Maelle

Mit ihrer wunderbar leichten und flüssigen Sprache hat mich C.L. Wilson quasi vom Fleck weg in eine fesselnde Welt voller Magie, Romantik, Leid und Leidenschaft entführt. Fast schwerelos bin ich über die Zeilen hinweggesegelt, so dass ich diese spannende und emotionsgeladene erste Geschichte von Wilsons Mystral-Reihe im Nu weggelesen habe.

Ja, ich bin aufrichtig begeistert von diesem Roman! Für mich ist diese Geschichte über den ungewöhnlichen Beginn der grossen Liebe zwischen der Sommerprinzessin Chamsin und König Wynter aus dem Königreich Winterfels einfach nur zauberhaft!
Wer also ein Fan von leichter belletristischer Literatur ist und ein unbeschwertes Lesevergnügen sucht, dem kann ich dieses Buch von Herzen empfehlen.
Aber erst mal der Reihe nach… deshalb zuerst in aller Kürze etwas Weniges zum Inhalt:

INHALT

In ihrem jungen Leben hatte die Sommerprinzessin Chamsin bisher tatsächlich nicht viel zu lachen. Zwar ist sie eine der vier Töchter von König Leander von Sommergrund... Von ihrem Vater jedoch wird die junge Chamsin seit der Stunde ihrer Geburt abgrundtief gehasst.  Anders als ihren Geschwistern ist es Chamsin seit jeher strikt untersagt, am Hofleben teilzunehmen. So kommt es, dass die junge Prinzessin ein kümmerliches Dasein fernab des Hoflebens fristen muss. Einsam und vernachlässigt lebt sie versteckt in einem entlegenen Teil des Palastes, wo sie ihr Schicksal tapfer erträgt.
Als nun König Wynter seinen persönlichen Racheplan verwirklichen will und von König Leander eine seiner Töchter zur Frau fordert, sieht der Sommerkönig seine Stunde gekommen. Endlich kann er die ihm so verhasste Tochter loswerden… Unter Einfluss brachialer Gewaltanwendung willigt Chamsin schliesslich in die Ehe mit dem kalten König Wynter ein. Vielleicht in der Hoffnung auf ein besseres Leben... Doch wie wird dieses neue Leben sein...? Und schafft sie es - wie von ihr verlangt - König Wynter binnen eines Jahres einen Thronerben zu schenken und dadurch einem weiteren grausamen Schicksal zu entrinnen…?

ETWAS MEHR VON MEINEN EINDRÜCKEN…

Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt für einige wohl ein wenig zu blauäugig klinge… aber mir hat der gesamte Roman von A-Z gefallen! Warum?  Meine Laune? Hmmm... kann schon sein... Irgendwie hat für mich einfach das Gesamtpaket gestimmt  So genau kann ich das eigentlich auch nicht benennen….

Chamsin und Wynter - Figuren mit viel Temperament und Herzblut

Hauptsächlich wohl aber wegen seiner tollen Charaktere. Mit der rebellischen Chamsin hat Wilson eine weibliche Hauptfigur geschaffen, die dem teilweise doch sehr kalten und dominanten König Wynter von Winterfels nicht nur ebenbürtig ist, sondern es auch schafft, seine sanfte Seite zaghaft zum Vorschein zu bringen.

Der Winter erwacht ist für mich eine Geschichte, deren Dynamik sich voll und ganz aus den zwischenmenschlichen Spannungen zwischen Chamsin und Wynter speist. In diesem Buch steht also eindeutig der ungewöhnliche Beginn der intensiven Liebesgeschichte zwischen Chamsin und Wynter im Zentrum. Es wird gezeigt, wie zwei Menschen in ihrem grössten Schmerz verzweifelt Halt aneinander suchen. Dabei gelingt es Wilson mit beeindruckender Eindringlichkeit, uns die Hoffnung, Verzweiflung, aber auch die Enttäuschung, welche Chamsin und Wynter dabei erleben, spüren zu lassen...
So sind es denn auch die sympathisch originellen Hauptfiguren, viel Leidenschaft gewürzt mit einer nicht zu knapp (!) bemessenen Prise Erotik und eine gehörige Portion Intrigen, welche die eigentliche Essenz dieses Romans ausmachen. Und so aufbrausend Wynter sein kann, so unberechenbar erweist sich schliesslich auch Chamsins Wettermagie...

Da hat es mir auch nichts ausgemacht, wenn sich in diesem ersten Teil (noch) nichts grandios Weltbewegendes ereignet hat. Enttäuscht war ich keinen einzigen Wimpernschlag.
Und so viel kann ich verraten, die Spannung bleibt bis zum Schluss bestehen… Ich sage nur:  Chamsins Wettermagie, Roland(schwert), Milan, Reika, Eiskönig, Eisherz… (Nicht alle Geheimnisse werden gelüftet, aber zum guten Glück gibt’s ja eine Fortsetzung ;) )

Wer hier aber eine Geschichte, gespickt mit zahllosen Abenteuern, Action-Momenten, etlichen Nebenschauplätzen und noch mehr Fantasy-Elementen erwartet, könnte womöglich ein bisschen enttäuscht sein… (Ich finde aber, dass es sich trotzdem lohnt, diesem Roman eine Chance zu geben…)

(Zu) viele erotisch angehauchte Momente? - einige Gedanken dazu

Und ja, es gibt sie hier – diese körperbetonten Szenen der Zweisamkeit. Denn Wynter braucht ja dringend einen Erben… Ein Umstand, der wahrscheinlich von der Autorin dazu geschaffen wurde, um gerade diese Szenen zu legitimieren. Doch ich finde, sie sind mit  einer so natürlichen Selbstverständlichkeit in der Geschichte verankert worden, dass sie in keiner Hinsicht ‚billig‘ oder obszön anmuten. Hmmm…. Aber klar, es sind Szenen, über deren Notwendigkeit man durchaus streiten kann. Überraschenderweise hat sich meine strenge innere Lese-Göttin daran nicht gestört. Denn normalerweise bin ich kein Fan von zu offensichtlich ausformulierter Erotik.

Abgesehen davon, ist Der Winter erwacht für mich vor allem  eine Geschichte, die zeigt, wie aus einer anfänglich nahezu rein körperlichen Beziehung langsam eine Liebesbeziehung entstehen kann. Obwohl… wenn man genau „hinliest“ ;), so entdeckt man die unmissverständlichen zaghaften Zeichen der Zuneigung zwischen der Cham und Wynter relativ deutlich.

FAZIT

Wer nicht zu viel Fantasy-Elemente erwartet, sich mit einem relativ einfach gestrickten, aber dennoch soliden Plot zufrieden gibt und sich an den paar körperbetonten Szenen nicht allzu sehr stört, dem kann  dieser belletristische Roman sicherlich ein paar kurzweilige Lesestunden bereiten. Es ist mir bewusst, dass ein Buch immer Geschmacksache ist, aber in diesem Fall kann ich das Buch einfach nur weiterempfehlen. :)

Inhalt

Dawson is back! Und Daemon und Katy sind nun so richtig zusammen! Doch so richtig freuen kann sich eigentlich niemand. Dawson ist nicht mehr derselbe und Katy und Daemon können ihr Glück nicht unbeschwert geniessen. Denn alle scheinen zu ahnen, dass ein riesiges Gewitter im Anmarsch ist.  Die Anspannung ist immens: Jeden Augenblick könnte das VM auftauchen und was mit Will wirklich los ist, weiss auch niemand… Ob er wirklich nochmal auftaucht?

Das Vorhaben, Beth zu retten, führt sie schliesslich zu einem diabolischen Bündnis mit einem alten Bekannten. Und plötzlich schweben alle in Gefahr – vor allem aber Katy…

„Ich versuchte für ihn zu lächeln, aber ich war mir nicht sicher, ob es mir gelang. „Alles wird gut“, flüsterte ich, während sich meine Augen mit Tränen füllten.“
(Opal 2015, S. 458)


Meine Meinung

Auch die Story des dritten Bandes ist aus Katys Blickwinkel geschildert. Und auch diesmal ist die Sprache frisch, jung und temporeich. Ich bin ein riesiger Fan von Jennifer L. Armentrouts Schreibstil. Und wieder steht diese unglaubliche Love-Story von Daemon und Katy im Mittelpunkt, welche nahezu sämtliche Action-Szenen verblassen lässt.

Die hitzigen Wortgefechte zwischen Daemon und Katy sind zwar gewohnt amüsant, insgesamt sind sie aber stark reduziert geworden, was ich ein bisschen schade finde.  Na ja, auch wenn  in diesem Buch weniger Wort-Fetzen fliegen als in den beiden Vorgänger-Bänden, so knistert es bei den zwei Verliebten in diesem Band umso heftiger.  Es gibt keine Zweifel mehr: Daemon ist schwer verliebt in Katy!

„Das Bett war viel zu klein für uns beide. Vor sieben Monaten – mein Gott, vor vier Monaten – wäre ich in Gelächter ausgebrochen, wenn mir jemand gesagt hätte, dass der heisseste, launischste Kerl der Schule in meinem Bett liegen würde.“
(Opal 2015, S. 13)

Und Katy?  Katy ist nach  wie vor hinreissend. Ich finde, sie hat sich seit ihrer ersten Begegnung mit Daemon zu einem richtig  toughen Girl weiterentwickelt. Sie ist selbstbewusster und getraut sich zunehmend ihre Meinung zu sagen – auch wenn sie damit schon mal aneckt! Hie und da kommt aber auch ihre nachdenkliche Seite zum Vorschein. Denn natürlich bemerkt sie, dass sie nicht mehr ganz dieselbe ist… und dass nichts mehr so sein wird, wie es einmal war…

Dee fehlt ihr dabei ganz besonders.  Na ja, ich hätte es auf jeden Fall schön gefunden, wenn die charmante Dee etwas mehr in die Geschichte eingebunden worden wäre und sich die beiden wieder richtig angenähert hätten. Denn Dee ist ein wirklich liebenswürdiger Charakter, finde ich.

Und was ist mit Dawson? Wie gesagt, Dawson ist wieder zurück. Das ist ja eigentlich eine ganz erfreuliche Sache. Doch Dawson ist anders geworden…

“Ich betrachtete Dawson und versuchte mich zu erinnern, wie Daemon und Dee ihn beschrieben hatten […] Doch dieser Dawson war anders: missmutig und abweisend. Abgesehen davon, dass er mit Daemon nicht sprach, hatte er, soweit ich wusste, auch keinem anderen anvertraut, was ihm angetan worden war.”
(Opal 2015, S. 11)

Zwar ist Dawson der Grund, weshalb seine Geschwister, Katy u. Co. ihr Leben riskieren. Ich finde es aber schade, dass er trotzdem eine Randfigur bleibt. Über Dawson hätte ich einfach zu gerne etwas mehr erfahren. Na ja, vielleicht im nächsten Band?


SPANNUNG? 

Abgesehen von den  etlichen über das Buch hinweg verteilten Ereignissen, welche immer mal wieder für kurzfristigen Trouble sorgen, passiert lange Zeit wenig Nennenswertes. Dennoch ist das Buch alles andere als langweilig. Und dann dieser fiese ;) Cliffhanger am Schluss!!!  Da bleibt wohl nichts anderes übrig, als auf die Fortsetzung zu warten (hmpf).


FAZIT

Jennifer L. Armentrout hat auch diesmal einen veritablen Page-Turner hingelegt, der es allemal mit den Vorgängern (Lux#1 und Lux#2) aufnehmen kann. Also… für alle, die hellauf begeistert sind von den ersten beiden Bänden der Lux-Serie: Dieses Buch zu lesen lohnt sich auf alle Fälle. Denn es garantiert einfach ein paar Stunden unbeschwertes Lesevergnügen.
Opal ist für mich ein absolutes Lieblingsbuch, das ich nur empfehlen kann.

Mit schwärmerisch-begeisterten Grüssen, Maëlle

Hmpf...

Tjaaa, was soll ich sagen… Ganz ehrlich? Dieser dritte Band hat mich schon ein bisschen geärgert. Immer wieder habe ich das Buch verärgert in die Ecke gelegt, um es dann doch bei der nächsten Gelegenheit wieder hervorzuholen. Spannend und doch nicht spannend? Keine Ahnung. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Meine Hoffnung, dass ich diesem Buch doch noch etwas Gutes abgewinnen könnte, ist exakt mit dem letzten Satz auf Seite 594 dahingeschmolzen… Na ja…erst mal der Reihe nach...


INHALT 

Cassia und Ky haben die Erhebung gefunden. Doch schon wieder werden sie getrennt. Ky wird zum Piloten ausgebildet und fungiert zusammen mit Indie als Kurier. Cassia indes wird von der Erhebung in der Hauptstadt als Sortiererin eingesetzt. Alles deutet darauf hin, dass die Erhebung die Gesellschaft bald stürzen wird. Hierzu wird ein Virus freigesetzt, das die Bevölkerung in Schrecken versetzen soll und den Anhängern der Erhebung die Möglichkeit geben soll, als Retter aufzutreten. Doch es gibt Probleme. Das Virus gerät massiv ausser Kontrolle und rafft zahlreiche Bürger dahin. Xander und Cassia tun alles, um ein Gegenmittel zu finden. Denn auch ein geliebter Freund ist schwer erkrankt…


MEINE MEINUNG    

Mich hat dieser dritte Band total enttäuscht. Schnief! Meine Erwartungen an den dritten Band sind ja schon durch den eher mittelmässigen zweiten Teil arg in den Keller gerutscht. Aber sowas?  Und dann dieses Ende? Grrr. Selten sind in meinem Schädel nach dem Ende einer Trilogie so unerträglich viele Fragezeichen aufgeblobbt…

????  FRAGEN über FRAGEN  ????

Vielleicht hab’ ich ja was verpasst? Mit geschlossenen Augen gelesen?
Die Figuren, welche doch so viel Potential intus hatten, sind auf lächerliche Weise erblasst. Das Endresultat bzw. die Revolution scheint in dieser Geschichte tatsächlich an mir vorbeigezogen zu sein. Ich weiss es nicht...

Geblieben sind mir zum Schluss Fragen über Fragen...:

•Welchen konkreten Beitrag an dieser so genannten Erhebung hat nun eigentlich Cassia geleistet?

•Wer ist eigentlich dieser Steuermann?

•Worin liegt nun eigentlich das Revolutionäre dieser Erhebung?

•Gibt es nun tatsächlich eine ‘freiere’ und bessere Gesellschaft?

•Was genau hat es mit diesem Anderland auf sich?

•Welche Rolle spielt Cassias Grossvater in Zusammenhang mit der Erhebung?

• ????

ZUM ERZÄHLSTIL

Hinzu kommt, dass Ally Condie sich offensichtlich auch wieder an Xander (mittlerweile ein Medic/Arzt) erinnert hat und ihn wieder mit ins Boot holen wollte. Dies hat zur Folge, dass in diesem Book nun nicht mehr ‘nur’ aus zwei Blickwinkeln erzählt wird, nein, man wird mit gleich drei unterschiedlichen Erzählperspektiven konfrontiert . Und wie bei der Rezi zu Cassia & Ky #2 kann ich nichts anderes sagen: Ich mag diese Wechsel nicht. Sie unterbrechen den Erzählfluss einfach ungünstig und machen es schwierig, Spannung aufzubauen. Auch das ewige Getrenntsein der drei Freunde macht es nicht besser. Wie soll zwischenmenschliche Spannung aufkommen, wenn alle immer getrennt sind?!

Und dann noch was… warum so wenig romantische Momente? Bereits im zweiten Band fand ich, dass die ‘Cassia & Ky’-Momente zu kurz kamen. Und jetzt? Viiiiel zu wenig… zumindest für meinen Geschmack.


FAZIT

Es macht mich immer ein wenig traurig, negativ über eine Geschichte zu schreiben. Aber diesmal kann ich das Buch kann  nicht unbedingt weiterempfehlen. Und das tut mir furchtbar leid, denn ich hätte mir was anderes gewünscht (wo ich doch vom ersten Teil so geschwärmt hab'...) Wer aber Ally Condies Schreibstil mag, der soll sich nicht unbedingt entmutigen lassen. Von Atlantia war ich nämlich wieder restlos begeistert. Denn dies ist tatsächlich ein tolles Buch! Ich bin froh dass ich Atlantia vor dieser Trilogie gelesen hab’. Umgekehrt hätte ich mich womöglich nicht mehr an Atlantia gewagt…

Unter diesen Umständen reicht es leider nur für sehr knappe zwei von fünf Sternen-Punkte (schnief).

UM WAS ES GEHT?

Gwen geht noch nicht lange auf die Mythos Academy. Und wohl fühlt sie sich dort auch nicht so richtig. Denn zwischen all den Amazonen, Walküren, Spartanern und Wikinger mit all ihren Superkräften sieht sich Gwen als Gypsi-Mädchen mit ihrer Gabe schon ein bisschen fehl am Platz. Erst recht doof findet sie, was dort unterrichtet wird: Mythengeschichte blablabla… Es fällt Gwen sichtlich schwer, all den mythologischen Kram zu glauben. Doch das tragische Schicksal von Jasmin Ashton ändert schliesslich vieles… Gwens mitfühlendes mutiges Wesen und ihre Neugier bringen sie schliesslich in ungeahnte Gefahr. Zum Glück ist da noch der superattraktive Logan, der es irgendwie immer schafft, zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle aufzutauchen…


MEINE GEDANKEN ZUM BUCH

Dies und Das...
Um die Mythos-Academy-Reihe hab‘ ich mich ja ziemlich lange rumgedrückt. Aus einem simplen doofen Grund: das Hardcover-Cover. Ja, ja ich weiss, dass das ziemlich oberflächlich ist. Aber ich gehöre zu diesen Cover-Menschen, die schon mal ein Buch nur wegen des Covers kaufen. Und gäbe es  die Mythos-Reihe nicht als TB mit ihren wunderhübschen Covers… hmmm… ich glaub‘ ich hätte die HC-Ausgabe weiterhin ignoriert. Ziemlich bescheuert eigentlich! Denn der Inhalt des ersten Bandes Frostkuss ist wirklich mehr als okay! Was sage ich da?! Ich bin sozusagen auf dem Weg, ein echter Frost-Fan zu werden…

Ein tolles Cover und ein Schreibstil, der wunderbar Gwens Charakter wiedergibt…

An Jennifer Esteps Schreibstil musste ich mich erst ein wenig gewöhnen. Und jetzt finde ich ihn einfach nur toll!  Vor allem passt er super zu Gwen. Und die Geschichte wird schliesslich aus Gwen Frosts Perspektive geschildert. Die Sprache widerspiegelt nämlich Gwens Wesen optimal und lässt das Gesagte super authentisch wirken. Sprache und Hauptperson bilden in dieser Geschichte eine harmonische Einheit. Die Sprache ist jung, direkt und unverblümt…die Geschichte lässt sich also mühelos weglesen. Sympathisch finde ich übrigens auch Gwens Sinn für Sarkasmus und Humor.

Kritikpunkte am Schreibstil?  Keine Nennenswerten eigentlich – ausser vielleicht die etlichen Wort- und Phrasenwiederholungen, die uns durch die Geschichte immer wieder begegnen… die Farbe Purpur wird da schon fast inflationär verwendet. ;)

Wer ist Gwen?

Gwen ist ein selbstbewusstes 17jähriges Mädchen, blass mit Sommersprossen und Locken. Ihre geliebten Kapuzenpullis scheinen genauso zu ihr zu gehören wie ihre Wonderwoman-Comics und ihre so genannte Psychometrie. Das nämlich ist Gwens besondere Gabe. Eine Gabe, die Gwen als Fluch und Segen zugleich sieht. Denn die Psychometrie oder auch Berührungsmagie bedeutet, dass Gwen bei Berührung eines Gegenstandes, die Gefühle derer empfinden kann, die diesen zuvor berührt haben. Analog verhält es sich mit den Menschen, die Gwen berührt. Hier sieht sie direkt die jeweiligen Gefühle ihres Gegenübers, was nicht immer angenehm zu sein scheint… Kurz: Gwen ist ein sympathischer Charakter, der eigenständig, mutig und tapfer ist. Nur zu gerne hätte ich mit Gwen zusammen bei Grandma Frost in der Küche gesessen und leckeren Kuchen gemampft.

Und Grandma Frost hab‘ ich auch in mein Herz geschlossen… natürlich nicht nur wegen ihrer zauberhaften Backkünste!

Überhaupt haben mir die Figuren sehr gefallen. Natürlich durfte der mysteriöse attraktive Junge nicht fehlen (nein, nein – trotzdem kein Klischeealarm!) Dieser wird in Frostkuss von Logan Quinn verkörpert… Und von Daphne war ich dann doch sehr überrascht! Ich sage nur so viel: Hier gibt’s eine Wendung, die ich zu Beginn der Geschichte so nicht unbedingt erwartet hätte.

Jede Menge Antagonisten gibt’s natürlich auch. Man nennt sie Schnitter, was ja an sich schon gruselig klingt…brrrr… und die sind tatsächlich zum fürchten. Dass diese für einiges Durcheinander sorgen, ist dabei sonnenklar…

Eine Handlung mit kontinuierlicher Spannungs-Steigerung

Die Geschichte spielt auf dem Campus der Mythos Academy – eine offenbar noble Schule (Gossip-Girl-Manieren inklusive… :( ) Lustig finde ich, dass die Bibliothek der In-Place für Flirts und anderes schlechthin ist. (Erinnert mich irgendwie an meine Uni-Bibliothek… nur, dass es da nicht so doll zu und her geht. ;)) Der Schauplatz übrigens hat Jennifer Estep wundervoll beschrieben, sodass ich mich gleich vom Fleck weg auf diesem Schulgelände heimisch gefühlt habe.

Und Jennifer Estep versteht es wunderbar, eine Geschichte zu erzählen, deren Spannung kontinuierlich steigt. Das gilt wohl nicht nur für die Detektivgeschichte, in die Gwen verstrickt ist, sondern auch für die Liebesgeschichte… inklusive Überraschungsmomente.

FAZIT

Ich finde, Frostkuss ist ein absolut grandioser Auftakt zur Mythos-Academy-Reihe. Die Geschichte ist eine perfekte Mischung aus Spannung, Freundschaft und ein paar Herzklopfmomenten. Geschrieben ist das Ganze in einer jugendlich unverblümten und direkten Sprache, die dir bestimmt ein paar magische Momente bescheren wird – zumindest ist es mir so ergangen.

Frostkuss ist für mich ein Reihenauftakt mit absolutem Lieblingsbuchpotential.
Klaro, dass es hier von mir nichts anderes als die vollen fünf Schneeflocken-Sternen-Punkte gibt… mit vielen verzauberten Schneeflocken-Grüssen wünsche ich unterhaltsame Lesestunden.

INHALT

Mit einer doppelten Überraschung kommen Mathew und Diana bei ihrer Familie in der Gegenwart an. Doch auch hier erwartet Diana eine Veränderung, die sie ziemlich mitnimmt. In New Haven nehmen sie die Nachforschungen zur Ms. Ashmole 782 wieder auf. Immer noch sind das mysteriöse Buch sowie zwei Seiten davon spurlos verschwunden. Besuch aus der Vergangenheit sorgt dabei für einigen Trouble, der viel Veränderung mit sich bringt und für Diana zu einer lebensbedrohlichen Trennung führt. Ein Kampf beginnt, bei dem alles auf dem Spiel steht…


WAS ICH DENKE

ALLGEMEINES 

Das Buch der Nacht ist für mich ein äusserst komplexer Band. Vielleicht der komplexeste dieser Trilogie. Vergangenheit und Gegenwart treffen aufeinander und deren Verknüpfungen treten nun schonungslos ans Tageslicht. In der ersten Hälfte des Buches wird viel Raum für die Beschreibung von Matthews und Dianas Recherche-Arbeiten verwendet. Dies bedeutet: Zahlreiche Bibliotheksaufenthalte und Laboranalysen. Langweilig würde ich diese Abschnitte nicht unbedingt nennen, doch spannend waren sie irgendwie auch nicht. Ich hab’s einfach ein wenig zu detailliert empfunden. Leider ist für meinen Geschmack lange Zeit nichts Bahnbrechendes passiert. Auch die intensive Liebesgeschichte zwischen Diana und Matthew ist für meinen Geschmack ‘zu Gunsten’ der Recherche auf der Strecke geblieben. Und das habe ich dann schon bedauert!

SPANNUNG 

In der zweiten Hälfte nimmt die Geschichte dann wieder Fahrt auf, um im letzten Drittel in die spannende Zielgerade einzubiegen. Die in den Vorgänger-Bänden sorgsam gesponnen Beziehungsfäden werden nun gekonnt miteinander verwoben. Und bei dem komplexen Beziehungsgeflecht muss man sich teilweise schon sehr konzentrieren, um nichts eminent wichtiges zu verpassen… Das Geheimnis um die ominöse Handschrift Ms Ashmole 782 hat mich dann doch überrascht. Ich kann nur so viel sagen: originell!

THEMA 

Die Aufdeckung des Geheimnis von Ashmole 782 gibt übrigens auch wunderbar die Kernaussage dieser Trilogie preis. Denn letztlich geht es doch – ob nun Dämonen, Vampire, Hexen oder ‘nur’ Menschen – auf dieser Welt um das friedliche Miteinander, wo jeder jeden akzeptiert… Egal wer oder was er ist.  In dieser Hinsicht finde ich den amerikanischen Originaltitel treffender als jenen der deutschsprachigen Ausgabe.

FIGUREN 

Die Hauptfiguren Matthew und Diana sind weiterhin gelungen – authentisch, plastisch und mit eigenem Kopf. Gefallen hat mir, dass man auch in diesem Band eine Weiterentwicklung der beiden Protagonisten beobachten kann. Diana scheint nun nahezu vollends bei sich angekommen zu sein. Ihre Macht ist grösser denn je. Hat sie sich zuvor noch vor höherer Magie und der damit einhergehenden Macht zu verschliessen versucht, so strebt sie nun danach. Immer wieder kommt auch die “Dunkle” Seite der Magie und die Faszination, die sie auf Diana ausübt zur Sprache. Dennoch habe ich das Gefühl, dass man von den daraus resultierenden Gefahren für Diana sowie von der Göttin und ihren Forderungen zu wenig erfährt (na ja… vielleicht hab’ ich auch einiges nicht mitbekommen… hmpf) In diesem Band gewinnt Diana mehr denn je an Stärke und Unerschrockenheit. Bei Matthew hingegen lernen wir diesmal auch seine verletzliche und hilfsbedürftige Seite kennen…

Die anderen Figuren? In diesem Band trifft man wieder auf alte Bekannte. Bekannte, die teilweise Freude, aber auch einige Gefahren mit sich bringen. Ob sympathisch oder nicht, alle sind meiner Meinung nach ziemlich gelungen! Wobei… Gallowglass hätte ich doch endlich eine grosse Liebe gewünscht. Auch die Beziehung zwischen Marcus und Miriam hätte mich etwas mehr interessiert (vor allem die Umsetzung von Miriams Wunsch und ihren Einfluss auf Diana)

FAZIT

Auch bei diesem dritten Teil habe ich mich exzellent unterhalten gefühlt. Exquisite Sprache, sympathische Protagonisten und jede Menge Originalität! Aus meiner Sicht ist die Geschichte aber etwas zu wenig romantisch – zu wenige Diana & Matthew-Momente (bin leider hoffnungslos romantisch…) Und einige Aspekte sind für mich zu arg in die Länge gezogen worden. Andere hingegen sind ein bisschen zu kurz gekommen.

Für mich fehlt diesem dritten Band das gewisse Etwas, das ein Buch für mich zum Lieblingsbuch werden lässt. Wo die Nacht beginnt ist zwar nicht der fulminante Abschluss, den ich mir für die All-Souls-Trilogie gewünscht habe. Dennoch ist Harkness mit diesem dritten Teil ein würdiges Ende geglückt! Deshalb vergebe ich hier  vier von fünf Punkten.