MartinKrist
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Jack Reacher, der einsam Reisende, ist abgebrannt wie immer. Umso überraschender, als er auf seinem Konto eine Überweisung von 1030 Dollar vorfindet. Tausenddreißig. Oder auch: Zehn-dreißig. So lautet der Notruf bei der Militärpolizei, für die Reacher einst im Dienste einer achtköpfigen Sondereinheit kämpfte. Absender der mysteriösen Überweisung ist seine ehemalige Kollegin Frances Neagley.
Sie lässt ihn wissen, daß in der kalifornischen Wüste die Leiche ihres einstigen Gefährten Calvin Franz gefunden worden ist. Ihm wurden die Beine gebrochen, bevor man ihn aus einem Hubschrauber warf. Schlimm genug. Doch noch beunruhiger ist, dass auch von drei weiteren Kollegen der alten Sondereinheit jede Spur fehlt. Hat es jemand auf die Militärpolizisten abgesehen?
Wer auch immer hinter den Morden steckt, er hat eines nicht bedacht - das Motto der Sondereinheit: Mit der Sonderermittlern legt sich niemand an. Die verbliebenen vier Ex-Militärs durchstreifen das glühend heiße Los Angeles und finden schnell heraus, daß ihre Kollegen einer großen Sache auf der Spur waren; Militär, Korruption, Raketen, Erpressung, Terror - und dass sie genau deshalb sterben mussten.
Als Reacher und sein Team in Las Vegas unvermittelt ins Fadenkreuz eines schießwütigen Killers geraten, wird ihnen endgültig klar: Jemand legt sich ganz gezielt mit der Sondereinheit an. Reacher behält, wie gehabt, einen kühlen Kopf. Erst als die Übeltäter seine Zahnbürste kaputtmachen, wird er richtig sauer.
Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern "Sniper" und "Way Out", in denen Lee Child seinen Lonesome-Helden gleich auf den ersten Seiten ins wilde Abenteuer schickt, beginnt der elfte Reacher-Thriller (im Original gibt's bereits 15) behäbig.
In etwa so zähflüssig wie der elendige Verkehr in L.A., durch den sich Jack und seine Kollegen immer wieder quälen, wenn sie sich nicht gerade in einem Burgerrestaurant in West-Hollywood treffen, um zu beratschlagen, was sie herausgefunden haben: Und das ist anfangs nicht viel.
Erst zur Mitte hin zieht Lee Child das Tempo an und man erlebt seinen Helden mit gewohntem Killerinstinkt und Muskelgedächtnis. Natürlich ist er es auch, der am Ende nahezu alleine die Übeltäter zur Strecke bringt.
Denn das Motto der Sondereinheit ist das eine. Reachers Motto das andere: Leg dich nie mit Reacher an!