„Fünf Lieben lang“ begleitet Paul sein ganzes Leben lang durch diverse Beziehungen, in denen er nach „Liebe“ sucht. Das Buch setzt sich aus 5 Geschichten zusammen, in denen wir einen Einblick in Pauls Gefühlswelt, sein Handeln und seine Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen uns der „Liebe“ bekommen. Aciman ist ein großartiger Schriftsteller, auf den ich durch sein großartiges Werk „Call Me by Your Name“ aufmerksam geworden bin. Dementsprechend hatte ich auch hohe Erwartungen an dieses Werk und war anschließend sehr enttäuscht, da es mich nicht ganz so sehr überzeugen konnte, wie ich es gerne gehabt hätte. Das ist ziemlich schade, zumal die Leseprobe echt sehr stark war und mir persönlich gut gefallen hat. Leider hielt das nicht so an und letztlich konnte ich keine Spur von aufrichtiger Liebe erkennen. Stattdessen hatte man es mit einem unerträglichen Protagonisten zu tun, der sich von einer Liebe zur nächsten stürzt und in Wirklichkeit gar nicht so genau weiß, was er eigentlich will. Ich habe selten einen Protagonisten erlebt, der so unsympathisch rüberkam wie Paul. Mit seiner egozentrischen, egoistischen und elenden Art konnte er bei mir leider überhaupt keine Sympathiepunkte sammeln. Die meiste Zeit hat er sich wahnsinnig selbstsüchtig verhalten und von allen Menschen etwas erwartet, ohne selbst etwas dafür zu tun. Bis auf das erste Kapitel (oder den ersten Abschnitt), der teilweise noch interessant war, fand ich die restlichen vier sprachlich ziemlich nüchtern und überhaupt nicht fesselt.
