Bewertung zu "Wahrscheinlichkeit des Krieges" von Stefan Rothbart
Ohne große Umschweife entführt der Autor in die Zeit des Vorabends des ersten Weltkriegs. Ein Wiener Geschichtsprofessor wird zum Berater von Kaiser-Franz-Josef und zeigt dabei Parallelen zur heutigen Zeit auf. Diese sind mitunter erschreckend, werden aber mit so viel Ironie gespielt, dass man immer wieder schmunzeln muss. Spannungsgeladen spitzt sich die Geschichte immer weiter zu und der Krieg bricht aus. Dabei werden dem Leser unterschiedliche Schauplätze näher gebracht und oftmals schwenkt ein anfangs heiteres Kapitel blitzschnell in die kalte Dramatik des Krieges über.
Die Erzählweise und Sprache erinnerte mich oftmals an "Die Vermessung der Welt" oder "Der 100-jährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand". Kurzum ein absolut gelungenes Buch, empfehlenswert für Geschichtefans, Zeitkritiker und all jene, die nur auf der Suche nach einem guten Buch sind.