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Mahebe

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Cover des Buches Zeit zurück (ISBN: 9783347786127)

Bewertung zu "Zeit zurück" von Thomas Schädler

Zeit zurück
Mahebevor 7 Monaten
Kurzmeinung: Dem im Klappentext genannten Anspruch einer "Schweizer Saga" wird das Buch nicht gerecht.
Nicht überzeugend

Der Roman "Zeit zurück" von Thomas Schädler will auf 213 Seiten nicht weniger als eine "Schweizer Saga" vorstellen, in der "die Grenzen von Raum und Zeit gesprengt werden" (Klappentext). Für mich waren jedoch weder die handelden Charaktere überzeugend, noch die Story, in der die Peronen agieren. Lediglich die Schilderung der schweizerischen Bergwelt sowie die historischen Bezüge haben mir gefallen.

Cover des Buches Das beste Versteck: Roman (ISBN: 9781095642627)

Bewertung zu "Das beste Versteck: Roman" von Elisabeth Ligensa

Das beste Versteck: Roman
Mahebevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Die Beschreibung einer bedrückenden Kindheit - mehr leider nicht
Bedrückende Kindheit


Leider hat das Buch mich nicht gänzlich überzeugt.

Die Autorin schildert in zweifellos sehr anschaulicher Weise den Alltags des Mädchens Suse, die, wohl in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, mit ihrer Schwester Fritzi und den drei jüngeren Brüdern, ihren Eltern und ihrer Großmutter in einem Dorf auf dem Lande lebt. Suse fühlt sich fremd in ihrer Familie, im Kreis ihrer Schulkameraden, im gesamten Leben, und flüchtet sich in eine immer dominanter werdenden Fanatasiewelt, die sie schließlich auch im wachen Zustand nicht mehr loslässt. -

Die Autorin erzählt die Geschichte Suses einseitig aus der subjektiven Sicht des Kindes; dadurch bleiben die Charaktere der übrigen Personen holzschnittartig verkürzt. Die Mutter wirkt kalt und roh, der Vater neigt zu unkrontollierten Wutausbrüchen, die frömmelnde Großmutter scheint in ihrer eigenen Welt zu leben. Hier wäre ein Perspektivwechsel hin zu diesen Personen gut gewesen, um sie näher zu charakterisieren und die Motive ihrer Handlungen zu beleuchten. Es bleibt auch unklar, warum Suse sich nicht wie ihre Geschwister und Spielkameraden in kindlich angemessener Weise verhält und warum sie zur Zielscheibe der Aggressionen der Erwachsenen und auch der anderen Kinder wird.

Darüberhinaus feht dem Buch m. M. n. eine überzeugende Handlungsentwicklung. Es gibt zwar eine Steigerung: Die Situation Suses wird immer unerträglicher bis hin zu körperlichen Misshandlung und sexuellem Missbrauch, aber ihr Fluchtversuch scheitert und ihre Situation bleibt, wie sie war. Es fehlen richtungsweisende Wendungen oder Lösungsansätze,  und es gibt kein wirkliches Ende (das auch ein tragisches hätte sein können).

Positiv hervorzuheben ist die überaus anschauliche und an der Realität orientierte Darstellungsweise der Autorin, die dem Leser die kindliche Erlebenswelt Suses plastisch vor Augen führt.


Cover des Buches Die Kindheit ist politisch!: Kriege, Terror, Extremismus, Diktaturen und Gewalt als Folge destruktiver Kindheitserfahrungen (ISBN: 9783868091434)

Bewertung zu "Die Kindheit ist politisch!: Kriege, Terror, Extremismus, Diktaturen und Gewalt als Folge destruktiver Kindheitserfahrungen" von Sven Fuchs

Die Kindheit ist politisch!: Kriege, Terror, Extremismus, Diktaturen und Gewalt als Folge destruktiver Kindheitserfahrungen
Mahebevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Ein gutes, ein wichtiges Buch
Kindheit als Schlüssel zu einer friedvollen Gesellschaft


Sven Fuchs betrachtet, wissenschaftlich fundiert, die Kindheit des Menschen, seine Geburt, sein Dasein als Kleinkind, sein Heranwachsen und seine Adoleszenz in seiner ganzen historischen und globalen Vielfalt und stellt fest, dass es die Gewalt ist, die sich wie ein roter Faden durch diese Kindheit zieht. Neu und daher wichtig ist jedoch der darauf folgende Schritt: Er stellt sich die Frage, welche Konsequenz die frühe Gewalterfahrung für den späteren Erwachsenen und damit für die Gesellschaft hat.

Die umfangreichen Fallbeispiele geben ein beredtes Zeugnis davon ab, dass, wie der Autor postuliert, ein Zusammenhang besteht zwischen destruktiven Kindheitserfahrungen und entsprechenden späteren Agieren des Erwachsenen. Hier ist also eine wichtige, wenn nicht soagr eine entscheidenden Ursache für das Entstehen von Kriegen, Terror, Extremismus und jegliche Gewalt zu finden.

Die Konsequenz aus dieser Erkenntnis kann, wie der Autor richtig sagt, nur sein, dem Aufziehen und der Erziehung der Kinder die allergrößte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, um so zu einer friedvollen, humanen Gesellschaft zu gelangen.

Cover des Buches Wir kennen uns nicht (ISBN: 9783946086222)

Bewertung zu "Wir kennen uns nicht" von Birgit Rabisch

Wir kennen uns nicht
Mahebevor 7 Jahren
Kurzmeinung: Ein Buch über eine sehr spezielle Mutter-Tochter-Beziehung, die berührt und nachdenklich macht.
Wenn man nicht miteinander spricht ...

Birgit Rabisch spürt in ihrem Roman "Wir kennen uns nicht" den Gedanken und Gefühlen zweier Frauen nach, die als Mutter und Tochter untrennbar miteinander verbunden sind und dennoch keinen Weg zueinander finden können.
Die eine, Lena, die erfolgreiche Schriftstellerin, lebt in ihren und durch ihre Bücher, in denen sie ihr tatsächliches Leben mit seinen facettenreichen Erfahrungen literarisch verarbeitet. Auch die Zeugung, Geburt und Kindheit ihrer Tochter werden von ihr als  Inspiration benutzt. Sie bemerkt nicht, wie sehr sie dadurch die Person ihrer Tochter missachtet und verletzt, ohne es zu wollen.
Die andere, Ariane, zürnt ihrer Mutter wegen dieser Instrumentalisierung, fühlt sich verkannt und missbraucht und kommt auch als erwachsene, selbst erfolgreiche Frau nicht über ihre Verbitterung hinweg.
Birgit Rabisch führt den Leser/die Leserin durch den ständigen Wechsel der Erzählperspektive in die tiefste Gedankenwelt der beiden Frauen, mit all ihren Zweifeln, gegenseitigen Anklagen und Vorwürfen, aber auch, zumindest was die Mutter  angeht, kritischen Selbstreflektionen. Die inneren Monologe sind überzeugend und ergreifend geschrieben; einzig die gedanklichen Zwischenrufe stören m. M. n. den Lesefluss.

Fazit: Ein lesenswertes Buch, das die Tiefen weiblicher Seelen versucht auszuloten, um so der Problematik mancher Mutter-Tochter-Beziehung auf die Spur zu kommen.

Cover des Buches Die vier Liebeszeiten (ISBN: 9783946086130)

Bewertung zu "Die vier Liebeszeiten" von Birgit Rabisch

Die vier Liebeszeiten
Mahebevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Ein außergewöhnlicher Liebesroman, im Spiegel von 50 Jahren Bundesrepublik Deutschland
Rena und Hauke: Eine Liebe in modernen Zeiten

Klappentext:
"Wie beiläufig zeichnet Birgit Rabisch dabei ein Portät der 68er-Generation jenseits politischer Klischees. Nicht zuletzt ist der Roman eine Hommage an die norddeutsche Landschaft und das Wattenmeer, das im Wandel der Gezeiten Kraft und Gleichmut schenkt."
Inhalt:
Doch nicht nur die Gezeiten der Nordsee bestimmen den Rhythmus dieser Liebesgeschichte, sondern auch die vier Jahreszeiten, die im Titel ihren Widerhall finden: "Die vier Liebeszeiten" der Autorin Birgit Rabisch ist ein Liebesroman jenseits gängiger Klischees. Er wird erst dort richtig interessant, wo die meisten Romanzen aufhören: Wenn sich ein Paar gefunden hat und ein gemeinsames Leben beginnt. So wie im Frühling die Natur alles erneuert und aufblühen lässt, so erblüht die Liebe der unehelich geborenen Rena Reese, einem Nachkriegskind, das bei seiner Großmutter aufwächst, und Hauke Petersen, der mit seinen strengen, konservativen Eltern hadert. Im Sommer dieser Liebe erleben wir mit, wie die beiden Liebenden, obwohl sie sehr verschieden sind, ihr Leben meistern, berufliche Erfolge erleben, Kinder bekommen. Der Herbst ist der Erinnerung gewidmet, an Schweres, das man gemeinsam durchlitten und verarbeitet hat, an die vielen Glücksmomente in der Natur, der sich die beiden, jeder auf seine Weise, zutiefst verbunden fühlen. Im Winter schließlich, die Begrenztheit des Lebens vor Augen, sehen wir Rena und Hauke über das Leben und seinen Sinn nachdenken, manchmal ganz pragmatisch, wenn es zum Beispiel um Art der Bestattung geht, manchmal philosophisch, etwa beim Anblick der Sterne am Nachthimmel.

Meine Meinung:
 Ein gelungerner Roman über die Liebe, wie sie sein sollte und vielleicht manchmal sogar ist. Birgit Rabisch verfügt über eine reiche Sprache, die besonders bei den mit viel liebevoll beobachtetem Lokalkolorit gezeichneten Schauplätzen, aber auch bei den Betrachtungen über die Art und Beschaffenheit der Liebe zwischen zwei Menschen zur Geltung kommt.
Gewöhnungsbedürftig fand ich jedoch die fehlende Interpunktion, wodurch die Beschreibungen, innere Monolige, Perspektivwechsel und gesprochene oder gedachte Sprache in einen fließenden, nur durch Absätze markierten Text zusammenfasst werden.

Fazit: Sehr lesenswerter, weil origineller und unterhaltsamer Roman über die Liebe.

Cover des Buches Der Fuß vom Monte Scherbelino (ISBN: 9783806233018)

Bewertung zu "Der Fuß vom Monte Scherbelino" von Stefanie Wider-Groth

Der Fuß vom Monte Scherbelino
Mahebevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Unterhaltsame Krimi-Lektüre: amüsant und originell
Emmerich , Stofftaschentücher und lange Unterhosen: Ein Kommissar zum Knuddeln

Klappentext: "Ein grausiger Fund: Am Monte Scherbelino, dem Stuttgarter Hausberg, wird ein Schuh gefunden. In dem Schuh steckte ein Fuß. Doch wo ist der Rest der Leiche?..."

Er fängt zwar grauslig an, dieser Krimi aus dem Schwaben-Ländle, aber er geht dann ganz gemächlich und gesittet weiter, dank des schon nicht mehr ganz jungen und sehr auf seine Ruhe bedachten Kommissars Reiner Emmerich und seines Ermittlerteams, bestehend aus der selbstbewussten Gitti Kerner, dem fleißigen Mirko Frenzel, dem hochmotivierten Gerichtsmediziner Dr. Zweigle und nicht zuletzt der kompetenten Sekretärin Frau Sonderbar.

Ein Busfahrer wird von einer resoluten Hundebesitzerin dabei beobachtet, wie er verschieden farbige Platiktüten den Berg hinaufträgt und ohne sie wieder herunter kommt; später entpuppt sich dieser Busfahrer als Besitzer des Fußes im besagten Schuh. Die Kassierin Florina wartet vergeblich auf ihren neuen Freund, nämlich besagten Busfahrer. Dubiose Geldgeschäfte, Transaktionen von verschiedenen Schweizer Konten, eine Erpressung, die dem besagten Busfahrer zum Verhängnis wird, sind die Zuaten, die die Handlung dieses Krimis ausmachen.

In einem heiteren, humorvollen Erzählton entwickelt die Autorin  Stefanie Wider-Groth eine Geschichte, die gleich nebenan passiert sein könnte, mit Menschen wie du und ich, die sympathisch-schrullig  durch die Handlung stolpern. Der running gag mit den Namen reizt dabe immer wieder zum Lachen, ebenso wie die originellen Eigenheiten der Charaktere. Hinter all diesen netten Kleinigkeiten gerät die eigentliche Krimihandlung fast ein wenig ins Hintertreffen, weil man als Leser gespannter auf den nächsten verrückten Namen wartet als auf die Auflösung des Verbrechens. Besonders positiv ist, dass man, obwohl dieser Band schon der sechste in einer Reihe ist, nicht das Gefühl hat, die anderen fünf kennen zu müssen, um diesen zu verstehen-

Fazit:
Ein überaus lesenswerter, amüsanter Krimi mit originellen Ideen und lebensechten Figuren.

Cover des Buches Das Haus der verlorenen Seelen (ISBN: 9783455405637)

Bewertung zu "Das Haus der verlorenen Seelen" von Britta Bolt

Das Haus der verlorenen Seelen
Mahebevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Origineller Krimi für Amsterdam- und Pieter Posthumus-Fans
Posthumus und Amsterdam: Das passt

Schon das Cover des Kriminalromans des Autorenduos Britta Böhler und Rodney Bolt gibt Hinweise auf den Schauplatz Amsterdam (Delfter Porzellan) und den Tod (Schädel und brennende Kerze) und führt mit seiner Gestaltung in Schwarz und Rot den Leser hin zu einer komplizierten Kriminalgeschichte, in deren Mittelpunkt der Bestatter Pieter Posthumus steht. 
Es geht um den rätselhaften Tod eines jungen Mannes namens Zig,
der in dem Haus seiner Beschützerin Marloes Unterschlupf gefunden hatte und nun tot aufgefunden wird. Marloes gerät in Verdacht und wird verhaftet. Anna, Marloes Nachbarin und Freundin, glaubt felsenfest an ihre Unschuld und bittet Pieter Posthumus, ihren Ex-Geliebten, um Mithilfe bei der Suche nach dem wahren Täter. Im Folgenden tauchen etliche Verdächtige auf, die in irgendeinem Zusammenhang mit Zig und einem zweiten Mordopfer, dem Loverboy Tony stehen: Zuhälter, Grundstücksspekulanten, Drogenabhängige, Nachbarn. Rätselhaft veränderte Gemälde, die Zig nach Kopien berühmter Bilder gemalt haben, lassen darauf schließen, das Zeit eine Rolle spielt, die kurze Zeitspanne nämlich, die manchmal darüber entscheidet, ob etwas gut  ausgeht oder nicht ...

Meine Meinung:
Das Buch ist anschaulich geschrieben, dennoch blieben für mich die Charaktere blass, mit Ausnahme der Hauptperson Pieter Posthumus. Er wurde mir mit seiner bedächtigen, zurückhaltenden Art im Laufe des Romans immer sympathischer.
Da ich den ersten Band nicht gelesen hatte, haben mich die zahlreichen Verweise auf Personen und Geschehnisse daraus gestört, zumal ich mir aus einigen vagen Hinweisen zusammenreimen musste, was damals passiert ist. Besonders, weil ich keinen inhaltlichen Bezug zu der jetzigen Handlung feststellen konnte. Auch fand ich die Auflösung (ein persönlicher Racheakt und ein Mord, der sich als Unfall entpuppt) nach all den verwickelten Handlungssträngen, besonders dem Rätsel mit den Bildern, recht enttäuschend.
Fazit: Für ausgesprochene Fans von Amsterdam und Pieter Posthumus: Okay. Allerdings sollte man den ersten Band unbedingt gelesen haben, bevor man diesen in Angriff nimmt.

Cover des Buches Der Tod vergisst nie (ISBN: 9783863270346)

Bewertung zu "Der Tod vergisst nie" von Andreas Hultberg

Der Tod vergisst nie
Mahebevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Realistischer Kriminalroman, der spannende Unterhaltung bietet
Mit kleinen Abstrichen: Spannende, realistische und solide Krimi-Unterhaltung

Klappentext:
 "Ein blutiger Dreifachmord in der Erfurter City: Olaf Bock, Inhaber eines renommierten Architekturbüros, und zwei seiner Angestellten werden erschossen aufgefuden. Ein Racheakt? Schnell wird deutlich, dass sich Bock durch seine skrupellosen Geschäftspraktiken zahlreiche Feinde gemacht hat ..."
 Im Prolog stellt der Autor dem Leser vier junge Mädchen vor, die in ihrem Urlaub in Lissabon mit dem Auto verunglücken. Als erfahrener Krimi-Leser setzt man diesen Unfall, bei dem eines der Mädchen ums Leben kommt, schnell in Beziehung zu den Morden, die drei Jahre später in Erfurt geschehen. Trotzdem versteht es der Autor, der uns an der mühseligen, manchmal frustrierenden und doch letztlich erfolgreichen Arbeit des Ermittlerteams um Linda Bredow und Christoph Zeller teilhaben lässt, bis zuletzt eine gleichbleibende Spannung aufrechtzuerhalten.

Meine Meinung:
Besonders beeindruckt haben mich die minutiös genauen Schilderungen der Polizeiarbeit, etwa bei der Obduktion der Leichen oder bei den Befragungen und Vehören der Verdächtigen. Überhaupt wirkt die gesamte Handlung sehr realistisch, wenn auch manche Beschreibungen etwas zu lang und ausführlich geraten sind. Der raue, oft beleidigende Umgangston unter den Polizeikollegen hat mich allerdings gestört; auch fand ich die Beziehung zwischen Lina und Christoph nicht sehr glaubwürdig. Dessen ungeachtet bietet der Roman reichlich Stoff zum Mitdenken und Mitraten, wozu auch die geschickt eingestreuten Einblicke in die Psyche des Täters beitragen.

Fazit:  Mit kleinen Abstrichen: Eine gelungene Krimi-Unterhaltung

Cover des Buches Der Kanzlerkandidat (ISBN: B01BLRB53G)

Bewertung zu "Der Kanzlerkandidat" von Julian Skupin

Der Kanzlerkandidat
Mahebevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Leider allzu überfrachtet, daher trotz vieler Handlungsideen anstrengend zu lesen
Überfrachteter, daher anstrengender und nicht sehr überzeugender Thriller

Rezension "Der Kanzlerkandidat" von Julius Skupin

Klappentext: "Der Journalist Max Weber grübelt über die letzten Worte seines besten Freundes. Was wollte der stadtbekannte Hannoveraner Chirurg Azad Behrangi ihm mitteilen? War er wirklich im Besitz von Informationen, die den Ausgang der Bundestagswahl verändern? ..."

Das ruhige, geradezu statische Coverdesign und der neutrale Titel des Buches bereiten den Leser nicht darauf vor, was ihn im Innern dieses Thrillers erwartet.
Gleich zu Beginn gibt es zwei brutale Morde, begangen von Polizisten an einem Kind und seiner Mutter, im Auftrag des niedersächsischen Innenministers. Der Arzt Behrangi stirbt offiziell an einem Herzinfarkt, Weber jedoch glaubt nicht an eine natürliche Todesursache und macht sich mit journalistischem Spürsinn auf die Suche nach den Hintergründen des Mordes. Und schon ist er mittendrin in einem Dschungel aus Erpressung, Korruption, Mord- und Totschlag, Verrat und Intrige, in den er sich heillos verstrickt.

Genau wie der Leser, der nach zahllosen merkwürdigen Wendungen nicht mehr weiß, wer was zu welchem Zeitpunkt aus welchen Gründen getan hat, so dass der Autor am Ende umfangreiche Erklärungen nachreichen muss.

Meine Meinung:
Als Arzt kennt sich der Autor gut aus mit medizinischen Details, die er an entsprechender Stelle, etwa bei der ärztlichen Versorgung Verletzter, anschaulich schildert. Auch die Beschreibung der Handlungsorte, z. B. in Hannover, sind glaubhaft. Dennoch wurde das turbulente Geschehen für mich nicht greifbar. Auch die handelnden Personen konnten mich nicht berühren, weder im Positiven, noch im Negativen.
Der Autor Julian Skupin hetzt seinen Protagonisten Max Weber  durch ein Labyrinth von dubiosen Machenschaften, politischen Intrigen,  Mordkomplotten und Bestechungsskandalen, dass er kaum zu Atem kommt. Genauso ergeht es dem Leser, der Mühe hatte, dem Tempo zu folgen. Die kurzen, stakkatohaften Dialoge, die ständigen Perspektivwechsel, die einfachen, knappen Sätze fand ich auf die Dauer sehr anstrengend, erst recht, wenn ihnen lange Erklärungen oder Informationen folgten. Die verwickelte, unübersichtliche Handlung mit immer neuen Personen und Wendungen wurde für mich am Ende allzu unrealistisch.

Fazit:
Leider hat mich dieser Thriller nicht wirklich überzeugt.

Cover des Buches Still Alice (ISBN: 9783404271153)

Bewertung zu "Still Alice" von Lisa Genova

Still Alice
Mahebevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Alzheimer: Alice verliert sich selbst, doch sie wehrt sich so lange es geht. Erschütternd, berührend, bitter.
Wer bin ich ohne meine Erinnerungen?

Alice ist gerade erst fünfzig, als die Krankheit anfängt, ihr Stück für Stück ihre Erinnerungen und ihre geistigen Fähigkeiten zu rauben. Sie kämpft, wehrt sich, tut alles, um ihre Persönlichkeit nicht zu verlieren, und muss am Ende doch aufgeben.
Der Roman, aus der subjektiven Sicht der von der Alzheimer-Krankheit betroffenen Alice geschrieben, hat mich von der ersten Zeile an mitgenommen auf diesem Weg ins Vergessen. Zum ersten Mal habe ich wirklich verstanden, was diese Krankheit bedeutet.
 Lisa Genova versteht es, die einzelnen Stadien des Krankheitsverlaufs zu verdeutlichen, nicht nur medizinisch, sondern vor allem in Hinblick auf den Menschen, der sich hilflos dem Verfall ausgesetzt sieht.
Kein leichtes, aber ein absolut lesenswertes Buch, an das der Film meiner Ansicht nach nicht heranreicht.
 

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