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Cover des Buches Samuel – Ein Weg durch Licht und Schatten (ISBN: 9783958406131)

Bewertung zu "Samuel – Ein Weg durch Licht und Schatten" von Susanne Willeke

Samuel – Ein Weg durch Licht und Schatten
MeinLesezeichenBlogvor 6 Jahren
Man begleitet Samuel, Yasha, Rika und Zif auf eine Reise der besonderen Art

Susanne Willeke habe ich vor ein paar Monaten zufällig kennengelernt, als wir beide vor dem Büro eines Professors auf den Beginn der Sprechstunde warteten. Wir kamen ins Gespräch und sie verriet mir, dass ihr Roman bald erscheinen würde. Daraufhin sind wir in Kontakt geblieben.

Die Figuren an sich sind gut ausgearbeitet und erscheinen, zwischen den beiden Buchdeckeln, sehr lebendig. Die junge Dämonin Yasha ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Mit Rika bin ich nicht so wirklich warm geworden, leider. Die Reisegruppe und auch alle anderen Figuren sind facettenreich und nicht einfach gestrickt. Das Beziehungsgeflecht zwischen den Protagonisten und anderen Nebenfiguren fand ich interessant, aber ich konnte nicht immer alle Entwicklungen nachvollziehen. Manchmal schienen sie mir etwas aus der Luft gegriffen. Damit meine ich besonders die Beziehung zwischen Zif und Rika und diejenige von Samuel und seinem Vater. Die Autorin hat aber glücklicherweise auf unnötigen Kitsch und überflüssiges Drama verzichtet. Trotz allem schienen mir die Figuren nicht über den Anfang der Geschichte hinauszuleben. Damit meine ich, dass sie nicht aus ihrem Leben gegriffen schienen und ohne ‚Wurzeln‘ in die laufende Handlung gepflanzt wurden. Dafür sind sie am Ende der Geschichte umso lebendiger und ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie sie über die letzte Seite hinaus ihr Leben leben.

Gefallen hat mir ebenfalls, dass der Ursprung der Engel und Dämonen nicht religiös motiviert ist. Trotzdem hätte ich gerne etwas mehr über ihren tatsächlichen Ursprung erfahren, über die Geschichte ihres Volkes und der ganzen Welt. Daher kam mir das Worldbuilding auch irgendwie etwas zu kurz. Außerdem wäre eine Landkarte ein tolles Extra gewesen und hätte mir während der Lektüre die Orientierung sehr erleichtert.

Sprachlich konnte mich die Autorin auf ganzer Linie überzeugen. Der Schreibstil ist sehr realistisch, etwas distanziert und wortgewandt. Sie hat ihren eigenen Schreibstil und verzichtet weitestgehend auf Floskeln. Die Sprechweise der Figuren passt zu ihnen und zu der Welt, in der sie leben.

Mein Vater pflegt zu sagen: Wer reist, der hat etwas zu erzählen. Und da gebe ich ihm vollkommen Recht. Und wie mir scheint die Autorin ebenso. Eine Suche nach Recht und Wahrheit kann sehr facettenreich sein: mal ereignisreich, gelegentlich eintönig, mit einigen Hunger- und Durststrecken (sowohl im übertragenem als auch wörtlichem Sinn). Und dann geht es unerwartet rasant weiter. So ähnlich verlief auch die Handlung des Romans. Leider hatte ich manchmal das Gefühl, dass die Figuren etwas ziel- und planlos durch die Gegend gezogen sind. Das schlug sich auch auf die Erzählung und auf den Spannungsbogen nieder, der dann leider etwas durchhing. Die Ereignisse oder eben auch Nicht-Ereignisse werden teilweise sehr ausufernd und meandernd erzählt. Das hat leider für ein paar Längen gesorgt. Die Tatsache, dass die Kapitel extrem lang sind, verstärkte diesen Eindruck weiter. Eine meandernde Erzählstruktur ist an sich natürlich keine schlechte Erzählung, nur leider keine meiner favorisierten Erzählformen. Aber, sobald die Figuren ein konkretes Ziel vor Augen hatten und sei es noch so klein, wurde es doch wieder spannend. Diese Abschnitte haben mir dann immer sehr gut gefallen.

Doch der Roman erzählt nicht nur die Geschichte einer Reise, sondern auch von der emotionalen Entwicklung der Reisenden. Dies hat die Autorin sehr gut und glaubwürdig umgesetzt. Die äußerem Umstände der Reise machen sich im Inneren der Figuren, in ihrer Gefühlswelt bemerkbar und sie entwickeln sich, sie reifen und wachsen an den widrigen Umständen. Das konnte man sehr schön an Samuel und an Yasha beobachten.

Das Ende und besonders der Abschluss (man könnte fast sagen, die letzte Seite) haben mich entzückt. Ich war ein wenig traurig, dass die Reise mit dieser buntgemischten Truppe ein Ende gefunden hat.

Mein Fazit
Mein Respekt geht raus an die Autorin für dieses beeindruckende und einzigartige Erstlingswerk, dem man durchaus eine Chance geben sollte. Und obwohl ich nicht durchweg gedanklich und emotional an das Buch gefesselt war, gab es trotzdem einige Aspekte, die mir sehr gut gefallen haben. Man begleitet Samuel, Yasha, Rika und Zif auf eine Reise der besonderen Art.

Cover des Buches 64 (ISBN: 9783855350179)

Bewertung zu "64" von Hideo Yokoyama

64
MeinLesezeichenBlogvor 6 Jahren
Lesen, aber nur auf eigene Gefahr!

Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich noch nie einen Thriller
dieser Art gelesen habe. Ziemlich harter Tobak muss ich sagen – nicht
weil er besonders blutig oder gewalttätig war, sondern weil er den Leser
mit unglaublicher intellektueller Gewalt plättet und niederstreckt. Ich
habe lange keinen so unblutigen und langatmigen Thriller gelesen. Mehr
noch, die ‚Gewalt‘, die vorkommt, erschien mir total fehl am Platz.
Insgesamt hat 64 wenig mit den Thrillern zu tun, die ich sonst verschlinge.

Der Auftakt war recht vielversprechend und die Erwartungen schossen
dementsprechend in die Höhe. Und auch der Klappentext tat sein übriges.
Aber bei der weiterführenden Lektüre fand ich die Handlung eher
langweilig und unspektakulär. Aber das liegt auch an meinem persönlichen
Geschmack: Mich interessieren eher Thriller, die den Ermittlungsablauf
schildern, die beschreiben wie das Adrenalin in Wallungen gerät wenn man
kurz davor steht den Täter zu überführen usw. Bei ’64‘ geht es
hauptsächlich um die internen Abläufe der Polizei. Es geht um
Machtkämpfe zwischen Beamten und Abteilungen, um Verwaltung und Politik.
Leider überhaupt nicht mein Fall. Klar, es war natürlich interessant,
diese Seite der Medaille kennenzulernen und auch etwas über die
japanischen Kultur zu lesen und mitzunehmen, aber es war größtenteils
sehr anstrengend und sehr trocken.

Als Leser erhält man einen sehr detaillierten Einblick in die Gedanken-
und Gefühlswelt von Mikami, dem Protagonisten der Geschichte. Er ist ein
ehemaliger Ermittlungsbeamter, der Direktor der Pressestelle geworden
ist und sich dementsprechend häufig mit der Presse anlegt. Seine Tochter
ist verschwunden und ein ominöser ungeklärter Fall tritt plötzlich in
den Mittelpunkt seiner Arbeit. Soweit so gut, aber beim Lesen folgt man
Mikamis Überlegungen und Schlussfolgerungen während er versucht hinter
die Verschwörung, die sich im Präsidium zusammenbraut, zu kommen. Bei
diesen Überlegungen tritt die Seite des Ermittlungsbeamten klar hervor.
Dies wird auch von seiner Kombinierfähigkeit unterstrichen (dies hat
mich sehr an Detective Conan erinnert). Hierbei handelte es sich um ein
Element, welches mir zunächst sehr gut gefallen hat. Später bin ich
diesen Schilderungen aber überdrüssig geworden. Ich bin während seiner
gedanklichen/inneren Monologe teilweise abgeschweift, weil ich die
Lektüre einfach als zu sättigend und anstrengend fand. Intellektuell
habe ich mich nicht überfordert gefühlt, sondern es war einfach nur eine
sehr trockene und langatmige Lektüre. Das Innere Mikamis und seine
private Situationen spielen eine wichtige Rolle: Er ist ein Spiegel –
seine innere Zerrissenheit gleicht der Zerrissenheit des
Polizeipräsidiums. Seine Sorge um seine Tochter spiegelt sich im Fall 64
wider. Dies wurde vom Autor geschickt eingefädelt.

Die Handlung kommt jedoch nicht in Fahrt. Es geht immer dann ein
Stückchen weiter, wenn sich eine Spekulations Mikamis bewahrheitet oder
nicht, oder wenn ihm eine neue Idee kommt. Gedanken und Überlegungen
brauchen Zeit um sich zu entfalten und dementsprechend viele Seiten.
Dazu kommt, dass die Schilderungen sehr detailreich, oftmals kompliziert
und anspruchsvoll sind. Dementsprechend muss man beim lesen sehr gut
aufpassen und aufmerksam sein, um kein Detail zu verpassen. Daher eignet
sich dieser Thriller nicht als Lektüre für Zwischendruch.

Mikami gibt dem Leser in seinem Gedankenfluss sehr viele subtile
Hinweise, bei denen sich der Leser am Ende an die Stirn fasst und den
Kopf schütteln muss. Es war so absurd wie die einzelnen Elemente am Ende
zusammenpassten, dass man sich doch etwas ‚dumm‘ vorkam. Einige
Sachverhalte habe ich zwar erahnen, aber erst später in ihrer
Vollständigkeit erfassen können.

Wenn man sich tapfer durch die ersten 600 Seiten gekämpft hat, wird man
auf den letzten 70-80 Seiten belohnt. Das Tempo nimmt zu, es passiert
sehr viel auf einmal und es wird spannend. Denn, der Fokus verschiebt
sich, es geht nicht mehr um die inneren Machtkämpfe. Die Auflösung hat
mir ziemlich den Kopf verdreht, konnte aber beileibe nicht die
restlichen 600 Seiten aufwiegen, durch die ich mich mehr oder weniger
zwingen musste. Trotz allem wirkte der Thriller zu keinem Zeitpunkt
konstruiert oder unglaubwürdig. Die Figuren, vor allem Mikami und
Amamiya, wirken authentisch und ich konnte ihnen sehr gut habhaft
werden. Ich glaube, dass der Thriller die Polizeiarbeit besser
darstellt, als jeder andere Thriller, den ich zuvor gelesen habe es
getan hat. Nichtsdestotrotz hat er mir nicht gefallen und ich war
unglaublich erleichtert als ich die letzte Seite erreichte.

Fazit
Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Geschichte nur bedingt gefallen
hat. Der Thriller hat ein paar starke Seiten, aber leider überwiegen mMn
die negativen Aspekte. Hätte ich vorher genau gewusst, worauf ich mich
einlasse, hätte ich die Finger davongelassen. ’64‘ ist ein Monolith, das
seinesgleichen sucht. Es ist ein Mammuth mit interessanten Perspektiven,
Figuren und Verwicklungen, aber (sehr) langatmiger Erzählweise. Fazit:
Lesen, aber nur auf eigene Gefahr!

Cover des Buches Die Herzogin der Bloomsbury Street (ISBN: 9783455600223)

Bewertung zu "Die Herzogin der Bloomsbury Street" von Helene Hanff

Die Herzogin der Bloomsbury Street
MeinLesezeichenBlogvor 6 Jahren
Absolute Leseempfehlung

Meine Meinung
Einen knappen Monat nachdem ich „84, Charing Cross Road“ gelesen habe, habe ich nun endlich die langersehnte Fortsetzung in die Finger bekommen und verschlungen. Der Reisebericht, in Tagebuchform, hat sich genauso leichtfüßig in mein Herz geschlichen wie sein Vorgänger. Einfach toll!

In der Tat, trifft der Tagebuchroman einen ähnlichen Ton wie der Briefroman, auch wenn die Stimme von Frank Doel fehlt. Der Ton ist immer noch charmant, auch wenn es ein etwas anderer Charme ist. Dies verleiht der Geschichte allerdings keinen Abbruch. Helene Hanffs Stimme ist noch genauso freimütig, ehrlich und herzlich wie in den Briefen. Zu Beginn hatte ich einige Zweifel, denn die Briefe wurden nicht mit der Absicht einer Publikation verfasst. Ich weiß nicht, ob die Autorin von Anfang an vorhatte ihre Einträge zu veröffentlichen. Wenn ja, dann ist die Autorin trotzdem noch genauso ungezwungen und offenherzig wie ich sie in „84, Charing Cross Road“ kennengelernt habe: Sie spricht immer mit dem Herzen auf der Zunge.

Nach 20 Jahren gelingt es Helene Hanff endlich nach London zu reisen, ihr größer Traum oder möglicherweise Albtraum geht in Erfüllung. Welches von beidem stellt sich auf den ersten paar Seiten heraus. Es war schön teilzuhaben, mitzulesen wie sie die Reise wagt. Ich wollte es nun endlich wissen: Was hat es denn nun mit diesem Mythos ‚London‘ auf sich?

Trotz anfänglicher negativer, pessimistischer Gefühle, lässt sie sich nicht runterziehen. Diese Gefühle werden durch Entdeckerlust, Dankbarkeit und neuen Freundschaften abgelöst und vertrieben. Die Liebe zu Büchern geht in diesem Reisebericht nicht verloren, auch wenn diese nicht im Vordergrund stehen. Sie wird durch die Liebe zu London, ihren literarischen Helden und den realen Menschen erweitert. Hanff trifft auf so viele unterschiedlichen Menschen und Charaktere und erlebt dabei unglaublich viel. Man könnte glatt ein bisschen neidisch werden. Interessant waren auch die Unterschiede, die Hanff zwischen London und New York herausgearbeitet hat. Dieses Tagebuch ist ein wahrer Schatz!

Die Melancholie, die sich am Ende ihrer Reise einstellt, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Ist doch, das Ende einer jeden Reise meistens auch das Ende eines Lebens. Das Erlebte wirkt so unwirklich, fast wie ein Traum.

Fazit
Wem „84, Charing Cross Road“ gefallen hat, wird „Die Herzogin der Bloomsbury Street“ schnell in sein Herz schließen und nicht mehr loslassen. Absolute Leseempfehlung.

Cover des Buches Ice Limit - Abgrund der Finsternis (ISBN: 9783426514986)

Bewertung zu "Ice Limit - Abgrund der Finsternis" von Douglas Preston

Ice Limit - Abgrund der Finsternis
MeinLesezeichenBlogvor 6 Jahren
Die Autoren wissen durchaus mit Worten und Beschreibungen umzugehen

Meine Meinung
Zu Weihnachten schenkte meine Schwester unserem Vater diesen Thriller. Beim gegenseitigen Bestaunen der Geschenke, habe ich mir den Klappentext durchgelesen und war sofort Feuer und Flamme. Den Autor Douglas Preston kenne ich bereits von einem Real Crime Buch "The Monster of Florence", welches auch ein Gemeinschaftsprojekt ist. Daher war ich mir von Beginn an ziemlich sicher, dass mich dieser Roman nicht enttäuschen würde. Und glücklicherweise habe ich Recht behalten.

Obwohl es sich um einen alleinstehenden Roman handelt; man ihn daher ohne den Vorgänger „Ice Ship“ lesen kann, hatte ich zunächst ein paar Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen. Zu Beginn häufen sich Verweise auf vorhergehende Romane und Begebenheiten. Das hat mich ziemlich gestört und teilweise aus dem Lesefluss gerissen, weil ich sie nicht richtig einzuordnen wusste. Aber sobald man die richtig sortiert, kommt man auch gut zurecht. Langsam aber sicher steigert man sich in die Geschichte rein.

„Ice Limit“ ist ein Roman, ein Thriller, mit vielen Science-Fiction Elementen. Eine Mischung aus Spekulationen und Wissenschaft, aus Fantasie und Fakten. Eine tolle, kreative, explosive Mischung. Ein bisschen hat es mich an die Fernsehserie „Stargate SG-1“ erinnert. Man muss offen sein und sich unbedingt darauf einlassen. Die anfängliche Skepsis löst sich nach ein paar Kapiteln wie von selbst.

Das Besondere an diesem Thriller ist, dass auf jeder Seite etwas passiert. Mit einem Wort: ACTION. Die Seiten fliegen nur so vorüber. Ich hatte teilweise richtiges Kopfkino; ein fast filmreifer Roman. Die Handlung ist spannend, rätselhaft und löst mulmige Gefühle aus. Die Autoren wissen durchaus mit Worten und Beschreibungen umzugehen. Ebenso geglückt sind die Dialoge. Die Autoren schaffen es Bestürzung und Schaudern auszulösen. Die Ereignisse sind beunruhigend, absurd, abgefahren und total fesselnd. Die Kapitel sind relativ kurz. Am Ende eines jeden Kapitels werfen die Autoren einen Köder, einen Leckerbissen aus, der mich dazu angehalten hat immer weiter zu lesen. Das Buch habe ich stets nur widerwillig aus der Hand gelegt.

Die wechselnden Perspektiven tragen zum ansprechenden Aufbau des Romans bei. Man erfährt viel über die Rollen und Aufgaben eines jedem auf dem Forschungsschiff Batavia. Sehr gut gefallen haben mir die Perspektiven von Prothero und seiner Laborassistentin sowie von Dr. Brambell. Von den Walgeräuschen hätte ich gerne noch mehr gelesen. Auch wenn diese Thematik am Ende noch mal aufgegriffen wird, konnte es mich doch nicht ganz zufriedenstellen.

Die Lage auf dem Schiff spitzt sich immer weiter zu und für die Besatzungsmitglieder entwickelt sich das Unterfangen immer mehr zu einem Albtraum. Die Geschichte ist nicht platt und die Handlung war zu keiner Zeit vorhersehbar. Teilweise fand ich es sogar erstaunlich, wie sich die Dinge entwickelten. Das Ende fällt im Vergleich zur restlichen Handlung etwas aus der Reihe und war nicht ganz das was ich erwartet hatte. Im Vergleich zur restlichen Geschichte gestaltete sich das Ende eher ruhig, erhaben und fast schon philosophisch.

Fazit
„Ice Limit“ war meine erste Reise in das Preston & Child Universum, und möglicherweise nicht der letzte Ausflug. Ich habe sehr viel Freude daran gehabt; die Autoren haben somit ihr Ziel erreicht. Ich empfehle diesen rasanten Thriller all denjenigen, die mal etwas Neues ausprobieren wollen und der Science-Fiction gegenüber nicht abgeneigt sind. Science-Fiction-Fans sind bei diesem Roman sowieso an der richtigen Stelle.

Cover des Buches Der Pfau (ISBN: 9783462048001)

Bewertung zu "Der Pfau" von Isabel Bogdan

Der Pfau
MeinLesezeichenBlogvor 6 Jahren
Als Jahresabschlusslektüre konnte ich mir wirklich nichts Besseres aussuchen

Meine Meinung
Als Jahresabschlusslektüre konnte ich mir wirklich nichts Besseres aussuchen. „Der Pfau“ ist eine leichte Lektüre, mit einigen Tiefen, die sehr angenehm zu lesen war. Ich habe mich köstlich amüsiert, dank dieses besonderen britischen Humors, der die Handlung so lebendig gestaltet hat. Ob es Humor britischer Manier ist kann ich nicht einschätzen bzw. beurteilen, aber klar ist, dass die Ironie zu keiner Zeit ihr Ziel verfehlt hat. Gewisse Stellen des Romans haben mich mit diebischer Freude erfüllt. Glücklicherweise war ich nicht das Ziel der Schmach, sondern eine Gruppe von Investmentbänkern, die sich in die schottischen Highlands begeben haben, um einer Teambuilding-Maßnahme nachzugehen. Dass gerade dort ein verrückt gewordener Pfau rumläuft und für Durcheinander sorgt, konnte ja keiner ahnen.

Die Figuren sind einfach nur herrlich, lebendig und irgendwie liebenswürdig. Und auch die Tiere, die hier emotional auf dieselbe Stufe mit den Menschen gesetzt werden, erscheinen nicht übertrieben sondern absolut glaubwürdig.

„Alle freuten sich, dass sie mit dem Teambuildingso gut vorangekommen waren“ (S. 232). Ja, wahrlich, dafür, dass es so viele Verstrickungen gibt und jeder ein Puzzleteil zur Lösung des Falls besitzt, ist das ein gutes und zutreffendes Fazit. Keiner hat Lust zu puzzeln. Genauso wie niemand Lust auf die Teambuilding-Maßnahme hat. Es gibt so viele Mitwisser und genau das ist der Charme dieser tollen Geschichte. Das Ganze ist einfach nur erfrischend und urkomisch. Vor allem die Schlussszene war köstlich und hat mich zum Schmunzeln gebracht.

Der Erzählstil, also die Art und Weise wie die Autorin ihre Figuren reden lässt bzw. über sie schreibt, ist einfach aber trotzdem anspruchsvoll und sehr künstlerisch. Er ist sehr ausgefallen und abwechslungsreich.

Fazit
Der Roman „Der Pfau“ ist absolut empfehelnswert. Die Handlung ist ansprechend, blanke Ironie prägt den Humor und die Figuren, tierische wie menschliche, sind absolut liebenswürdig und urkomisch. Absolut zu empfeheln.

Cover des Buches QualityLand (ISBN: 9783550050237)

Bewertung zu "QualityLand" von Marc-Uwe Kling

QualityLand
MeinLesezeichenBlogvor 6 Jahren
Dystopie vom Feinsten, krasse Gesellschaftskritik gepaart mir einer eher schwachen Handlung.

Meine Meinung
Die Buchbloggercommunity hat mich auf diesen außergewöhnlichen Roman aufmerksam gemacht. Dass zwei verschiedene Versionen, mit unterschiedlichen Inhalten auf dem Markt sind, habe ich erst im Nachhinein erfahren. Vielleicht hätte ich eher die dunkle Version lesen müssen (habe ja ein eher pessimistisches Weltbild :-D). Die Unterschiede betreffen, soweit ich weiß, nicht die Handlung, sondern die kreativen Zwischentexte – bestehend aus Forenbeiträgen, Nachrichtenartikeln, Produktbeschreibungen, etc. – die die Geschichte und das QualityLand lebending und vielfältig gestalten. Eine großartige Idee des Autors! Je nach Version fallen die Texte eher positiv bzw. eher negativ aus.

Die Gesellschaft, die von Kling erschaffen hat, ist absolut paradox und absurd, findet so aber viele Parallelen und Bezüge zu unserer heutigen Gesellschaft, dass einem Angst und Bange wird. Sieht so tatsächlich unsere Zukunft oder die unserer Kindes Kinder aus? Kling treibt unsere Lebensweisen, unsere Politik, unsere Gesellschaft, unseren Konsum auf die Spitze. Verdreht, übertreibt und bleibt dabei doch irgendwie glaubwürdig. Irgendwie steckt in jeder Beschreibung ein Fünkchen Wahrheit, das ist ebenso genial wie beunruhigend. Er reduziert die Gesellschaft auf Algorithmen, auf Zahlen und zeichnet damit eine Zukunft, die dystopischer nicht sein könnte. Zu Beginn der Lektüre habe ich mich gefragt, wie man auf diesen Wahnsinn kommen kann. Aber wenn man sich dann umschaut und etwas genauer hinsieht, ist es eigentlich ziemlich offensichtlich.

Peter Arbeitsloser, die Hauptfigur, kam mir wie ein Dummy-Charakter vor, ohne den der Roman gar nicht funktionieren würde. Wegen seiner Ahnungs- und Gleichgültigkeit kann das QualityLand dem Leser genaustens erklärt werden. Er ist ein Mittel zum Zweck. Und in der Tat, kam mir die Handlung eher nebensächlich vor. Nicht sehr spannend, wird nach der Hälfte eher träge und zäh, und ließe sich auch auf ein paar Sätze herunterbrechen. Leider eine Schwäche des Romans, über die man aber hinwegsehen sollte. Denn hier geht es nicht um eine spannende Handlung oder darum, dass ich Herzrasen bekommen – nein, es geht um Gesellschaftskritik.

Selbstverständlich ist der Roman spannend, aber es ist eine andere Art der Spannung. Es ist die Spannung des Unbekannten: Alles ist neu und unbekannt, weil eine neue Welt entdeckt werden muss. Wie ein kleines Kind mit großen Augen und offenem Mund rast man durch die Seiten, bis man gesättigt ist und alles gesehen hat. Bis der rosane Delfinvibrator kommt. Da denkt man, man hat alles gesehen und dann sowas…

„QualityLand“ ist geprägt von herrlichem erfrischenden Humor. Satire soweit die Zeile reicht. Ich habe mich sehr amüsiert. Nichtsdestotrotz sorgt der Roman dafür, dass man ins Grübeln gerät. Möchte man wirklich in einer solchen Gesellschaft leben? Oder leben wir bereits, wenn auch nur ansatzweise, in einer solchen?

Mein Fazit
Dystopie vom Feinsten, krasse Gesellschaftskritik gepaart mir einer eher schwachen Handlung. Darüber sieht man aber hinweg, denn die Handlung steht nicht im Mittelpunkt. Ich denke fast, dass sich „QualityLand“ auch als Schullektüre für den Deutschunterricht eignet.

Cover des Buches Die Ehefrau (ISBN: 9783832198169)

Bewertung zu "Die Ehefrau" von Meg Wolitzer

Die Ehefrau
MeinLesezeichenBlogvor 6 Jahren
Ein starkes Buch für starke Frauen.

Meine Meinung
Hinter jedem erfolgreichen Mann steht bekanntermaßen eine starke Frau. Aber das ist bei „Die Ehefrau“ noch stark untertrieben. Meg Wolitzer erzählt Joans Geschichte, eine herzenswarme und gütige Ehefrau eines erfolgreichen Schriftstellers. Es ist eine Abrechnung, die ihren Ehemann, ihre Ehe, ihre Kinder und das nicht allzu rosige Schriftstellertum zum Thema hat. Gleichzeitig auch ein herrlicher Bezug und Seitenhieb zu den Veröffentlichungen von Joans Ehemann.

Mal erzählt die Autorin Joans Geschichte mit junger naiver Stimme, mal mit erwachsener reifer Stimme. Mal ist die Erzählstimme unglaublich selbstbewusst, mal macht sie sich klein. Dabei ist sie unglaublich inspirierend: Joan lehrt uns (Frauen) unser Talent nicht zu verschwenden und/oder unter den Scheffel zu stellen; sie sagt uns, dass wir das Spiel der Männer mitspielen und ihnen nicht als Spielfigur dienen sollten.

Die Art und Weise wie die Autorin schreibt, ist unglaublich erfrischend, mit viel Witz und unterschwelligem Humor. Sie scheut sich nicht davor die Dinge beim Namen zu nennen. Gelegentlich ertappt man sich dabei, verschmitzt zu lächeln.

Das Geheimnis, das die Ehefrau versteckt, war gar nicht mal überraschend und dabei total einleuchtend. Des Rätsels Lösung hat bei mir eine Mischung aus Überraschung und Selbstverständlichkeit ausgelöst. Man hat erwartet, dass etwas nicht stimmt, dass etwas kommt, aber mit dem Abgrund, der sich öffnet, habe ich nicht gerechnet. Auch die Art und Weise wie Joan das Geheimnis enthüllt, fand ich genial. Sie knüpft dort an, wo man es am wenigsten erwartet. Dadurch, dass sich mehrere Zeitstränge überlagern, wird der Geschichte eine neue Dimension verliehen.

Auf mich hatte der Roman eine richtige Sogwirkung, ich konnte gar nicht aufhören zu lesen. Während der Lektüre hatte ich manchmal Schwierigkeiten, die Autorin von ihrer Hauptperson zu trennen. Ich weiß aber nicht so ganz warum. Ich hatte das Gefühl, dass sich zwischen der Ehefrau, der Autorin und mich als Leserin ein geheimes Einverständnis oder eine ironische Mittäterschaft gebildet hat.

Fazit
Anfänglich hatte ich das Gefühl, dass der Roman schwer zu bewerten sein würde, weil der Schreibstil der Autorin teilweise sehr erhaben, überlegen und Achtung gebietend erschien. Aber im Nachhinein bin ich schwer begeistert. Ich kann euch den Roman nur empfehlen. Ein starkes Buch für starke Frauen. Ich möchte definitiv mehr von Meg Wolitzer lesen, wie z.B. „Die Stellung“.

Cover des Buches Darknet (ISBN: 9783406713835)

Bewertung zu "Darknet" von Stefan Mey

Darknet
MeinLesezeichenBlogvor 6 Jahren
Stefan Mey hat viel Licht ins Dunkel gebracht.

Meine Meinung
Das Verbotene strahlt eine ganz besondere Anziehungskraft aus: Es scheint aufregender, es reizt uns. So ergeht es mir zumindest mit dem Darknet, das ja an sich nicht verboten bzw. illegal ist (es kommt nur ganz darauf an, was man dort macht!). Es kann genauso legal bzw. illegal sein wie das ’normale‘ Internet. Das war eines der ersten Dinge, die ich lernte als ich das Sachbuch „Darknet“ las. Auch im Clearnet, unserem Internet, gibt es Waffen, Drogen oder Schlimmeres; man muss nur wissen wo. Die Medien haben mich auf das Phänomen Darknet aufmerksam gemacht und meine Neugierde geweckt. Nach diesem Sachbuch bin ich zwar schlauer und habe einen etwas differenzierten Blick auf das Phänomen, ich bin aber auch neugieriger als zuvor. Es gibt langweilige Sachbücher und es gibt Sachbücher, die eine ungeahnte Faszination und Neugier in uns auslösen. Das Sachbuch von Stefan Mey gehört zur letzten Sorte.

Ich habe verstanden warum das Darknet ein Tabu ist und auch warum es nicht als solches behandelt werden sollte. Mey beantwortet mit seinem Sachbuch ein paar grundlegende Fragen. Zu allererst: Was ist das Darknet überhaupt? Wo kommt es her? Wo geht es hin? Er erklärt das Darknet, seine vielfältigen negativen Seiten, aber auch seine vielen positiven Verwendungen (ja, die gibt es). Er klärt auf über die verborgenen Dynamiken, spricht über Terrorismus und Missbrauchsabbildungen. Er versucht mit ein paar Vorurteilen aufzuräumen und zeigt ihren wahren Kern. Er berichtet darüber in einem neutralen und nicht reißerischen Ton. Besonders gut hat mir gefallen, dass er, wenn er das Darknet in die analoge Welt holt (z.B. vom Ausheben von Drogendealern spricht), sich auf Vorkommnisse aus Deutschland konzentriert. Das macht das Ganze noch eine Spur greifbarer.

Bei „Darknet“ handelt es sich um ein aufschlussreiches, informatives aber bis zu einem gewissen Grad auch anspruchsvolles Sachbuch. In Zeiten des digitalen Wandels sind solche Bücher sehr wichtig. Nur wenn man sich angemessen informiert, kann man sich eine Meinung bilden. Wir müssen die Welt, in der wir leben auch verstehen, um ein richtiges Leben führen zu können. Dazu braucht man Bücher, die eine solche Aufklärung leisten.

Ich hätte zwar gerne noch mehr erfahren und mehr gelesen, denn über das Darknet gibt es noch so viel zu erzählen. Da sind mir 239 Seiten etwas zu wenig. Aber für einen Einstieg eignet sich dieses Sachbuch allemal. (Eine kleine Bemerkung am Rande: Das Prinzip der Sternchen (z.B. Forscher*innen) ist sehr löblich und bei einer wissenschaftlichen Publikation auch durchaus angebracht, aber es stört den Lesefluss ungemein.)

Fazit
Nach der Lektüre dieses Buches ist das Darknet gar nicht mehr so bedrohlich und dunkel. Stefan Mey hat viel Licht ins Dunkel gebracht. Zwar ist mir das Darknet immer noch suspekt, neugierig bin ich immer noch. Absolute Leseempfehlung.

Cover des Buches 84, Charing Cross Road (ISBN: 9783455650747)

Bewertung zu "84, Charing Cross Road" von Helene Hanff

84, Charing Cross Road
MeinLesezeichenBlogvor 6 Jahren
Leseempfehlung an all diejenigen, die das Glück auch in den kleinen Dingen sehen und finden.

Meine Meinung
Ich bin immer wieder aufs Neue überrascht, wenn so dünne Bücher so großartige Geschichten erzählen. Da kann so mancher dicker Schinken nicht mithalten. Für mich ist „84 Charing Cross Road“ tatsächlich zu einem Herzensbuch avanciert. Einen Briefroman zu lesen, kommt bei mir wirklich wirklich nicht oft vor. Und, dass er mich dann so aus den Pantoffeln haut, habe ich nicht erwartet.

Die Geschichte, die dieser Briefroman erzählt, kann man sich gar nicht ausdenken. Solche Geschichten schreibt nur das Leben. Die besondere Freundschaft zwischen Helene Hanff und den Angestellten der Buchhandlung Marks & Co entwickelt sich aus einer ganz normalen Geschäftskorrespondenz. Mit jedem Brief nimmt eine gewisse Heiterkeit und Herzlichkeit zu, die einen einfach nur mitreißen kann. Man erhält viele persönliche Einblicke in das Leben verschiedenster Personen. Der Ton ist heiter und ehrlich, manchmal schattig aufgrund der schwierigen Lebensumstände in einem vom zweiten Weltkrieg gebeutelten England. Hanff legt eine sehr humorvolle Stimme an den Tag. Man spürt förmlich, wie die Briefschreibenden ihren gegenseitigen Austausch genießen. Es geht um die Liebe zu Büchern, aber auch um die großen und kleinen Dinge des Alltags, um Amerika und um das London der Nachkriegszeit. Die Briefe strahlen einen gewissen Charme aus, der aus diesen alltäglichen Themen und ihrer Einfachheit resultiert.Franks Schicksal hat mich ganz besonders berührt. Da hat sich bei mir alles zusammengezogen. Absolut berührend und unglaublich traurig.

Ich freue mich darauf, die Fortsetzung zu lesen („Die Herzogin der Bloomsbury Street. Eine Amerikanerin in London“). Mal sehen wie es der Autorin in London ergeht.

Fazit
Der Briefroman „84 Charing Cross Road“ erzählt eine wertvolle Geschichte. Er berichtet von einer Freundschaft, die so in unseren Zeiten nicht mehr möglich ist. Hiermit spreche ich eine Leseempfehlung an all diejenigen aus, die das Glück auch in den kleinen Dingen sehen und finden.

Cover des Buches Flugangst 7A (ISBN: 9783426199213)

Bewertung zu "Flugangst 7A" von Sebastian Fitzek

Flugangst 7A
MeinLesezeichenBlogvor 6 Jahren
Wer auf der Suche nach Unterhaltung ist, ist bei diesem Roman richtig

Meine Meinung
Ein neuer Fitzek. Fitzek, der Name steht für Hochspannung, vertrackte Fälle und fesselnde Lesestunden. Auch mit „Flugangst 7A“ hat mein Lieblings-Thrillerautor wieder einen sehr packenden Roman geschrieben, einen Pageturner. Dies lässt sich zumindest auf den ersten Blick sagen. Auf den zweiten Blick muss ich leider einräumen und zugeben, dass ich ziemlich enttäuscht bin. Schon sein letzter Roman „AchtNacht“ konnte mich nicht komplett überzeugen. Aber bei „Flugangst 7A“ wurde ich gepackt und wie eine heiße Kartoffel fallengelassen.

Die Handlung ist unglaublich vollgestopft mit vielen gesellschaftskritischen und -relevanten Themen. An sich nicht schlecht, denn Fitzek trifft damit den Nerv der Zeit. Allerdings hätte es die Hälfte auch getan. Ich wusste gar nicht, worauf ich meine Aufmerksamkeit richten soll. Jedes dieser Themen hat mich gepackt, aber nicht genug um meine Aufmerksamkeit dauerhaft zu fesseln. Manchmal ist weniger eben mehr. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich keine Angst vorm Fliegen habe, dass dieser erste Aufhänger mich einfach irgendwie nicht mitgenommen hat und ich deswegen schwer reingekommen bin.

Ich fand die zwei verschiedenen Handlungsorte super: in der Luft und auf dem Boden. Das schafft einen interessanten Kontrast und sorgt für ein bisschen extra Spannung. Ziemlich cool fand ich auch den Rahmen, der sich um die Haupthandlung legt. Das war ein kluger Schachzug, am Ende macht dann doch alles irgendwie Sinn.

Die Tatsache, dass Mats im Flugzeug hilf- und tatenlos dabei zusehen muss, wie sich die Geschehnisse entwickeln, tut ihm als Psychiater nicht gut. Selbstverständlich kann die Flugangst und die Angst um die Tochter die Gedanken vernebeln. Aber so ganz nachvollziehen, konnte ich seine Handlungen oder Gedankengänge nicht. Und die der anderen Figuren teilweise auch nicht.

Zugegeben die Verstrickungen und Wendungen à la Fitzek sind schon genial. Aber in diesem Roman sind sie dermaßen haarsträubend, dass ich mir teilweise nur noch denken konnte „Ja, als ob“. Ich war hin- und hergerissen zwischen Bewunderung, denn es ist schon eine unglaubliche Leistung, sich soetwas auszudenken, und Skepsis, der konstrukthafte Charakter der Handlung war deutlich herauszulesen. Ich sage nur Seminar und Aufzug.

Das Problem dieser Verwicklungen à la Fitzek ist, dass es irgendwann keinen Spaß mehr macht mitzurätseln, weil es einfach viel zu haarsträubend ist und irgendwie unglaubwürdig wirkt.

Der Roman sorgt definitiv für spannende Unterhaltung, aber man darf nicht zu viel über die ‚zufälligen‘ Zusammenhänge nachdenken. Wenn man sich berieseln lassen möchte, ist dieser Fitzek-Psychothriller genau das Richtige.

Im Vergleich zu „AchtNacht“ hat mir das Ende von „Flugangst 7A“ sehr gut gefallen. Es ist realistisch und logisch. Es fügt sich perfekt in die laufende Handlung ein. Dabei hat sich mein kleines Herz doch ein bisschen zusammengezogen und ich wahr ehrlich berührt.

Mein Fazit
„Flugangst 7A“ ist kein durch und durch schlechter Roman, aber meiner Meinung nach gibt es durchaus bessere Psychothriller aus der Feder von Sebastian Fitzek. Wer auf der Suche nach Unterhaltung ist, ist bei diesem Roman richtig. Trotz allem konnte mich dieser Roman nicht völlig überzeugen. Von daher bin ich froh, dass ich mir das Buch nur ausgeliehen habe.

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