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MadameLustig

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Gegen das Schicksal (ISBN: 9783570165034)

Bewertung zu "Gegen das Schicksal" von Veronica Roth

Gegen das Schicksal
MadameLustigvor 5 Jahren
Was lange währt, wird endlich gut?

Ich muss gestehen, ich habe lange Zeit wirklich nicht mehr daran geglaubt, dieses Buch eines Tages überhaupt in der Hand halten zu können. Als Band 1, Rat der Neun – Gezeichnet, 2017 erschien stand nämlich nicht nur noch kein angepeilter Termin für die Fortsetzung fest, nein, sie war noch nicht mal geschrieben und wo auch immer ich in den folgenden Monaten im Netz schaute – Informationen über das Wann und Ob überhaupt fand ich keine. Umso glücklicher war ich, als ich das Cover zu Rat der Neun – Gegen das Schicksal schließlich in einer Vorschau entdeckt habe und mir somit sicher sein konnte, dass ich erfahren würde, wie die Geschichte rund um Cyra und Akos enden geht.


Inhalt
Auch auf Ogra können Cyra und Akos ihrem Schicksal nicht entkommen. Und nachdem Lazmet Noavek, Cyras tot geglaubter Vater, plötzlich auf der Bildfläche erscheint, den Thron für sich beansprucht und einen Krieg anzettelt, scheint die Erfüllung ihrer Schicksale näher denn je. Doch das hält beide nicht davon ab, für das Richtige zu kämpfen – auch, wenn das ihre Leben kosten könnte ..

Nichts für mal eben nebenbei
Band 1 hat mir damals mit all den neuen Namen, Völkern, Planeten und Begriffen zu Beginn ganz schöne Schwierigkeiten bereitet. Durch gut die Hälfte des Buches musste ich mich quälen, bis all die fremd klingenden Wörter hängen geblieben sind und ich endlich ganz in die Geschichte abtauchen und sie genießen konnte. Das ist inzwischen knapp zwei Jahre her und – ihr ahnt vielleicht schon, was jetzt kommt – ich habe alles wieder vergessen. Mist. Dabei hatte ich gedacht, dass ich eigentlich noch gut bescheid wüsste, doch Pustekuchen. Das hatte für mich dann natürlich zur Folge, dass ich mit Band 2 wieder ganz vorne anfangen und mich zu Beginn ganz schön durchkämpfen musste. Ich würde sogar sagen, dass es dieses Mal um einiges schlimmer war, als beim ersten Band, denn während die Geschichte damals nur langsam an Fahrt aufnahm, um den Lesern die Chance zu geben, die Welt erstmal kennenzulernen, setzt Band 2 nahtlos am Cliffhanger aus dem ersten Band an und so mitten in der Handlung und einem drohenden Krieg auf einmal Schwierigkeiten zu haben, alles und jeden zuzuordnen, hat mir dann leider doch einiges an Lesefreude geraubt. Was hätte ich nicht alles dafür gegeben, wenn es ganz am Anfang eine kurze Zusammenfassung des ersten Bandes gegeben hätte, denn nicht nur Namen und Begriffe sind mir in den vergangenen zwei Jahren flöten gegangen, sondern auch wichtige Zusammenhänge. Für mich als Leserin war das natürlich doof, aber auch das Buch hat darunter gelitten, denn so konnte ich mich anfangs einfach nicht so sehr auf die Handlung konzentrieren, wie es nötig und verdient gewesen wäre. Wie zuvor schon im ersten Band geht es nämlich auch hier sehr komplex weiter. Es droht ein Krieg und Machtkämpfe sowie Manipulationen und Intrigen stehen an der Tagesordnung, wodurch viele Handlungsstränge nebeneinander herlaufen, sich verbinden und zu neuen Strängen werden. Für mal eben nebenbei ist dieses Buch also nicht unbedingt geeignet, ebenso wenig für das berühmte eine Kapitel vor dem Schlafen gehen, wenn einem schon fast die Augen zufallen.

Wer bin ich?
Obgleich Politik und Rassendiskriminierung in der Rat der Neun – Dilogie eine zentrale Rolle spielen, dreht es sich Hauptsächlich doch um Schicksale und die Fragen, die diese aufwerfen. Ist die Zukunft eines Schicksalsgesegneten in Stein gemeißelt? Tut und fühlt man, was man tut und fühlt, nur, weil es das Schicksal ist? Hat man eigentlich überhaupt noch einen freien Willen? Und, die wichtigste aller Fragen: wer bin ich eigentlich? Dabei hat Veronica Roth die Identitätskrisen meiner Meinung nach sehr gut ausgearbeitet, wodurch die Gedanken und Unsicherheiten der Figuren für mich sehr nachvollziehbar und glaubwürdig wurden. Besonders gefallen hat mir hier der Konflikt zwischen dem eigenen Schicksal, dem, was man unabhängig davon eigentlich fühlt und tun will und den Gaben, durch die die Identitätsfrage manchmal nur noch schwieriger zu beantworten war. All dies zusammengenommen hat dafür gesorgt, dass ich große Freude daran hatte, die Figuren zu begleiten, ihren Überlegungen zu lauschen, mit ihnen zu hadern, zu zweifeln, stark und mutig zu sein. Es hat mir Freude bereitet, an ihrer Seite zu sein, während sie ihren Weg in der düsteren Atmosphäre gehen, Fehler begehen, stolpern, sich erheben und kämpfen.

Kurzum
Ich habe mich wahnsinnig schwer damit getan, in Rat der Neun – Gegen das Schicksal rein zu kommen, was einzig und allein daran lag, dass ich sämtliche Namen und Begriffe, die ich vor zwei Jahren mühsam gelernt habe, wieder vergessen hatte und somit anfangs nur sehr schleppend voran kam. Ich empfehle also jedem, der dieses Buch lesen möchte, entweder einen Reread von Band 1, oder sich eine Namens- und Vokabelliste anzulegen, auf die man im Zweifel zurückgreifen kann. Das Buch gar nicht erst zu lesen, weil man keine Lust auf Stolpersteinchen hat, ist nämlich keine Option, denn dafür ist es zu gut. Veronica Roth weiß, wie man starke Figuren (und davon sind die meisten weiblich!) und eine komplexe Welt erschafft. Sie weiß, wie man Leser an die Seiten fesselt!


Cover des Buches Someone New (ISBN: 9783736308299)

Bewertung zu "Someone New" von Laura Kneidl

Someone New
MadameLustigvor 5 Jahren
Leider nichts Halbes und nichts Ganzes

In den letzten Tagen kommt man in den sozialen Netzwerken kaum einen Klick weit, ohne über das Cover von Someone New, Laura Kneidls neustem Roman, zu stolpern. Und wer sich jedes Mal ein paar Sekunden Zeit nimmt, um die dazugehörigen Texte zu lesen, wird schnell merken, dass eine Lobeshymne auf die nächste folgt. Während so etwas bei mir die ersten paar Male große Vorfreude auf ein Buch auslöst, kommen mit der Masse leider auch immer die verhassten zu hohen Erwartungen, die mir in verdammt vielen Fällen bereits die buchige Suppe verhagelt haben. Auch dieses Mal? Leider ja.

Worum geht es?
Dass Micah sich dazu entschieden hat, ihren Platz in Yale in den Wind zu schießen und dafür am heimischen MFC zu studieren, stößt nicht nur bei ihren Eltern auf Missfallen, sondern auch in deren Bekanntenkreis. Doch Micah hat einen guten Grund für ihre Entscheidung: ihr Zwillingsbruder Adrian ist weg und sie möchte da und nicht Meilen weit entfernt sein, wenn er zurückkehrt. In der Zwischenzeit lebt sie sich in ihrer neuen Wohnung ein und freundet sich mit ihren Nachbarn Cassie und Auri an. Und Julian, der einige Wochen zuvor bei einer Party von Micahs Eltern gekellnert und dank ihr seinen Job verloren hat. Micah würde es gerne wieder gut machen, doch das dürfte schwierig werden, denn Julian begegnet ihr sehr abweisend ..

Liebesgeschichte – wo?
Laura Kneidl gehört zu meinen deutschen Lieblingsautorinnen und das nicht zuletzt wegen ihres Schreibstils. Sie kann mit Worten umgeben, weiß genau, welche sie wie einsetzen muss, um eine bestimmte Stimmung aufzubauen und mir als Leserin sowohl Bilder in den Kopf zu zaubern wie auch an meinen Emotionen zu kitzeln. Eigentlich. Denn bei Someone New war irgendwie der (Bücher-)Wurm drin, der sich einmal durch das komplette Buch gefuttert hat. So zum Bespiel war ich zwar angetan von Protagonistin Micah, deren immense Neugier zwar nervig war, aber die sonst nicht nur das Herz am rechten Fleck hatte, sondern durch ihre offene Art auch sehr erfrischend war. Ebenso toll – wenn nicht sogar einen Ticken toller – fand ich Cassie, Auri, Lilly und Aliza, doch leider waren die Szenen mit ihnen für meinen Geschmack viel zu selten und zu kurz. Aber gut, Someone New sollte ja auch eine Liebesgeschichte sein, weswegen tägliche stundenlange Treffen mit den Freunden wohl auch nicht ganz gepasst hätten. Das Problem ist nur: es gab keine Liebesgeschichte. Jedenfalls nicht in meinen Augen. Micah und Julian haben sich kennengelernt, Julian verlor wegen ihr seinen Job, sie zieht in die Wohnung neben seiner ein, sie versucht ihm näher zu kommen, er ist abweisend, sie verbringen hin und wieder Zeit miteinander, während der man (und damit auch Micah!) eigentlich nichts über Julian erfährt, wodurch Micah misstrauisch wird und dann schweben sie plötzlich auf Wolke 7. Ich bin ja echt nicht pingelig, was Liebesgeschichten angeht, weil Liebe viele Gesichter und Wege haben kann, aber hier weiß ich einfach nicht, wo da die Liebesgeschichte war. Ich habe nicht einen Hach-Moment gehabt, keine Träne verdrückt, kein freudiges Lächeln auf den Lippen und Schmetterlinge im Bauch gehabt. Ich habe nicht mit Micah und Julian mitgefiebert, habe ihnen nicht die Daumen gedrückt. Sie als Paar ließen mich einfach kalt. Viel interessanter fand ich hingegen beide für sich. Und ja, ich bin mir bewusst, dass es in Someone New vorrangig um die Botschaft und nicht um die Beziehung zwischen Micah und Julian geht, doch wurde das Buch nun mal als Liebesgeschichte beworben, weswegen ich in diese Richtung einfach mehr erwartet habe.

Nichts Halbes und nichts Ganzes
Wo immer man über Someone New stolpert, liest man Lobgesänge, die zu einem nicht geringen Anteil mit den Themen zu tun haben, die hier ihren Platz gefunden haben und ja, auch ich finde, dass Laura Kneidl ohne Frage wichtige Themen aufgegriffen hat, doch das war’s auch schon, denn mehr als Ankratzen war hier leider nicht. Es war, als hätte man mir ein Tablett voller Kostproben serviert, durch die ich mich durcharbeiten musste, um am Ende ganz viele verschiedene Köstlichkeiten probiert zu haben, ohne in den Genuss gekommen zu sein, eine davon wirklich genießen zu können. Wie eine Hetzjagd von Hochzeit zu Hochzeit, weil man sich nicht entscheiden konnte, auf welcher man denn nun am ehesten tanzen möchte. Das hatte zur Folge, dass ich mich immer dann, wenn es gerade interessant wurde, schon wieder verabschieden musste, um zum nächsten Problem zu hüpfen, was ich als sehr ermüdend empfand. Ich hätte mir gewünscht, Laura Kneidl hätte sich lediglich auf ein- oder höchstens zwei Themen konzentriert und diese so ausgearbeitet, dass sie ihre roten Fäden durch die gesamte Geschichte ziehen, ich die Figuren immer wieder mit den damit zusammenhängenden Problemen konfrontiert sehe und dadurch alles an Tiefe gewinnt, die mir durch das bloße Ankratzen all dieser wichtigen Themen einfach gefehlt hat.

Und dann war alles vorbei
Wer meine Leseupdates ein wenig verfolgt, der weiß, dass ich von Laura Kneidls "Berühre mich. Nicht" sehr angetan war. Ich mochte das Thema und fand es super ausgearbeitet und zählte die Tage bis zum Erscheinen des Folgebands "Verliere mich. Nicht." Ich freute mich so sehr darauf, den Abschluss der Geschichte zu lesen, die mir so gut gefiel, dass ich am Ende ziemlich enttäuscht davon war, wie schnell hier alles abgehandelt und zu einem Ende gebracht wurde. Aber gut, sowas kann mal passieren. Dass es aber nun schon wieder so war, finde ich nicht nur enttäuschend, sondern auch traurig. Someone New hat über fünfhundert Seiten, von denen sich gut neunzig Prozent darum drehen, das große Geheimnis um Julian zu lüften und kaum, dass man es weiß, ist es auch schon wieder so gut wie vorbei. Und das vollkommen rund, ohne Konflikte. Die Wahrheit ist raus und alle haben sich lieb. Niemand brauchte Zeit zum Nachdenken, zum Sacken lassen, zum tausend Löcher in den Bauch fragen. So mag man sich die Welt vielleicht wünschen, aber so ist sie leider nicht. Wir sind nicht perfekt und wir reagieren auch nicht immer perfekt. Okay, wenn einer von ihnen so vorbildlich reagiert hätte, hätte ich ihm das noch abgenommen und unter authentisch verbucht, aber nicht, wenn jeder im Freundeskreis so reagiert. Ich hätte mir gewünscht – und das nicht nur für mich, sondern um allgemein mehr Bewusstsein für das Thema zu schaffen – dass sich die Figuren richtig damit auseinandersetzen, Fragen stellen und darüber nachdenken.

Kurzum
All die Lobeshymnen um Someone New haben meine Erwartungen so hoch geschraubt, dass ich mit jeder Seite, die ich gelesen habe, tiefer und tiefer gefallen und am Ende völlig ernüchtert auf den Boden der Tatsachen gelandet bin. Laura Kneidl wollte auf vielen Hochzeiten tanzen, wodurch das Unausweichliche passiert ist: keins der angesprochenen Themen wurde so ausgearbeitet, wie sie es verdient hätten und wie es wichtig gewesen wäre, um mehr Verständnis zu schaffen. Selbst der kleine Lincoln, der einfach zuckersüß war, konnte es nicht mehr rausreißen. Im Gegenteil, dass er mit seinen drei Jahren nicht einen einzigen Fehler in seinen Sätzen hatte, machte ihn schlussendlich zu einem weiteren Punkt auf meiner “Hier war der Bücherwurm zugange” Liste.

Cover des Buches Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders (ISBN: 9783736307117)

Bewertung zu "Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders" von Jennifer Snow

Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders
MadameLustigvor 5 Jahren
Sympathische Figuren, Kleinstadtfeeling und viel zu wenig Drumherum

Liebesgeschichten stehen bei mir zur Zeit ganz hoch im Kurs. Besonders dann, wenn ich mich mit den Figuren identifizieren und sie sich an einem Punkt im Leben befinden, den ich nachvollziehen kann. So war es also nicht verwunderlich, dass mich der Klappentext von Maybe This Time – Und auf einmal ist alles ganz anders direkt angesprochen hat und ich nicht umhin kam, das Buch zu lesen.

Worum geht es?
Nach der Trennung von ihrem Mann kehrt Abigail mit ihrer Tochter zurück in ihre Heimatstadt, um dort neu anzufangen. Mit Beharrlichkeit und dank einer Portion Glück schafft sie es auch bald, das Städtchen von ihrem Können zu überzeugen und sich beruflich einen Platz in der Gemeinschaft zu sichern. Abigal könnte also zufrieden sein und sich ganz auf ihr neues Leben einlassen, wäre da nicht ihre Tochter, die unbedingt in der Schulmannschaft Eishocky spielen möchte und von niemand geringerem trainiert wird, als dem besten Freund ihres Noch-Ehemanns, der Abigail schon zu ihrer Schulzeit nicht ausstehen konnte …

Figuren zum Gernhaben!
Das erste, was mir zu diesem Buch in den Kopf schießt, sind die überaus sympathischen Figuren. Ganz gleich ob Protagonistin Abigail höchstpersönlich, ihre kluge Tochter Dani und ihre Freundin Taylor, Haylie oder Eishockeytrainer Jackson: sie alle haben ihre ganz eigenen Charakterzüge und Macken und mich über die knapp 350 Seiten gut unterhalten. Ganz besonders angetan haben es mir allerdings nicht die Protagonistin und ihr männlicher Gegenpart, sondern Dani und Taylor, zwei Mädchen, die wahnsinnig klug sind, wissen, was sie wollen, sich dafür auch stark machen und mit ihrer selbstbewussten Art so manchen Schmunzler aus mir hervorgekitzelt haben. Beinahe ebenso angetan war ich von Haley, Jacksons Schwester und Taylos Mutter, die einfach herzlich, liebevoll und verdammt stark ist und kein Blatt vor den Mund nimmt.

Zu einfach gestrickt
Ich lese wirklich viel und gerne Liebesgeschichten und habe kein Problem damit, dass sich die meisten Storys sehr ähneln, weil es in meinen Augen oft das Drumherum ist, das einer Geschichte die besondere Würze verleiht. Und das fehlte mir hier leider an zu vielen Stellen. Größtenteils drehte sich hier alles nur um die Abigail und Jackson, darum, wie anziehend sie sich trotz ihrer Abneigung zueinander finden und wie gut der jeweils andere aussieht, wodurch Maybe This Time – Und auf einmal ist alles ganz anders nicht nur stark vorhersehbar war, sondern über weite Teile auch flach und oberflächlich. Das finde ich nicht nur deshalb schade, weil die Geschichte so kaum Überraschung enthielt, sondern auch, weil so weder all die tollen Figuren den Raum bekommen haben, den sie verdient hätten noch viel Neugier auf die folgenden Bände entstanden ist, die sich um Jacksons Geschwister drehen werden. Dabei hat Frau Snow durchaus einige Möglichkeiten eingebaut, um die Geschichte anzureichern, aber ausgearbeitet und dessen Potenzial genutzt hat sie leider nicht. Bedauerlich, denn allein etwas mehr Fokus auf Abigails (Noch-) Ehemann hätte der Geschichte wahrscheinlich den einen oder anderen Überraschungsmoment verliehen und zumindest für so viel Würze gesorgt, dass ich an den Seiten geklebt und mit den Figuren mitgelitten hätte.

Kurzum
Lange habe ich überlegt, was ich über den Reihenauftakt der Colorado Ice Reihe, Maybe This Time – Und auf einmal ist alles ganz anders, schreiben soll, denn viel Handlung und Entwicklung gab es ja nicht. Und selbst jetzt noch sitze ich hier und grübel vor mich hin, weil es mich traurig macht, so wenig Spaß an der Lektüre gehabt zu haben. Doch so ist es leider und egal, wie ich es drehe und wende – es ändert sich nichts. Maybe This Time – Und auf einmal ist alles ganz anders konnte mich schlicht nicht so überzeigen, wie erhofft. Sympathische Figuren, die viel zu wenig Raum bekommen haben und die eher maue Nebenhandlung haben die ziemlich oberflächliche Liebesgeschichte leider nicht so bereichern können, wie es nötig gewesen wäre, um mehr zu werden, als nette Unterhaltung für zwischendurch.

Cover des Buches Das Gold der Krähen (ISBN: 9783426654491)

Bewertung zu "Das Gold der Krähen" von Leigh Bardugo

Das Gold der Krähen
MadameLustigvor 6 Jahren
Was schreibt man groß über ein perfektes Buch?

Wie ungeduldig ich auf dieses Buch gewartet habe, hat mein Postbote aus erster Hand erfahren, als ich ihn bei der Päckchenübergabe wie ein Honigkuchenpferd angrinste und in die Hände klatschte. Es war schon ein bisschen wie Weihnachten und genau so kuschelig wie während der kalten Jahreszeit habe ich es mir dann auch am Abend mit Das Gold der Krähen gemacht. Sogar die Oropax kamen in die Ohren, um ja ohne Ablenkung lesen zu können.

Worum geht es?
Kaz Brekker und seine Mannschaft haben das Unmögliche geschafft: sie sind in das bestgesichertste Gefängnis eingebrochen. Doch anstatt für ihren erfolgreichen Aufreich wie abgesprochen entlohnt zu werden, wird Inej entführt. Kaz und seine Krähen wurden reingelegt. Ein großer Fehler. Kaz Brekker wird nicht ohne Grund Dirtyhands genannt und mit den besten und tödlichsten Krähen an seiner Seite setzt er alles daran, diese offene Rechnung zu begleichen …

Was schreibt man groß über ein perfektes Buch?
Seit einigen Tagen ist die letzte Seite nun gelesen, das Buch zugeklappt. Und eigentlich hatte ich meine Meinung schon längst aufschreiben wollen, doch was schreibt man groß über ein Buch, dass einen rundum zufrieden zurückgelassen hat? Das auch Tage nach dem Beenden immer noch nachhallt, aber nicht auf diese nachdenkliche oder verträumte Weise, die ich von vielen meiner Highlights kenne, sondern auf eine abgeschlossene, friedliche Art? In welche Einzelteile zerlegt man solch ein Buch und welche Punkte pickt man sich heraus? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mich ein Buch jemals so der Worte beraubt und schachmatt gesetzt hat, wie dieses hier, aber mir gefällt’s. Auch, wenn ich bereits Ewigkeiten vor einem leeren Blatt mit blinkendem Curser saß und selbst jetzt, nachdem die ersten Worte endlich getippt sind, immer wieder die Löschtaste oder strg+A und Entf gebrauche. Es ist eine neue Situation für mich, ein neues Gefühl und es passt perfekt zu diesem perfekten Buch.

6 Krähen, 7 Perspektiven und ein Sieb im Kopf
Bevor ich weiter vor Begeisterung übersprudle, muss ich an dieser Stelle zugeben, dass mir der Einstieg in den Das Lied der Krähen Nachfolger nicht so einfach und schnell gelang, wie ich es mir erhofft hatte. Ein gutes Jahr liegen zwischen Band eins und Band zwei und während man nach einer solchen Zeitspanne bei seichteren Geschichten problemlos wieder anknüpfen kann, kam ich hier zu Beginn einige Male ins Straucheln und musste mühsam die Wissenslücken in meinem Kopf stopfen. Aber damit hatte ich schon ein wenig gerechnet, denn Kaz und seine Krähen sind nun mal keine leichte, oberflächliche Kost, sondern jeder für sich wahnsinnig spannend, geheimnisvoll, berechnend und immer für eine Überraschung gut. Perfekt also, dass auch hier wieder jede Krähe eine eigene Stimme bekommen hat und ich so in ihre Köpfe gucken und gemeinsam mit ihnen Pläne aushecken konnte. Und was für Pläne das waren!

Ein einziger großer Knall
Meistens ist es ja so, dass ein Buch langsam Spannung aufbaut, um die Geschichte dann mit einem großen Knall und Schockmomenten für den Leser enden zu lassen. Nicht so bei Das Gold der Krähen. Leigh Bardugo hat nicht 500 Seiten lang Spannung aufgebaut und das Ganze dann über circa vierzig Seiten explodieren lassen. Nein. Sie hat eine einzige Explosion geschrieben, einen großen Knall, der auf den ersten Seiten seinen Anfang fand und erst verstummte, nachdem die letzten Seiten gelesen waren. Dieses Buch war nicht wie eine Theatervorstellung, die eine Geschichte erzählt, mit den Emotionen der Zuschauer spielt, sich am Ende zuspitzt und für Hach- oder Schockmomente sorgt – auch dann nicht, wenn Kaz Brekker und seine Krähen ganz große Schauspieler sind. Viel mehr empfand ich Das Gold der Krähen als eine Zaubershow, in der man als Zuschauer zu jeder Sekunde ganz genau hinsehen muss, um der Vorstellung folgen zu können, Illusionen zu verstehen und Betrug aufzudecken. Das hatte zwar zur Folge, dass ich nicht mal eben zwischendurch meine Zeit mit Kaz und seiner Mannschaft verbringen konnte, weil sie einfach meine ungeteilte Aufmerksamkeit brauchten, aber das war okay. Mehr als okay sogar, denn andernfalls hätte ich das Buch wahrscheinlich binnen kürzester Zeit durchgelesen gehabt, anstatt mir die Zeit zu nehmen, es wirklich zu genießen.

Kurzum
Mit Das Gold der Krähen ist die Geschichte von Kaz und seiner Mannschaft beendet und darüber sollte ich traurig sein. Aber ich bin es nicht. Im Gegenteil, ich sitze hier und lächle vor mich hin, weil ich einfach glücklich bin. Das Buch hat mich gefordert, hat meine Fingernägel ebenso auf dem Gewissen wie mein Herz, ich habe geweint, gelacht, mich gefreut und hinnehmend genickt. Und am Ende, nachdem das letzte Wort gelesen war, habe ich zufrieden geseufzt und glücklich das Buch geschlossen. Es war ein wundervolles, nervenaufreibendes Abenteuer und einfach nur perfekt.

Cover des Buches Wie die Erde um die Sonne (ISBN: 9783736305700)

Bewertung zu "Wie die Erde um die Sonne" von Brittainy C. Cherry

Wie die Erde um die Sonne
MadameLustigvor 6 Jahren
Emotional und berührend, doch leider fehlte etwas!

Im Januar 2017 habe ich nicht nur das erste Buch der Romance Elements Reihe, Wie die Luft zum atmen, gelesen, sondern auch mein erstes Buch der Autorin überhaupt. Überraschend war für mich, dass es nur ein einziges Kapitel brauchte, um mich völlig mit sich zu reißen und um in mir die ganz ganz großen Gefühle auszulösen. Es versteht sich von selbst, dass ich nach so einer Erfahrung auch die restlichen Bände der Reihe lesen musste. Wie die Erde um die Sonne ist Band 4 und damit auch der letzte Band der wirklich hochemotionalen Buchreihe und ich habe ihm sehr ungeduldig entgegengehibbelt.

Worum geht es?
Als Lucy den Auftrag erhält, Blumen für eine Trauerfeier zu liefern, ahnt sie noch nicht, dass diese Fahrt ihr ganzes Leben verändern wird. Und auch Graham hätte sich im Traum nicht vorstellen können, dass eine simple Blumenbestellung für die Beerdigung seines Vaters nicht nur sein Leben, sondern auch sein Ich auf den Kopf stellen würde. Doch das Schicksal hat manchmal einen seltsamen Humor und so verbindet es die Leben zweier Menschen miteinander, die unter keinen Umständen zusammen sein dürfen ..

Herzzerreißendes Schluchzen aus dem Wohnzimmer
Mit Wie die Luft zum atmen, Wie das Feuer zwischen uns und Wie die Stille unter Wasser hat Frau Cherry mehr als deutlich gemacht, dass es in der Elemente-Reihe hochemotional zugeht und auch Wie die Erde um die Sonne ist da keine Ausnahme. Nach Verlust und Trauer, Drogensucht und Angst nimmt sie sich hier Einsamkeit und dem Verlassenwerden an und beides ist wieder einmal so glaubhaft und herzzerreißend eingearbeitet, dass ich stellenweise vor mich hinschluchzend im Wohnzimmer saß, immer wieder meine Nase schnäuzte und dabei fest an den Seiten klebte. Für besonders viel Regung gesorgt hat bei mir vor allem Lucys Beziehung zu ihren Schwestern, doch auch Grahams Vergangenheit und seine Beziehung zu seinem Mentor haben ordentlich an meiner Tränendrüse gekitzelt.

Das Blumenmädchen und der King of Horror
Mit Lucy und Graham hat Brittainy C. Cherry wieder einmal zwei Hauptfiguren geschaffen, die man nicht nur einfach mögen muss, sondern die auch einiges in ihren Leben erlebt haben. Dabei ist Lucy trotz der Downs in ihrem Leben ein absolut positiver, lebensfroher Mensch, der das Herz auf der Zunge trägt, während Grahams zweiter Vorname Wortkarg lautet. Er ist verschlossen, mürrisch und weitestgehend gefühlsnüchtern. Beide haben natürlich ihre Gründe, wieso sie sind, wie sie sind, klar und beide Geschichten fand ich unglaublich berührend. Erstaunlich war auch hier mal wieder, wie gut völlig unterschiedliche Charaktere eigentlich zusammenpassen. Es ist eben tatsächlich so, dass Gleich und gleich gesellt sich gern, nicht immer stimmt, sondern Gegensätze sich manchmal mehr anziehen und vielleicht auch besser ergänzen.

Dieses Kribbeln im Bauch, das man nie mehr vergisst ..
Ja, dieses Kribbeln. Jeder kennt es wahrscheinlich und weiß somit, wie wunderschön dieses Gefühl ist. Leider spürte ich das hier überhaupt nicht. Es gab kein Knistern, das mich mit den beiden mitfiebern ließ, kein Feuer. Vielmehr war es so, das Lucy und Graham irgendwann einfach zusammengefunden haben. Sie sind über ihr Leben, ihren Alltag zusammengewachsen und das Verliebtsein hat sich quasi unbemerkt eingeschlichen. Das ist nichts Schlimmes oder gar Verkehrtes, im Gegenteil, in der Realität spielt es sich oft genug genau so ab. Mein Problem war dabei nur, dass ich durch dieses Einschleichen der Liebe an dieser Stelle für meinen Geschmack einfach nicht genug mitfühlen konnte. Mir fehlten die Hach-Momente, die durch Schmetterlinge und Waldbrände im Bauch, Herzklopfen und auch Lust ausgelöst werden.

Kurzum
Einmal mehr hat Brittainy C. Cherry gezeigt, dass sich aus den Steinen, die das Schicksal in den Weg wirft, auch ganz wunderbare Sachen bauen lassen. Es sind diese ganz großen Gefühle, die uns gleichermaßen den Boden unter den Füßen wegreißen, wie auch fliegen lassen können, die ihre Bücher ausmachen und mich fesseln. Einzig auf das Knistern zwischen den Protagonisten musste ich hier leider verzichten, was mir zugegebenermaßen ziemlich gefehlt hat. Da der Rest aber wie gewohnt zu begeistern wusste, konnte ich das gut verkraften.

Cover des Buches Walkaway (ISBN: 9783453317932)

Bewertung zu "Walkaway" von Cory Doctorow

Walkaway
MadameLustigvor 6 Jahren
Tolles Thema, tolle Überlegungen & dennoch mehr Lesefrust als Lesespaß

Ich bin ein großer Fan von Cory Doctorows Büchern. Angefangen hat alles mit Little Brother und nachdem mich dieses Buch seinerzeit so begeistert hatte, folgten auch schnell die nächsten Werke des Autors. Als im Juni diesen Jahres Walkaway in Deutschland auf den Markt kam, war klar, dass auch dieses Buch unbedingt bei mir einziehen musste.

Worum geht es?
Hubert Vernon Rudolph Clayton Irving Wilson Alva Anton Jeff Harley Timothy Curtis Cleveland Cecil Ollie Edmund Eli Wiley Marvin Ellis Espinoza lebt in einer Zweiklassengesellschaft, in der der Wert eines Menschen über seinen Nutzen bestimmt wird, innerhalb einer Stunde Bier aus Gullywasser gemacht wird und in der Möbel in Windeseile von 3D Drucken hergestellt werden. Als er gemeinsam mit seinem Freund Seth eine kommunistische Party besucht, auf der er eindeutig zum älteren Semester gehört, lernt er Natalie kennen. Anders als er ist sie sehr wohlhabend und könnte sich die Welt leisten, doch das ist nicht ihr Ding. Ihr Ding ist es, sich gegen die Weltanschauung der Reichen zu stellen und mehr gesellschaftliche Gerechtigkeit zu schaffen. Dafür schreckt sie auch vor dem Schritt, alles hinter sich zu lassen und sich den gesetzlosen Walkawys anzuschließen, nicht zurück. Gemeinsam mit Hubert und Seth macht sie sich auf den Weg in ein neues, gerechteres Leben ..

Thematisch wieder einmal eine Punktlandung
In seinen Büchern nimmt Cory Doctorow sich Themen wie Terrorismus, Überwachungsstaat, Urheberrecht, Piraterie und Gaming an und trifft damit stets den Zahn der Zeit. Und auch Walkaway mangelt es nicht an Aktualität, hat sich der Autor hier unserer Klassengesellschaft und dem Wertesystem bedient und gemeinsam mit den Figuren in diesem Buch Überlegungen angestellt, wie man unsere Gesellschaftsprobleme lösen und eine bessere Welt schaffen könnte. Wie für Cory Doctorow üblich, gibt es dabei auch hier keine schnell gefundene Lösung oder gar Perfektion, sondern viele Abers und vor allem unterschiedliche Sichtweisen, wodurch seine Geschichten einfach wahnsinnig authentisch wirken.

Leider nur dabei statt mittendrin
Was seine Werke für mich immer so besonders gemacht hat, waren allerdings nicht die Themen, sondern die Art, wie Cory Doctorow über sie schreibt. Es spielte nie eine Rolle, ob ich in einem Thema Zuhause oder ein totaler Neuling war: ich fühlte mich in seinen Geschichten wohl und selbst als ahnungsloser Leser ernst genommen. Scheinbar nebenbei und mit einer Engelsgeduld hat er stets das Thema seines Buches erklärt, solange, bis ich am Ende selbst für das Thema brannte. Cory Doctorow hatte mich an die Hand genommen und mir andere Welten gezeigt. Dass all das dieses Mal ausgeblieben ist, enttäuscht mich sehr. Das Thema ist interessant und wichtig, gar keine Frage, aber ich hatte während des Lesens nie das Gefühl, als hätte Doctorow das Buch auch für Neulinge geschrieben. Ich habe mich stellenweise ziemlich verloren gefühlt, wodurch der knapp 720 dicke Wälzer zu einer ziemlichen Herausforderung wurde. Schade, denn gerade dieses Buch, das thematisch nun wirklich jeden einzelnen von uns betrifft, hätte verdient gehabt, für Jedermann geschrieben worden zu sein und nicht nur für jene, die bereits Begeisterung mitbringen.

Kein Draht zu den Figuren
Mein größtes Problem mit Walkaway waren aber die Figuren. Ich habe in letzter Zeit immer häufiger feststellen müssen, dass ich die Ich-Perspektive bei Büchern, die darauf abzielen, dass ich als Leser eine Verbindung zu den Figuren aufbaue, um auch die richtigen Emotionen für die Geschichte zu entwickeln, bevorzuge. Und auch Walkaway bestätigte das für mich nur nochmal, denn neben der Story, die mich stellenweise einiges an Nerven und Durchhaltevermögen gekostet hat, gab gleich mehrere Schlüsselfiguren in der Geschichte, die durch den allwissenden Erzähler allesamt leider sehr weit weg wirkten. Dass diese Charaktere darüberhinaus neben ihren richtigen Namen zumeist auch noch Alias hatten, machte es nur noch schlimmer. So gerne hätte ich wenigstens ein klitzekleines bisschen Nähe aufgebaut, doch obwohl ich Gedanken und Handlungen durchaus nachvollziehen konnte, bewegten sie mich nicht.

Kurzum
Als großer Cory Doctorow Fan freute ich mich wahnsinnig auf dieses Buch, doch leider wurde ich ziemlich enttäuscht. Mit der Wahl des Themas hat Doctorow zwar alles richtig gemacht und genau den Zahn der Zeit getroffen, doch leider ließen mich Umsetzung wie auch Figuren kalt. Dennoch ist Walkaway keinesfalls ein schlechtes Buch. Leser, die bereits ein gewisses Grundinteresse an Politik und Gesellschaftsklassen mitbringen, könnten mit diesem Buch auf ihre Kosten kommen.

Cover des Buches Save You (ISBN: 9783736306240)

Bewertung zu "Save You" von Mona Kasten

Save You
MadameLustigvor 6 Jahren
Endlich das Potenzial genutzt!

Vor ein paar Wochen habe ich "Save me" gelesen und war nicht ganz so angetan, wie ich es gerne gewesen wäre. Ich mochte die Figuren und die Idee, fand jedoch, dass das Potenzial dahinter nicht ausgeschöpft wurde. Jetzt ist Band 2 der Save-Trilogie, "Save you", erschienen und ich war sehr gespannt, ob Mona Kasten hier die Luft nach oben genutzt hat. Und ja, das hat sie!

Worum geht es?
Während James den Boden unter den Füßen verloren hat und dabei ist, sich selbst zu zerstören, fasst Ruby nach vielen tränenreichen Stunden den Entschluss, ihn aus ihrem Leben zu streichen. Das allerdings erweist sich als weitaus schwieriger als erhofft, denn James will ihr nicht aus dem Herz gehen, was nicht zuletzt daran liegt, dass der junge Bellford sich dazu entschlossen hat, für das zu kämpfen, was ihm wichtig ist und da steht Ruby ganz oben auf der Liste ..

Der Fokus hat sich verschoben
Drehte sich in Save me noch sehr viel um James Clique und die Schule, ist beides in Save you in den Hintergrund geraten und wer meine Rezension zum ersten Band gelesen hat, ahnt jetzt vielleicht, dass mir diese Entwicklung sehr gefallen hat. Endlich geht es wirklich um Ruby und James und das nicht nur auf dem Schulflur, sondern draußen im echten Leben. Sie haben einander Zugang zu ihrer Welt gewährt, ihre Mauern gesengt und sich von der verletzlichen Seite gezeigt, wodurch ich mich den beiden nicht nur viel näher gefühlt habe, sondern Save you auch an Tiefe gewonnen hat. Die Nebenfiguren, die im ersten Band noch sehr im Fokus standen und jetzt ein wenig in den Hintergrund gerückt wurden, spielen aber dennoch immer wieder eine Rolle und wirbeln regelmäßig das Geschehen ein wenig auf.

Gerade nochmal die Kurve gekriegt
Eins meiner Probleme mit dem ersten Band der Save-Trilogie war, dass Mona Kasten neben interessanten Figuren vor allem durch das Einbringen vieler Problemthemen eine ganze Menge Potenzial geschaffen hat, dieses jedoch nicht ausschöpfen konnte. Jetzt, im zweiten Band, ist das anders und darüber freue ich mich wirklich sehr. So bekamen Ember und Lydia zum Beispiel eine eigene Stimme, wodurch nicht nur das Thema Oversize und Blog, sondern auch Schüler-Lehrerbeziehung und deren Folgen viel besser beleuchtet wurden und ich dadurch endlich einen tieferen Einblick in die Leben der beiden Figuren bekam. Sehr gut gefallen hat mir außerdem, dass Mona Kasten sämtliche Themen so integriert hat, dass sie sich vollkommen authentisch in die Geschichte einfügen und kein Einziges irgendwie konstruiert und deplatziert gewirkt hat.

Das Ende
Und schon wieder ein Cliffhanger! Aber wen wunderts, immerhin sorgen diese erst so richtig dafür, dass wir Leser vor Ungedult und Neugier auf den Folgeband fast vergehen und schlussendlich sofort bei Erscheinen die Läden stürmen. Normalerweise mag ich Cliffhanger nicht sonderlich, weil sie oft ein wenig zu gewollt oder gar abgehackt wirken. Dieser hier hat mir allerdings ziemlich gut gefallen, weil er zur Vorgeschichte passte und den Band rund abgeschlossen hat. Zufrieden war ich mit dem Ende dennoch nicht und das lag an einer Figur, die ich bis dato wirklich sehr gemocht habe: Rubys Mutter. Ihr Verhalten hat mich sehr enttäuscht und diese Kehrtwende in ihrer Art wäre nicht nötig gewesen, um dem Ende das gewünschte Drama zu verleihen. Im Gegenteil: durch die abschließenden Ereignisse war für den Knall bereits gesorgt und das auf sehr harmonisch integrierte Art. Die Mutter an dieser Stelle mit ins Spiel zu bringen und mit ihr für ein weiteres Drama zu schaffen, hat in meinen Augen das runde Ausklingen des Bandes gestört und dem Ganzen einen faden Beigeschmack gegeben.

Kurzum
Nachdem Band 1 mich nicht vom Hocker hauen konnte, wusste Save You mich definitiv an die Seiten zu fesseln. All das Potenzial, das Mona Kasten in Save Me gesteckt, aber nicht ausgeschöpft hat, kommt hier nun endlich zum Zuge und ich bin mehr als gespannt auf den Abschluss der Trilogie, der ja nun auch nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt.

Cover des Buches Höllenkönig (ISBN: 9783764531997)

Bewertung zu "Höllenkönig" von James Abbott

Höllenkönig
MadameLustigvor 6 Jahren
Dieser Höllenkönig ist alles andere als höllisch!

Zwar lese ich vorrangig Jugend-, Young- und New Adult Bücher, aber alle paar Wochen überkommt mich die Lust auf etwas erwachseneres, düstereres. Als ich das Cover von Höllenkönig sah und den Klappentext zum Buch las, war schnell klar, dass dies das nächste Buch dieser Art werden würde, in das ich abtauche.

Worum geht es?
Rette sich, wer kann. Er ist eine Legende und sein Ruf eilt ihm voraus.
Nachdem er in eine Falle getappt ist und daraufhin wirklich Grausames getan hat, brachte man ihn in die Höllenfeste, wo er fortan sein Leben fristen soll. Er selbst findet diese Entscheidung gerechtfertigt und hat sich mit seinem Schicksal abgefunden, bis sich ein alter Bekannter in das Gefängnis schmuggelt, um ihm eine Nachricht zu überbringen. Binnen weniger Tage schmiedet er einen Fluchtplan, kämpft sich gemeinsam mit alten und neuen Verbündeten schließlich den Weg nach draußen frei und kommt mit jedem Schritt dem Zeitpunkt für seine Rache näher ..

Wenn der Klappentext etwas verspricht, was der Inhalt nicht halten kann
Die Kurzbeschreibung, die man auf dem Buchrücken findet, fasst ungefähr die ersten 80 bis 100 Seiten zusammen, weswegen mir tatsächlich sehr schnell klar wurde, dass man mir etwas versprochen hatte, was nicht gehalten werden konnte. So zum Beispiel hat sich der Höllenkönig eben nicht selbst in Ketten legen lassen, ebenso, wie er nicht die Macht über das Gefängnis in seinen Händen hält und die Mitgefangenen kontrolliert. Er ist einfach nur Anführer einer Gefängnisgang und davon gibt es, wie in jedem anderen Gefängnis auch, noch ein paar mehr. Und ich war enttäuscht, aber mir war auch klar, dass sowas manchmal passiert und nachdem ich über die Enttäuschung hinweg war, kam dann die Neugier auf das, was stattdessen auf mich warten würde.

Die Figuren blieben mir fremd
Wie bei den meisten Fantasybüchern hatte ich auch hier anfangs so meine Probleme, mir die ganzen Namen zu merken und würden die sich zu Beginn für Zunge und Kopf nicht immer so verkehrt anhören, wäre ich sicher auch schneller vorangekommen. Nach ein paar Kapiteln konnte ich dieses Problem glücklicherweise ad acta legen, dafür kam dann allerdings ein Neues hinzu. Mit jedem neuen Kapitel, jedem Fitzelchen an Information, das ich über die Figuren bekam und jedem Dialog habe ich erkennen müssen, dass sich keine Nähe zu den Figuren aufbaut, sondern dass sie mir allesamt ziemlich fremd geblieben sind. Ich hatte nicht das Gefühl, als würde ich die Figuren begleiten und sie dabei kennenlernen, sondern eher so, als hätte man mir Personenakten mit nüchtern und knapp formulierten Informationen gegeben und das war gar nicht mein Fall. Dazu kam, dass der Hauptakteur des Schlachtfeldes und perfekter Kriegsstratege, der Höllenkönig, gerade in Dialogen oftmals überhaupt nicht die Figur einer Kriegerlegende gemacht hat, sondern eher einem schnippischem Kleinkind in der Trotzphase glich.

Abbrechen? Nicht mit mir!
Ja, es gab einige Dinge, die mir an diesem Buch nicht zugesagt haben, aber abbrechen kam für mich nicht in Frage. Ich mag das einfach nicht und ich glaube auch, dass abgesehen von wenigen Ausnahmen jede Geschichte verdient hat, gelesen und entdeckt zu werden. Ich habe also durchgehalten, auch, wenn das stellenweise wirklich schwer war. Neben den bereits erwähnten Punkten kam nämlich noch erschwerend hinzu, dass es im kompletten Buch quasi keinen richtigen Spannungsbogen gab und sogar die blutigsten Kampfszenen, die wirklich ganz oben auf die Spitze eines solchen Bogens gehört und dort hätten explodieren müssen, einfach nur schnarchlangweilig waren.. Ich hätte am liebsten geheult, denn die Story rund um die Intrigen, Glaubenskriege, Krieger, Hexen, fremden Kreaturen und blutigen Kämpfen auf dem Schlachtfeld ist wirklich richtig toll und jede Seite, der es an Feuer fehlte, tat mir wirklich weh.

Kurzum
Die Story rund um den Höllenkönig, den Rachegelüsten, Hexen, fremdartigen Kreaturen, Intrigen, Religionen und Schlachtfeldgemetzel ist interessant und hat eine ganze Menge Potenzial, das aber leider nicht ausgeschöpft wurde. Stattdessen gab es Figuren, die mir durchweg fremd geblieben sind, unpassende Reaktionen und so gut wie gar keinen Spannungsbogen, wodurch mich selbst die Kämpfe ziemlich kalt ließen. Gerade für Fans von ruhigeren Fantasygeschichten könnte Höllenkönig dennoch genau richtig sein. Allerdings sollte man sich hier nicht auf den Klappentext verlassen, damit man nicht mit falschen Erwartungen an die Geschichte ran geht!

Cover des Buches Iron Flowers – Die Rebellinnen (ISBN: 9783737355421)

Bewertung zu "Iron Flowers – Die Rebellinnen" von Tracy Banghart

Iron Flowers – Die Rebellinnen
MadameLustigvor 6 Jahren
Vielversprechender Auftakt mit viel Luft nach oben

Frauenrechte, ein großes Thema. Auch heute, im Jahr 2018, läuft noch nicht immer nicht alles so, wie es sollte und Frauen weltweit müssen täglich für ihre Rechte kämpfen. Das ist nicht nur traurig, sondern eine Katastrophe. Kein Wunder also, dass diese Missstände auch ein beliebtes Thema in Büchern sind und das nicht nur in sogenannter Erwachsenenliteratur, sondern auch in Jugendbüchern und Dystopien. So schlimm es ist, dass es in der heutigen Zeit überhaupt noch nötig ist, dass Frauen auf die Straße gehen und laut Rechte einfordern müssen, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, so sehr freue ich mich immer, wenn ich in Büchern davon lese. Ich freue mich, dass Autoren sich den Missständen annehmen und uns so dazu zwingen, uns mit der Thematik auseinanderzusetzen.

Worum genau geht es?
Als Serina zur Grace-Anwärterin ausgewählt wird, heißt es für sie und ihre kleine Schwester Nomi Abschied nehmen. Abschied von dem Leben, das sie bisher kannten, von ihrem Zuhause und von ihrer Familie. Während das für Nomi der Horror ist, sieht sich Serina am Ziel ihrer Träume angelangt. All die Vorbereitung und das Training die vergangenen Jahre hat sich endlich ausgezahlt. Nie hätte sie erwartet, dass alles so dermaßen anders kommen würde, als geplant. Nie hätte sie erwartet, dass sie und ihre Schwester ihre Schicksale tauschen würden. Nie hätte sie erwartet, dass sie ihre innere Stimmen finden und für sich kämpfen muss ..

Die Frau als wertloses Objekt
Eine Frau, die nicht als Grace des Regenten oder des Thronfolgers erwählt wird, ist in der hier erschaffenen Welt ziemlich wertlos und selbst in ihrer Rolle als Grace definiert sich ihr Wert nicht in ihrer Persönlichkeit, sondern einzig im Erscheinungsbild. Das hatte schon etwas von Hugh Hefner und seinen Bunnys, wobei diese wohl zumindest sie selbst sein, eine Meinung und Spaß haben durften, ebenso, wie das Leben als Bunny ihre freie Entscheidung gewesen ist. Den Graces hingegen ist nicht nur ein eigener Wille untersagt, sondern auch Bildung. Sie sollen einfach schön aussehen, unterhalten und dem Regenten oder Thronfolger zu Diensten sein, wann immer man nach ihnen verlangt und deren Nachkommen gebären. Klingt ziemlich sexistisch und antiquiert, oder? Zu Beginn hatte ich diese Gedanken zumindest, allerdings verhält es sich hier ebenso wie in anderen Dystopien: so einfach, wie es am Anfang scheint, ist es dann doch nicht. Und ich muss sagen, die Welt mit ihren Strukturen ist Frau Banghart gut und vor allem glaubhaft gelungen. Ich war schockiert über die Rollenverteilung, die Gnadenlosigkeit und Grausamkeit den Frauen gegenüber, wie auch gespannt darauf, ob und falls ja, inwiefern das System im Laufe der Handlung ins Wanken geraten würde, ebenso, wie ich wahnsinnig gespannt darauf war, wie die Figuren an den Umständen wachsen.

Die Schwestern
Serina und Nomi sind so unterschiedlich, wie man nur sein kann. Wobei diese Unterschiede gar nicht mal unbedingt in ihrem Wesen liegen, sondern anerzogen wurden. Seit sich herauskristallisierte, dass Serina eine Schönheit werden würde, wurde sie darauf vorbereitet, eine Grace zu werden, während Nomi für die Rolle ihrer Dienerin ausgebildet wurde. Eigene Meinung, Wünsche, Träume? Nein, dafür ist kein Platz. Beide, Serina wie auch Nomi machen ihren zugewiesenen Rollen zu Beginn alle Ehre, wobei ich für die Jüngere der beiden, Nomi, eindeutig mehr Sympatien hegte. Das änderte sich allerdings mit Fortschreiten der Handlung, denn irgendwo zwischen Seite 1 und Seite 100 ist Nomi das Rebellische, Kämpferische ein wenig abhanden gekommen, wodurch sie leider auch berechenbarer wurde. Schade, aber immerhin war zum Ende hin wieder mehr von der kämpferischen Nomi zu spüren, weswegen ich große Hoffnung habe, dass sie im zweiten Band wieder ganz die Alte werden wird. Sehr gefallen hat mir hingegen die Entwicklung von Serina und das hat sie ihrem neuen Schicksal zu verdanken, durch das sie nicht nur endlich ihren eigenen Wert erkennt, sondern auch beginnt zu kämpfen. Entwickelt sie sich weiter in diese Richtung, könnte Serina definitiv mein absoluter Liebling werden!

Suboptimale Erzählperspektive
Während mir Figuren und Weltstruktur gut gefallen haben, hatte ich ein ziemliches Problem mit der Erzählperspektive. Ich schätze mal, die 3. Person wurde hier gewählt, weil die Kapitel zum einen zwischen Serina und Nomi hin und her wechseln und zum anderen, weil es so die Möglichkeit gibt, Informationen über Welt und Politik einzubauen, ohne, dass die Hauptfiguren selbst darüber bescheid wissen. Beides durchaus nachvollziehbare Gründe, allerdings empfand ich diese Perspektive hier als viel zu distanziert. Ich habe mich häufig einfach wie ein heimlicher Beobachter gefühlt, der das Geschehen um ihn herum zwar gut im Blick hat, aber von den Details nichts mitbekommt. Mir fehlte die Nähe zu Serina und Nomi, ihre Gedanken und Emotionen, die mich einfangen, mitnehmen und durch die ich eine enge Beziehung sowohl zu ihnen, wie auch zu anderen Figuren aufbauen kann.

Kurzum
Tracy Banghart hat mit ihrer Welt, die sie für Iron Flowers geschaffen hat, genau meinen Geschmack getroffen. Ich lese gerne über unterdrückte Frauen, die im Laufe der Handlung ihre eigene Stimme finden und für sich und Gleichstellung kämpfen. Die Geschichte hätte durchaus Potenzial gehabt, nicht nur ein Pageturner, sondern auch ein Highlight für mich zu werden, wäre da nicht die Erzählperspektive gewesen. Hier hätte mir der Ich-Erzähler eindeutig besser gefallen, bekomme ich durch ihn einfach einen besseren Einblick in seine Gefühls- und Gedankenwelt, wodurch natürlich auch eine gewisse Nähe zur Figur entsteht, die mir hier leider fehlte.

Cover des Buches Das Reich der sieben Höfe - Sterne und Schwerter (ISBN: 9783423762069)

Bewertung zu "Das Reich der sieben Höfe - Sterne und Schwerter" von Sarah J. Maas

Das Reich der sieben Höfe - Sterne und Schwerter
MadameLustigvor 6 Jahren
Gelacht, geweint, haufenweise Taschentücher verbraucht und nur schweren Herzens Abschied genommen

Nachdem ich die letzte Seite Das Reich der sieben Höfe – Flammen und Finsternis gelesen und das Buch zugeklappt hatte, bin ich in ein ganz tiefes Leseloch gefallen. Keine Geschichte sprach mich mehr an, keine Figuren konnten mich überzeugen. Nun ist Band 3, Sterne und Schwerter, erschienen und obwohl ich mich wahnsinnig auf das Buch gefreut und mir vorgenommen hatte, es in vollen Zügen zu genießen, war ich ziemlich nervös. Sein Vorgänger hatte immerhin ordentlich vorgelegt und da mitzuhalten würde nicht leicht werden ..

Worum genau geht es?
Feyre ist mit Tamlin an den Frühlingshof zurückgekehrt. Während sie dort für alle Mitglieder des Hofes die liebende Verlobte spielt, sehnt sie sich in ihrem Inneren nach nichts anderem, als nach Hause zurückzukehren. Doch dafür muss sie erst Informationen sammeln, die nicht nur für den Hof der Nacht, sondern auch für alle anderen Höfe von äußerster Wichtigkeit sind, um in einem Kampf gegen Hybern bestehen zu können. Das allerdings erweist sich als äußerst schwierig, denn der Feind weicht ihr nicht von der Seite und auch nur der kleinste Fehler in ihrer Scharade könnte nicht nur Feyre den Kopf kosten, sondern den Untergang ganz Prythians bedeuten …

Aller Anfang ist schwer
Ich muss zugeben, dass mir die Kapitel, die sich am Frühlingshof abspielten, Schwierigkeiten bereitet haben. Dabei ist es nicht so, dass die Geschehnisse dort langweilig sind, im Gegenteil, gerade das Aufeinandertreffen zwischen Feyre und den Anhängern des Königs fand ich ziemlich spannend, doch es zog sich einfach sehr. Das lag daran, dass es hier verhältnismäßig wenig Dialoge gibt und sich vorrangig alles um Feyres Beobachtungen, Pläne und Sehnsüchte dreht. Die Szenen, in denen dann mehrere Figuren aufeinander treffen, haben dann immer wieder etwas Leben in die Sache gebracht und vor allem auch für Spannung gesorgt. Während hier nämlich jeder bemüht war, sich nicht in die Karten gucken zu lassen, wurde natürlich gleichzeitig versucht, die anderen aus der Reserve zu locken und wo Worte dafür nicht reichten, mussten Pläne und Fallen her. Dass sie ihr Pokerface nicht ewig aufrecht erhalten können und die Masken irgendwann fallen würden, war klar und gerade bei Feyre hat es mir sehr gut gefallen, hat man hier wieder die Stärke gesehen, die ich so an ihr liebe.

Die Masken fallen
In den ersten beiden Bänden hat jede Figur eigene Interessen verfolgt und Spielchen gespielt. Es wurde ohne mit der Wimper zu zucken manipuliert und getäuscht und am Ende waren nicht nur die Gegner der Figuren hinters Licht geführt, sondern auch ich als Leserin so einige Male. Das hat mir sehr gut gefallen, vor allem, weil mit den ganzen Spielchen auch scharfe Zungen und Wortgefechte einher gingen, die ich sehr genossen habe. Diese gab es im 3. Band zwar auch, aber bei Weitem nicht mehr so häufig, wie ich es gewohnt war und das fand ich schon ein bisschen schade. Allerdings kann ich auch verstehen, wieso an dieser Stelle gespart wurde, denn hier geht es vorrangig darum, Allianzen zu knüpfen und in der Gemeinschaft stark zu sein und da ist es nur vollkommen nachvollziehbar gewesen, dass die Figuren ihre Masken fallen ließen, sich auch nach außen so zeigten, wie sie bislang nur im Privaten waren und ihre Spielerkarriere an den Nagel gehangen haben. Und ja, es hat mir gefallen, auch, wenn ich durch diesen Richtungswechsel auf Dinge verzichten musste, die ich so lieb gewonnen habe.

Das Reich der sieben Höfe meets Game of Thrones
Dass es im 3. Band der Reihe um den Krieg gehen würde, auf den die vorherigen beiden Bände hingearbeitet arbeiten, war mir klar, ebenso, dass Sarah J. Maas nichts verblümt und dadurch die Leser in Watte packt. Die detaillierte Beschreibung mancher Kriegsszenen hat mich dennoch sehr überrascht. Es war brutal, ungezügelt, blutig und teils animalisch und alter Schwede, ich habe es geliebt! Ich fand es unfassbar toll, wie all diese Details ihren Weg in meinen Kopf gefunden haben, mir realistische Kriegsbilder zeigten und mich aufs Kriegsfeld und ins Lager zogen, wodurch die Emotionen, die ich empfand, sehr intensiv wurden. Von Ruhelosigkeit, über Angst und Adrenalinkicks bis hin zu Abschieden, Trauer und Erleichterung war alles dabei und am Ende war ich völlig fertig mit der Welt. Übersetzt heißt das: ich war ein glücktrauriges Häufchen Elend mit einem Berg voller nass geschnäuzter und getränter Taschentücher um mich herum.

Kurzum
An den zweiten Band der Reihe kommt Sterne und Schwerter zwar nicht ganz heran, weil mir dafür einfach die Wortgefechte, der Witz und die Spielchen fehlten und dennoch habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Der Zusammenhalt, die Stärke und das Verantwortungsgefühl anderen gegenüber stachen nicht nur heraus, sondern machten dieses Buch für mich auch aus. Sarah J. Maas hat diese Faktoren so glaubwürdig in die Geschichte eingebaut, dass ich die sowieso schon tollen Figuren noch mehr in mein Herz geschlossen und sie nur sehr wiederwillig wieder gehen gelassen habe.

Über mich

Lieblingsgenres

Fantasy, Liebesromane, Jugendbücher, Science-Fiction

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