MademoisellePrintemps
- Mitglied seit 15.01.2011
- 2 Freund*innen
- 109 Bücher
- 3 Rezensionen
- 68 Bewertungen (Ø 4,13)
MademoisellePrintemps´ Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Gut gegen Nordwind" von Daniel Glattauer
Bewertung zu "Der gebrauchte Jude" von Maxim Biller
Bewertung zu "Der Sommer ohne Männer" von Siri Hustvedt
Bewertung zu "35 kilos d’espoir" von Anna Gavalda
Bewertung zu "Die unsichtbare Frau" von Siri Hustvedt
Defintiv ein besonderes Buch, aber es hat bei mir eine große Beklommenheit hinterlassen. Zugegeben, das erste Kapitel des Romans, welcher sich mit dem Leben einer Literaturstudentin in New York befasst, hat mich nicht besonders angesprochen. Die Protagonistin Iris Vegan leidet an einem chronischen finanziellen Engpas und nimmt aus eben diesem Grund einen Job bei einem älteren Mann an, für den Sie die Habseligkeiten einer Verstorbenen Bekannten detailreich beschreiben und diese in aller Ausführlichkeit auf Tonband aufnehmen soll. Als sie herausfindet, dass die Tote ermordet wurde schmeißt sie den Job und das Kapitel endet. Das fand ich dann doch relativ profan und reichlich langweilig. Durch die Bekanntschaften und Erfahrungen, welche Iris im Verlaufe der weiteren Kapitel macht, ergibt sich jedoch das Portrait einer jungen Frau, die sich selbst noch nicht gefunden hat und auf der Suche nach ihrer eigenen Identität ist. Iris Vegan ist eine Frau die geliebt werden möchte und sich selbst darüber vergisst. Auf dem Höhepunkt des Romans identifiziert sie sich selbst mit der Figur aus einer von ihr übersetzten Kurzgeschichte und irrt nächtelang als „Klaus“ durch die zwielichtigen Kneipen New Yorks. Besonders dieser Teil der Geschichte hat beim Lesen die bereits erwähnte Beklemmung ausgelöst. Einfach und schnirkellos geschrieben wird Siri Hustvedts Roman nicht nur durch das offene Ende zu einer Geschichte über die man noch lange nachdenken kann.
Bewertung zu "Die Zwillinge von Highgate" von Audrey Niffenegger
„Atmosphärisch, bezaubernd, betörend“ - so beschreibt die New York Times den neuen Roman Audrey Niffeneggers. Diesem Urteil kann ich mich nur schwer entziehen, und das nicht nur weil die Times doch oft recht behällt.
Audrey Niffeneggers zweiter Roman schlägt den Ersten meiner Meinung nach um Längen und ist die perfekte Lektüre für einen langen Sonntag im Bett. Angesiedelt um den berühmten Londoner „Highgate“ Friedhof, beginnt die Geschichte so traurig, dass man gleich zu Beginn die Taschentücher in Reichweite legt und zusammen mit Robert um seine große Liebe Elspeth trauert. Auch wenn die anfänglich melancholische Grundstimmung sich immer wieder durch die Seiten zieht, ist der Roman nicht einfach nur eine rührselige Liebesgeschichte. Untrennbar mit der Geschichte um Robert und Elspeth verbunden schafft es Audrey Niffenegger, die Handlungen um ein ungleiches Zwillingspaar und den sonderbar neurotischen Martin miteinander zu verbinden und ein emtionales, spannendes und humorvolles Buch zu schreiben. Besonders durch die vielen, geschickt eingearbeiteten, Fakten über den Londonder Friedhof hat der Leser das Gefühl sich mitten im Geschehen zu befinden und man möchte am liebsten den nächsten Flug buchen um sich mit eigenen Augen von der Sonderbarkeit dieses Ortes zu überzeuegn. Vor allem für mich als Flugphobiker, hat das schon einiges zu sagen.
Dieser Roman erzählt eine Liebesgeschichte, aber eine großartige. Er handelt von Menschen die bereit sind für die große Liebe über den eigenen Schatten zu springen, von Menschen die für einen geliebte Person auch über Leichen gehen und von ebensolchen die sich Selbst genug sind. Nach diesem Roman ist man traurig und glücklich zugleich und man hat einmal mehr die Hoffnung, dass geliebte Menschen, die der Tod von uns genommen hat jeden Tag in unserer Nähe sind und es ein Leben nach dem Tod gibt um all jene wiedersehen zu können.
Über mich
- weiblich
- 05.12.1986