Barcelona zur Zeit des Franco-Regimes: Ana Martí, eine junge Journalistin, bekommt die Chance, über den Mordfall Mariona Sobrerroca zu berichten. Zusammen mit dem ermittelnden Inspektor Castro begibt sie sich auf Spurensuche im Umfeld der ermordeten Arztwitwe. Als mysteriöse Liebesbriefe auftauchen, beginnt Ana, ihre Cousine Beatriz, eine Philologin, mit in die Ermittlungen einzubeziehen und mit ihr auf eigene Faust und ohne die Polizei den Mörder zu suchen. Dabei geraten die beiden Frauen zwischen die Fronten und in immer größere Gefahr.
Das Autorenduo Rosa Ribas und Sabine Hoffmann schreibt klar und unterteilt die gut 500 Seiten seines Romans in übersichtliche, kurze Kapitel. Um die vielen Handlungsstränge, involvierten Figuren und Perspektiven vorzustellen, brauchen sie besonders im ersten Drittel sehr viel Zeit, um Spannung und Nähe aufzubauen. Gerade zu Beginn wirken die Personen zu wenig ausgearbeitet, die Perspektivwechsel zu häufig. Doch die Handlung gewinnt in der Folge zunehmend an Fahrt, Spannung baut sich auf und besonders Ana und Beatriz kommen dem Leser näher, entwickeln mehr Charakter und sympathische Eigenheiten.
Insgesamt ein unterhaltsamer Barcelona-Krimi, der für meinen Geschmack allerdings mehr Atmosphäre und weniger Handlungsstränge aufweisen könnte.