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Marny

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Cover des Buches My take on me (ISBN: 9783841904249)

Bewertung zu "My take on me" von Morten Harket

My take on me
Marnyvor 6 Jahren
Cover des Buches Schwanenprinz - Die wilden Schwäne (ISBN: 9783956810671)

Bewertung zu "Schwanenprinz - Die wilden Schwäne" von Katharina Gerlach

Schwanenprinz - Die wilden Schwäne
Marnyvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Die stimmungsvolle Mischung aus bekannten und neuen Elementen hat mich begeistert. Eine neue Variante, die ich nicht missen möchte ...
Katharina Gerlach - Schwanenprinz

Prinz Laurent gibt der Prinzessin des benachbarten Königreiches einen Korb, als diese ihn über ihre geplante Hochzeit informiert. Daraufhin verwandelt sie ihn und seine sechs Brüder in Schwäne, denen jedoch die Flucht gelingt. Zusammen mit ihrer einzigen Schwester, die ihnen in einem Flugapparat gefolgt ist, stürzen die Prinzen über einem Friedhof ab. Dort suchen sie nach einem Weg, ihre Verwandlung rückgängig zu machen, bevor die wütende Prinzessin sie findet.

In der Reihe „Schätze Neu Erzählt“ erscheinen Kurzgeschichten, die Märchen aus ungewohnten Perspektiven erzählen. Angesiedelt in einer magischen Welt, in der sich Zauberei und Technologie (Steampunk) miteinander verbinden. Das Märchen, so wie ich es kannte, würde sich in dieser Geschichte also verändern. Aber konnte mich die Atmosphäre auch überzeugen und eine Verbindung zwischen „meinem“ Märchen und der neuen Interpretation herstellen?

Die Geschichte beginnt im Luftschiffhangar, wo die königlichen Gäste herumgeführt werden und Prinz Laurent von dem ganzen „Kronprinzenquatsch“ genervt ist. Es wird deutlich, dass neue dampfgetriebene Erfindungen diese Welt verändern und zu prägen beginnen. Über die Luftschiffe habe ich mich dabei besonders gefreut, weil sie mich einfach faszinieren.

Anfangs gab es kaum Verbindungen zu dem mir bekannten Märchen, was ich allerdings nicht als Nachteil empfunden habe, weil mich diese neue Perspektive gefesselt hat. Außerdem konnte ich mich so ganz auf die neue Welt einlassen und die Figuren kennenlernen, ohne am Original zu „kleben“. Mir hat auch gefallen, dass die Geschichte überwiegend auf einem Friedhof (und seiner Umgebung) spielt – dazu noch der ungewöhnliche Geist, zu dem sich Laurent hingezogen fühlt. Stimmungsvoll und auch mystisch.

Die Elemente des Märchens, die in die Adaption eingeflossen sind, machen für mich den Kern der wilden Schwäne aus. Vielleicht sind es aber auch einfach nur die Dinge, die mich sehr berührt und dafür gesorgt haben, dass es mein Lieblingsmärchen wurde. Die Stimmungen und Gefühle, die ich mit diesen Elementen verbinde, waren auch im „Schwanenprinz“ vorhanden – in mir. Sie wurden in eine Geschichte und eine Welt transportiert, die sehr von dem Original abweicht und dessen neue Kombination gleichzeitig stimmig auf mich gewirkt hat.

Diese Mischung aus bekannten und neuen Elementen hat mir sehr gefallen – es ist etwas Neues entstanden, das sich trotzdem nach „meinem“ Märchen anfühlt. Eine Variante, in der es immer noch um Selbstlosigkeit, Liebe und Zusammenhalt geht. Aber eben auch um Mechanik und einen Geist. All das hat mich berührt und beim Lesen glücklich gemacht, ich werde also gerne an diese Version zurückdenken. Es war einmal … alles ganz anders.

Cover des Buches Rosen & Knochen (ISBN: 9783959915120)

Bewertung zu "Rosen & Knochen" von Christian Handel

Rosen & Knochen
Marnyvor 6 Jahren
Cover des Buches Die Chroniken von Azuhr - Der Verfluchte (ISBN: 9783596297269)

Bewertung zu "Die Chroniken von Azuhr - Der Verfluchte" von Bernhard Hennen

Die Chroniken von Azuhr - Der Verfluchte
Marnyvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Der fesselnde und abwechslungsreiche Auftaktband entführt in eine faszinierende Welt, in der die Magie erwacht und Mären lebendig werden ...
Bernhard Hennen - Der Verfluchte (Die Chroniken von Azuhr 1)

Nandus Tormeno hat große Pläne für seinen jüngsten Sohn Milan: Der Junge soll ebenfalls Erzpriester werden und dabei weiter kommen als er selbst, also bis in den höchsten Kreis aufsteigen. Doch Milan missfällt, dass sein eigenes Leben von seinem Vater so verplant wird. Er wird aufsässig und stellt das Handeln von Nandus ständig in Frage. Als er die Diebin Felicia kennenlernt, erkennt er, dass sein Verständnis von Gerechtigkeit nicht das seines Vaters ist und will sich den Rebellen aus dem Schwertwald anschließen. Und dann ist da noch diese alte Prophezeiung, nach der die Ankunft des »Schwarzen Mondes« in Azuhr ein neues Zeitalter der Magie einläuten wird …

Die Geschichte spielt auf Cilia, einer Insel in der mittelalterlich wirkenden Welt Azuhr, wo sich verschiedene Mächte begegnen. Dort ist keine Magie spürbar, bis Milan erlebt, dass etwas Wirklichkeit wird, wenn genug Menschen daran glauben. Und die ersten Mären Wirklichkeit werden … Die Magie erwacht langsam – dazu passt auch, dass die Mären anfangs nur spärlich und angedeutet vorkommen, im Verlauf der Handlung aber immer mehr Raum einnehmen. Eine von ihnen hat mich ganz besonders am Haken, vielleicht ja auch weil mich diese tragisch-romantische Mischung wieder mitten ins Herz getroffen hat.

Milan ist relativ behütet aufgewachsen und kennt nur die Sichtweise der Liga, daher habe ich bei ihm die größte Entwicklung erwartet. Diese Erwartung wurde nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen – er hat mich mehrfach positiv überrascht und wirkt auf mich am Ende des ersten Bandes nicht nur sehr viel reifer, sondern auch so, als ob er am Beginn seines ganz eigenen Weges steht. Seinen Vater mochte ich (als Erwachsenen) ja zuerst überhaupt nicht, aber er hat Seiten von sich gezeigt, die zeigen, dass er doch ein Herz hat. Einige Dinge haben mich auch beeindruckt, aber als sympathisch würde ich ihn insgesamt dann doch nicht bezeichnen. Dafür gibt es noch einige andere Figuren, die mein Herz berührt haben, allen voran Felicia, der Bogenschütze Rainulf und die Konkubine Nok, die mehr ist als sie zu sein scheint.

Wer so wie ich etwas zarter besaitet ist, dem stehen aber auch ein paar Herausforderungen bevor. Oder Mutproben? Vor allem der Prolog hat es in sich, der ist einfach ziemlich fies – gerade, weil da auf sympathische Figuren nicht verzichtet wurde. Und in der Haupthandlung, die 53 Jahre später spielt, gab es ein Ereignis, das mich völlig fertig gemacht hat. Ich habe zwischendrin sogar gezweifelt, ob ich nicht die falsche Leserin für das Buch bin, aber … Durchhalten! Unbedingt! Die Geschichte und diese faszinierende neue Welt möchte ich auf keinen Fall missen.

Das Buch ist sehr abwechslungsreich, es gibt sinnliche und düstere, humorvolle und unheimliche, tragische und romantische, mystische und realistisch wirkende Szenen. Gerade die Themen „Gestaltung der Wirklichkeit“ und Zivilcourage sind ja aktueller denn je – und man hinterfragt sich da auch selbst. Es geht um Mut und Verantwortung, aber auch darum seinen eigenen Weg zu finden und sich treu zu bleiben.

Mir gefällt, dass man so wunderbar spekulieren kann – daran habe ich ja immer viel Spaß. Die Geschichte reißt einen mit, überrascht immer wieder und bietet Spannung auf den verschiedenen Ebenen. Sie ist sehr komplex aufgebaut und ich bin unheimlich neugierig, wohin uns die Reise noch führen wird. Einigen angedeuteten Mären fiebere ich ja schon entgegen, selbst den unheimlichen … Aber natürlich hoffe ich auch auf ein Wiedersehen mit meinen bisherigen Lieblings-Mären, neben dem Krähenmann also vor allem mit einer neugierigen Hexe, deren Auftritt mich ziemlich beeindruckt hat. Ich würde zu gerne mehr über sie erfahren …

„Der Verfluchte“ war für mich eine fesselnde und abwechslungsreiche Lektüre, die mich total begeistert hat und noch lange nicht loslässt. Ich liebe den Stil von Bernhard Hennen, der neben der schönen Sprache nicht nur eine dichte Atmosphäre, sondern auch intensive Bilder und Emotionen erschafft. Und diese neue Welt, die mich sehr fasziniert hat und die ich (auch als Weichei) auf keinen Fall missen möchte!

Cover des Buches Nimmerherz - Die Flammen des Phönix (ISBN: 9781979337182)

Bewertung zu "Nimmerherz - Die Flammen des Phönix" von Erik Kellen

Nimmerherz - Die Flammen des Phönix
Marnyvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Beeindruckender und berührender 4. Band der Nimmerherz-Legende!
Erik Kellen - Die Flammen des Phönix (Nimmerherz-Legende 4)

Im hohen Norden macht sich Tahni Eisschild auf den Weg zur Schatteninsel, um den Invasoren einen schweren Schlag zu versetzen. In der letzten freien Stadt Quells scheint Ribanna durch eine Belagerung in einer hoffnungslosen Position zu sein, zumal der Feind nicht nur vor den Toren der Stadt lauert. Im Königreich Idaan setzt Asha eine ganze Armada unter Segel, um Ri zu Hilfe zu eilen. Um zu ihr zu gelangen, muss er allerdings die Schwimmenden Berge überwinden – wieder einmal …

Die Geschichte schließt nahtlos an Band 3 an und bietet auch ein „Was zuvor geschah“, so dass man wieder gut in die Handlung findet, auch wenn das Lesen des letzten Teils schon eine Weile her ist. Ich wusste noch relativ viel, aber beim Lesen der Zusammenfassung sind bei mir einige Szenen „hochgeploppt“ und auch die Emotionen, die ich damals dazu hatte.

„Die Flammen des Phönix“ beginnt mit einem Kapitel aus Ashas Perspektive und zeigt auch gleich das, was für mich einen Schwerpunkt des Romans ausmacht: Seine Einsamkeit und Zerrissenheit. Seine Magie, die nicht nur mächtiger sondern auch immer unberechenbarer wird. Ich hatte das Gefühl, dadurch schon nach ein paar Seiten direkt in der Geschichte gelandet zu sein – mit all meinen Gefühlen. Wieder so nah dran und mit solch einer starken Verbindung, dass ich gar nicht anders konnte, als schon am Anfang ein wenig zu weinen.

Der poetische Schreibstil macht einen Teil der für mich ganz besonderen Nimmerherz-Atmosphäre aus, mit vielen Feinheiten zwischen den Zeilen und einem schrägen Humor, der genau meinen Geschmack trifft. Die Beschreibungen wirken sehr direkt auf mich, egal ob es um Landschaften, Figuren, Orte, Kämpfe oder Beziehungen geht.

Ich habe es genossen, wieder beim Eisschild-Clan und den Ro’Ar sein zu können, immerhin ist das mein gefühltes Zuhause. Es gab sogar einen neuen Lieblingsort, den ich da entdecken konnte. Die anderen Schauplätze und Perspektiven finde ich aber nicht weniger faszinierend – und natürlich auch nicht die anderen magischen Tiere. Eine Shin’Tai hat es sogar geschafft, sich ähnlich in mein Herz zu schleichen wie Ascheherz.

Jede der Hauptfiguren geht seinen Weg weiter und ich hatte nicht das Gefühl, dass jemand vergessen wurde. Der Schwerpunkt verlagert sich zu Asha und Ri, es geht aber nicht nur um sie. Zu meinem Glück spielt auch Lif eine Rolle – eine Figur, die ich anfangs gar nicht und inzwischen umso mehr mag. Und auch wenn ich es nicht mehr für möglich gehalten habe, hasse ich Kartak Starksegel nun noch mehr als nach dem dritten Band …

Die Geschichte bietet reichlich Überraschungen, auch was das Aufeinandertreffen von Asha und Ri betrifft. Es gibt viele tolle Szenen, die mich ganz unterschiedlich berührt und bewegt haben. Und ein Kapitel, das mich völlig fertig gemacht hat. Aber die komplexe Geschichte ist so abwechslungsreich und mitreißend, dass man einfach weitergezogen wird. Natürlich hoffe ich trotzdem, dass ein gewisser Jemand sterben wird und vorher noch ordentlich leiden muss … Mindestens!

„Die Flammen des Phönix“ war für mich eine faszinierende, epische und intensive Lektüre, die locker mit dem letzten Band mithalten kann. Ich bin von vielen Dingen beeindruckt, beispielsweise davon, dass Ashas Zerrissenheit so gezeigt wurde, dass ich jedes Mal einen dicken Kloß im Hals hatte. Oder von den Szenen, bei denen ich aus Rührung weinen musste. Von der Magie. Oder den wunderbaren maritimen Beschreibungen …

Es war so schön, mal wieder etwas von Erik Kellen zu lesen und in die Nimmerherz-Legende abzutauchen! Nächstes Jahr gibt es dann den finalen Band, bis dahin muss ich zittern, ob überhaupt jemand von den Figuren überlebt, die ich mag. Ich habe da irgendwie ganz düstere Vorahnungen … In jedem Fall bleibt aus dieser Reihe aber ganz viel bei mir – und ein nordischer Fluch aus diesem Band hat auch schon auf mich abgefärbt.

Cover des Buches Götterkind 2 (Edda Reloaded) (ISBN: 9783000553998)

Bewertung zu "Götterkind 2 (Edda Reloaded)" von T.S. Elin

Götterkind 2 (Edda Reloaded)
Marnyvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Nordische Mythologie, Fantasy und historische Details vereinen sich zu einer gelungenen Mischung, die für frischen Wind sorgt!
T.S. Elin - Edda Reloaded. Götterkind 2

Die Nornen verweben einige Fäden im Geflecht des Schicksals erneut und verändern so den Lauf aller Neun Welten. Arawn sehnt sich danach, sich endlich mit Annora zu vermählen, zieht aber erneut in den Krieg und stellt sich dem Kampf mit einem schier unüberwindlichen Gegner. Loki sieht seine lang verfolgten Pläne scheitern, während Anderwelts Ordnung ins Chaos taumelt. Und Odin? Der ist außer sich vor Zorn und entfesselt einen nie dagewesenen Sturm, der ungebremst über Asgards Bewohner hinwegfegt …

Eröffnet wird der zweite Band von Loki, der über Arawns scheinbar ins Stocken gekommenen Eroberungsfeldzug nachdenkt – und über Odins kaum zu zügelnde Ungeduld, die durch Eiks und Lokis Berichte vor fast 6 Jahren nur vorübergehend gebändigt wurde. Bereits zu diesem Zeitpunkt war ich wieder mitten in der Geschichte und meine Eindrücke zum ersten Band wurden wieder äußerst lebendig. Ich war gespannt darauf zu erfahren, wie es mit der komplexen Geschichte und ihren Figuren weiterging.

Den Schreibstil empfinde ich als modern und klar, gleichzeitig gibt es aber auch viele poetische Stellen, die ich sehr liebe. Der Übergang ist dabei fließend, sie wirken nicht wie ein Fremdkörper auf mich, sondern wie ein Aspekt, der einfach zu bestimmten Szenen und Figuren gehört. Die dichte Atmosphäre trägt dazu bei, dass die Geschichte so eindringlich auf mich wirkt und mich auch außerhalb der Lesezeit beschäftigt.

„Götterkind 2“ hat mich im Vergleich zum ersten Band noch mehr mitgerissen, weil der Fokus auf den Figuren lag und (zur Einführung) nicht soviel erklärt werden musste. Dadurch wirkte es auf mich auch intensiver, die verschiedenen Facetten wurden deutlicher gezeigt und ich konnte mich einfach noch mehr auf alles einlassen.

Natürlich auch auf „meine“ Figuren – da gibt es viele, die mir nah stehen. Einige, die ich sehr mag. Und einen, zu dem ich so eine besondere Verbindung aufgebaut habe, dass er uneinholbar zu meiner Lieblingsfigur wurde. Gegen Tuada konnte sich niemand auch nur annähernd durchsetzen. Da Figuren, die mich so intensiv berühren, leider auch gerne mal sterben, drücke ich mir mal fest die Daumen, dass ich noch länger etwas von ihm haben werde … Ich musste ja schon in diesem Buch manchmal weinen, nur weil ich so sehr mit ihm mitleide.

Nordische Mythologie, Fantasy und historische Details vereinen sich zu einer gelungenen Mischung, die für frischen Wind sorgt und dennoch nicht „zu“ anders ist. Die mythologische Seite bietet vieles, was von dem Bekannten abweicht – es passt aber wunderbar zu der Geschichte und ist für mich persönlich auch vorstellbar. In der historischen Ebene findet sich vieles, was ich noch nicht wusste, aber als spannend empfinde – vor allem die Ulfberht-Klingen haben es mir angetan.

„Götterkind 2“ war für mich eine fesselnde und abwechslungsreiche Lektüre, die mich sehr berührt und beeindruckt hat. Eine komplexe Geschichte mit dichter Atmosphäre, wunderbaren poetischen Stellen, überraschenden Wendungen, spannenden Figuren und einer nordischen Mythologie, die ordentlich durchgeschüttelt wurde.

Ich habe mich gefreut, das Buch bereits vorab lesen zu dürfen und bin gespannt, wie es weitergeht … Klammheimlich hoffe ich ja auch auf mehr von Heimdall und Eik, ich mag beide sehr und bin daher natürlich neugierig.

Cover des Buches Das Geheimnis der Sternentränen (ISBN: 9783956690730)

Bewertung zu "Das Geheimnis der Sternentränen" von Anke Höhl-Kayser

Das Geheimnis der Sternentränen
Marnyvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Science Fiction und Fantasy verbinden sich zu einer komplexen Geschichte mit tollen Ideen und für mich besonderen Figuren.
Anke Höhl-Kayser - Das Geheimnis der Sternentränen

Die Erde im Jahr 2162: Die Menschheit hat alle Ressourcen aufgebraucht und die Umwelt zerstört, der Planet ist hoffnungslos verseucht. Jade, eine 32-jährige Wissenschaftlerin, wird einem Geheimprojekt zugeteilt, um einen Zeitkorridor einzurichten und die Umweltbedingungen vergangener Tage zu erforschen. Durch den Korridor gelangt ein junger Mann zu ihr, Ranon – der jedoch nicht aus einer früheren Zeit stammt, sondern von dem mittelalterlichen Planeten Ägeon. Das Portal zwischen den Welten bleibt nicht unbemerkt: Beide Herrscher wollen es nutzen, um den jeweils anderen Planeten zu erobern. Dabei haben sie Jade und Ranon eine besondere Rolle zugedacht …

Die Bedingungen, unter denen die Menschen auf der Erde leben müssen, fand ich sehr bedrückend. Allein die Vorstellung, so wie Jade noch nie den Wind auf der Haut oder den Sand unter den Zehen gespürt zu haben … Aber auch die Einschränkungen durch die Enge in den Wohntürmen, keine Privatsphäre, das Fehlen jeglicher Freiheit – Individualität ist nicht erwünscht. Das alles ging mir sehr nah, sicher auch weil so eine Zukunft beängstigend realistisch ist.

Die mittelalterliche Fantasy-Welt von Ägeon hat mich jedoch nicht weniger berührt. Das Leben dort ist auch nicht leicht, ganz allgemein (beispielsweise zerstören giftige Dämpfe die Umwelt und viele Kinder sterben, bevor sie laufen können) aber auch speziell für Ranon, dessen Tage von Gewalt und Verachtung geprägt sind. Die Keiare, humanoide Echsenwesen, haben mich fasziniert – genauso wie die Legende um Das Band der Risa, ein milchweißer Sternenarm, der ganzjährig am Himmel zu sehen ist. Diese Legende zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, sie verbindet alles, ist Beginn und Ende.

Es gibt viele Figuren, die mir nah waren und einen intensiven Eindruck hinterlassen haben. Meine Lieblingsfigur ist aber eindeutig Wygo, der Handlanger des Herrschers von Ägeon. Derjenige, der die schwerste und schmutzigste Arbeit erledigen muss – manches davon quält ihn jahrelang. Als Wygo seine väterlichen Gefühle für Jades Zwillingsschwester Melody entdeckt, weiß er nicht mehr, auf welcher Seite er stehen soll. Eine tragische Figur, voller Traurigkeit und Zerrissenheit – es gibt aber auch immer wieder Szenen, in denen man seine liebevolle Seite spürt.

Mein Bezug zu Melody ist nicht ganz so intensiv, aber ich habe sie sehr in mein Herz geschlossen. Für mich eine besondere und unheimlich liebenswerte Figur, denn sie schlägt sich in einer Welt voller vermeintlich perfekter Menschen mit Down-Syndrom durch. Ich mag ihre ganz eigene Wahrnehmung und den Mut, trotz allem Dinge zu tun, die eigentlich verboten sind. Dinge, die für sie wichtig sind – beispielsweise sich selbst einen neuen Namen zu geben, der besser zu ihr passt.

„Das Geheimnis der Sternentränen“ war für mich eine fesselnde, stimmungsvolle und berührende Lektüre, die mich auch durch ihre Komplexität und den Ideenreichtum begeistert hat. Ich bin davon beeindruckt, wie sich die anfangs klar getrennten ScienceFiction- und Fantasy-Anteile miteinander verbanden und ein harmonisches Gesamtpaket ergaben. Eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte, die mir mal wieder gezeigt hat, dass es sich lohnt, seiner Neugier zu folgen …

Cover des Buches Götterkind 1 (Edda Reloaded) (ISBN: B07112YB1Z)

Bewertung zu "Götterkind 1 (Edda Reloaded)" von T.S. Elin

Götterkind 1 (Edda Reloaded)
Marnyvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Eine ungewöhnliche Mischung aus Edda, Mittelalter, den Wölfen Odins und anderen Wesenheiten. Stimmungsvoll, spannend und sehr lebendig!
T.S. Elin - Edda Reloaded. Götterkind 1

Einst hatte sich Odin in eine Wölfin verwandelt, um von seinem größtem Feind, dem Fenriswolf, Söhne zu empfangen. Diese Wolfssöhne nutzt er, um die Grenze zu Jötunheim, dem Reich der Riesen, zu sichern. Und für Arawn, dem Ältesten von ihnen, hat er nun ein besonderes „Geschenk“: Er soll die seit langer Zeit erste in Midgard gefundene Vanin heiraten. Davon ist Arawn wenig angetan, immerhin würde er weder mit seiner Stiefmutter Freija noch mit Thors Frau Sif, die beide diesem Göttergeschlecht angehören, unter einem Dach leben wollen.

Aber Odins Wille ist Gesetz und so reist Arawn als Adeliger Philipp de Tosny in das mittelalterliche England von Midgard. Dort erhält er für seine Dienste in der Schlacht von Dunsinane das Gut Mounfeld zusammen mit dem Titel ›königlicher Thegn‹. Auf dem Nachbargut lebt die gefundene Vanin und hält für Arawn mehr als nur eine Überraschung bereit …

Im Prolog erfährt man etwas über die verschiedenen Göttergeschlechter und das Thema Unsterblichkeit, es wird also gleich zu Beginn der Hintergrund dafür geliefert, warum Odin (und nicht nur er) nach Vanen suchen lässt. Außerdem lernen wir den Fürsten von Anderwelt kennen und mit ihm eine Welt, die ein wenig von der Nordischen Mythologie abweicht. Niflheim und Schwarzalbenheim bilden hier gemeinsam Anderwelt, sie wird jedoch auch von Wesen aus den keltischen Sagen bevölkert (beispielsweise Feen, Kobolde und Wichtel).

Die ungewöhnliche Kombination aus der Edda, anderen Wesenheiten, dem Mittelalter und den Wölfen Odins gefällt mir sehr. Sie wirkt rund auf mich – und sehr lebendig. Nah bei mir, auch wenn manches nur kurz beschrieben wurde. Die verschiedenen Orte und Figuren wurden zum Leben erweckt, sie haben mich auch abseits meiner Lesezeit begleitet. Ich habe oft gerätselt, was aus der Edda übernommen und was dazu gedichtet wurde. Spekuliert, was für Veränderungen die Wölfe Odins herbeiführen könnten und was das für Auswirkungen hätte …

Die Darstellung der mir bekannten Götter und Wesen haben mich gefreut, amüsiert und auch überrascht. Ich liebe das Verhalten von Hugin und Munin, hatte viel Freude mit Loki und … neben Heimdall, der mir irgendwie immer leid tut, wäre da dann ja noch Odin. Einer meiner liebsten Götter kommt hier ja nicht so gut weg, aber es passt perfekt und zeigt ja auch nur einen Aspekt. Zumindest rede ich mir das ein.

Die Liebe ist ein tragendes Thema, wenn auch nicht das einzige. Mir gefällt, wie behutsam mit ihr umgegangen wird und wie einfühlsam die Beschreibungen sind, ohne kitschig zu wirken. Es gibt Unsicherheit und Zurückhaltung, aber auch Romantik und Leidenschaft.

Womit ich anfangs nicht so gut klargekommen bin, ist die eigenwillige Angewohnheit der Autorin, manche der Beschreibungen oder Ereignisse in Klammern zusammenzufassen. Das war für mich ungewohnt und hat mich meistens aus der Geschichte gerissen, zum Ende hin hatte ich mich aber ein wenig daran gewöhnt.

„Götterkind 1“ war für mich eine stimmungsvolle und mitreißende Lektüre, die mir in allen Erzählperspektiven Spannung geboten hat. Eine ungewöhnliche Mischung, die sehr lebendig auf mich wirkt und deren Interpretation der Nordischen Mythologie zu meiner eigenen Vorstellung passt. Ich bin so gespannt, wie es in den verschiedenen Erzählperspektiven weitergeht (übrigens gibt es auch eine düstere Prophezeiung der Dunkelalben) und ob Eik nochmal eine größere Rolle spielen wird, den habe ich unter den Wölfen Odins neben Arawn nämlich auch ins Herz geschlossen … Der zweite Band erscheint am 30.05.2017.

Cover des Buches Die Phileasson-Saga - Himmelsturm (ISBN: 9783453317529)

Bewertung zu "Die Phileasson-Saga - Himmelsturm" von Bernhard Hennen

Die Phileasson-Saga - Himmelsturm
Marnyvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Im Himmelsturm warten finstere Entdeckungen, düstere Szenen und furchtbare Kreaturen - aber nicht nur ... Sehr faszinierend!
Bernhard Hennen, Robert Corvus - Himmelsturm (Phileasson-Saga 2)

Die zweite Aufgabe führt die beiden Rivalen um den Titel König der Meere ins ewige Eis des Nordens zum sagenumwobenen Himmelsturm, dessen Geheimnis sie erforschen sollen. Es zeigt sich, dass in den Legenden Wahrheit steckt, sie jedoch nicht von den finsteren Gefahren erzählen, die auf die beiden Drachenführer und ihre Gefährten warten. Welchen Preis müssen sie zahlen, um das Rätsel des Himmelsturms zu lösen?

Der epische Prolog führt uns diesmal bis nach Al’Anfa, einer reichen Stadt im Süden Aventuriens. Wir lernen Abdul kennen, einen novadischen Magier mit einem besonderen Interesse an den untergegangenen Echsenvölkern, der versucht, seine von Sklavenjägern entführte Nichte Selime zu befreien. Es ging also gleich spannend los, und mit dunklen Mächten …

Die Haupt-Geschichte spielt überwiegend im Himmelsturm, also in einem Gebäude. So eine Konstellation hat für mich immer einen besonderen Reiz, weil die Handlung sich an einem Ort abspielt und die Figuren (meistens) zwangsläufig mehr miteinander interagieren. So kommt es hier auch öfter zu Begegnungen zwischen den beiden Gruppen bzw. einzelnen Mitgliedern. Durch die vielen Ebenen hatte ich aber auch das Gefühl, mich in einer Art Stadt aufzuhalten – nur dass diese eben in die Höhe gebaut wurde.

Im Turm erwartet uns eine bedrückende und sehr dichte Atmosphäre, die mit jeder Ebene beklemmender wird. Es gibt mysteriöse Entdeckungen und unheimliche Begegnungen, furchtbare Kreaturen und uralte Tücke. Manche Szenen waren für mich ein echter Alptraum (ganz besonders wenn man dann auch noch davon träumt), finster und gruselig. Dabei ist die Geschichte aber auch so unglaublich spannend, dass man kaum zum Luft holen kommt – oder dazu, sich Gedanken darüber zu machen, ob man noch genug Mut zum Weiterlesen hat.

Es gab aber auch Stellen, die mich sehr fasziniert haben. Vor allem, wenn es um die vergangene Kultur ging – da waren dann plötzlich so viele Fragen in mir. Es ist schon ein Fluch mit der Neugier! Und die verloren gegangene Kunst hat fast so etwas wie Trauer in mir ausgelöst, woran man auch sieht, wie nah und eindringlich diese Beschreibungen auf mich gewirkt haben.

Der Himmelsturm hat seine ganz eigene Magie – und die Erlebnisse dort hatten auf jeden Auswirkungen, mal mehr und mal weniger. Es gibt Figuren, die ihre Furcht und auch ihren Mut zeigen. Die viel empfänglicher für Magie sind als andere. Bei denen bestimmte Charaktereigenschaften deutlicher hervortreten oder sich ganz neue Facetten zeigen. Oder die etwas anderes finden, als sie gesucht hatten.

Zu manchen Figuren haben ich durch ihre Verhaltensweisen nun ein etwas distanzierteres Verhältnis – und ich bin gespannt, wie sich das im nächsten Band entwickelt. Es gibt aber auch welche, die mir noch mehr ans Herz gewachsen sind. Und genau das Gegenteil: Auf meine Lieblingsfigur aus dem ersten Band bin ich ja voll reingefallen, auch wenn ich leichte Bedenken hatte. So fies! Und am Ende des Romans bin ich ja fast schon panisch geworden, weil ich dachte, dass es mit Lieblingsfigur #2 nun zu Ende geht … Ein auf und ab der Emotionen!

„Himmelsturm“ war für mich eine extrem fesselnde Lektüre, die mich trotz der düsteren Szenen sehr fasziniert hat. Am unheimlich fiesen Epilog hatte ich noch eine Weile zu knabbern und musste mich von dem Buch auch etwas erholen, allerdings meide ich normalerweise auch alles, was irgendwie nach Horror aussieht. Und zumindest gefühlt habe ich mich dafür ganz gut geschlagen … Diese dunkle Atmosphäre hatte aber auch ihren Reiz. Und mit etwas Abstand überwogen auch andere Eindrücke, die zu den Figuren. Selbst Beorn ist mir ja näher gekommen, das wohl! Ich freue mich also schon riesig auf den nächsten Band „Die Wölfin“, der zumindest teilweise wieder eine ganz andere Atmosphäre verspricht.

Cover des Buches London (ISBN: 9783453316652)

Bewertung zu "London" von Christoph Marzi

London
Marnyvor 7 Jahren

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