Da der Roman von einem Verlag lektoriert wurde, bedarf es keiner Bemerkungen zu Orthographie, Zeichensetzung und Sprache. Transsexuelle sehen sich auch heute noch Diskriminierungen ausgesetzt. Selbst die Politik ist nicht in der Lage ein effektives, für den Bürger verständliches und klares TSG (Transsexuellengesetz) zu schaffen, obwohl das Bundesverfassungsgericht große Teile der alten Fassung von 1980 bereits als verfassungswidrig gestellt hat. Zum Romaninhalt:
Jürgen von Wichern lebt als Rechtsanwalt in Köln. Er stammt aus adliger Hamburger Familie. Als sein Vater an Krebs erkrankt reist er an die Elbe und vertraut sich seiner Mutter an. Jürgen hat gerade die ersten Erfahrungen in einer transsexuellen Selbsthilfegruppe gemacht und auf Anhieb in der Lagerarbeiterin Lisa eine Freundin gefunden. Aus Jürgen wird Annette. Sie versucht ihr Leben neu aufzubauen und wird durch ein furchtbares Verbrechen, wie es scheußlicher nicht sein kann, in ihrer Entwicklung bestärkt und gleichzeitig emotional weit zurückgeworfen. Aber Annette gibt nicht auf. Sie kämpft um Gerechtigkeit, Verständnis, Anstand und Anerkennung. Mit Erfolg. Sie findet nicht nur viele Verbündete und Freunde, sondern auch eine große Liebe. Wenn auch anders, als üblich.
Der Roman beeinhaltet neben den rechtlichen und medizinischen Fakten einer geschlechtsangleichenden Behandlung von Mann zu Frau und den daraus resultierenden Schwierigkeiten vor allem auch die menschliche Komponente. Transsexualität ist keine reine Privatsache. Sie betrifft das gesamte Leben, so dass Gesellschaft und Umfeld involviert werden und gefordert sind, den Schritt ins gefühlte psychische Geschlecht mit zu unterstützen. Hier sind wir alle angesprochen, damit niemand das Schicksal Lisas teilen muss.
Alle Transromanzen sind nicht nur Geschichten über Liebe und Geschlechtszugehörigkeit, sie sind auch Mahnung an Toleranz und Mitmenschlichkeit und vor allem an den Artikel 1 des GG.