Marlene_von_Hagen
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- 16 Bewertungen (Ø 4,88)
Marlene_von_Hagens Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Sanguis B. - Vampire erobern Köln" von Bernard Craw
Dieses Buch ist nicht wie andere Vampirbücher. Der Autor schafft es an vielen der uns bekannten Vampirmythen anzusetzen und erschafft doch eine ganz eigene Interpretation davon. Selbst die Vampire in der Geschichte müssen erst herausfinden, welche Mythen wahr sind und welche erfunden. Dadurch ist man bei der Suche und Entdeckung als Leser ganz nahe dran.
Sehr detailiert beschreibt der Autor die Verwandlung eines Menschen in einen Vampir – nicht nur körperlich sondern auch seelisch. Da der Großteil des Buches aus der Sicht von Vampiren geschrieben ist, identifiziert man sich als Leser mit ihnen, trotz ihrer Grausamkeiten. Aus ihrer Sicht zeigt sich normal, ja sogar notwendig, was für den Menschen abartig und befremdlich sein mag: andere Menschen zu töten. Während die einen sich rasch an das Morden und an ihren neuen Überlebenstrieb gewöhnt haben, verzweifeln andere an ihrer unnatürlichen Existenz, werden verrückt, denken an Suizid oder suchen nach einer Alternative. Kämpfe werden somit innerlich als auch im Außen ausgetragen. Immer neue Feinde, neue Hürden gibt es zu überwinden. Der Spannungsfaden ist hoch – ich war stets von der Geschichte gefangen und fieberte mit den Protagonisten mit. Die Machtkämpfe der sich bildenden, diktatorischen Strukturen, die Anarchie als Beigeschmack dazwischen, Menschlichkeit die auf der Seite der Menschen verloren geht, als es zur Folterung kommt – all das war stimmig aufeinander aufgebaut. Brutalität zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, aber keinesfalls übertrieben, nein, sie ist angebracht um Auszudrücken, wie anders diese Welt funktioniert. Schmerzen und Verwundungen nehmen einen neuen Maßstab bei den Vampiren ein, die viel mehr aushalten, als ein Mensch. Dem entgegen steht die Freundschaft, die Gemeinschaft - der Zusammenhalt der Protagonisten, der sich im Laufe der Geschichte entwickelt.
Ein weiterer wesentlicher Punkt, der hier betreut wird: Eine radikale Sicht darüber, was Gut ist oder zu sein hat, kann am Ende etwas sehr Grausames erschaffen.
Was ausgespart wurde: Erotik und Romantik - fehlten mir aber in dieser Geschichte nicht.
Die letzten Seiten des Buches bargen einige Überraschungen in sich, die mir gut gefallen haben – damit meine ich den Ursprung des Vampirismus – soweit dieser Ursprung hier erklärt wird. Das Ende bleibt offen, sodass jeder sich selbst ein mögliches, weiteres Endszenario ausdenken kann.
Fazit: Ich empfehle dieses Buch für jeden, der Vampire mag, Mythik, (Urban)Fantasy. Wenn man sich für gesellschaftskritisches Denken interessiert, ebenso. Es ist aber kein muss. Man kann dieses Buch als Fantasy/Horror/Vampirbuchfan lesen oder als Interessierter an Gesellschaftkritik.
Bewertung zu "Geheilte Seele – Befreites Ich" von Valerie Schnitzer
Zur Autorin:
Bewertung zu "Als das Leben mich aufgab" von Ney Sceatcher
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und erwirkt stets ein Kopfkino. Alle Charaktere sind lebendig, haben ihre Eigenheiten und Besonderheiten. Beim Lesen erwecken sie das Gefühl, real zu sein.
Stil:
Der anfangs eher erzählende Schreibstil lässt den Leser sanft in die Welt um die Läuferin Kerra eintauchen, bis sie ein paar Seiten später auf ihre Erzfeindin Maran trifft. In den darauffolgenden Dialogen werden die einzelnen Protagonisten gut charakterisiert. Mit viel Liebe zum Detail zeigt uns die Autorin eine ganz neue Welt in der Fantasyszene. Es gibt eigene Gottheiten, verschiedene Gesellschaftsschichten und eine ganz eigene Kultur (mit Teehäusern, Glasschmieden, etc.). Fremdartige Geschöpfte wie die Falbbiester oder Isch (eine Vogelart), die ihre Nester in Leichen baut, treten auf. Und unter der Stadt, in der Kerra lebt, tobt wilde Magie.
Was mir an diesem Buch besonders gut gefallen hat:
Alles was mit der Fadash zu tun hat – der unterirdischen Stadt, in der die wilde Magie vorherrscht. Das sind einfach meine Lieblingszenen. Gerne in den kommenden Bänden mehr davon!
Die Karte von Alat (Der Stadt) und den Glossar mit Begrifferklärungen fand ich ebenfalls als sehr gelungene Details in diesem Buch.
Inhalt (Vorsicht Spoiler)
Die Läuferin Kerra stammt von dem Magiervolk der Bahnus ab, ist aber ein magieloses Wesen - ein Unstern. Seit kurzer Zeit lebt sie in der Fürstenstadt Alat, unter der wilde Magie eingeschlossen ist. Ihre Arbeit als Läuferin scheint simpel – sie trägt Botschaften von einem Ort zum anderen - wäre da nicht die Stadtwächterin Maran, mit der sie sich angefeindet hat. Maran provoziert Kerra gerne und wartet nur darauf, dass diese einen Fehler begeht. Im Verlauf der Geschichte verdächtigt sie Kerra an dem unerklärlichen Verschwinden eines Gefangenen aus dem Stadtkerker Schuld zu sein und nimmt sie fest. Mit Genuss verhört Maran Kerra mit schmerzhaften Methoden. Erst als der Heiler und Magier Lerato das Verhör unterbricht und Kerras Unschuld mit einer Magieprüfung beweisen kann, lässt Maran von ihr ab. Kerra verlässt hastig das Gebäude, aber ihrerstatt wird nun ihr Freund Dolan verdächtigt und eingesperrt. Kerra ist fest von der Unschuld ihres Freundes überzeugt und versucht Meister Lerato um eine weitere Magieprüfung zu bitten. Aber der Magier ist an den Hof des kranken Fürsten beordert und unerreichbar. Kerra läuft die Zeit davon. Das Gerücht, Dolan habe gestanden, bei der Flucht des Verbrechers geholfen zu haben, gelangen bis zu ihr und ihrer Freundin Sidra. Gemeinsam überlegen sie sogar zu Ravid zu gehen – dem Verbrecherkönig, um Dolan zu retten. Doch Kerra entscheidet sich dagegen, noch einmal für Ravid zu arbeiten. Stattdessen wird sie zu Leratos Gehilfin, aber auch er kann Dolan nicht helfen. Seine Hinrichtung ist beschlossen, die Magieprüfung war positiv.
Da bringt ein weiterer Freund Kerra auf eine Idee – den Fluchtweg des Mondschiebers zu verwenden, der den Gerüchten nach, immer wieder Menschen heimlich aus der Stadt schmuggelt. (Die Idee mit dem Fluchtweg fand ich genial!)
Fazit: Ein für (Dark)Fantasyfans empfehlenswertes Buch. Es gibt Kämpfe, Intrigen, Verletzungen, Magie und sehr starke Bildern (ich denke dabei an eine Figur, die in etwas greift, das sich wie klebriger Blütensaft anfühlt, aber in Wahrheit ist es Blut …).
Zum Autor und Schreibstil:
Robert Corvus gehört für mich zu einem der besten deutschsprachigen Fantasyautoren. Sein Schreibstil ist sehr gut lesbar, eine Mischung aus klarer Struktur und gewählter Sprache. Beim Lesen zeigt sich, hier fließen Erfahrung, mit gutem Handwerk und einer großen Portion an ausgefallenen Ideen zusammen.
Zur Geschichte:
Nichts für Zartbesaitete: Die Geschichte beinhaltet viele brutale Szenen. Es wird geschändet, gemordet, gequält. Vieles erscheint unmenschlich, zugleich ist es realistisch, da Menschsein immer aus Licht und Schatten besteht. Die genauen Beschreibungen über die Belagerung und über den Aufbau des Heeres haben mich persönlich weniger interessiert, aber das wäre in jedem anderen Buch ebenfalls der Fall gewesen. Die Kampfszenen waren dafür alle sehr ausgefeilt, spannend und abwechslungsreich. Ich konnte mir vieles davon bildlich sehr gut vorstellen! Autsch!
Generell ist zu sagen, dass die Entwicklung der einzelnen Charaktere vielfältig und manchmal auch überraschend passierte, sodass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle!
Inhalt - „spoilergefahr“
Die junge Söldnerin Eivora versucht nach dem Tod ihres Vaters einen gewinnbringenden Kontrakt für den Klingenrausch abzuschließen. Aber nach dem Verlust eines wertvollen Relikts droht das Söldnerheer zu zerbrechen. Jeder der Kampfherren möchte der nächste Anführer sein. Eivora, selbst zu gering in ihrer Stellung, um die Führung zu übernehmen, macht den erfahrenen Kampfherren einen ungewöhnlichen Vorschlag. Die Aussicht auf einen lukrativen Auftrag, so wagemutig er auch sein mag, hält den Klingenrausch vorübergehend zusammen. Sie schließen stellvertretend für den König mit Prinz Gonter einen Vertrag, die uneinnehmbare Stadt Ygôda zu stürmen. Mithilfe dämonischer Kräfte, die der Avatar Chastro-Ignuto beherrscht, kann das Heer des Klingenrausches lange Wegstrecken in kurzer Zeit zurücklegen. Blutopfer werden verlangt, an denen sich nicht nur der Homunkulus, der aus Chastro-Ignutos Schulter wächst, labt, um die Dämonenkräfte freizusetzen. Eivora traut weder dem Avatar noch vielen der Kampfherren, die sich in dem Söldnerheer befinden. Aber sie möchte das Erbe ihres Vaters nicht zerfallen sehen. Im Verlauf der Geschichte lernt sie den Unterschied zwischen Kameradschaft und Freundschaft kennen. Die Anziehungskraft zwischen ihr und dem Prinzen ist immer deutlicher zu spüren, bis sie ausbricht. Ihre Sammelleidenschaft für Münzen hat auch Gonter bemerkt und er führt ihr einige seltene Kostbarkeiten auf ganz besondere Art und Weise zu.
Die letzten Worte von Eivoras Vater kennt im gesamten Klingenrausch nur eine Person: die unfreiwillig gefangen genommene Priesterin Fiafila. Sie ekelt sich vor der Grausamkeit der Söldner, wenngleich sie eine gewisse Faszination begleitet. Nach anfänglicher Abneigung verliert sie ihre Scheu vor den Söldnern und versucht ihre Bestimmung in ihrer neuen Lage zu finden. Stets an das Gute glaubend, legt sie sich sogar mit dem brutalen Avatar an. Castro-Ignuto fühlt sich von ihr gleichermaßen angezogen und abgestoßen. Entgegen der Gewohnheit, kann er ihre Gedanken und Gefühle weder lesen noch schmecken. Von allen anderen Geschöpfen nimmt er Furcht, Angst, Schmerz und Pein durch den Homunkulus wahr und erfreut sich mit ihm gemeinsam daran. Diese Gier nach Brutalität zieht auch andere Menschen auf seine Seite und gebiert weitere Schänder und Mörder.
Eivora gelingt es durch eine List kampflos mit einigen Kameraden in die Stadt einzudringen. Aber ihr Plan geht nicht auf. Die Gruppe wird voneinander getrennt, Blut fließt. Neue Abkommen müssen geschlossen werden, wagemutige Ideen werden umgesetzt. Während draußen eine Schlacht um die Stadt tobt, versucht Eivoras Truppe eigenständig, ihren Beitrag zur Eroberung der Stadt zu leisten ...
Ende:
Nach Einnahme der Stadt, verbietet der neue König den Söldnern entgegen ihres Vertrages das Plündern in seinem neuen Herrschaftsgebiet. Eivora und der Klingenrausch fühlen sich verraten und ziehen mit weniger Beute als erhofft vom Schlachtfeld ab. Bis Gonter überraschend bei ihr eintrifft ...
Lieblingsszenen:
Trotz der Brutalität gab es so einige Szenen, die mich besonders begeistert konnten:
Als Castro-Ignuto neben Prekesta erwacht, zeigt er sein ursprüngliches Ich und den unterschwelligen Kampf, den Menschen manchmal mit ihren inneren Dämonen auszufechten haben (natürlich im übertragenen Sinne!) Auch die Szene, in der Gonter Eivora Münzen auf der nackten Haut erkennen lässt, ist eine besondere und habe ich in der Form noch nicht gelesen.
Fazit:
Magie hat ihren Preis – dies zeigt sich auch in dieser Geschichte, anhand der körperlichen und geistigen Veränderung die ein Avatar durchlebt.
Ein Handel, der vielleicht im Grunde etwas Gutes möchte, bleibt es nicht immer. Selbst der aufrichtigste Mensch unterliegt der Versuchung, etwas Bösem in seinem Inneren Raum zu geben, um edle Ziele zu erreichen. Und dies kann dann ganz schnell in eine falsche Richtung laufen. Nach dem Motto: Auch das Böse hat einen guten Kern (und umgekehrt).
Für alle, die starke Entwicklungen bei Charakteren mögen und sich vor Brutalität nicht abschrecken lassen, empfehle ich dieses Buch!
Bewertung zu "GER(a)ECHT: Thriller" von Kristin Schöllkopf
Ich habe schon lange auf den letzten Teil der Seelensternreihe gewartet und bin immer noch voll begeistert von der Grundidee mit den Sternen, die als Menschen eine Zeit lang auf die Erde kommen.
Bewertung zu "Gerti und die Halsabschneider - Ein weihnachtlicher Wien-Krimi" von Susanne Ertl
Das Cover gefällt mir sehr gut! Es ist in für mich typisch weihnachtlichen Farben gehalten - Rot, Grün, Goldgelb und Silberweiß!
Ich finde Gerti ist eine tolle Figur und ich würde sehr, sehr, sehr gerne mehr von ihr lesen!
Das Miträtseln in der Geschichte war echt super!
Eine schöne Geschichte für Zwischendurch - vielleicht auch für die eine oder andere Weihnachtsrunde - bei Punsch und Keksen zu genießen!
Bewertung zu "Sonnenstern: Keron (Dritter Band des Vierteilers) (Seelenstern-Reihe 3)" von Susanne Ertl
Im dritten Teil der Sternenreihe von Susanne Ertl werden eine Menge Fragen zwar beantwortet, aber auch neue aufgeworfen. Ich bin daher gespannt wie es weitergeht und freue mich auf Band 4!
Ich liebe Kerons Charakter. Er ist bislang der Interessanteste Protagonist und mein absoluter Favorit. Von ihm würde ich gerne mehr lesen! Er ist ambivalent, eigentlich ein cooler Typ und doch zeigt er Gefühle - wenn es um diese eine Frau geht!!!