MarianneKastern
- Mitglied seit 08.11.2013
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- 82 Rezensionen
- 195 Bewertungen (Ø 3,89)
Rezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "XOXO – Der Rhythmus unseres Lebens" von Axie Oh
Bewertung zu "Das Labyrinth von London" von Benedict Jacka
Bewertung zu "Nicholas St. North and the Battle of the Nightmare (The Guardians Book 1) (English Edition)" von William Joyce
Eine winterlich-weihnachtliche Kulisse und drei Paare, die sich in den sechs Tagen vor Weihnachten finden. Das erwartet einen in dem Buch des Autorinnentrios.
Als kurz vor Weihnachten eine Lawine die Straße zu dem Bergdorf Big Sky unpassierbar macht, verändert sich die Weihnachtsplanung der Dorfbewohner und auch der sechs Hauptfiguren. Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Ava, Hunter und Grace erzählt. Diese wechseln sich immer in der geraden genannten Reihenfolge ab und erzählen ihren Part der Erlebnisse. Obwohl jede der Autorinnen eine der Sichten geschrieben hat, ist das Buch sehr flüssig und angenehm zu lesen, da die Schreibstile sehr gut aufeinander angepasst sind. Es sind Unterschiede zu merken, unter anderem da die Kapitel unterschiedlich lang sind. Die Kapitel von Ava sind oder wirken beispielsweise immer etwas länger als die von Hunter und Grace. Diese kleineren Unterschiede stören allerdings nicht den Lesefluss.
Die Figuren, die in der Geschichte behandelt werden, sind leider etwas oberflächlich aufgebaut. Es stört mich nicht, dass sie kaum äußerlich beschrieben wurden, auch wenn es zu kleinen Verwirrungen führen kann, wenn im Laufe der Geschichte kleine Details genannt werden. Im Gegenteil, das gibt den Lesenden die Möglichkeit sich ein eigenes Bild zu machen. Was allerdings auffällt ist, dass sowohl die sechs Hauptfiguren als auch die Nebenfiguren eher flach gehalten werden. Das ist durchaus verständlich, da das Hauptaugenmerk der Geschichte auf der Entwicklung der drei Paare liegt. Allerdings hätte es das Buch noch schöner und interessanter gemacht, wenn diese noch etwas mehr Tiefe (mehr Geschichte oder Charakter) bekommen hätten. Die Nebenfiguren leiden darunter noch mehr als die Hauptfiguren.
Das Setting in den verschneiten Bergen ist dafür wunderschön winterlich. Der Weihnachtsgeist kommt allerdings erst gegen Ende des Buches vermehrt auf. Das kann man allerdings den Autorinnen nicht wirklich vorwerfen, da das Buch nur begrenzte Seiten hat, der Fokus – wie bereits beschrieben – auf der Entwicklung zwischen den Paaren ist und die Geschichte nur innerhalb von sechs Tagen spielt. Die winterliche Atmosphäre alleine und dann die weihnachtlichen Aspekte besonders gegen Ende geben dem Buch ein winterliches und weihnachtliches Gefühl.
Alles in allem ein gutes Buch, das einige schöne Lesestunden verspricht. Es bietet ein angenehmes Leseerlebnis, das hält, was es verspricht. Mit ein wenig mehr Tiefe, besonders was die Nebenfiguren angeht, wäre das Buch noch schöner gewesen, aber auch so ist es ein perfektes, winterliches Buch zum Einkuscheln.
Bewertung zu "Das Glück unserer Zeit. Der Weg der Familie Lagerfeld" von Heike Koschyk
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich vor dem Lesen noch nie von Glücksklee Milch gehört habe (ich kann mich zumindest nicht daran erinnern). Glücklicherweise hielt mich das nicht davon ab dieses Buch zur Hand zu nehmen. So erfuhr ich mehr über die spannende Geschichte um Otto Lagerfeld. Auch wenn natürlich die Geschichte in diesem Buch noch immer Fiktion ist, versuchte die Autorin so nah wie möglich an wahren Erzählungen und der tatsächlichen Geschichte zu bleiben. Durch die Bemühungen der Autorin uns einen Einblick in Otto Lagerfelds Leben zu geben, entstand ein Buch, das den Leser nicht nur in eine andere Zeit mitnimmt, sondern auch über die Kontinente reisen lässt.
Der Einstieg in dieses Buch fiel mir nicht so leicht wie erhofft. Vielleicht war ich zu Beginn noch nicht bereit für diese Geschichte, vielleicht hing ich in Gedanken noch anderen Figuren und Welten hinterher, vielleicht waren es auch die vielen Nebensätze, die mich zu Beginn irritierten. Woran es auch immer lag: Mein erster Eindruck vom Buch war mittelmäßig. Nachdem ich es ein oder zwei Wochen liegen ließ und nicht weitergelesen hatte, hatte ich beschlossen dem Buch noch eine Chance zu geben. Zum Glück!
Die vielen Nebensätze, die mich zu Beginn noch etwas irritiert hatten, verliehen der Geschichte nun noch mehr Tiefe und ich konnte durch die kurzen Kapitel schnell wieder richtig in das Buch einsteigen. Die Wechsel in den Erzählperspektiven irritierten mich an manchen Stellen, nicht, dass sie nicht sinnig waren. Es war nur manchmal im ersten Moment etwas schwierig wieder in eine andere Sicht einzutauchen. Sobald man sich aber daran gewöhnt, dass man in diesem Buch manchmal in der Zeit springt und auch die Erzählperspektive wechselt, hilft dies eine noch mehrschichtiger Geschichte zu erzählen.
Alles in allem, ein interessantes und packendes Buch über die Familiengeschichte der Lagerfelds. Das Lesen Bedarf aber einer gewissen Aufmerksamkeit, damit man nicht verpasst, ob gerade aus Ottos Sicht erzählt wird oder ein anderer Handlungsstrang weitergeführt wird.