Die Erzählung „der Sandmann“
von E. T. A Hoffmann, die1819 verfasst wurde, handelt von der
Entwicklung eines jungen Studenten Namens Nathanael bezüglich seines Wahns der
durch die schreckliche Gestalt des Sandmannes geprägt, die wahrscheinlich auf
eine Psyche zurückführt.
Auf den ersten Seiten
macht der Autor in Form von Briefen seinen Wahn deutlich indem er den
Kern seines Wahns, seine Kindheit, zeigt. Nathanael musste den Verlust seines
Vaters erleiden wodurch er seinen Wahn
„den Sandmann“ mit dem Kollegen seines Vaters, Coppelius, verbindet. Dann
passiert etwas was den Leser erst mal verwirrt, der Autor spricht den Leser
direkt an um ihm nochmal das Reale an den Briefen zu verdeutlichen und Spannung
aufzubauen, um den Leser dazu zu bringen weiterzulesen. Nathanael verliert die
Beziehung zu seiner Geliebten Clara, verliebt sich in Olympia, die eine Puppe
zu sein scheint.
Der Autor verwendet eine einfache und sehr verständliche
Sprache und macht gewisse Andeutungen mit relativierten Verben („schien“) zur Unterscheidung
des Realen und Nicht-Realen, dass unmerklich ineinander übergeht und unlöslich
miteinander verbunden ist. Er benutzt oft eine bedrohliche und geheimnisvolle Atmosphäre.
Nathanael bietet Zeitweilig Identifikationspotenziale, da er
durch seine Ängste und Selbstzweifel sehr menschlich wirkt. Hoffman lässt ihn
immer wieder zwischen Hoffnung und Verzweiflung hin und her schwanken. Dadurch
biete das Buch eine präzise Anschauung von einem Kranken und dadurch ein
besseres Verständnis für Menschen derartigen Verhaltens.
Neugierig nach dem Geheimnis des Sandmanns, des Advokaten
Coppelius und des Wetterklarhändlers Coppola zu kommen, ist der Leser wie
gefesselt an das Buch. Haben diese drei den selben Charakter? Diese Frage wird
nicht direkt beantwortet, dadurch erhält Hoffmann die Spannung in der Erzählung
aufrecht.
Das Buch hat auch sehr unrealistische Aspekte, wie z.B. die
Puppe Olympia. es ist sehr offensichtlich, dass es zu der Zeit in der das Buch
spielt oder geschrieben wurde noch nicht möglich war eine Puppe wie Olympia zu
erschaffen die vom Aussehen sowie von den Verhaltensweisen und Reaktionen so
menschlich wirkt dass andere sie zwar „komisch“ finden aber nicht erkennen dass
es sich hierbei nur um eine Puppe und nicht um einen Menschen handelt. Auch wie
in dem Buch beschrieben wird mit der Technologie „Aufziehen“ ist dies schon gar
nicht zu erreichen. Jedoch wenn man es auf die heutige Zeit überträgt existieren
schon Maschinen die immer Menschenähnlicher wirken wodurch so etwas Ähnliches
wie die Puppe Olympia mit anderen Technischen Möglichkeiten zukünftig
vielleicht mal möglich wäre. Und diese Gedankenzüge löst das Buch durch das
Beispiel an Olympia auch aus.
Im Großen und Ganzen ist es meiner Meinung nach ein schönes
Buch, das einen interessanten Einblick in das Leben des kranken Nathanaels
bietet, jedoch finde ich schade dass der Autor bei der Puppe Olympia nicht auf die technischen
Möglichkeiten der damaligen Zeit geachtet hat.
Melissa Backes