MarthaAmasVivon
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MarthaAmasVivons Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Das Buch habe ich als Hörbuch- Empfehlung auf einer Liste gefunden und mit darum gleich angehört. Leider fand ich es eher enttäuschend.
Der Autor hat durchaus ein aufregendes Leben, das er da beschreibt, allerdings hält er sich seitenweise mit Unwichtigkeiten auf, während das, was ich persönlich wirklich interessant gefunden hätte, immer wieder viel zu kurz kommt. So beschreibt er zum Beispiel kapitelweise seine Drogenexzesse die im Großen und Ganzen doch immer wieder gleich ablaufen, aber seine Klinikaufenthalte und wie er letztlich aus der Krise gefunden hat, werden dermaßen kurz gefasst, dass man sich bis zum Ende fragt, welche Wunder da nun gewirkt haben, dass er von den Drogen los kam. Bis zum Ende macht er sich über die Stereotype der Psychotherapie lustig und verrät nicht wirklich, WIE er es denn dann trotzdem geschafft hat.
Auch kommt immer wieder eine leichte Arroganz und Überheblichkeit durch, mit der er nahezu alle anderen Menschentypen verurteilt, die irgendwie anders sind als er. So macht er sich mit vollem Ernst über Spielsüchtige lustig, während er selbst gerade Drogenabhängig und Magersüchtig ist. Diese Doppelmoral findet sich immer wieder und macht mir den Autor zunehmend unsymphatischer.
Auch sind es mir viel zu viele Zitate anderer Künstler, die ich beim ungefähr 10. Auftauchen und darüber philosophieren nicht mehr hören kann. Eigene Zitate sind dagegen nur pseudo-tiefgründig, ergeben aber bei genauerem Hinschauen überhaupt keinen Sinn. Aussagen wie, in Lindenbergs "düdüdü" würde die ganze Wahrheit stecken oder etwas sei umso wahrer, wenn es gelogen ist, klingen zwar erst mal nett, sind aber (meiner Ansicht nach) völliger Quatsch.
Dass ich dem Buch trotzdem 3 Sterne gegeben habe, liegt daran, dass es immerhin mit Humor und zumindest einigermaßen reflektiert geschrieben ist.
Aber wenn man - wie ich - mit Künstlern wie Udo Lindenberg, Helmut Schmidt, Bret Easton Ellis und Helmut Dietl nicht so viel anfangen kann, weil es vlt. die falsche Zeitepoche ist, in der man geboren wurde, so langweilen einen doch einige Dialoge und das eigentlich Spannende kommt viel zu kurz.
Am Ende hatte ich das Gefühl wahnsinnig viel gehört und doch kaum Inhalt bekommen zu haben. Denn den Billboard-Wechsel finde ich persönlich nun nicht so spektakulär, dass ich mir das Seitenweise anhören muss.
Wenn es aber die richtige Zeit ist und man mit dem Autor Parallelen zum eigenen Leben findet, kann ich mir vorstellen, dass das Buch durchaus sehr interessant sein kann. Nur für mich war es das leider nicht.
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Über mich
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- 04.08.1992
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