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MademoiselleMeow

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches The Fort (ISBN: 9783407758996)

Bewertung zu "The Fort" von Gordon Korman

The Fort
MademoiselleMeowvor 7 Tagen
Kurzmeinung: Einfach toll! Sollte unbedingt von unserer Jugend gelesen werden, aber auch als Erwachsener macht die Geschichte Spaß.
Ein Bunker für alle Fälle

Es ist fast schon ein Glücksfall, dass ich auf dieses Buch aufmerksam geworden bin, denn weder das Cover, noch der Titel haben mich besonders angesprochen. Glücklicherweise gab es da noch den kleinen Zusatz „Das Geheimnis eines Sommers“. Das ist auch der zweite, deutsche Titel von „Stand by me“, einer meiner Lieblingsfilme. Und tatsächlich weist der Roman so einige Parallelen auf.


Die Freunde Evan, Mitchell, C.J. und Jason sind niedergeschlagen, als ihr gerade erst erbautes Geheimversteck im Wald bei einem Sturm zerstört wird. Doch fast gleichzeitig entdeckt Ricky, der Neue in der Gruppe, ein bis dahin gut gehütetes Geheimnis: Einen unterirdischen Bunker. Einst von einem reichen Fabrikanten erbaut, um den drohenden Kalten Krieg zu entkommen, bietet er den fünf Jungs nun eine tolle Zuflucht mit Kultklassikern auf Film und Schallplatte, sowie Dosenfutter. Dabei ist das nun genannte Fort für manch einen bald mehr als nur der gemütliche Ort zum abhängen.
 Das Paradies wird jedoch bald von Evans Bruder und dessen gewalttätigen Freund bedroht, die das Geheimversteck gern für sich beanspruchen wollen.


Es ist zwar nur ein schmales Buch von nicht einmal 300 Seiten, aber nicht nur deswegen hatte ich es schnell fertig gelesen.
 Es ist so ein schöner Roman über Freundschaft und Zusammenhalt, behandelt aber auch ernste Themen wie häusliche Gewalt, Mobbing und psychische Störungen ohne dabei zu sehr auf‘s Gemüt zu schlagen.


Es herrscht reger Perspektivwechsel, jeder der Jungs kommt mal zu Wort. Das ist aber nur ganz am Anfang etwas verwirrend. Alle fünf sind mir so ans Herz gewachsen, ich war richtig wehmütig, als ich das Buch zugeschlagen habe und Abschied nehmen musste.


Die Geschichte umgibt fast ein 80‘s Feeling, obwohl sie in der Jetzt-Zeit spielt und alle Smartphones haben.
 Die Jungs sind alle sehr verschieden, aber super sympathisch und haben nichts mit der seelenlosen, schlecht erzogenen Jugend gemein, die ich zuweilen in meiner Heimatstadt beobachten kann.


Ein Jugendbuch mit allem was es haben muss und für das man auch mit über 30 nicht zu alt ist.

Cover des Buches Sparks (ISBN: 9783596709953)

Bewertung zu "Sparks" von J.R. Dawson

Sparks
MademoiselleMeowvor 15 Tagen
Kurzmeinung: Zunächst etwas verwirrend, kann der Roman letztendlich alle Fäden zusammenführen. Hätte trotzdem noch etwas besser sein können.
Ein Zirkus der anderen Art

„Sparks“ stand auf meiner Leseliste und dank @vorablesen durfte ich mich über ein #Rezensionsexemplar freuen. Ich mag Zirkusgeschichten und am liebsten sind mir die ganz ohne Tiere. So ist es auch hier, wobei die Zirkustruppe dann schon etwas speziellere Mitglieder hat als einfache Clowns und Artisten.

In Windy van Hootens Manege tummeln sich nämlich die sogenannten Sparks. Menschen, die während des 1. Weltkrieges eine spezielle Gabe erhalten haben. Zirkusdirektorin Ringmaster, genannt Rin, kann nicht nur durch die Zeit reisen, sondern sich auch an beliebige Orte beamen.
Mauve kann in die Zukunft blicken und Rin‘s Frau Odette hat heilende Hände.
Diese Fähigkeiten erlauben den dreien schon im Jahr 1926 einen Blick in eine grausame Zukunft zu werfen. Ist es möglich mit Hilfe der Sparks einen weiteren Krieg zu verhindern?
 Doch das ist nicht das einzige Problem. Auch der unheilvolle Circus King ist Rin und ihren Leuten dicht auf den Fersen.

Also, ich war am Anfang ganz schön erschlagen von all den Zeitsprüngen, seltsamen Namen und vielfältigen Sparks. Doch man gewöhnt sich daran und mit der Zeit ergibt alles einen Sinn.

Die verschiedenen Sparks kennenzulernen hat großen Spaß gemacht. Am meisten haben mich aber tatsächlich die Kapitel um Ruth und Edward interessiert, weil sie so geheimnisvoll waren und man lange nicht wusste, was es mit ihnen auf sich hat. Ich fand es nur etwas schade, dass Edwards Charakterentwicklung so lieblos behandelt wurde.

Diejenigen die meine Rezis kennen wissen, dass ich kein Fan von übertriebener Wokeness bin. Aber wo ist Diversität besser aufgehoben als bei einem Zirkus? Bis auf ein paar Ausnahmen fand ich diese Thematik auf sehr natürliche Weise eingewoben, ohne dass es von der Haupthandlung abgelenkt hat. Nur das am Ende gefühlt jede dritte Person homosexuell war, fand ich dann doch ein bisschen viel.

Das Ende kam dann recht schnell und auch wenn ich die Umsetzung herzerwärmend fand, denke ich doch, dass man es hätte besser machen können. Etwas zu übereilt, etwas zu offen, aber ein Ende mit dem man Leben kann.

Ein guter Zirkus-Roman, aber nicht der Beste.

Cover des Buches Jack the Ripper`s Sammlung der Herzen (ISBN: 9783959917513)

Bewertung zu "Jack the Ripper`s Sammlung der Herzen" von Maya Shepherd

Jack the Ripper`s Sammlung der Herzen
MademoiselleMeowvor 21 Tagen
Kurzmeinung: Die Grundidee war gute, aber die Umsetzung sehr holprig.
Gerechtigkeit im Tod

Allein optisch ist dieser Roman ein Traum und die Autorin hat im Nachwort absolut Recht mit der Vermutung, dass allein die Gestaltung viele Leser anziehen wird.
Aber wie immer nützt das schönste Cover wenig, wenn die Geschichte nichts hergibt. Heißt es auch hier mehr Schein als Sein?

 Unsere Protagonistin ist Mary Kelly, Jack‘s letztes Opfer. Diese wacht nach ihrem Tod umringt von ihren vier Mit-Ermordeten auf. Die erklären ihr, Jack hätte sie zwar getötet, durch ein Ritual aber wieder zum Leben erweckt. Im Besitz ihrer Körper sind sie sogar in der Lage von anderen gesehen zu werden und mit ihnen zu interagieren. Und das nicht ohne Grund. Die Frauen sollen ihre Kräfte nutzen und für Gerechtigkeit sorgen. Gerechtigkeit auch für das ganze Volk und dafür muss Jack die Kontrolle über die Königin erlangen. Das Jack‘s Absichten nicht gut sein können, erkennt vor allem Mary. Doch nur in Besitz ihrer Herzen, können sie sich Jack‘s Bann wieder entziehen.

Okaaaay…
 Zunächst einmal zum Positiven. Ich fand es wirklich schön, diesen fünf Frauen eine Stimme zu geben. Und es ist ein netter Gedanke, so viel sei verraten, dass Jack the Ripper doch seine gerechte Strafe bekommen hat, wenn auch nicht offiziell. Auf literarischer Ebene ist es auch keine schlechte Idee, dass dabei die Geister seiner Opfer ihre Hände mit im Spiel hatten.

Aber diese Umsetzung!
Jack the Ripper mit magischen Kräften? Woher er die hatte, wird nicht erklärt.
Will Macht über die Königin erlangen, um was genau zu tun? Was sind seine Pläne für England? Wird nicht geklärt.
 Und mal ganz ehrlich, hätte er wirklich fünf Prostituierte umbringen müssen, um dieses Ziel zu erreichen? Eigentlich nicht.

So viele Plot Holes. Das Meiste hat für mich einfach keinen Sinn ergeben.

Die Beziehung zwischen Mary und Inspektor Abberline ist stark angelehnt an den Film „From Hell“. Da hat mich die Chemie schon nicht überzeugt und auch hier habe ich mich stets gefragt, warum Abberline immer wieder so bereitwillig hinter Mary aufräumt.

Immerhin ist das Buch einfach zu lesen und perfekt für Zwischendurch. Aber ich war mit vielen Dingen einfach nicht wirklich zufrieden, deswegen gibt es von mir nur 3 Sterne.

Cover des Buches Mansfield Park (ISBN: 9783649638117)

Bewertung zu "Mansfield Park" von Jane Austen

Mansfield Park
MademoiselleMeowvor einem Monat
Kurzmeinung: Langatmig, unsympathische Charaktere und ein liebloses Ende - Es ist tatsächlich der schwächste Jane Austen Roman.
Eine richtige Gute-Nacht Geschichte

Meine Sammlung an Schmuckausgaben ist immer noch recht lückenhaft, sodass die guten Stücke mittlerweile einen festen Platz auf meiner Geschenke-Wunschliste haben. Zu meinem Geburtstag ist es „Mansfield Park“ geworden, Jane Austen Roman Nr. 4 für mich.
 Ich bin ganz unvoreingenommen an das Buch heran gegangen und auch der Klappentext schien mir vielversprechend. Hätte ich mal vorher gewusst, dass dies der allgemein unbeliebteste Austen Roman ist….

Unsere Protagonistin Fanny Price ist eines von vielen Kindern und da ihre Eltern mit der Rasselbande heillos überfordert sind, wird das Töchterlein zur wohlhabenden Tante nach Mansfield Park geschickt.
Dort erfährt sie allerdings nur wenig familiäre Nähe. Einzig Cousin Edmund wird dem schüchternen Mädchen ein treuer Gefährte.
 Als Jahre später die weltgewandten Geschwister Crawford die Nachbarschaft unsicher machen, wird das Gefühlsleben der Bewohner von Mansfield Park ordentlich durcheinander gewirbelt. Für die zurückhaltende Fanny ein einziger Graus. Erst nur Zuschauer, wird sie bald selbst Teil ungewollter Umwerbung und Aufmerksamkeit.

Klingt doch eigentlich ganz gut, oder?
 Leider muss ich mich den vielen Meinung anschließen, es ist auch für mich das bisher schwächste Buch der Autorin. Sogar Leser ihrer Zeit waren nicht gerade begeistert von dem Werk, wie eine der Beilagen mit kleinen Kritiken zeigt.

Zunächst einmal ist das Buch schrecklich langatmig. Es ist fast 500 Seiten lang, aber gerade in den ersten beiden dritteln passiert so gut wir gar nichts. Es wird seitenlang über irgendwelche Belanglosigkeiten lamentiert.
 Regency Romane haben es zwar an sich, dass der Alltag der Personen recht unspektakulär verläuft und das hat auch seinen ganz eigenen Charme, aber hier fand ich es fast unerträglich.

Kaum eine Person ist sympathisch, selbst mit Fanny konnte ich nicht warm werden. Sie ist in einem Maße schüchtern und unterwürfig, dass es einem nur auf den Keks geht.
Ihr striktes Ablehnen eines Heiratsangebotes, wirkte auf mich nicht heldenhaft und emanzipiert, sondern erinnerte mich vom Verhalten her an ein bockiges, undankbares Mädchen.
 Auf Besuch bei den Eltern und Geschwistern verhält sie sich aufgrund ihres bisher privilegierten Lebens ziemlich verwöhnt. Oh Gott, ich kann dies nicht ertragen und das ist mir zu viel und wo ist die nächste Bank? 5 Minuten spazieren gehen ist so anstrengend. Meine Güte…

Kommen wir nun zu der obligatorischen Romanze unserer „Heldin“. Romantische Verwicklungen gibt es in diesem Buch zu Genüge. Fanny‘s Lovestory hat allein schon deswegen einen faden Beigeschmack, weil sie ein leichter Hauch von Inzest umgibt. War ja zu der Zeit nicht ungewöhnlich, aber in einem Jane Austen Roman? Damit hätte ich nicht gerechnet.
 Fanny‘s Herzbube ist in meinen Augen absolut kein Traumprinz, da er das ganze Buch über jemand anderen anhimmelt und Fanny scheinbar nur die Notlösung ist. Aber es ist genau das, was sich Fanny die ganze Zeit gewünscht hat.

Das letzte Kapitel ist sowieso ein Witz. Hier spricht plötzlich die Autorin zu uns und fasst im Schnelldurchlauf zusammen, wer wen geheiratet und wer alles sein verdientes Ende bekommen hat. In Anbetracht der Langatmigkeit dieses Romans, überrascht so ein flottes Ende dann schon.

„Mansfield Park“ bekommt von mir leider nur 3 Sterne.
 Spaß hatte ich nur an der furchtbar gemeinen Mrs. Norris und den unverschämten Geschwistern Crawford. Kurz: Ausgerechnet die unausstehlichsten Charaktere haben den Roman für mich etwas gerettet.

In der Annahme, nun den schwächsten ihrer Romane hinter mir zu haben, freue ich mich richtig auf „Emma“ und „Überredung“.

Cover des Buches Hunting Prince Dracula (ISBN: 9783492707824)

Bewertung zu "Hunting Prince Dracula" von Kerri Maniscalco

Hunting Prince Dracula
MademoiselleMeowvor einem Monat
Kurzmeinung: Eine Steigerung zum Vorgänger.
Dracula 2.0

Nach Band 1 war ich mir ja noch unsicher, ob ich Audrey Rose auf weiteren Abenteuern begleiten möchte. Aber irgendwas reizt mich an dieser Reihe, sei es nun die wunderhübsche Gestaltung (innen wie außen) oder die durchaus interessanten Fälle mit historischen Bezug. Warum nicht also eine zweite Chance geben?

Nach der traumatischen Aufklärung der Ripper Morde, gönnen sich Audrey und Thomas keine Pause. Um einen begehrten Platz an der Akademie für Gerichtsmedizin zu ergattern, führt sie ihr Weg nach Rumänien und damit direkt in die nächste Reihe von mysteriösen Mordfällen.
 Blutleere und gepfählte Leichen deuten auf einen Täter hin, der sich den größten Blutsauger der Welt zum Vorbild genommen hat: Graf Darcula.

Vielleicht ist es ja Gewöhnungssache, aber diesmal fand ich Thomas gar nicht so nervig und konnte sogar über ein paar seiner Scherze lachen. Zwischen ihm und Audrey geht es sehr viel inniger zu als im vorherigen Band. Trotz aller Romantik, ist es aber immer noch ein fortwährendes Katz und Maus Spiel.

Der Fall Dracula konnte mich um einiges mehr fesseln. Geheimgänge, versteckte Fallen, verschlüsselte Botschaften – ein richtiger Abenteuerroman.
 Die Auflösung fand ich gut, einen Teil davon allerdings, mal wieder, total drüber. Warum bauen so viele Autoren immer wieder überflüssige Plots ein? Manchmal ist weniger mehr.

Dennoch, eine deutliche Steigerung zu Band 1. Wenn es dann weitergeht mit dem dritten Teil, der leider noch keinen Erscheinungstermin hat, kann ich mit Bestimmtheit sagen: Ich bin wieder dabei!


Cover des Buches True Crime Neuseeland: Wahre Verbrechen – Echte Kriminalfälle (True Crime International 14) (ISBN: B0CSPTY1PW)

Bewertung zu "True Crime Neuseeland: Wahre Verbrechen – Echte Kriminalfälle (True Crime International 14)" von Adrian Langenscheid

True Crime Neuseeland: Wahre Verbrechen – Echte Kriminalfälle (True Crime International 14)
MademoiselleMeowvor einem Monat
Kurzmeinung: Ein weiterer gelungener Teil
Jenseits von Hobbits und Elben

Mit diesem Band betreten wir Neu(see)land und erfahren, welche düsteren Kriminalfälle sich auf diesen doch so idyllischen Fleck Erde zugetragen haben.
Als Testleser dufte ich mal wieder vor allen anderen das Vergnügen haben, wenn man es denn so nennen mag, und bedanke mich dafür recht herzlich beim Autor.
Aber zurück zum Thema! Lohnt sich der neueste True Crime Band?

Ich wünsche mir ja schon länger einen Teil nur über historische, also weit zurückliegende, Kriminalfälle. Zwar gibt es den immer noch nicht, dafür kann dieses Buch mit einigen Fällen aus dem frühen 20. Jahrhundert aufwarten.

Die Fälle sind sehr interessant und ich kannte keinen einzigen davon.
 Oft enthalten die True Crime Bände wenigstens einen Fall, der etwas leichter, fast schon humoristisch daherkommt. Das ist diesmal nicht so. Es sind viele tragische Morde darunter, die aber nicht zu blutrünstig beschrieben werden. Ich hatte das Gefühl, der Fokus lag dieses mal auch mehr auf psychischen Erkrankungen und den damit einhergehenden Taten.

Trotz dessen, dass ich auch den letzten Fall nicht kannte, war mir der Film, der später mir Kate Winslet in einer der Hauptrollen verfilmt wurde, nicht unbekannt. Den habe ich nie gesehen und ich dachte aufgrund des Titels immer, er wäre über die Mädels die die Feenbilder gefälscht haben. Die eigentliche Geschichte ist aber alles andere als feengleich und bildet einen wunderbaren Abschluss eines besonders interessanten True Crime Falls, dessen Verfilmung ich nun unbedingt nachholen muss.
 Ihr seid neugierig geworden? Dann lasst euch Neuseelands Sammlung von 12 Kriminalfällen nicht entgehen.

Cover des Buches Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray (ISBN: 9783845854403)

Bewertung zu "Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray" von Oscar Wilde

Biblioteca Obscura: Das Bildnis des Dorian Gray
MademoiselleMeowvor 2 Monaten
Kurzmeinung: Muss man einfach mal gelesen haben. Oder auch zweimal. Oder dreimal.
Forever young

Das erste mal wagte ich mich mit 18 an diesen Roman heran. Damals kam gerade die neueste Verfilmung ins Kino und da mir die Geschichte gefiel (und auch Ben Barnes), wollte ich mir das Buch nicht entgehen lassen.
 Leider waren die langen, blumigen Sätze dann doch noch eine Nummer zu groß für mich. Ich glaube ich habe nicht einmal zehn Seiten geschafft, bevor ich es entsetzt wieder zur Seite legte und nie wieder aufschlug.


Mittlerweile bin ich älter und erfahrener mit Literaturklassikern. Nicht zuletzt wunderschöne Schmuckausgaben motivieren mich immer wieder dazu, mich an Austen, Brontë und Co zu trauen. Ich bin mir sicher, der Coppenrath Verlag bringt auch irgendwann eine Ausgabe heraus, aber dieses mal war arsedition schneller und hat im Rahmen der Bibliteca Obscura eine wunderbar düstere Schmuckausgabe von „Das Bildnis des Dorian Gray“ veröffentlicht.
Ich bedanke mich wieder ganz doll bei @lovelybooks.de für dieses tolle Rezensionsexemplar.

Für alle, die die Geschichte nicht kennen, hier die Kurzfassung:
Als der Künstler Basil Hallward ein lebensgroßes Gemälde seiner Muse Dorian Gray anfertigt, ahnt er nicht, welches Grauen er damit erschafft. Dorian ist zunächst von innen wie von außen schön, rein und unverdorben. Doch der giftige Einfluss von Hallwards Freund Lord Henry Wotton sät einen üblen Keim in Dorians Herzen. Schönheit und Jugend seien das einzig wahre Glück. Erst einmal vergangen, ist der beste Teil des Lebens vorbei.
 Neidisch auf sein ewig junges Ebenbild, wünscht sich Dorian, das Gemälde möge für ihn altern. Und in der Tat geschieht genau das. Nicht nur das Alter gräbt sich in das Bild anstatt in Dorians Gesicht. Auch sein zügelloses Leben legt sich darin nieder und wird zum Spiegelbild seiner dunklen Seele.


Ich bin schon etwas stolz auf mich, dass die Jahre tatsächlich einen leichteren Lesefluss mit sich gebracht haben. Ich bin nicht mehr über jeden Satz gestolpert und hatte die meiste Zeit Spaß an dem Buch.


Das man hier kaum Sympathieträger findet, sollte kein Geheimnis sein. Der Maler ein Jammerlappen, sein Freund ein arroganter Schnösel und Dorian schrecklich leicht beeinflussbar, aber das ist ja noch das geringste Problem. Das ist für mich häufig ein Problem, aber hier wusste ich, worauf ich mich einlasse.


Von allen Klassikern die ich bisher gelesen habe, ist dieses hier kein 5-Sterne Buch für mich.
 Kapitel 11 fand ich unheimlich schwer zu lesen, weil es sich nur in Dorians verklärter Gedankenwelt abspielt, sehr symbolisch ist und man die Zusammenhänge wohl nur versteht, wenn man mit den aktuellen „Trends“ jener Zeit vertraut ist.

Dorians Schandtaten werden nur angedeutet. Man erfährt, dass er viele Menschen ins Verderben gestürzt, deren Ruf ruiniert oder sie gar in den Selbstmord getrieben hat. Aber Einzelheiten dazu gibt es nicht. Dabei brennt man darauf! Plötzlich sind 20 Jahre vergangen, ohne das man wirklich dabei war.
 Das Ende kommt abrupt auf wenigen Zeilen und dann ist es auf einmal vorbei. Das hätte ich mir gern noch etwas ausschweifender gewünscht, wo doch das der Ton des ganzen Romans war.


Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich es endlich einmal fertig gelesen habe und ich denke, ich werde es auch irgendwann noch einmal lesen und wer weiß, vielleicht gibt es ja dann die volle Punktzahl.

Es ist immer noch ein recht anspruchsvoller Roman mit viel Symbolik.

Cover des Buches Das siebte Mädchen (ISBN: 9783499006609)

Bewertung zu "Das siebte Mädchen" von Stacy Willingham

Das siebte Mädchen
MademoiselleMeowvor 2 Monaten
Kurzmeinung: Ein guter Thriller, auch wenn der Täter meiner Meinung nach offensichtlich war.
Neuer Mörder, altes Muster. Oder?

Mein Lese-Vorsatz für 2024: Mehr Abwechslung!
 Für mich war es mal wieder Zeit für einen guten Thriller und dieser hier klang sehr vielversprechend. Hochgelobt von Kritikern und eine Serie von und mit Emma Stone ist schon in Planung. Darum geht‘s!

20 Jahre ist es her, seit Chloe‘s Vater für den Mord an sechs Mädchen verurteilt wurde. Mittlerweile als Psychologin tätig, versucht Chloe ein möglichst normales Leben zu führen. Doch die Vergangenheit scheint sie einzuholen, als wieder Mädchen verschwinden. Ein Nachahmungstäter? Chloe beginnt nachzuforschen und wird dabei mit ihren eigenen Dämonen konfrontiert.

Ich hatte gleich am Anfang eine Theorie, die sich am Ende tatsächlich als wahr herausstellte. Natürlich versucht die Autorin falsche Fährten zu legen, sodass man immer wieder zweifelt, ob man wirklich richtig liegt mit seiner Vermutung. Als geübter Leser kommt man aber stets zu dem Schluss, dass gewisse Details ja nicht ohne Grund erwähnt werden.

Auch wenn ich mir schnell sicher war den Täter zu kennen, war der Weg zur Lösung für mich richtig spannend. Mit der Auflösung bin ich trotzdem nicht ganz zufrieden.

Wie ich schon erwähnte, führt einen die Autorin mit verschiedenen Verdächtigen ordentlich auf‘s Glatteis. Ich fand diese eine Person allerdings komplett überflüssig. Das hat Fragen aufgeworfen, die aber nur halbherzig beantwortet worden sind.

Chloe fand ich als Protagonistin ein wenig schwierig, weil sie einerseits sehr paranoid ist, anderseits aber das offensichtliche nicht erkennt. Angesichts ihrer Vergangenheit ist das aber auch nur authentisch.

Trotz dieser kleinen Kritiken, ist es aber ein absolut lesenswerter Roman, der mit dem idyllischen, aber immer etwas unheilvoll wirkenden Südstaaten von Amerika außerdem einen tollen Schauplatz zu bieten hat.

Cover des Buches Die Farbe von Milch (ISBN: 9783453422544)

Bewertung zu "Die Farbe von Milch" von Nell Leyshon

Die Farbe von Milch
MademoiselleMeowvor 2 Monaten
Kurzmeinung: Ein kurzer, aber sehr berührender Roman.
Jenseits der Idylle

Mary ist 15 Jahre alt und lebt mit ihrer Familie auf einem kleinen Bauernhof. Es ist das Jahr 1830. Der Alltag ist hart, es wird von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gearbeitet. Der Vater ist gewalttätig, die Mutter sieht weg und es kommt nur wenig familiäre Wärme auf. Trotzdem lässt sich Mary nicht entmutigen und hat stets einen frechen Spruch auf den Lippen. Das ist ihr Leben, das ist ihre Familie und immerhin im Großvater hat sie einen Verbündeten.
 Als Mary zum örtlichen Pfarrer geschickt wird, um dessen kranke Frau zu pflegen, ändert sich ihr Leben, trotz ihrer Sehnsucht zur Familie, zunächst zum positiven. Gutes Essen, ein eigenes Bett, Bildung – Für all das sollte Mary einen bitteren Preis zahlen.

Allein von der Schreibweise her, ist das Buch mal etwas ganz anderes. Mary erzählt uns ihre Geschichte, die schon zu Beginn auf kein gutes Ende hindeutet. Da sie erst seit kurzem lesen und schreiben kann, ist der Text sehr schlicht gehalten. Keine Anführungszeichen, wenn jemand zu Wort kommt, viele Wiederholungen, viel „sagte ich/ sagte sie“. Das nervt manchmal etwas, aber man gewöhnt sich dran. Es zeigt einfach sehr gut, wie jemand formulieren würde, der noch nicht lange des schreibens mächtig ist.

Ich mochte Mary sehr. Trotz ihres harten Lebens ist sie so ein tapferer Mensch und legt eine bewundernswerte Gleichgültigkeit an den Tag. Oft habe ich mir gedacht, ich müsste mehr wie Mary sein.

Das Landleben wird in seiner Härte, aber auch in seiner Idylle beschrieben. Durch Marys Augen sieht man Schönheit in den kleinen Dingen, sei es eine Kuh im Mondschein oder ein Sonnenaufgang auf dem Hügel.

Ab der Hälfte, das Buch ist ja recht dünn, hat man ungefähr eine Ahnung in welche Richtung es geht und hofft doch, dass man sich irrt. Es ist schlimm zu lesen und dabei zu sein, wenn die eigentlich so starke Mary langsam zerbricht. Trotzdem hätte ich nicht mit diesem Ende gerechnet.

Ich habe den Roman um zwei Uhr Nachts beendet und konnte dann erst einmal nicht gut einschlafen. Mir tat das alles so Leid.

Es war einfach mal schön ein dünnes und gleichzeitig so tiefgründiges Buch zu lesen. Ich möchte nun auch die anderen Romane der Autorin lesen. Eine wirklich erholsame Abwechslung von dicken Wälzern und Mehrteilern. Es ist so ein ruhiges Buch mit einer so lauten Botschaft. Wirklich toll.



Cover des Buches Feuer und Blut - Erstes Buch (ISBN: 9783764532727)

Bewertung zu "Feuer und Blut - Erstes Buch" von George R. R. Martin

Feuer und Blut - Erstes Buch
MademoiselleMeowvor 2 Monaten
Kurzmeinung: Einfach nur spannend, unterhaltsam und alles was man sich von einem Buch, angesiedelt in der Welt von Game of Thrones, wünscht!
Aufstieg und Fall der Targaryens

„Game of Thrones“ war und ist auch nach der letzten Staffel eine meine absoluten Lieblingsserien. Einen Ableger konnte ich daher kaum erwarten und umso mehr freute ich mich, als bekannt wurde, dass man eine Serie speziell über die Targaryens plante. Die wohl interessanteste Familie in der Welt von Game of Thrones.
Nach der großartigen ersten Staffel von „House of the Dragon“ und einer Wartezeit von 2 Jahren auf die nächsten Folgen, wollte ich mir die Zeit vertreiben. Was eignet sich da besser als die Romanvorlage „Feuer und Blut“. Auch als Vorbereitung auf das was noch kommen wird.




„Feuer und Blut“ ist nicht direkt ein Roman, sondern eine Art Geschichtsbuch. Dabei berichten verschiedene Quellen, mal mehr, mal weniger vertrauenswürdig, von Aufstieg und Fall der mächtigen Targaryens. Das ist besonders dann spannend, wenn sich die Berichte völlig widersprechen. Etwas, dass die Serienmacher geschickt einsetzen können.




Nachdem ich das Buch nun fertig habe, frage ich mich allerdings, warum man sich ausgerechnet für den Teil mit dem Drachentanz als Serienadaption entschieden hat. Meiner Meinung nach bieten die ersten 400 Seiten viel besseren Stoff für mindestens 6 Staffeln. Natürlich geschehen auch da genug Tragödien, aber eben auch viele gute Dinge. Alles was nach der 1. Staffel „House of the Dragon“ passieren wird, ist einfach nur furchtbar. Furchtbar! Aber das kennen wir ja schon von der Mutterserie und den dazugehörigen Bücher, die ich aber nicht gelesen habe.




Die erste Hälfte ist trotz der zahlreichen Charaktere, die noch dazu alle ähnliche Namen haben, wahnsinnig interessant und unterhaltsam. Es gibt Helden genauso wie Bösewichte, gute und schlechte Herrscher. Es sind Charaktere dabei, die man trotz ihrer Fehler gern hat.


Zweite Hälfte, Auftritt Rhaenyra & Co.: Alle verhalten sich wie bockige Kinder, die sich um ein Spielzeug (Thron) streiten. Keiner zeigt Reue oder Gewissen, es wird ohne mit der Wimper zu zucken gemordet. Glücklicherweise haben sich die Serienmacher entschieden, den Figuren mehr Tiefe zu verleihen, denn im Buch ist keiner von ihnen sympathisch.




Die letzten 200 Seiten behandeln die Nachwirkungen des Drachentanzes und die Rückkehr zum Frieden. Viel spannendes passiert auf diesen Seiten nicht mehr und das Ende ist gewissermaßen ein Cliffhanger, denn bis zu Daenerys sind es ab da immer noch ein paar Generationen hin. Auf dem Einband steht ja auch nicht ohne Grund Band 1. Tja, aber wann nun Band 2 erscheinen wird, das steht in den Sternen. Die Bücher zu Game of Thrones habe ich nicht gelesen, aber ich weiß sehr wohl, dass der Autor immer noch nicht mit dem letzten Band fertig ist….fast 5 Jahre nach Ende der Serie.




Trotz seiner fast 900 Seiten war ich erstaunlich schnell fertig mit dem Buch. Es ist einfach so unterhaltsam und bietet alles, was man sich von einem Fantasy Geschichtsbuch wünschen kann. Noch dazu ist es schön illustriert, obwohl es ja mittlerweile auch eine farbige Ausgabe gibt.




Ich hoffe, das wir irgendwann noch Band 2 kriegen. Dieser erhält schon einmal 5 Sterne von mir.

Über mich

  • 07.01.1991

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