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Merely

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Salt & Storm - Für ewige Zeiten (ISBN: 9783737351003)

Bewertung zu "Salt & Storm - Für ewige Zeiten" von Kendall Kulper

Salt & Storm - Für ewige Zeiten
Merelyvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Ein ernstes Thema verknüpft mit schöner Fantasy! Leider ein paar kleine Schwächen.
Walfang meets Fantasy-Story. Leider einige kleine Schwächen.

Cover & Gestaltung:
Das Cover ist einfach ein Traum, findet ihr nicht auch? Jeder der dieses Buch schon mal in den Händen gehalten hat, wird wissen, was mich so begeistert. Es sieht nicht nur wunderschön aus, sondern fühlt sich auch noch toll an! Diese ganzen türkisen Wellen stechen hervor und es ist ein Spiel zwischen Glanz und Matt. Das Mädchen mit den endlos langen, schwarzen Haaren spiegelt das Bild, das ich von der Hauptfigur hatte, perfekt wider und selbst dass die Harre wirr herum fliegen, ergibt Sinn. Ebenfalls die Farbkombination spricht mich sehr an & alles in allem einfach rundum gelungen! Kurz gesagt: im Laden würde ich daran niemals vorbei gehen können, ohne es wenigstens mal kurz in die Hand genommen zu haben.

Charaktere:
Avery spielt in diesem Buch die Hauptrolle. Sie ist, trotz ihrem Schicksal ein relativ normales Mädchen, ohne großen Widererkennungswert. Sie war optisch nicht sehr detailliert dargestellt, was mich allerdings nicht weiter störte; ich hab mir einfach meine eigene Vorstellung von ihr gebildet. außerdem viel das Mädchen mit ihren 17 Jahren immer wieder durch ihre launische Art auf und ihre unnötigen Pöbeleien, obwohl alle ihr nur helfen wollten. Ansonsten konnte ich doch recht gut mit ihr leben und mit ihr mitfiebern; überzeugte sie doch durch ihre Sturheit und ihren Ehrgeiz, ihren Kampfgeist und ihre Nächstenliebe (das wiederspricht sich jetzt ein bisschen.. aber wer das Buch gelesen hat, wird wissen was ich meine). Sie ist authentisch, bodenständig und in gewisser weise empfindet man einiges an Mitleid für sie. Kurz gesagt, keine Ausnahme-Protagonistin aber dennoch kein völliger Fail. Man kann durchaus mit ihr leben und im Laufe der Geschichte kann man auch die Entwicklung Avery's deutlich erkennen.
Tane, der zweite Protagonist in diesem Buch gefiel mir da schon deutlich besser. Während der gesamten Geschichte über wirkt er einerseits geheimnisvoll und mysteriös, gleichzeitig erfährt man aber doch einiges über ihn; vor allem über seine Vergangenheit. Er war sympathisch, authentisch real und glaubhaft; und vor allem nicht so sprunghaft wie Avery.
Alle weiteren Figuren empfand ich als ausreichend dargestellt. Keiner besaß unglaublich viel Tiefe, und doch waren sie alle bildhaft und ehrlich; was mir gut gefiel.

Schreibstil & Perspektive:
Schon auf der ersten Seite habe ich gemerkt, dass der Stil nicht gewöhnlich ist. Erstens ist die ganze Atmosphäre sehr melancholisch und beinah deprimierend; niederschlagend. Zweitens werden sehr, wirklich sehr viele Vergleiche zum Meer gezogen, was mit der Zeit ein wenig störend wirkt. Ansonsten liest sich das Buch ganz gut, wenngleich ich doch bei manchen Sätzen erst einmal inne halten und überlegen musste, was damit nun gemeint war - zugegeben, ich fand nicht immer eine Antwort darauf. Dennoch besaß ich durchgehend ein klares Bild der Kulissen und der aktuellen Geschehnisse vor Augen und kann nicht behaupten, dass mir der Stil überhaupt nicht gefallen hat. Sicherlich auch nur wieder Ansichtssache und auch wenn ich hier und da einen kleinen Kritikpunkt am Stil und der Sprache habe, heißt das noch lange nicht, dass er sich nicht leicht und flüssig lesen ließ; zumindest größtenteils nicht. Erzählt wird übrigens aus der dritten Person bzw. dem allwissenden Erzähler, und in der Gegenwart! Für mich ein wenig ungewohnt, aber es dauerte nicht lange, dann hatte ich mich auch damit arangiert.

Story & Umsetzung:
Die Idee hinter dieser Story ist beeindruckend. Während ich anfangs noch mit einer recht gewöhnlichen Fantasy-Geschichte gerechnet habe, wurde ich sehr schnell eines Besseren belehrt. Kendall Kulper verknüft ein aktuelle Thema, das schon eine geraume Weile in den Nachrichten zu hören ist, mit einer wirklich sehr gelungenen Hexen-Geschichte! Walfang! Ich gestehe, mich persönlich beschäftigt dieses Thema nicht sehr; wenngleich es mir doch auch nicht unbekannt ist. Nun jedoch habe ich durch das Buch ganz neue Eindrücke von den Machenschaften der Walfänger bekommen und muss sagen, dass die Autorin da nichts, aber auch garnichts schön redet. Sie erinnert mit ihrer Geschichte  eher daran, wie schlimm sowas tatsächlich ist und es hat mich überrascht, dieses ernste Thema in einem Jugendbuch vorzufinden. Dennoch muss ich sagen, dass ich diese Idee absolut erstaunlich und mutig und vor allem einfallsreich finde! Der Einstieg fiel mir leicht und ich war sofort in der Geschichte drin. Viele Informationen werden dem Leser häppchenweise zugeschoben, sodass man alles versteht, aber nicht überfordert damit ist. Die Spannung bleibt allerdings während der Anfangszeit aus; leider. Obwohl es ein wenig dauert, bis die Geschichte dann endlich Fahrt in Fahrt kommt, die Segel hisst und sich das Tempo steigert. Ist es aber dann mal soweit, gibt es meiner Meinung nach nichts mehr auszusetzen. Ab diesem Moment bleibt die Spannung, ebenso wie die Gefühle, permanent aufrecht und sinken kein einziges Mal nennenswert ab. Das große Finale riss mich dann nochmal ordentlich mit, ehe ich ein wenig verwundert über den Schluss war. Natürlich emfinde ich es immer als erwähnenswert, wenn der Schluss so völlig anders ist, als man ahnt.. doch in diesem Fall konnte mich das Ende nicht vollkommen überzeugen. Leider.
Fazit:
Ein Buch, das einen einerseits völlig überrascht und begeistert, gleichzeitig aber doch einige Schwächen aufzuweisen hatte. Ich denke, wer über solch kleine Kritik-Punkte hinweg sehen kann, der dürfte mit "Salt & Storm - für ewige Zeiten" wirklich gut unterhalten werden. Die Kulisse ist atemberaubend schön und das Finale ein absolutes Highlight. Von mir gibt es gut gemeinte 3 Sterne.

Cover des Buches Herzgeblubber (ISBN: B00MSZEBP0)

Bewertung zu "Herzgeblubber" von Kati Abrahamson

Herzgeblubber
Merelyvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Mädchenroman für junge Leser vor der atemberaubenden Kulisse Dubais.
Mädchenroman mit Herz, Charme und Gefühlen.

Cover & Gestaltung:
Diese Covergestaltung überzeugte mich schon auf den ersten Blick. Es wird schon allein vom Optischen her, dass es sich hierbei um eine Geschichte handelt, die eher für jüngere Leser geschaffen wurde. Ich find diese Silhouetten-Pärchen total ansprechend, ebenso wie die vielen Herzchen und die Schrift des Titels. Leider hab ich dieses schöne Cover nur in schwarz-weiß auf dem Reader, sodass ich diesen Ombre-Look nur vom Internet her beschreiben kann. Ich liebe Ombre total und gerade in diesem Pink-Rosa-Verlauf. Auch die kleinen Palmen, das Burj Khalifa und die Kamele - ich finde einfach, dass sich der Fotograf da wirklich große Mühe gegeben hat und ich voll und ganz nachvollziehen kann, wieso Kati sich für dieses Cover entschieden hat.

Charaktere:
Harmonie war eine sehr reale Protagonistin, die mich von der ersten Sekunde an begeisterte. Sie war exakt so, wie ich mir ein 14-jähriges Mädchen in der heutigen Zeit vorstelle. Sie war sympathisch, und authentisch und alles in allem einfach sehr liebenswert. Ich konnte ihre Handlungen bzw. ihre Gedanken zwar nicht immer nachvollziehen, aber immerhin liegt es auch schon ein paar Tage zurück, dass ich 14 Jahre alt war.  Außerdem war sie sehr eingehend beschrieben und besaß jede Menge Gefühle, allen voran die Scham.
Die Eltern von Harmonie, deren Namen ich schon wieder vergessen habe, waren einfach grandios! Der Vater verkörperte den totalen Kontrollfreak und die Mutter ist voll und ganz eine Esoterik-Tante. Allein diese Mischung machte die beiden herrlich chaotisch und verrückt. Ich liebte es, auch wenn mir beiden oft genug mächtig auf die Nerven gingen. Beide waren total überspitzt und unrealistisch dargestellt, aber exakt das machte sie erst richtig liebenswert. Ich hätte mir kaum bessere Eltern für Harmonie wünschen können - zumindest sorgten beide für jede Menge Lacher.
Alle anderen Figuren mochte ich ebenfalls. Alle waren auf ihre Art und Weise überzogen und unrealistisch, doch im Gegensatz zu so gut allen anderen Büchern, war das hier wahrlich ein Segen. Egal ob es um Krümel ging, um Tom, um Ekeltom.. einfach alle. Ich mochte im Grunde jeden einzelnen von ihnen total gern und konnte mir jeden gut vorstellen.

Schreibstil & Perspektive:
Schon von Anfang an hatte ich gehofft, dass ich die liebe Agathe/Kati zwischen den Zeilen finde & sie war präsenter als würde sie mir gegenüber sitzen. In jedem einzelnen Buchstaben spürte ich ihre Leidenschaft, ihren Humor und ihre mega sympathische Art. Das Buch hat sich unglaublich schnell, leicht und flüssig lesen lassen, es war absolut verständlich und einfach und ich glaube, dass dieser Stil sowohl jungen Mädels als auch den älteren Lesern zusagen wird. Auch die gewählte Sprache und Perspektive gefielen mir ausgezeichnet. Ich lese unglaublich gern solch Tagebuch-Einträge und ich empfand es als sehr treffend, wie die Autorin alles dargestellt hat - sie hat ein 14-jähriges Mädchen voll und ganz getroffen. Großes Kompliment!

Story & Umsetzung:
Es fällt mir ein wenig schwer, diesen Abschnitt so richtig in Worte zu fassen, und dennoch will ich es versuchen. Die Geschichte erinnerte mich von der ersten Sekunde an, an ein "Freche Mädchen - Freche Bücher" -Buch [was keineswegs schlecht ist, da ich diese Bücher selbst heute noch unfassbar gern lese]. Ein Teenager-Mädchen, ungeküsst, tierisch genervt von ihren Eltern und in Besitz eines Tagebuches - all das passte herrlich in dieses Bild was ich von dem Buch von Beginn an hatte.
Der Einstieg fiel mir deswegen auch sehr leicht, ich war binnen weniger Zeilen schon voll in der Geschichte drin und konnte mir das ein oder andere Schmunzeln nicht verkneifen. Leider Gottes folgte dann der Mittelteil des Buches, in dem ich teilweise doch angenervt war von den Situationen und den Handlungen sowie den Gedanken der Protagonistin. Szenen bzw Sätze wie "in diesem Moment hätte ich am liebsten XYZ gesagt.." und ich dachte mir einfach permanent "WIESO SAGST DU ES DANN NICHT?". Also ich hab mir mit 14 Jahren nicht mehr so viel sagen lassen & ich hab mir vor allem nicht so viel gefallen lassen. Also da bin ich dann teilweise auch ein bisschen wütend geworden, weil ich selbst so genervt von den Erziehungsmethoden der Eltern war. Der Schluss hingegen war nochmal eine richtig schöne Achterbahn der Gefühle und hat mir persönlich auch gezeigt, dass sich Harmonie im Laufe der Geschichte sehr wohl weiterentwickeln konnte; ebenso wie die Eltern ihre Fehler einsahen. Das besserte dann die Kritik von zuvor aus, jedoch kann ich sie nicht komplett ausblenden, sodass ich eben den die 1.5 Sterne abziehen muss.

Fazit:
Ein Roman der eher für die jüngere Generation geschrieben wurde, durchaus aber auch einen älteren Leser überzeugen kann. Bis auf 2-3 kleine Kritikpunkte wirklich lesenswert. Außerdem sehr unterhaltsam, humorvoll, sympathisch und glaubhaft. Trotz der anderthalb fehlenden Sternen spreche ich eine Lese-Empfehlung für dieses Buch aus.

Cover des Buches Kirschroter Sommer (ISBN: 9783499227844)

Bewertung zu "Kirschroter Sommer" von Carina Bartsch

Kirschroter Sommer
Merelyvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Unterhaltsame Literatur für Zwischendurch, kleine Kritikpunkte inklusive.
Liebe, Zickigkeit und andere Stolpersteine. Und doch wunderschön und authentisch.

Cover & Gestaltung:
Bereits damals als das Buch erschien gefiel mir das Cover auf Anhieb so gut, dass ich es mir direkt auf die Wunschliste gesetzt habe. Leider kam es bis vor wenigen Tagen nicht dazu, dass ich es mir tatsächlich kaufte. Nun halte ich es in den Händen und bin einfach mega begeistert. Ich finde, die Persönlichkeiten auf dem Cover passen perfekt zu der Darstellung und Beschreibung der Protagonisten; und allein Elyas' Augen stechen herrlich schön heraus. Auch das kirschrote Band waagrecht über das Cover finde ich gelungen und es symbolisiert meiner Meinung nach diese undurchdringbare Grenze zwischen Elyas und Emily. Schrift sowie Aufmachung des Titels stechen ebenfalls ins Auge, sodass ich nun mit gutem Gewissen sagen kann, dass ich an diesem Cover schlicht und ergreifend nichts zu meckern habe.

Charaktere:
Emily ist die tragende Person in diesem Buch. Zu Anfang empfand ich sie auch als wirklich sehr sympathisch, authentisch und herrlich sarkastisch. Ihre gesamte Art war erfrischend und gefiel mir ausgezeichnet - nur leider schien es so, als würde sich die junge Frau nicht weiter - sondern zurück entwickeln. Etwa nach der Hälfte der Geschichte war ihre Zickigkeit und ihr Sturkopf kaum noch zu ertragen. Teilweise war ich wirklich so gefrustet, dass ich das Mädchen gern mal an den Schultern gepackt und gerüttelt hätte, um ihr mal die Augen zu öffnen. Mit einem absoluten Tunnelblick und mit jeder Menge Gedankenchaos geht sie durchs Leben und treibt so nicht nur ihre Mitmenschen auf die Palme, sondern auch die Leser. Ich hätte ja im Grunde sehr gut verstanden, wenn Emily wenigstens sich selbst bzw. dem Leser klar gemacht hätte, dass sie garnicht so kontra-alles ist, doch sie redete das ja wirklich allem und jedem ein. Dann kam der große Umschwung, die große Erleuchtung, die hätte schon etwa 200 Seiten zuvor kommen können - aber bitte doch nicht so aprupt. Wie aus heiterem Himmel änderte sie ihre Meinung und wirkt beschwingt und glücklich. Im Endeffekt war sie mir dann so auch wieder deutlich lieber; trotzdem empfand ich es als zu spontan und unvorbereitet. Jedenfalls war ich dann aber doch der Meinung, dass ich über diesen Wendepunkt hinwegsehen kann und Emily anschließend auch wieder besser leiden konnte als während ihrer Anti-Alles-Phase. Kurz gesagt: ich denke schon, dass es genügend Mädchen/Frauen gibt, die so ticken wie Emily und so kann ich auch nicht behaupten, dass sie nicht authentisch und real gewirkt hat - dennoch hatte sie einen deutlich zu hohen Nerv-Faktor der mich teilweise massiv störte.
Elyas hingegen wirkte von der ersten Seite an, und das durch das ganze Buch hinweg, sehr aufgeschlossen, frech und trotzdem charmant. Er trug sein Herz definitiv am rechten Fleck und seine Anmach-Sprüche waren teilweise so plump, dass ich darüber lachen konnte. Dennoch will ich nicht behaupten, dass er ein durchweg positive Seiten an sich hatte; immerhin erschien er mir oft als relativ oberflächlich; auch wenn er das nicht war. Nichts desto trotz verlor ich mein Herz tausend Mal mehr an ihn, als an Emily & exakt das machte ihn schon zu einem sehr liebenswerten und realistisch dargestellten Charakter.
Alle Nebenfiguren wie zum Beispiel Alex, Nick und viele andere gefielen mir ebenfalls; teilweise sogar ein bisschen mehr als die Protagonisten selbst. Alex, die beste Freundin von Emily und somit die Schwester von Elyas war zwar an mancher Stelle zu euphorisch, rechthaberisch und weiberhaft aber damit konnte ich umgehen und aufgrund ihrer gefühlvollen Art drüber hinweg sehen. Darstellung sowie Tiefgang besaß jeder einzelne von ihnen.


Schreibstil & Perspektive:
Carina Bartsch' Schreibstil war ein wirklicher Genuss. Der Einstieg fiel mir so leicht, die gesamte Geschichte hat sich herrlich schnell lesen lassen und ich konnte mich regelrecht entspannen. Mit bloßen Worten baut die Autorin eine sehr eingehende, ergreifende Atmosphäre auf, die mich sofort mit sich riss und verschlang. Ich muss auch sagen, dass die gewählte Sprache teilweise ein wenig zu "jugend-slam-mäßig" war, aber es störte mich nicht im Geringsten, sondern war einfach mal was Neues, was Ungewohntes in einem Buch. Szenen im Wald erinnerten mich stark an meine Jugendzeit und es schien, als würde dieses Buch in mir Erinnerungen wach rufen, die ich einst verloren glaubte. Ich muss ja ehrlich sagen, dass ich selbst so angetan von einem Schreibstil war wie in diesem Fall. Lustig, ehrlich, authentisch und gleichzeitig auch teilweise sehr ernst - die perfekte Mischung.
Außerdem gefiel mir auch die gewählte Perspektive sehr gut, denn ich glaube, ich hätte es nicht ertragen wenn ich aus der "Ich-Form" die Art der Protagonistin ertragen hätte. So empfand ich den allwissenden Erzähler als deutlich passender.

Story & Umsetzung:
Jetzt kommen wir zur Story an sich. Ich muss sagen, dass es schon sehr klischeehaft war, was man da vor die Nase geknallt bekommen hat - dafür war die Umsetzung umso toller; und dass selbst die älteste Idee neu und erfrischend wirken kann, wissen wir ja bereits aus zahlreichen anderen Geschichten. Mir persönlich hat die Geschichte unglaublich gut gefallen und ich war richtig gefesselt von der Erzählweise und den Geschehnissen. Das Buch war an keiner einzigen Szene langweilig oder fad. Es hat mich mitreißen und begeistern können, wenngleich ich doch auch schon teilweise etwas zu sehr von Emily genervt war. Doch das habe ich oben schon ausführlich zusammen gefasst & will ich hier garnicht weiter vertiefen. Ich muss aber sagen, dass mir die Mails von Luca, die zwar keinen großen Teil der Geschichte für sich beansprucht, aber doch eine recht wichtige Rolle spielt, teilweise irgendwie zu 'aufgesetzt' wirkten. Einerseits war es ja ganz schön solche liebenswerten Mails zu lesen, aber mir waren sie einfach teilweise etwas zu unglaubwürdig und überzogen. Auch was hinter den Mails steckte, war mir ziemlich schnell klar und dass Emily das nicht verstand, machte mich rasend. Es war so auffällig, so klar - selbst ein kleines Kind hätte sehr schnell verstanden, was es zu bedeuten hatte. Der Schluss hat mir dann nochmal ganz gut gefallen, ich fand ihn alles in allem aber viel zu offen. Ich weiß inzwischen, dass der zweite Teil nahtlos an den Ersten anschließt - dennoch hätte ich mir gewünscht, die ein oder andere Antwort schon in Band 1 zu erfahren und nicht erst Band 2 dahinter klemmen zu müssen.

Fazit:
Dieses Buch ist sicherlich eine Bereicherung für jede Lese-Ratte, gleichzeitig sollte man aber die ein oder andere Kritik hinweg sehen können. "Kirschroter Sommer" überzeugte mich zwar nicht auf ganzer Linie, konnte mich aber bedingungslos unterhalten und hat für einige Lacher gesorgt. Ich freue mich auf Band 2 und somit den Abschluss dieser Dulogie.

Cover des Buches Niemand liebt November (ISBN: 9783789142956)

Bewertung zu "Niemand liebt November" von Antonia Michaelis

Niemand liebt November
Merelyvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Ein Buch, das einen fesselt, überrascht und bleich werden lässt.
Mir gefror das Blut in den Adern..

Cover & Gestaltung:
Das Cover hat mir in diesem Fall unfassbar gut gefallen. Diese herbstliche Kulisse passt perfekt zum Inhalt, die Schrift sowie die Farbe des Titels sind auf die goldenen Blätter abgestimmt und dieser neblige Park kommt ebenfalls in der Geschichte vor. Ganz besonders erwähnenswert finde ich allerdings dieses leuchtend gelb/orangene Zelt - denn wenn man den Schutzumschlag abnimmt, ist es exakt das selbe Bild, nur eben ohne das besagte Zelt - und das macht es erst richtig interessant. Ich werde darauf aber nicht näher eingehen, die Erklärung steht ohnehin im Klappentext.

Charaktere:
November, ein 17-jähriges Mädchen das, von den eigenen Eltern im zarten Alter von 6 Jahren allein in der Wohnung zurück gelassen wird. Seitdem wird sie, einem Gegenstand gleich, von Heim zu Heim oder von Pflegefamilie von Pflegefamilie gereicht. Schon auf den ersten Seiten kam Mitleid für sie auf. Ich kann und will mir garnicht vorstellen, wie es sein muss, wenn einem solch ein Schicksal widerfährt. Mit 6 Jahren bitterlich im Stich gelassen und dann nie mehr richtig geliebt worden. Diese Tatsache machte es mir zwar schwer, mich mit ihr zu identifizieren bzw. mich in sie hinein zu versetzen, doch größtenteils war sie mir sympathisch, sowie sie auch meistens authentisch wirkte. Ich kann mir gut vorstellen, dass es noch mehr so Jugendliche wie November gibt, schon allein weil sie mir mich ein typisches Straßenkind darstellte. Nichts desto trotz fieberte ich von der ersten Sekunde an mit ihr mit, litt und verkniff mir hin und wieder ein Tränchen.
Katja - ein Mann - war mir über all die 450 Seiten einfach suspekt. Ich konnte überhaupt nicht einschätzen, ob er denn es nun gut mit November meinte oder ob er irgendwas im Schilde führte, was zum nächsten Chaos führen würde. Letztlich konnte ich ihn zwar nie wirklich mögen, doch ich akzeptierte ihn und seine leicht verschobene Art, die so wunderbar zu einem Mann, der in einer Kneipe wie dem Bottled bedient, passte.
Alle weiteren Figuren waren ausreichend detaillreich und mit genügend Tiefgang beschrieben, sodass ich mir einen jeden klar vor Augen führen konnte. Auch die allgemeine Bandbreite an Charakteren fand ich toll & zeugt von Kreativität der Autorin. Ebenso sorgt es für Abwechslung während des Lesens.

Schreibstil & Perspektive:
Zugegeben, ich brauchte einige Seiten lang, um mich an den sehr ungewöhnlichen Stil zu gewöhnen. Antonia Michaelis schreibt unglaublich märchenhaft, beinah poetisch und greift sehr oft zu Metaphern. Ich fühlte mich regelrecht in einer anderen Welt, fern ab jeglicher Zivilisation und genau das war es, was mich faszinierte und begeisterte. Metaphern, auf die ich niemals gekommen wäre, bescherten mir Überraschungsmomente und ein unvergleichliches Lesegefühl. Dennoch ist das Buch verständlich und von der Sprache her absolut jugendgerecht.
Geschrieben wurde es übrigens in der dritten Person/Vergangenheit. Und ich muss sagen, ich bin verdammt froh, dass nicht die erste Person gewählt wurde. Ich glaube, ich wäre in manchen Szenen wirklich an meine Grenzen geraten, hätte ich es aus der Ich-Perspektive lesen müssen.

Story & Umsetzung:
Jetzt kommen wir an einen Punkt, an dem mir nach wie vor die Worte fehlen und ich weiß mit 100%iger Sicherheit, dass sich daran nichts ändern wird. Aber beginnen wir beim Einstieg: bis auf die leichten Startschwierigkeiten mit dem Schreibstil bin ich unglaublich gut in die Geschichte rein gekommen. Die Spannung war von der ersten Sekunde an fühlbar und stieg mit jeder Seite noch einmal an. Auch das Tempo am Anfang überraschte und begeisterte mich gleichermaßen. Nie wusste man so richtig, was Realität und was Phantasie war, teilweise war es wirklich derart nervenzehrend, dass ich unbemerkt die Luft anhalten musste!
Nun zum Haken: dieses Buch ist empfohlen ab 16 Jahren. Dies unterschreibe ich dick und fett und rot und neonblau blinkend! Denn in diesem Buch gab es Szenen, die zart besaitete Jugendliche mit Sicherheit nicht ohne Weiteres wegstecken können. Für mich war es stellenweise, von den Geschehnissen her, zu hart für ein Jugendbuch, gleichzeitig weiß ich aber, dass Erwachsenen-Thriller dann doch noch einmal ein ganzes Stück heftiger ausfallen können. Nichts desto trotz empfinde ich es als unumgänglich, dies zu erwähnen. Klar wird es immer solche und solche Jugendliche geben, aber es ist nunmal meine persönliche Einschätzung. Ich bin inzwischen 22 Jahre alt und verkrafte, was in dieser Geschichte passiert - vielleicht können das 16-Jährige auch, aber ich muss erwähnen, dass es teilweise schon sehr nah an der Grenze zum Erwachsenen-Thriller ist.
Der Schluss war leider nicht das Highlight, was ich mir gewünscht hätte, gleichzeitig habe ich aber auch gespürt, dass die Autorin in dieser Hinsicht auf andere Dinge wert gelegt hat: nämlich auf die Empfindungen des Lesers. Ich hatte das Gefühl, als würden sämtliche Gefühle die man auch nur irgendwie verspüren kann, auf mich einprasseln; und das gleichzeitig und das war dann doch noch einmal ein Erlebnis für sich.

Fazit:
Ein Jugendbuch mit sehr krassen Szenen, die ich nicht jedem 16-jährige antun würde; gleichzeitig überzeugte mich dieses Werk aber von der ersten bis zur letzten Seite und ich komme nicht umhin zu sagen, dass es grandios war! Überraschungen, Wendungen und Spannung, wohin man auch blickte und eine Protagonistin, die es hätte nicht schlimmer treffen können. Ich empfehle dieses Jugendbuch nur hartgesottenen Teenagern oder dann eben Erwachsenen. 5 von 5 möglichen Sternen. Großes Lob an Frau Michaelis!

Cover des Buches Zwischen Ewig und Jetzt (ISBN: 9783596195015)

Bewertung zu "Zwischen Ewig und Jetzt" von Marie Lucas

Zwischen Ewig und Jetzt
Merelyvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Eine winzige Anmerkung dass es sich um ein Fantasy-Buch handelt hätte keineswegs geschadet.
Fantasy meets Dreiecksbeziehung

Cover und Aufmachung:
Ich finde das Cover sehr gelungen und vor allem aber aussagekräftig! Die oberen Bäume im hellen Bereich mit dem Liebespaar und unten die Erde, die dunkle Seite und die Wurzeln der Bäume und dem Toten. Dieser Kontrast steht in tollem Vergleich mit dem Inhalt, sodass ich dieses Mal wirklich sagen muss, dass es nicht nur wunderschön aussieht, sondern auch sehr schön zur Geschichte passt. Auch der Titel in dem knalligen Pink-Ton finde ich gelungen und bin rundum zufrieden mit der Gestaltung dieses Buches.

Schreibstil und Perspektive:
Der Stil hat mich ebenso wie das Cover gänzlich überzeugt. Das Buch hat sich sehr schnell lesen lassen, war flüssig geschrieben und auf großartige Ausschmückungen wurde komplett verzichtet, sodass man sich nicht ewig an Kleinigkeiten aufhalten musste. Dennoch war der Stil glaubhaft und informativ und sehr real. Während des ganzen Lesens hatte ich ein absolut klares Bild von den jeweiligen Szenen vor Augen und fühlte mich in manch einer Stelle regelrecht in die Story hinein gezogen.
Geschrieben wurde das Buch im Übrigen in der ersten Person, also aus der Ich-Form aus der Sicht von Julia, und obendrein in der Vergangenheit.

Protagonisten und weitere Figuren: Julia ist eine herrlich liebenswert dargestellte Figur, die nicht nur durch Sympathie und Realitätsnähe glänzt, sondern auch durch Herzlichkeit und einer Menge Gefühle. Gleichzeitig jedoch empfand ich so etwas wie Mitleid für die 16-jährige Schülerin, immerhin musste sie erfahren, dass ihr gesamtes Leben auf einem ganzen Lügengerüst aufgebaut ist. Ich konnte von der ersten Seite an mit ihr mitfiebern und mich mit ihr identifizieren, sodass ich zusätzliche Spannung erhielt, indem ich einfach permanent auf ein Happy End hoffte. Kurz gesagt: Julia war eine sehr detaillierte Protagonistin, die das Herz auf dem rechten Fleck trug und einen durchaus annehmbaren Humor besaß.
Die beiden Jungs; Felix und Nicki. Beide sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht und trotzdem konnte ich beide lieb gewinnen. Felix, der wohlhabende Schönling mit den blonden Haaren und den blauen Augen, der angesagt und beliebt ist. Und dann Nicki, den alle als 'verrückt' betiteln und ihn dessen schwarze Haare und sein Lippenpiercing zu einem "Grufti" machen. Trotz dieser Unterschiede, konnte ich doch ein paar Parallelen zwischen ihnen ziehen und es gab sogar hin und wieder kleine Gemeinsamkeiten, die mich wirklich überrascht haben. Wie schon gesagt: beide waren mir super sympathisch, ich konnte mit beiden mitfiebern und mitleiden und es fiel mit letztlich schwer, mich für einen Favoriten zu entscheiden. Ich muss gestehen, ich hätte mich höchstwahrscheinlich, wenn ich Julia gewesen wäre, für Felix entschieden - ob sie es wohl auch tut? Ich werde nichts verraten, das müsst ihr nämlich selbst lesen.
Alle weiteren Figuren waren ausreichend detaillreich dargestellt worden und besaßen Eigenheiten und Tiefe. So konnte ich alle gut auseinander halten und auch bei den Nebencharakteren Lieblinge herauspicken. [Standart-Satz eben ;) ]
Handlung, Idee, Umsetzung: 
Die gesamte Geschichte beginnt damit, dass Julia von einer Mitschülerin namens Alice alles gezeigt bekommt, was an ihrer neuen Schule wichtig ist. Doch während des Rundgangs fallen die Blicke der 16-Jährigen auf einen Jungen, der mutterseelenallein auf dem Schulhof steht und keiner scheint sich so richtig zu ihm hin zu wagen. Auf Julia's Nachfragen hin verrät Alice ihr, dass es sich hierbei um Nicki handelt, der aber zurück sei. Innerhalb kürzester Zeit merkt Julia allerdings, dass er eine gewisse Anziehungskraft auf sie ausübt - alles nicht so dramatisch, wäre da nicht Felix, ihr fester Freund.
Die gesamte Idee ist nicht unbedingt neu, wahrscheinlich gibt es mehr Dreieck-Beziehungs-Bücher, als alles andere & in so gut wie jedem (Jugend)Buch wird eine solche ausführlichst behandelt und beschrieben. Als Leser hat man da kaum noch Spielraum für Fantasie, doch bei diesem Werk war es anders. Denn wenn man den Klappentext erst einmal gelesen hat, vermutet man eine seichte Story ohne große Highlights und ohne wirkliche Spannung. Dann liest man die ersten 20 Seiten und kann nicht anders, als eine Augenbraue zu heben. Fantasy?? Woher kommen denn nun diese "Fabelwesen" ?? Ich selbst war mehr als erstaunt, als plötzlich Geister auftauchten und später auch noch von Engeln die Rede ist. Ich finde, DAS hätte man unbedingt [!!] irgendwo erwähnen sollen! Wenigstens einen Teil davon, denn ich kann mir gut und gern vorstellen, dass es eine große Sparte Leser gibt [zu denen ich keinesfalls gehöre] kein Freund von Fantasy-Literatur ist, vor allem wenn man meiner Meinung nach schon auf eine wirklich gute Portion Irrealität trifft bei diesem Buch. Aber beginnen wir erst einmal dort, wo es sich gehört: am Anfang! Ich bin sehr gut und leicht in die Geschichte rund um Julia rein gekommen, der Einstieg ist sehr leicht gehalten und man lernt zuerst vieles kennen; nicht zu ausführlich, aber doch eingehend genug. Als dann die fantasievollen Elemente als Licht kamen, war ich erst einmal verwundert, doch trotzdem verlor das Buch für mich keinen Reiz. Ich empfand es weiterhin als spannend und habe mit Julia mitgefiebert, als wäre ich sie selbst. Doch als es immer rasanter wurde, musste ich auch schmerzlich feststellen, dass das Buch jegliche Bodenständigkeit verlor. Es wurde teilweise wirklich absurd und es kamen Elemente darin vor, die laut meiner Meinung nicht im Geringsten zum Rest der Geschichte passten. Es ist schwer zu erklären, was ich damit meine, ohne euch zu viel zu verraten; aber ich hätte mir, alles in allem, einen deutlich menschlicheren Schluss gewünscht und kein so überzogenes Ende, das ich der Autorin nicht im Geringsten abnahm. Kurz gesagt: die Spannung war zwar da, wurde aber im Laufe der Zeit unglaubwürdig und abgehoben, sodass das Buch etliche Pluspunkte verlor.
Fazit:
"Zwischen Ewig und Jetzt" konnte mich zwar in der ersten Hälfte komplett überzeugen, verlor aber gen Ende seine Glaubwürdigkeit und löste eine gewisse Enttäuschung bei mir aus. Ich denke allerdings, dass ich hätte doch noch einmal ein Bäumchen mehr hätte vergeben können, wäre ich auf das Genre Fantasy vorbeitet gewesen.

Cover des Buches NACHTSONNE - Flucht ins Feuerland (ISBN: 9781497507210)

Bewertung zu "NACHTSONNE - Flucht ins Feuerland" von Laura Newman

NACHTSONNE - Flucht ins Feuerland
Merelyvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Ein gelungener Auftakt, der überrascht und überzeugt.
4.5 Sterne für so eine wunderbare, durchdachte Geschichte.

Cover und Aufmachung:
Also ich muss ja sagen, dass die Cover von Selfpublishern mir meist nicht so ganz zusagen, einfach weil die Autoren nicht die Möglichkeiten haben, auf die ein Verlag zurück greifen kann. Doch hier finde ich das Cover einfach richtig gelungen. Es passt herrlich zur Geschichte, die Farben sprechen mich total an und der Titel springt auch sofort ins Auge. Kurz gesagt: in diesem Falle mach ich eine Ausnahme und stehe voll zu der Tatsache, dass ich das Cover hinreißend finde, und nahezu perfekt finde!


Schreibstil und Perspektive:
Schon auf den ersten Seiten ist mir aufgefallen, dass sich dieses Buch wirklich schnell und flüssig lesen lässt. Trotz eBook (da bin ich meist etwas langsamer) bin ich nur so durch die Seiten und Kapitel geflogen und hab garnicht bemerkt, wie zügig ich eigentlich voran komme. Laura Newman schreibt sehr flüssig und locker, trotzdem baut sie mit ihren Worten Spannung auf, sodass nicht nur die eigentliche Geschichte rasant wird, sondern auch die Bilder in meinem Kopf. Die gewählte Sprache empfand ich als jugendgerecht und trotzdem nicht zu flach, sodass sowohl jüngere Leser als auch die Älteren unter uns keinerlei Probleme haben dürften. Glaubhafte Beschreibungen und schöne Ausschmückungen runden den Stil letztlich dann noch gänzlich ab.


Protagonisten und weitere Figuren: Nova, die tragende Figur in dem Werk gefiel mir von Anfang an sehr gut. Man merkte schnell, dass sie ein kleiner Wirbelwind verkörpert der gewiss nicht auf den Kopf gefallen ist (und auf den Mund übrigens auch nicht!). Neugierde und Temperament vereint in einem 16-jährigen Mädchen, das nicht nur mutig handelt, sondern auch durch die Bank weg selbstlos denkt und handelt. Ihre Art war mir sympathisch, ich mochte es, wie sie die Probleme manchmal ein wenig hitzig anging, sich dann aber noch einmal besinnte und es zuvor gut durchdachte, ehe sie zur Tat schritt. Ansonsten war sie eine wirklich ehrliche Seele, die mich komplett überzeugen und in ihren Bann ziehen konnte.
Jakob, Joaquim und Marzellus verkörperten alle sehr reale Teenager-Jungs, die nur so darauf brannten, Antworten zu finden. Ich persönlich empfand alle als sehr glaubhaft dargestellt, jeder hatte seine eigenen Ecken und Kanten, wenngleich ich mir an manch einer Stelle vielleicht doch ein kleines bisschen mehr Tiefe gewünscht hätte. Also allein schon optisch haben mir ein paar Fakten gefehlt, sodass ich sie besser auseinander halten konnte; bzw. auch dass ich ein klares Bild von ihnen vor Augen hätte haben können. So aber musste ich sie mit meiner Fantasie kreieren, was mir teils ein wenig schwer fiel. Nichts desto trotz hat ihnen das keinen großen Abbruch getan, immerhin konnte ich wenigstens ihr Denken und ihre Taten gut nachvollziehen und verstehen. Joaquim hatte übrigens in meinem Kopf ganz klar den "Traummann-Status".
Alle nebensächlichen Figuren entsprachen meinen Anforderungen, keine großräumigen Ausschmückungen, aber doch ein Hauch Tiefe. Besonders Mailo war eine interessante Figur und ich hoffe sehnlichst, dass auf ihn in den zwei Folgebänden genauer eingegangen wird.

Handlung, Idee, Umsetzung: 
Ein Leben unter der Erde. Eine Vorstellung, die mir allein schon eine Gänsehaut über den Rücken jagt. Diese sogenannten HUBs empfinde ich als fürchterlich, und doch bewahren sie die Menschheit vor dem Aussterben. Denn an der Oberfläche ist kein leben mehr möglich - zu starke Strahlung und zu hohe Temperaturen. Lediglich 5000 Menschen leben in Nova's HUB, und das sollen die letzten Überlebenden sein - so zumindest die Regierung. Doch plötzlich machen Gerüchte die Runde, dass es noch weitere HUBs gibt, und so schnell die Gerüchte zu Nova durchdrangen, wird sie, zusammen mit ihren Freunden Nume und Jakob eingesperrt und zum Tode verurteilt. Doch der Überbringer des Gerüchts, Marzellus rettet die 3 Teenager und prompt sind die auf der Flucht - auf der Flucht ins Feuerland.
Die Idee an sich finde ich grandios, und beengend zugleich. Die Autorin schafft es mit bloßen Worten eine unglaublich intensive Atmosphäre zu schaffen, manchmal glaubte ich, die heißen Temperaturen im Feuerland am eigenen Körper spüren zu können. Laura Newman hat sehr interessante Elemente in die Geschichte eingebaut, hat für mehrere beeindruckende Überraschungen und Wendepunkte gesorgt und schuf so eine ganz neue Welt. Ich persönlich war von der ersten Seite an voll drin und konnte mich kaum zügeln, einfach Stunden lang zu lesen. Die Spannung war packend, anhaltend und gen Ende noch einmal wirklich rasant. Das Ende lässt jede Menge Fragen offen, sodass ich mich noch am selben Abend des Beendens gezwungen sah, den zweiten Band herunter zu laden.

Fazit:
"Nachtsonne - Flucht ins Feuerland" ist ein packender Auftakt einer vielversprechenden Trilogie mit jede Menge Spannung, tollen Figuren und unerwarteten Wendungen an Stellen, an denen man es am wenigsten erwartet. Für mich ein super gelungenes Buch!! Ich spreche eine bedingungslose Lese-Empfehlung aus!

Cover des Buches Erwacht (ISBN: 9783570380116)

Bewertung zu "Erwacht" von Jessica Shirvington

Erwacht
Merelyvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Zäher Anfang & grandioses Ende.
Wenn Menschen zu Grigoris werden..

Cover und Aufmachung:
Ich gestehe, das Cover war nicht unbedingt das Ausschlaggebende, um dieses Buch zu lesen. Alles in allem finde ich es recht 0-8-15, nichts großartiges, nichts aussergewöhnliches. Trotzdem hat es einen gewissen Reiz, wenngleich der doch auch nicht die größten Auswirkungen auf mich hatte. Das Mädchen oder besser gesagt, die Frau, finde ich ganz ansprechend; sie hat ein hübsches Gesicht und obwohl ich Violet nie 100%ig klar vor Augen hatte, hab ich sie mir immer so vorgestellt wie das Cover-Girl. Auch die Flügel gefallen mir, doch am meisten spricht mich eindeutig die Schrift an! Ich liebe diese Schriftart und wie es leuchtet - das ist selbst auch mein liebster Effekt wenns ums Bilder-Bearbeiten geht; deswegen ist das ein riesiger Pluspunkt!


Schreibstil und Perspektive:
Der Stil hat sich sehr locker lesen lassen und war trotz der Tatsache, dass es sich um ein Jugendbuch ab 13 Jahren handelt, nicht zu simpel und einfach. Jessica Shirvington schreibt sehr authentisch, nicht zu hochgestochen und trotz der High-Fantasy-Elemente sehr bodenständig und real. Auch die Erklärungen, die die Autorin eingebunden haben, waren leicht zu verstehen und informativ. Alles in allem konnte man sich stets ein klares Bild der momentanen Szenen vor Augen führen und ich hab keinerlei Kritikpunkte daran. Ebenso wenig zu meckern hab ich an der Perspektive, aus der das Buch geschrieben wurde. Erste Person Vergangenheit war die wohl beste Idee, alles andere hätte ich wohl als unpassend empfunden.

Protagonisten und weitere Figuren: Violet ist eine mutige, recht reife 17-Jährige, wie ich finde. Sie war mir von der ersten Sekunde an sympathisch, da sie sehr viel Realitätsnähe besaß und keinesfalls gestellt oder unglaubwürdig dargestellt wurde. Ich konnte zwar die ein oder andere Handlung nicht zwingend nachvollziehen, doch ich denke, es ist nur verständlich, dass ein normaler Sterblicher da Probleme bekommt, es verstehen zu können. Ich persönlich sehe dies nicht als Kritikpunkt, denn wenn Violet alles so gemacht hätte, wie ich vermutete, wäre der Überraschungseffekt vollkommen verloren gegangen. Ich hatte Violet jedenfalls sehr schnell ins Herz schließen können, nicht zuletzt aufgrund ihrer Liebenswürdigkeit und der Tatsache, dass sie so viele Gefühle in sich trug und zum Ausdruck brachte.
Lincoln hatte für mich schnell seinen Ruf weg: er war eindeutig ein sehr attraktiver Charakter für mich, sowohl optisch als auch innerlich. Er trug sein Herz definitiv auf dem rechten Fleck und man spürte die Reue die er verspürte, als Violet alles erfuhr. Lincoln hatte es oftmals schwer, was ihm zusätzlich neben der Sympathie auch noch gewisse Mitleids-Punkte einspielte. Kurz gesagt: ich mochte ihn wirklich gern und habe gern mit ihm mitgefiebert.
Phoenix. Ja was soll ich sagen... Phoenix hatte bei mir von Anfang an keinen guten Stand. Ich hab sofort geahnt, dass er irgendwas Böses im Schilde führt und konnte ihn bis zuletzt nicht leiden. Seine so selbstsichere Art wirkte manchmal arrogant und überheblich, als wäre er was Besseres. Trotzdem kann ich nicht leugnen, dass er dennoch eine gewisse Attraktivität an den Tag legte, was das Aussehen anging.
Alle weiteren Figuren waren mit genügend Tiefgang dargestellt worden, besaßen ausreichend viele, eingehende Details und waren zu unterscheiden. Ich war sehr zufrieden, was die Charaktere anging. Großes Kompliment dafür.
Handlung, Idee, Umsetzung: 
Violet Eden erfährt an ihrem 17ten Geburtstag, dass sie kein normaler Mensch ist, sondern eine sogenannte Grigori, ein Wächter-Engel. Auch ihr bester Freund Lincoln, für den die Schülerin heimlich schwärmt, gehört zu diesen Wesen und ohne es selbst so richtig zu wollen, werden just an diesem Tag ihre besonderen Kräfte freigesetzt, sodass plötzlich nicht nur freundlich gesinnte Mitengel hinter ihr her sind. Alles in allem ist diese Idee natürlich bekannt; jeder kennt wohl mindestens eine Geschichte, die dieses Grundgerüst aufzuweisen hat; doch Jessica Shirvington hat einige sehr überraschende, interessante Elemente eingebaut und bewiesen, dass sie eine sehr ausgeprägte Phantasie besitzt. Ich war durchweg angetan von den informativen Szenen, die einfach nur ausklärten, was es mit den Grigoris und deren Geschichte, deren Kräfte und deren Aufteilung auf sich hatte. Leider muss ich sagen, dass mir der Einstieg zwar leicht fiel, aber rund herum zu zäh war - zumindest in meinen Augen. Also.. es hat einfach wirklich eine geraume Weile gedauert, bis es dann doch endlich mal spannend wurde. Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass es einfach schneller losgeht und die Action nicht erst im letzten Drittel zu spüren war. Dadurch verlor das Buch eben auch an Punkten. Doch dann kam das letzte Drittel und ich war einfach überrascht, wie das Tempo nochmal angezogen wurde und Violet und Co. richtig durchstarteten. Der Schluss lässt jede Menge offen, trotzdem wurden alle wichtigen Fragen beantwortet. Ich werde mir den zweiten Teil nicht entgehen lassen und die Reihe somit weiter verfolgen!

Fazit:
Dieses Buch konnte mich leider nicht komplett überzeugen, dafür war mit die ersten Hälfte des Buches zu langsam und der Einstieg zu zäh. Doch die Charaktere, der Stil und die Ideen der Autorin machten vieles, wenn auch nicht alles, wieder wett. Ich vergebe lieb gemeinte 3,5 Sterne.

Cover des Buches Das göttliche Mädchen (ISBN: 9783862783267)

Bewertung zu "Das göttliche Mädchen" von Aimée Carter

Das göttliche Mädchen
Merelyvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Passabler Auftakt einer Trilogie mit den griechischen Göttern in den Hauptrollen.
Sieg oder Niederlage entscheidet über Leben oder Tod.

Cover und Aufmachung:
Ich komme einfach nicht davon los, dass das Mädchen auf dem Cover auf den ersten Blick eine gewisse Ähnlichkeit mit Megan Fox hat, als diese noch jünger war.. findet ihr nicht auch? Okay, kann auch sein, ich seh nur was ich sehen will :D Das Cover gefällt mir jedenfalls sehr gut und ich mag die gewählte Schrift unglaublich gern. Dieses Grünzeug, in dem das Mädchen liegt, dazu diese "Brushes" unten rechts und oben links - all das harmoniert in meinen Augen total gut zusammen, sodass ein wirklich schönes Bild entsteht. Schön gefunden hätte ich jedoch, wenn sich irgendwas abheben würde, die Schrift oder vielleicht die Ornamente - was auch immer, jedenfalls ist es komplett "einfach" und ohne große Special-Effects.


Schreibstil und Perspektive:
Der Stil von Aimée Carter ist leicht zu lesen, sorgt für einen schönen Lesefluss. Ihre Beschreibungen, Detaillierungen und Ausschweifungen lassen ein klares Bild entstehen, sodass man quasi mitten in die Geschichte hinein gezogen wird. Die jugendgerechte Sprache sorgt dafür, dass auch jüngere Leser keine Probleme haben, schnell voran zu kommen. Kurz gesagt: der Stil sowie die Sprache waren nichts Weltbewegendes, aber trotzdem sehr schön zu lesen. Die Perspektive, aus der das Buch geschrieben wurde, ist nicht meine Liebste, und doch kam ich mit der ersten Person/Vergangenheit sehr gut zurecht und mich störte es in diesem Buch rein garnicht, im Gegenteil! Dadurch dass ich alles aus der "Ich-Perspektive" gelesen habe, fühlte ich mich der Story noch ein wenig näher.



Protagonisten und weitere Figuren: Kate, die Hauptfigur der Geschichte, hatte es nicht ganz so leicht bei mir. In meinen Augen war sie zu distanziert gegenüber allem und jedem. Ich kann mich nicht in die Lage einer 18-Jährigen, die im Begriff ist, ihre Mutter für immer zu verlieren, nicht hinein versetzen, aber dennoch glaube ich, dass ein Teenager vielleicht doch etwas mehr Selbstständigkeit verkörpern sollte. Kate war überhaupt nicht das Mädchen, das ich mir wünschte: sie mochte keine Kleider, hat sich bisher nie für Jungs interessiert und lebte lieber in ihrer eigenen, kleinen Welt, um Karten zu spielen oder in Selbstmitleid zu versinken. Natürlich besserte sich meine Meinung im Laufe der Geschichte, auch eine gewisse Sympathie gegenüber der Protagonistin kann ich im Nachhinein nicht leugnen. Ich will nicht behaupten, dass Kate nicht authentisch und lebensecht war; im Gegenteil! - ich bin mir sicher, dass es etliche Mädchen/junge Frauen gibt, die exakt so ticken wie Kate, nur kann ich mir jemanden wie sie nicht als beste Freundin vorstellen, weil er doch der letzte Feinschliff fehlte. Ansonsten war sie tiefgründig dargestellt worden, besaß eine Menge Gefühle und vor allem ihre Art wie sie mit manchen Tatsachen umging, erstaunte mich. Kurz gesagt: Kate hat eine gewisse Zeit gebraucht, um sich zu einer netten Figur zu mausern, sodass ich erst gen Mittelteil so richtig mit ihr mitfiebern konnte.
Henry, der männliche Hauptpart der Geschichte, überzeugte mich da wesentlich schneller. Auch wenn er optisch garnicht mein Typ war, so empfand ich ihn quasi von der ersten Seite an als sympathisch und liebenswert. Er besaß nun auch mal so Eigenheiten, die ich ganz gern mag: an vorderster Front: er war geheimnisvoll, und das nicht zu knapp. Mit ihm mitzufiebern fiel mir deutlich leichter, wenngleich auch er Charaktereigenschaften aufwies, die mir nicht vollkommen zusagten, doch darüber konnte ich getrost hinweg sehen. Alles in allem waren die Charaktere also nicht 1:1 mein Fall, und doch konnte ich mich mit ihnen arrangieren.Alle weiteren Figuren, die nur nebensächlich eine Rolle spielten, empfand ich als ausreichend eingehend dargestellt. Man konnte sich einen jeden gut vor Augen führen und jeder besaß genügend Details, damit keine Verwechslungen passieren konnten.
Handlung, Idee, Umsetzung: 
Eine 18-Jährige widmet quasi ihr gesamtes Leben der Pflege ihrer krebskranken Mutter und stellt ihr eigenes Wohl hinten an. Als sie jedoch den geheimnisvollen Henry kennen lernt, wird sich ihr Leben von Grund auf verändern. Sie gerät in eine Welt, die sich einzig und allein um die griechische Mythologie dreht - und dann wird aus Mythologie eben Geschichte. Die Idee die dahinter steckt, kam mir bereits bekannt vor, nämlich aus der "Göttlich-Trilogie". Ich möchte diese beiden Geschichten aber überhaupt nicht miteinander vergleichen, denn bis auf die griechische Mythologie haben sie nicht viel gemeinsam. Mir persönlich haben bei diesem Buch hier einige wichtige Punkte gefehlt, was die Beschreibung und Einbindung einer so allumfassenden Mythologie anging. Ich hätte mir viel mehr Ausschmückungen und Details gewünscht, mehr Hintergrundinfos und Verbindungen. Da in diesem Buch jeder griechische Gott von einem normalen Menschen dargestellt wurde, habe ich immer wieder den Überblick verloren, wer nun wen verkörperte und das störte doch an mancher Stelle sehr. Ansonsten gab es noch was, was mir fehlte: nämlich die Spannung. Die ersten beiden Drittel des Buches plätscherten einfach einem kleinen Bächlein gleich dahin, ohne dass etwas Nennenswertes passierte. Natürlich begann ich irgendwann mit Kate mitzufiebern, aber ein wenig Action hätte der Geschichte gut getan. Gegen den letzten 50-70 Seiten zog die Autorin das Tempo dann doch nochmal an und es gab einige Überraschungen, mit denen ich niemals gerechnet hätte. Obwohl mit das Ende sehr gut gefiel und mich nochmal ordentlich mitriss, konnte das das Ruder auch nicht mehr rumreißen.

Fazit:
Dieses Werk konnte mich leider nicht überzeugen, denn obwohl ich mit keinen allzu hohen Erwartungen ran gegangen bin, erfüllte es meine Vorraussetzungen nicht komplett. Spannung fehlte, die Protagonistin war nicht mein Fall und auch der etwas lasche Schreibstil sind Kritik-Punkte, die ich euch nicht verschweigen kann. Nichts desto trotz werde ich die Trilogie weiter verfolgen, denn schließlich will ich wissen, wie es weitergeht.

Cover des Buches Steelheart (ISBN: 9783453268999)

Bewertung zu "Steelheart" von Brandon Sanderson

Steelheart
Merelyvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Action. Spannung. Überraschungen. Exakt das was ich erwartet habe und mich endlos begeisterte.
Menschen mit Superkräften & ein Junge, der alles verändern will.

Cover und Aufmachung:
Ich bin so froh, dass der Verlag dieses Buchcover aus dem Englischen übernommen hat. Es sind nur Winzigkeiten die sich vom Originalen unterscheiden und selbst hier finde ich das Deutsche sogar besser. Ich liebe dieses Cover und nicht zuletzt war es schlicht und ergreifend ein Coverkauf. David, die Hauptfigur, der in diesem Durchbruch steht und das Chaos betrachtet - es passt einfach unfassbar gut zum Inhalt des Buches und spiegelt wieder, was der Leser in der Geschichte erlebt. Auch der leicht hervorgehobene Titel, der einen leichten Ombre-Einschlag aufweist, passt super und sagt mir zu. Kurz gesagt: ich liebe liebe liebe liebe dieses Cover und freue mich so sehr, es im Regal stehen zu haben.




Schreibstil und Perspektive:
Brandon Sanderson schreibt unglaublich real und schafft es, mit bloßen Worten eine Spannung zu erschaffen, die man am eigenen Leib spüren kann. Ich habe selten einen so eingehenden Schreibstil erlebt, und es war mir ein Vergnügen, einem Rennbob gleich durch die Geschichte zu schlittern. Flüssig und schnell, so lässt sich dieses Buch lesen. Und trotz dieser Lobeshymnen hab ich einen winzigen Kritik-Punkt, der mich einfach nicht loslässt und meinen Freund selbst jetzt noch zum schmunzeln bringt: in jedem zweiten oder dritten Satz ist irgendwas "stählern" .. mir der Zeit wurde es zwar besser, doch auf den ersten 50 Seiten ging mir das Wort so auf den Keks, dass ich oft nur die Augen verdrehen konnte. Außerdem sind mir auf den ersten Seiten einige Tipp/Schreibfehler ins Auge gesprungen, wofür der Autor allerdings nichts kann, sondern das dem Verlag in die Schuhe geschoben werden muss. Nichts desto trotz liebte ich den Stil und genoss es, ihn auf mich wirken zu lassen.


Protagonisten und weitere Figuren: Der 18-jährige David erlebt den Alptraum aller Kinder, denn im zarten Alter von 8 Jahren muss er mitansehen, wie sein Vater von einem der mächtigsten Superhelden (Epics) erschossen wird - seit diesem Tag schwört er Rache! Zu allererst war es für mich eine seltene Ehre, einen männlichen Protagonisten zu begleiten, denn die sind ja bekanntlich eher schwerer zu finden. Und trotz dessen konnte ich mich herrlich leicht und schnell in ihn hinein versetzen und mit ihm mitfiebern. Ich will nicht behaupten, ich habe mich mit ihm identifiziert, denn sowas Schlimmes sollte eigentlich keine Kinderseele mitmachen müssen, trotzdem hat es der Autor geschafft, David's Gefühle real wirken zu lassen, nicht übertrieben und nicht zu deprimierend, sondern exakt im richtigen Ausmaß, um es nachvollziehen zu können, was er tut und was er denkt. Er war authentisch, lebensecht und vor allem sympathisch. Dank der Tiefgründigkeit, mit der er ausgestattet wurde, war er einer der besten Protagonisten die ich jemals auf ihrer Reise durch die Geschichte begleiten durfte.
Alle anderen Figuren waren nur nebensächlich, und doch hatte jeder seine eigene Geschichte, was ihnen Tiefgang und Realitätsnähe verlieh. Jeder einzelne war mir sympathisch, war authentisch und glaubhaft, sodass ich keinerlei Probleme besaß, mich auch auf sie gänzlich einzulassen. Ich mochte die Charaktere alle sehr und werde sie, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, mit Sicherheit vermissen.


Handlung, Idee, Umsetzung: 
Mit 8 Jahren verliert David seinen geliebten Vater, nämlich durch die Hand von Steelheart, dem mächtigsten Epic aller Zeiten. Steelheart gilt als unverwundbar, bärenstark und herzlos. Seit jenem Tag schwört David Rache und widmet 10 Jahre seines Lebens der Erforschung der Epics. Bald scheint er alles über die gefühllosen "Menschen" zu wissen, doch seinen Plan allein umsetzen kann er nicht. Also will er sich den legendären Rächern anschließen, die ihn bei seinem Plan unterstützen sollen.Und plötzlich beginnt eine Hetzjagd gegen Wesen, die im Grunde allesamt unbesiegbar sind.
Die Idee mit den Superhelden ist bereits bekannt, doch da ich mich ansonsten meist von solchen Geschichten fern gehalten habe, war es für mich unglaublich erfrischend, eine derartige Story zu verschlingen. Andererseits fehlen mir auch komplett die Vergleichsmöglichkeiten und ob das nun gut oder schlecht ist, kann ich so garnicht sagen.
Brandon Sanderson schreibt sehr eingehend, bild - und glaubhaft. Der Einstieg fiel mir erstaunlich leicht, denn der Prolog beginnt damit, wie David's Vater stirbt und der 8-jährige Junge alles mitanschauen muss. Man hat also überhaupt keine Zeit, sich auf irgendwas vorzubereiten, denn Atempausen sind in dem Buch eher selten anzutreffen. Die Spannung ist also permanent vorhanden, sodass es mir permanent schwer fiel, das Buch zur Seite zu legen. Je länger man liest, umso rasanter wird das Tempo, und der Schluss ... WOW!! Also mit überraschenden Wendungen geizt der Autor definitiv nicht und das Ende hat mich einfach nur von den Socken gerissen. Ich muss gestehen, es gab auch 1-2 Stellen, die ich ein wenig unrealistisch fand, doch ich denke, wenn Epics herum wandeln und die Menschheit unterdrückt, darf man da locker ein oder zwei Augen zudrücken.

Fazit:
"Steelheart" war für etwas völlig Neues für mich, sodass ich mich gut davon überraschen lassen konnte. Die Spannung ist atemberaubend und die Umsetzung der Idee einfach genial. Viele überraschende Wendungen und Details machen diese Geschichte zu einem wahren Page-Turner und bescherten mir unvergessliche Lese-Stunden.

Cover des Buches Strawberry Summer (ISBN: 9783570308943)

Bewertung zu "Strawberry Summer" von Joanna Philbin

Strawberry Summer
Merelyvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Sommerbuch total !
Sommer, Sonne und die Große Liebe?

Cover und Aufmachung:
Zugegeben, das Buch ist weder ein Eye-Catcher noch was richtig Besonderes, und trotzdem finde ich es richtig gelungen. Es ist schlicht und das Pärchen auf vorn drauf wirkt so normal, so glücklich und vor allem, so verliebt. Auch die Schrift des Titels finde ich passend, und typisch Mädchen: diese kleine Erdbeere, die am Y von "StrawberrY" hängt ist einfach zuckersüß - auf so eine Idee muss man erst einmal kommen! Ansonsten finde ich, dass es schon gut was vom Inhalt verrät, neugierig auf mehr macht und eine romantische Geschichte verspricht.


Schreibstil und Perspektive:
Wie erwartet liest sich die Geschichte sehr flüssig und schnell weg. Die Art, wie Joanna Philbin schreibt, ist die gängige, einfache Sprache die man zuvor schon in etlichen Jugendbücher mit dieser Thematik angetroffen hat. Trotzdem empfinde ich das als keinen negativen Aspekt, immerhin flogen die Seiten nur so dahin, es gab keine verqueren, komplizierten Sätze, sodass der Lesefluss mal ins Stocken kommen könnte und es war leicht verständlich. Ich war immer wieder sehr überrascht, wie viele Seiten ich binnen weniger Minuten verschlungen hatte.
Nun zur Perspektive. Erzählt wird aus der Erzähler-Perspektive; sprich: die dritte Form. Die Kapitel wechseln sich unregelmäßig ab; denn geht es einmal um Rory, und beim anderen Mal dann um die Tochter der Rules: Isabel. Hätte ich also nicht vor dem Lesen das Video der lieben Agathe geschaut, hätte ich, und wohl alle anderen Leser, die Agathe nicht folgen, niemals gewusst, dass es hier tatsächlich zwei Erzählstränge gibt, die am Ende mehr oder weniger zusammen laufen. Meiner Meinung nach hätte man das im Klappentext auch nur annähernd erwähnen sollen. Denn wie Agathe bereits meinte: es ist verwirrend, wenn man nicht weiß, dass es auch Kapitel gibt, in denen Rory kein einziges Mal erwähnt wird, sondern die sich nur um Isabel drehen. Ich hoffe, ich habe verständlich ausgedrückt, was ich damit sagen will.

Protagonisten und weitere Figuren:

Rory und Isabel, die beiden Protagonistinnen in diesem Buch sind vollkommen unterschiedlich dargestellt worden. Während Rory eher die Unschuld vom Lande verkörperte, strotzte Isabel nur so vor Rebellion und Zickigkeit. Trotzdem waren beide Mädels sehr sympathisch, tiefgründig und die Handlungen beiderseits konnte ich stets nachvollziehhen. Auch ihre Gedankengänge waren zwar wie Feuer und Eis, und trotzdem keineswegs unrealistisch. Ich konnte mich unglaublich gut mit Rory identifizieren, mochte sie etwas mehr als Isabel und doch war auch die verwöhnte Blondine eine wundervolle Protagonistin, die ihr Herz am rechten Fleck hatte. Ich muss sagen, dass die Autorin mit den beiden Mädels wundervolle Charaktere erschaffen hat, mit denen ich bedingungslos mitfiebern und mtifühlen konnte.

Alle weiteren Figuren wie zum Beispiel Fee, Connor, Steve, Mike und noch viele weitere besaßen alle ausreichend viel Tiefe, waren lebendig ausgearbeitet worden und zeigten sich in beinah jeder Hinsicht sympathisch. Lediglich Mrs.Rule war mir ein regelrechter Dorn im Auge; und zwar von der ersten Seite an. Das lag allerdings nicht an der Autorin, sondern einfach am Verhalten, das Mrs. Rule an den Tag legte. Ihre geschniegelte Art, ihr falsches Lächeln und das hinterhältige Getue nervten mich einfach tierisch und am Ende war ich richtig froh, dieses Weib nicht mehr "sehen" zu müssen.
An dieser Stelle möchte ich noch anfügen, dass es mir am Ende wirklich schwer fiel, Rory und Isabel in eine ungewisse Zukunft ziehen lassen zu müssen. Beide Mädchen sind mir so sehr ans Herz gewachsen und ich bin froh, dass ich mir Band 2 bereits vorbestellen konnte.  

Handlung, Idee, Umsetzung: 

Rory verbringt ihren Sommer in den legendären Hamptons, wo sie als "Mädchen für alles" bei der reichen Familie Rule lebte und als Gegenzug für sie arbeitete. Auch wenn Rory für ihre Arbeit dort nicht entlohnt werden sollte, freute sie sich einfach darauf, ihrer Mutter einmal eine Zeit entfliehen zu können und ihre Ferien am Strand der berühmten Hamptons verbringen zu dürfen. Dort angekommen lernt sie nach und nach alle Rules kennen, doch vor allem Isabel ist ihr ein riesiger Dorn im Auge. Die verwöhnte Prinzessin des Hauses tut alles, um Rory das Leben zur Hölle zu machen. Doch dann.. dann kommt plötzlich alles ganz anders und wie es dann weitergeht, werde ich euch nicht verraten. Die Idee an sich fand ich irrsinnig interessant, was ja schließlich auch der Grund für den Kauf des Buches war. Ich musste unbedingt mehr über das Leben der reichen Rules erfahren und wie es Rory, die solchen Luxus nur aus dem Fernsehen kennt, so ergeht. Da ich das Buch erst gestern beendet hatte und das Wetter bei uns, gelinde gesagt: nicht so gut ist, wirkte der Strand, das Meer und die warmen Temperaturen natürlich umso mehr auf mich. Ich spürte die salzige Brise an manch einer Stelle sogar auf der eigenen Haut, obwohl ich etwa 600-700km vom nächsten, schönen Strand entfernt wohne. Ich habe das Leben von Rory einfach wie live mitmachen können und es fühlte sich einfach gut an. Dennoch gestehe ich, dass mir am Anfang des Buches die Spannung gefehlt hat. Natürlich vermutete man und stellte Überlegungen an, doch keineswegs so krampfhaft, wie ich es mir gewünscht hätte. Bis zur Mitte hin war ich also eher ein wenig enttäuscht, doch nach den ersten 200 Seiten begann ich, zu hoffen und zu bangen, Daumen zu drücken und lauthals 'neiin' zu rufen, wenn eins der Mädchen auf eine blöde Idee kam. Auch die Überraschungen wurden dann zahlreicher und es fühlte sich tatsächlich manchmal an, als würde ich eine Familiensaga lesen, anstatt eines Jugendbuches. Am Ende fiel es mir, wie oben schon gesagt, irrsinnig schwer, die beiden Mädels, denen ich mein Herz geschenkt hatte, ziehen zu lassen; denn an manch einer Stelle hätte ich mir beinah gewünscht, dass sie nicht nur Figuren eines Buches sind, sondern sogar vielleicht real irgendwo existieren und nur so darauf warten, mich kennen zu lernen. So. Nun aber genug gesponnen.

Fazit:

Während ich also am Anfang noch echte Zweifel hegte, ob mir dieses Buch tatsächlich gefallen könnte, so bin ich mir nun umso sicherer: dieses Buch ist das perfekteste Sommerbuch, das ich jemals gelesen habe. Natürlich gibt es da die Kritik-Punkte, die ich oben aufgezählt habe, doch alles in allem hat es mir sehr sehr sehr gut gefallen und ich beschließe, die etwas zu lange Einführungszeit einfach zu vergessen.

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