffnung.
Dieses japanische Kochbuch kommt anders daher als die, die ich bis jetzt kenne. Statt nach Frühstück, Mittag usw. eingeteilt zu sein, betritt man hier sozusagen verschiedene Etagen auf denen sich verschiedene Sachen verbergen. Beispielsweise von der Grundauststattung über Rezept, die Lebensmittel aus Convinience Stores oder Automaten nachkochen, hin zur regionalen Küche und hinauf zur modernen japanischen Küche (für mehr einfach ins Inhaltsverzeichnis schauen). Und allein im Kapitel über das Convinience Food bin ich eine Weile hängen geblieben.
Die Rezepte sind alle sehr gut beschrieben und die getesteten sind auch gut nachzukochen gewesen. Es reicht von schnellen Gerichten und Getränken bis hin zu Aufwändigerem und die Vielfalt ist groß. Einmal quer durch Japan und auch japanisierten Gerichte finden sich hier.
Zu jedem Rezept findet sich noch ein Text, der etwas zu jedem Gericht beschreibt. Sei es die Geschichte, Kulturelles oder einfach eine Ausführung was es geschmacklich so besonders macht.
Passende Bilder gibt es nicht zu jedem Gericht, aber zu sehr vielen. Dafür sind zwischen den Kapiteln noch einige Fotografien zu finden, die das Flair rüber bringen und zwischenzeitlich könnte man fast meinen, man findet sich zwischen den Häusern, schlendert von einer Leckerei zur anderen und könne all die Köstlichkeiten riechen.
Allgemein ist die Ausstattung sehr gelungen. Hochwertiges Cover, dickes mattes Papier und ein grell linker Buchschnitt. Die Kapitel zieren Zeichnungen im Stil des Covers und man kann so einiges entdecken, wenn man sie in Ruhe betrachtet.
Mich hat das Buch also vollkommen abgeholt und noch mehr motiviert japanische Gerichte zu kochen. Ich finde die Vielfalt klasse und das man eben nicht nur die "typischen" japanischen Gerichte findet, sondern auch die Möglichkeit bekommt sich Convinience Produkt selber zu zaubern, an die man hier nur schwer oder gar nicht herankommt.
Bewertung zu "Tag für Tag leichter" von Prof. Dr. med. Marion Kiechle
Das schöne ist, dass man hier nicht das nächste Diätbuch in der Hand hält, sondern einen Ratgeber, um die eigene Ernährung dauerhaft umzustellen und um vielleicht auch mit ein paar "Tricks", basierend auf Wissen, doch ein paar Kilos loszuwerden. Aber vor allem gesünder und nachhaltiger zu essen.
Man kann es nicht anders sagen, aber das Buch besteht fast nur aus Fakten. Doch keine Angst! Diese sind wunderbar aufbereitet und leicht verständlich dargeboten, und angenehm vom Schreibstil der Autorinnen verpackt.
Vieles war mir so nicht bewusst und etliche Studien, auf die verwiesen wurde, sind erst aus den letzten Jahren. Also sehr aktuell und so wohl bei einigen Bürger noch nicht angekommen. Wobei der Ernährungsdschungel aber auch wirklich unübersichtlich ist..
Einiges ist allgemeines Wissen, aber wenn es sich anbietet bzw. nötig ist, wird speziell auf uns Frauen eingegangen und auch da differenziert nach dem Alter, da sich dadurch ggf. andere Bedürfnisse ergeben.
Übrigens stellen die beiden Autorinnen den Genuss allem voran. Denn was bringt es so gesund wie nur möglich zu essen, wenn es nicht schmeckt und dann doch wieder die "schlechten" Dinge gegessen werden, weil man frustriert ist?
Insgesamt muss ich sagen, dass das Konzepte "Tag für Tag leichter" nur aus 15 Regeln besteht, welche nur wenige Seiten einnehmen. Der Rest sind wirklich die ganzen Informationen - denn wie sagt man so schön: Wissen ist Macht. Dies trifft auch komplett auf die Ernährung zu und ohne das jetzige ganzen Vorwissen wären diese Regeln wieder nur irgendwelche Dinge die wieder irgendjemand behauptet.
Bewertung zu "Tag für Tag leichter - das Kochbuch" von Prof. Dr. med. Marion Kiechle
Die Rezepte sind unglaublich vielseitig und es ist, denke ich, für jeden etwas dabei. Mit einfachen Zutaten, aber auch nicht ganz alltäglichen Zutaten wird gekocht und gezaubert.
Wenn einen das Ernährungskonzept interessiert braucht man wirklich das Hauptbuch, denn hier hat man nur
eingangs über ein paar Seiten ein Interview mit den Autorinnen, welches die wichtigsten Inhalte aus dem Hauptbuch gut zusammen fasst - wobei die Tiefe an Informationen nicht dargestellt werden kann. Dem folgen die 15 Regeln, die sie aufgestellt haben, die die Abnahme erleichtern sollen.
Mit den Rezepten kommt man wunderbar über den Tag, da man eine breite Auswahl pro Mahlzeit hat.
Bei jedem Rezept finden sich auch Tipps, z.b. zur Abwandlung in vegan oder Haltbarkeit und vielem mehr.
Da es mich selber betrifft vielleicht noch ein Hinweis: Glutenfrei sind die Rezepte nicht alle, aber zumindest fast komplett ohne Weizenmehl und dann oft mit Dinkelmehl.
Am Ende gibts dann auch ein Register, in dem die Rezepte nach den Zutaten geordnet sind. Ziemlich praktisch, wenn man auf etwas bestimmtes Appetit hat.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass es sehr ansprechend Fotos sind, mit ebenso leckeren Rezepten. Aber wenn man sich allgemein schon mit Ernährung in der Richtung (für mich z.B. "Glyx", oder "Artgerechte Ernährung") beschäftigt hat, sind leider nicht allzu viel neue Kreationen dabei. Exakt so sind sie in den anderen Büchern natürlich nicht, aber ähnliches.
Steigt man aber mit diesem Buch ins Thema Ernährung ein bietet es viele köstliche Rezepte.
Bewertung zu "Im Schatten des Fuchses" von Julie Kagawa
Wer sich auch nur annähernd für Japan und seine Mythologie interessiert, dazu noch spannende Geschichten liebt sollte unbedingt einen Blick hierauf werfen. Ich liebe die Geschichte, das gezeichnete Bild der Zeit, den Schreibstil, die Charaktere und einfach alles an der Geschichte.
☆
Schon nach den ersten paar Seiten bekommt man ein sehr gutes Gefühl für die damalige Zeit, den man fandet sich zwischen herrschaftlichen Strukturen und Dämonen wieder. Zwischenzeitlich fühlte es sich wie ein Manga an, nur das er ohne Bilder auskommt - so groß war das Kopfkino.
Mythologische Zentrum ist Yumeko, eine junge Kitsune, und sie ist eine der zwei Protagonisten. Ihrem Teil der Geschichte folgen wir aus ihrer Perspektive.
Sie ist noch ziemlich jung, weiß wenig über die Welt und dennoch gibt sie ihr bestes um diese vor aufziehendem Unheil zu retten. Dabei bekommt sie von verschiedenen Seiten Unterstützung, sodass letztlich eine ziemlich interessante Reisegruppe entsteht.
☆
An einigen Stellen kommt das Buch mit recht wenigen Beschreibungen aus, da gewisses Wissen vorausgesetzt wird. Dadurch wurde für mich der Lesefluss nicht unterbrochen und man konnte viel besser der Geschichte folgen. Aber nicht jeder hat vielleicht dieses Wissen, wenn er zu diesem Buch greift und wird dann ggf. etwas in seinem Kopfkino gehemmt und googelt nach Bild. Wie ein Kimono aussieht werden mittlerweile die meisten wohl wissen, aber auch da gibt es einige Unterschiede. Dies soll nur ein Beispiel für die Besonderheit dieser Kultur und Mythologie sein, die so ganz anders und unglaublich lebendig ist und ebenso erzählt wird.
Für die wichtigsten Dinge findet sich aber am Ende noch ein Glossar.
Bewertung zu "HOW TO - Wie man's hinkriegt" von Randall Munroe
Wenn man wissen will, wie man etwas hinkriegt ... sollte man dieses Buch lieber nicht zu Rate ziehen. Wer aber anspruchsvolle kreative Gedankenspiele sucht und dabei noch seinen Horizont erweitern will, ist hier genau richtig. "how to" überwindet das Best-In-Practise-Modell und schafft vollkommen neue Perspektiven. Es offenbart, für wie selbstverständlich wir unsere Umwelt nehmen, obwohl darin ständig verrückte Dinge geschehen, die teilweise selbst Wissenschaftler nicht begreifen. Um dem Buch zu folgen, muss man absolut kein Genie sein - man muss sich nur darauf einlassen, unkonventionell zu denken, ohne die Realität aus den Augen zu verlieren. Der Schreibstil ist wunderbar humorvoll. Wenn man dabei (wie ich) nicht nerdig genug ist, um jeden Gedankengang nachzuvollziehen, dann tut das dem Gesamterlebnis absolut keinen Abbruch. "how to" ist großartige Unterhaltung - und doch viel mehr als das.