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MarjaLethe

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Gegenlicht: Romi & Nova (ISBN: 9783347034754)

Bewertung zu "Gegenlicht: Romi & Nova" von Patrick Wunsch

Gegenlicht: Romi & Nova
MarjaLethevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Atmosphärischer Roman über die Widrigkeiten unserer Gesellschaft
Atmosphärischer Roman über die Widrigkeiten unserer Gesellschaft

Patrick Wunschs zweiter Roman Gegenlicht ist nach eigener Aussage eine Art Zwillingswerk zu seinem Debütroman Zeichen von Herbst. Trotzdem können beide Werke unabhängig voneinander gelesen werden, da Gegenlicht nicht auf dem ersten Roman aufbaut. Allerdings finden Figuren Erwähnung, die den LeserInnen bereits aus Zeichen von Herbst bekannt vorkommen. In jedem Fall lohnt es sich, beide Romane zu lesen, da sie auf metaphorischer Ebene eine Einheit bilden.
Wieder begleiten wir junge Erwachsene dabei, wie sie sich mit existenziellen Fragen auseinandersetzen – dieses Mal ganz konkret in Form einer tatsächlichen Reise, auf der jede Figur auf ihre eigene Weise Antworten findet. Dabei steht besonders im Vordergrund, was das Leben ausmacht, welche Rolle man in der Gesellschaft einnehmen möchte und welche Werte es wert sind, vertreten und verteidigt zu werden.
Die Figuren veranschaulichen eindrücklich die Veränderlichkeit des Menschen und besonders auch den Einfluss, den die Mitmenschen auf das Innenleben einer Person haben können. Neben den eher ungewöhnlichen Figuren ist aber auch der Schreibstil eindrücklich. Wie auch in Zeichen von Herbst ist der Schreibstil trotz mancher Archaismen flüssig zu lesen, besonders die Naturbeschreibungen sind sehr anschaulich und schöngeistig. Philosophische Ausschweifungen reihen sich an gesellschaftskritische Diskussionen, aber auch lockere, abenteuerlustige Passagen finden in Gegenlicht einen Platz.
Ein gelungener zweiter Roman, den ich vor allem jungen Erwachsenen empfehlen würde, die sich für das Zeitgeschehen, aber auch für Identitätsbildung interessieren. Auch Erwachsenen, die nicht mehr im Alter der Figuren sind, möchte ich Gegenlicht ans Herz legen, da die existenziellen Fragen jedermann einmal betreffen.

Cover des Buches Zeichen von Herbst (ISBN: 9783749793808)

Bewertung zu "Zeichen von Herbst" von Patrick Wunsch

Zeichen von Herbst
MarjaLethevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Ein gelungenes Debüt!
Ein gelungenes Debüt

Anders als bei vielen anderen Romanen fällt es mir an dieser Stelle recht schwer, meine Meinung in Worte zu fassen, da dieser Roman ganz besonders ist. Über den Inhalt möchte ich gar nicht mehr verraten, als es der Klappentext bereits macht - alle weiteren Inhalte sollte jede/r Leser/in für sich selbst entdecken. Und diese Entdeckung lohnt sich defintiv! Neben der ungewöhnlichen Handlung konnte mich vor allem die Sprache überzeugen. Der Stil ist sehr besonders; so tauchen beispielsweise viele Archaismen auf, die einen Teil der Zeitlosigkeit des Romans ausmachen. Das bildet einen interessanten Kontrast zu der modernen Handlung. Und obwohl die Handlung modern und zeitgemäß ist, behandelt der Roman durchaus existenzielle Fragen, die sich jeder Leser im Laufe seines Lebens irgendwann stellen wird - was macht den Menschen eigentlich glücklich?

Cover des Buches Menschen neben dem Leben (ISBN: 9783608964097)

Bewertung zu "Menschen neben dem Leben" von Ulrich Alexander Boschwitz

Menschen neben dem Leben
MarjaLethevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Spiegel der Zeit
Spiegel der Zeit

Klappentext: "Nach der spektakulären literarischen Wiederentdeckung von 'Der Reisende' erscheint nun auch der erste Roman von Ulrich Alexander Boschwitz zum ersten Mal auf Deutsch. Im Berlin der Zwanzigerjahre porträtiert 'Menschen neben dem Leben' jene kleinen Leute, die nach Krieg und Weltwirtschaftskrise rein gar nichts mehr zu lachen haben und dennoch nicht aufhören, das Leben zu feiern."

Ulrich Alexander Boschwitz hat in seinem Roman Menschen neben dem Leben die Zeit der Zwanziger Jahre aus Sicht der Arbeitergesellschaft festgehalten und lebendig gemacht. Die Figuren, die wir begleiten, sind sehr unterschiedlich, gehören aber der gleichen Gesellschaftsschicht an. Ihr Umgang mit Armut und Arbeitslosigkeit ist ebenso sehr unterschiedlich, was ein breiteres Bild der Zeit schafft. Stilistisch ist Menschen neben dem Leben recht nüchtern, was den Inhalt sehr gut unterstreicht. Es gab allerdings auch einige Stellen, die mich trotz der tristen und traurigen Grundsituation zum Schmunzeln bringen konnten.
Diesen Roman kann ich jedem ans Herz legen, der sich gerne mit dieser Zeit und dem alltäglichen Leben beschäftigen möchte. Über die Bewältigung des Lebens und gesellschaftliche Missstände kann man hier vieles erfahren; was mir jedoch ein wenig gefehlt hat, waren etwas genauere Darstellungen des Zwischenmenschlichen. Natürlich wird das auch dargestellt, aber für mich nicht tiefgehend genug.
Insgesamt kann ich den Roman aber absolut empfehlen und möchte hierfür 4,5/5 Sternen vergeben.

Cover des Buches Die letzten Söhne der Freiheit (ISBN: 9783962153083)

Bewertung zu "Die letzten Söhne der Freiheit" von Franziska Wulf

Die letzten Söhne der Freiheit
MarjaLethevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Netter historischer Roman mit ein paar Schwächen
Die letzten Söhne der Freiheit

Inhaltsbeschreibung:
"Britannien im ersten Jahrhundert nach Christi: Keltische Stämme leisten den nach Norden vordringenden römischen Truppen erbitterten Widerstand, doch vergeblich. Duncan, der Sohn eines keltischen Stammesfürsten, gerät in Gefangenschaft und wird in die Garnisonsstadt Eburacum verschleppt. Dort begegnet er Cornelia, der Tochter eines römischen Verwalters, und allen Widerständen zum Trotz entspinnt sich zwischen beiden eine leidenschaftliche Beziehung. Doch ihr Glück scheint nicht von Dauer. Ein unheilvoller Schatten aus der Vergangenheit taucht auf - Julius Agricola, ein ehrgeiziger Statthalter Roms. Ihm hat Duncan einst Rache geschworen, sollten sich ihre Wege wieder kreuzen. Um diesen Schwur zu halten setzt Duncan alles aufs Spiel: Sein Geschick und das Schicksal seines ganzen Volkes ..."

Die Ausganglage dieses historischen Romans war zunächst vielversprechend. Ich war wirklich interessiert an dieser Geschichte, da sie in einer Zeit spielt, die in meinem Leseleben noch nicht häufig aufgetaucht ist. Insgesamt fand ich die Handlung auch in Ordnung - leider aber auch nicht mehr. Die Figuren sind für mich etwas eindimensional geblieben und ich konnte mir viele der Orte und Figuren nicht so bildlich vorstellen wie erhofft. Ein weiterer Kritikpunkt war für mich aber vor allem der einfache Schreibstil. Leider kam bei mir kein atmosphärisches Gefühl auf und die recht abgehackten Sätze haben meinen Lesefluss teilweise schon gestört.

Cover des Buches Genau richtig (ISBN: 9783446263673)

Bewertung zu "Genau richtig" von Jostein Gaarder

Genau richtig
MarjaLethevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Dieses Buch ist "Genau richtig"!
Wunderschöne Erzählung über den Wert des Lebens

"Fast unser ganzes Leben hindurch sind wir dazu verdammt, mit der Gewissheit zu leben, dass all das Herrliche, an dem wir teilhaben dürfen - das Erdreich mit seinen unvorstellbaren Formen des Lebens, das Meer mit Myriaden unterschiedlicher Lebewesen, und der Sternenhimmel über uns, Milliarden von Lichtjahre draußen im Universum, wo wir nur davon träumen können, was es dort gibt -, das alles müssen wir nach wenigen Jahren verlassen, und für mich rückt die Stunde dieser Abrechnung jetzt näher." (S. 91)

Mit seiner Erzählung "Genau richtig - Die kurze Geschichte einer langen Nacht" hat Jostein Gaarder mir wieder einmal gezeigt, warum er zu meinen Lieblingsautoren gehört.
Trotz der schwierigen Thematik schafft Gaarder es, die Schönheit des menschlichen Lebens, der Welt und des ganzen Universums in Inhalt und Sprache aufzuzeigen.
Wie für Jostein Gaarder so typisch, ist der Stil eine wunderbare Mischung aus Schwermut und Leichtigkeit - selbst im Angesicht des Todes wird die Bedeutung der Schönheit des Lebens noch sichtbar.

Cover des Buches Wolgakinder (ISBN: 9783351037598)

Bewertung zu "Wolgakinder" von Gusel Jachina

Wolgakinder
MarjaLethevor 5 Jahren
Kurzmeinung: 4,5 Sterne für diesen ungewöhnlichen Roman!
Ungewöhnlicher Roman über ein kleines Dorf an der Wolga

Klappentext:
"In der Weite der Steppe am Unterlauf der Wolga siedeln seit dem achtzehnten Jahrhundert Deutsche. 1916 führt Jakob Bach in dem kleinen Dorf Gnadental ein einfaches Leben als Schulmeister, das geprägt ist von den Rhythmen der Natur. Sein Leben ändert sich schlagartig, als er sich in Klara verliebt, eine Bauerntochter vom anderen Ufer der Wolga. Doch ihre Liebe kann sich den Ereignissen nicht entziehen, die die Revolution die Gründung der Deutschen Republik an der Wolga mit sich bringen ..."

Meine Meinung:
Der Klappentext zu Gusel Jachinas "Wolgakinder" klang für mich sehr vielversprechend - überrascht hat es mich, dass der beschriebene Inhalt für die Handlung des Romans eher hintergründig abläuft. Im Vordergrund stehen meiner Meinung nach die zwischenmenschlichen Beziehungen des Protagonisten zu verschiedenen Personen, die nach und nach zeitweise Teil seines Lebens sind. Der gesamte Roman ist verknüpft mit märchenhaften, teilweise fast schon sürrealen Elementen - ein Aspekt, der mich sehr überzeugen konnte.
Überzeugend ist für mich vor allem die Sprache, die eindringlich, düster und wehmütig ist - genau nach meinem Geschmack. Auch der Aufbau des Romans konnte mich überzeugen.
(Spoiler):
Ein Kritikpunkt war für mich ein weiterer Handlungsstrang, in dem der Protagonist Bach keine Rolle spielt. Es geht um Josef Stalin und die politischen "Umstrukturierungen" in der Sowjetunion. Per se fand ich diesen Handlungsstrang auch sehr spannend, allerdings konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen. Ich hätte es deutlich spannender gefunden, die Ereignisse aus Sicht der Dorfbewohner zu erfahren, nicht aus der Sicht Stalins.

Insgesamt ist "Wolgakinder" ein wirklich gelungener Roman, der mit seinem ungewöhnlichen Stil und seinem düsteren Inhalt überzeugen kann.

Cover des Buches Matilda (ISBN: 9780241251881)

Bewertung zu "Matilda" von Mary Shelley

Matilda
MarjaLethevor 5 Jahren
Cover des Buches Sieben Jahre (ISBN: 9783596511914)

Bewertung zu "Sieben Jahre" von Peter Stamm

Sieben Jahre
MarjaLethevor 5 Jahren
Cover des Buches Lubotschka (ISBN: 9783351037635)

Bewertung zu "Lubotschka" von Luba Goldberg-Kuznetsova

Lubotschka
MarjaLethevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Angenehm zu lesender Roman über eine junge Flaneurin!
Angenehm zu lesender Roman über eine junge Flaneurin.

Klappentext:
"Sankt Petersburg zu Beginn der Nullerjahre, mehr Jahrtausendwende geht nicht: mit einem Auge schielt die Stadt in die mondäne zaristische Vergangenheit, mit dem andere ins turbokapitalisierte Europa und Amerika. Immer neue Designerboutiquen eröffnen auf dem Newski Prospekt, während die Märkte von chinesischenBilligkopien geflutet werden. Auch Lubotschkasteht an einem Wendepunkt: sie macht ihren Schulabschluss, sie wird 18 - und sie wird die geliebte Stadt mit ihrer Mutter gen Deutschland verlassen müssen. Aber nicht, ohne vorher ihr zartes Leben im großen Stil vor der anmutigen Stadtkulisse von Newa und Fontanka zu verschwenden."


Meine Meinung:
Mit ihrem Roman "Lubotschka" ist Luba Goldberg-Kuznetsova ein interessantes Debüt gelungen.
Die Protagonistin Lubotschka befindet sich in vielerlei Hinsicht im emotionalen Zwiespalt, der größtenteils gut und nachvollziehbar dargestellt wird. An einigen Stellen des Romans hätte ich mir jedoch gewünscht, wenn ihre Gefühle und Beweggründe genauer darstellt worden wäre - so ist leider eine Distanz geblieben, die sich bis zum Schluss nicht vollständig überwinden ließ.
Sprachlich hat mir "Lubotschka" gut gefallen. Der Text ist sehr einfach zu lesen, die Sprache ist passend zum Alter der Protagonistin recht umgangssprachlich. Doch auch hier hätte ich mir etwas mehr erhofft. Das liegt möglicherweise daran, dass ich (literarisches) Flanieren mit einer tiefgründigeren Sprache verbinde.
Insgesamt hat mir der Roman aber gut gefallen und ich denke, dass "Lubotschka" besonders jungen Erwachsenen gefallen könnte.

Cover des Buches Milchzähne (ISBN: 9783351050689)

Bewertung zu "Milchzähne" von Helene Bukowski

Milchzähne
MarjaLethevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Besonderer Debütroman, der viel Spielraum für Interpretationen lässt.
Besonderer Debütroman, der Vieles offen lässt.

Klappentext:
"Skalde lebt mit ihrer Mutter Edith am Rande einer Gegend, die am Ende der Welt zu liegen scheint. Die Menschen hier wollen keine Fremden bei sich, um sicherzugehen, haben sie die letzte Brücke über den Fluss vor Jahren gesprengt. Aber dann schafft es doch jemand: ein junges Mädchen taucht auf und alles gerät aus den Fugen."

Meine Meinung:
Mit ihrem Debüt "Milchzähne" schafft Helene Bukowski einen Roman, der den Leser in ein apokalyptisch-düsteres Setting eintauchen lässt. Die Beschreibung der Landschaft ist ebenso bedrückend wie die der schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung. Der Schreibstil ist klar und leicht verständlich.
Mein "großer" Kritikpunkt ist jedoch, dass die wirklich besondere und atmosphärische Idee für meinen Geschmack nicht genug ausgearbeitet ist. Es stört mich nicht, dass einige Fragen offen bleiben, aber die Beweggründe und Gedanken der Figuren werden für mich nicht deutlich genug.
Insgesamt möchte ich das Buch aber weiterempfehlen, weil die Stimmung des Romans wirklich außergewöhnlich ist.

Über mich

  • 10.10.1994

Lieblingsgenres

Krimis und Thriller, Fantasy, Historische Romane, Science-Fiction, Biografien, Sachbücher, Literatur, Unterhaltung

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