Lange haben wir auf das Finale mit dem „roten Wüterich“ warten müssen, doch nun ist es endlich da!
Und das noch spannender und blutiger und dramatischer, als wir vermutlich geahnt hätten …
Zum Inhalt verrate ich so gut wie nix. Findet bitte selbst heraus, wie Julie in dieser zombieapokalyptischen Welt weiterhin schlägt.
Doch bevor es wieder zu euphorisch mit mir durchgeht, auch ein kleines bisschen Kritik.
Ich gebe zu, dass meine anfängliche und sehr emotionale Vorfreude etwas getrübt wurde, weil ich einige Zeit brauchte, um überhaupt in die Geschichte und ihren Erzählstil hineinzufinden.
Ob es an dem längeren Zeitraum lag, als ich den vorletzten Band gelesen hab, kann ich nicht sagen. Es gab einige Rückblicke, aber mein anfänglicher Eindruck war, dass sich die Geschichte etwas zog.
Julie scheint anfangs sehr verwirrt und erzählt in ihrem Ich-stil dementsprechend, was mir zusätzlich den Einstieg etwas erschwerte.
Zum Glück kam ich dann aber etwas später Kapitel für Kapitel besser voran, die Geschichte nahm Fahrt auf und verwirrte mich mit verschiedenen Wendungen.
Einige davon fand ich richtig pfiffig, andere jedoch nicht ganz so sehr.
Dies ist nicht abwertend oder so gemeint, aber man hängt ja an den Hauptfiguren und so manche Wendung habe ich mir für Julie nicht gewünscht.
Sie leidet weiterhin psychisch wie physisch und ich als Fan des ersten Bandes gleich mit.
Generell haben sich die Figuren noch einmal weiterentwickelt und sorgen für so einige Überraschungen.
Richtig pfiffig fand ich die Idee, eine weitere Figur mit einzubringen, die trotz ihrer ungewöhnlichen Rolle regelrecht Sympathie und Mitgefühl in mir auslöste.
Obwohl mich auch der Titel „Julie 2.0“ anfänglich enorm irritierte, muss ich zugeben, dass auch dieser im Laufe der Geschichte einen Sinn ergibt und passend gewählt wurde.
Wie oben erwähnt, dauerte es zwar ein Weilchen, um wieder in die Geschichte hineinzufinden, allerdings lag die nicht an dem weiterhin fesselnden Schreibstil der Autorin.
Denn trotz dieser Hürde wurde auch dieser Band wieder zu einem Pageturner, den ich relativ fix beendet habe, weil ich ihn einfach nicht aus der Hand legen wollte.
Die vielen kurzen Kapitel verleiten aber auch dazu, noch schnell ein weiteres zu lesen. :-)
Fazit:
Lange Rede, kurzer Sinn - das Finale um die Geschwister Mond hat mir gut gefallen, auch wenn da eine ganze Portion Wehmut mitschwingt.
Es war spannend, blutig und oftmals derbe, aber verdammt, Püppie und ihr Bruder werden mir fehlen.
Diese Trilogie war für mich mehr als „nur eine Zombiegeschichte“.
Trotz all der Untoten vermittelte mir diese Reihe beim Lesen ganz viel Lebendigkeit (vor allem KAMPFGEIST) und eine enorme Tiefe (ganz besonders bei Julie).
Ich bin sehr gespannt, was wir in Zukunft noch von Susanne Sievert lesen werden.
MiGu
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Raus aus der Stadt, ab auf die Hallig.
Katja Just zog es von München nach Hooge.
Eine harte Umstellung wenn man bedenkt, dass diese Hallig gerade mal 100 Einwohner besitzt.
Meinung
Die Autorin erzählt in diesem Buch von ihren Umzug aus der Großstadt auf eine Hallig. Natürlich war dies mit einer großen Umstellung verbunden, in die die Autorin sich erst einmal hineinfinden musste.
Denn auf der Hallig fällt all das weg, was eine Großstadt bietet. Hier muss man sich mit den Bewohnern zusammenschließen, mit ihnen auskommen und sich an die Abhängigkeit der Gezeiten gewöhnen.
In kurzen Kapitel erzählt sie dem Leser von ihrer Eingewöhnung, dem Zusammenleben und dem Alltag auf einer Hallig, vom Tourismus und natürlich auch von der Natur.
Dies fand ich alles auch ganz interessant, aber irgendwie konnte dieses Buch trotzdem meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllen.
Denn hier steht meiner Meinung nach Katja Just mehr im Vordergrund als die Hallig selbst.
Was völlig okay ist, wenn man dies weiß und sich darauf einlassen möchte.
Mir persönlich war es aber zu viel. Ich wollte weniger über ihre Vermietung und ihren Werdegang erfahren und stattdessen mehr von der Hallig, ihrer Entstehung und dem Leben auf einer solchen.
Zudem erschwerte mir der Schreib- und Erzählstil etwas das lesen.
Die Autorin erzählt aus ihren Erinnerungen heraus und versucht die Szenen auch recht bildhaft darzustellen. Sie berichtet von ihren Zweifeln und Entscheidungen doch empfand ich diese Erzählungen oft etwas langatmig, ohne Feinschliff und leider auch wiederholend.
Fazit
Leider konnte mich „Barfuß auf dem Sommerdeich“ aufgrund der erwähnten Kritikpunkte nicht so begeistern wir erhofft, sodass ich den Folgeband auch nicht mehr lesen werde.
Die Geschichte wird in Tagebucheinträgen, Aufzeichnungen, Artikeln usw. erzählt.
Die Protagonisten sind der 23-jährige A. und seine stumme Freundin Niamh.
A. erbt in Amerika das Axton Haus, nachdem sein Cousin sich dort aus dem Fenster gestürzt hat.
Über dieses Haus herrschen viele mysteriöse Geschichten, es sollen dort Geister spuken, jährliche geheimnisvolle Treffen wurden dort abgehalten und noch viel mehr.
Um diesen Gerüchten auf den Grund zu gehen, reisen A. und Niamh dorthin und werden in eine faszinierende, gefährliche und unglaubliche Geschichte verwickelt.
Bis auf das Ende fand ich die Handlung in der Tat sehr faszinierend.
Die Figuren fand ich ausreichend gezeichnet und vor allem die beiden Hauptpersonen waren mir sympathisch.
Insbesondere Niamh Art fand ich sehr erfrischend und erheiternd.
Leider hatte ich aber etwas Schwierigkeiten mit dem Schreibstil.
Eigentlich hätte allein durch die Aufzeichnungen der Kameras, der Schreibstil auch sehr bildhaft wirken sollen, aber bei mir war es eher das Gegenteil. Oftmals fiel es mir schwer, trotz bestimmter Details, mir diverse Ereignisse und Szenerien vorzustellen.
Durch die abwechselnden Tagebucheinträgen sowie Videoaufzeichnungen usw. bietet der Handlungsverlauf sehr viel Abwechslung und sorgt so immer wieder für überraschende Wendungen.
Jedoch handelt es sich in meinen Augen nicht, wie anfangs vermutet um eine paranormale Geschichte, sondern entwickelt sich im weiteren Verlauf tatsächlich mehr und mehr zu einem Kriminalroman.
Dieser wird zumindest zum Ende hin auch recht spannend, auch wenn die Auflösung dieser Geschichte etwas zu spektakulär ablief und mich mit einigen offene Fragen zurückließ.
Nichtsdestotrotz ist „Mörderische Renovierung“ definitiv ein Buch, das mich von Anfang bis Ende in seinen Bann ziehen konnte und dessen Eindrücke ich sicherlich nicht so schnell vergessen werde.
Kurzbeschreibung
Als Milan Berg an der Ampel steht und ein Wagen neben ihm hält, sieht er, wie ein junges Mädchen verzweifelt einen Zettel an die Heckscheibe presst.
Doch Milan kann die Nachricht nicht lesen, denn er ist Analphabet.
Doch er spürt ihre Verzweiflung und begibt sich auf die albtraumhafte Suche nach ihr.
Am Ende muss er erkennen, dass Unwissenheit manchmal das größte Geschenk ist.
Meinung
Ich lese die Thriller des Autors, seit der ersten Veröffentlichung.
Für mich sind seine Werke so besonders, weil sie im Grunde genommen so dermaßen unglaublich und verwirrend sind und es dennoch von der ersten Seite an schaffen, Kopfkino auszulösen und mich am Ende noch mal zu überraschen.
So ging es mir auch bei diesem Thriller.
Von der ersten Seite an wurde ich in die Geschichte hineingezogen und bekam erst mal direkt einen Vorgeschmack, dass dieser Thriller doch ziemlich brutal wird.
Eigentlich nicht verwunderlich denn S. Fitzek beschreibt nicht nur die Umgebung sehr detailliert, sondern auch die Gedanken der Charaktere, und diverse Foltermethoden.
Milan Berg ist der Protagonist, der einiges aushalten muss nachdem er sich auf die Suche nach dem Mädchen macht.
Der Autor nimmt sich damit dem Thema Analphabetismus an und bringt dieses mit kleinen dargestellten Beispiel dem Leser näher.
Ich persönlich fand das sehr interessant, denn so konnte ich mich besser in die Hauptfigur hineinversetzen und war obendrauf auch noch intensiver beschäftigt.
Allerdings wird die Geschichte nicht nur aus Milans perspektive erzählt. Stattdessen gesellen sich noch zwei Handlungsstränge dazu, die ebenfalls sehr fesselnd sind.
Wie sollte es anders sein, tauchen auch in dieser Geschichte wieder viele Wendungen und Ereignisse auf, die eigene Theorien wieder verwerfen lassen und mich am Ende doch noch mal überraschten, dass ich dachte: Bitte was?!
Okay, gar nicht mal schlecht, kann man machen, zumindest wenn man solche unglaublichen und spannenden Geschichten schreibt.
Was mich an seinen Thrillern auch immer wieder überzeugt, ist sein Schreibstil.
Ich mag es sehr, dass seine Schauplätze immer Lokalkolorit besitzen oder auch Figuren aus anderen Werken auftauchen. Vor allem aber seine Ideen. Da fragt man sich doch ernsthaft: Wo holt er die her?!
Fazit
Es muss nicht immer Tiefe sein, mir ist es bei Thrillern wichtiger, dass Spannung aufgebaut wird und eine Geschichte fesselnd bleibt.
Bei ihm hab ich immer das Gefühl, man weiß, was man bekommt. So nach dem Motto:
Wo Fitzek drauf steht, ist auch Fitzek drin.
Kurzbeschreibung
Ein Vorort in Minneapolis. Mitten in der Nacht werden die Eltern des zwölfjährigen Luke Ellis umgebracht und er selbst von den Tätern betäubt und entführt.
Als er wieder erwacht, befindet er sich in einem Institut, irgendwo in Maine.
Auch andere Kinder, die genau wie Luke paranormal veranlagt sind, befinden sich dort.
Einige verschwanden schon vor seinem Auftauchen nach etlichen Tests im Hinterbau. Und kehrten nie wieder zurück.
Lukes Gedanken an Flucht und sein Überlebenswille werden von Tag zu Tag stärker, doch noch nie gelang es jemanden aus dem Institut zu fliehen.
Meinung
Ich hätte nicht gedacht, dass ich bei Kings recht ausschweifenden Schreibstil mal von einem Pageturner rede aber ich finde, die Bezeichnung kommt diesem Roman sehr nah.
Die Geschichte, die hier erzählt wird, konnte mich aufgrund ihrer Tiefe vollkommen überzeugen und begeistern.
Horror- oder Schockmomente stellten sich bei mir zwar weniger ein, dafür aber eine spannende und auch fesselnde Handlung, die mich von Anfang bis Ende mitfiebern ließ.
Die Hauptfigur Luke ist nicht nur paranormal veranlagt, sondern auch hochintelligent und es war eine unglaubliche Freude, ihn in dieser Geschichte zu begleiten.
Während ich die Handlung nur selten richtig gruselig fand, war es die dichte Atmosphäre, die insbesondere über dem Institut schwebte, die mich so derart in ihren Bann zog.
So vergingen die über 750 Seiten wie im Flug, was bei mir eher ungewöhnlich ist, wenn es sich um dickere Bücher und sehr detaillierten Schreibstil handelt.
Hier passte es aber einfach, da die bildliche Beschreibung so gut gelungen war, dass es mir vorkam, ich wäre selbst in diesem Institut.
Das allein ist schon gruselig genug!
Was mich aber ebenfalls überzeugte, war die Zeichnung der Charaktere, wobei hier die Sympathie fast ausschließlich auf die Kinder lag.
Nicht nur Luke wuchs mir im Laufe der Geschichte ans Herz, sondern auch alle anderen Kinder.
Es gibt allerdings auch einen kleinen Kritikpunkt.
In dieser Handlung taucht eine für mich recht ungewöhnliche Berufsbezeichnung auf, die mich so irritierte und meinen Lesefluss immer wieder abbremste, dass ich zunächst glaubte, es handele sich um einen Übersetzungsfehler.
Nach einigen Recherchen vermute ich aber nun, dass diese Bezeichnung von dem englischen Begriff für "Aufwecker" abgewandelt wurde. Hier hätte ich gerne etwas mehr Hintergrundinformationen gehabt.
Nichts destotrotz gefiel mir der Roman bis zum Schluss, den ich persönlich ebenfalls sehr gelungen fand.
Fazit
„Das Institut“ ist für mich neben der „Bill Hodges-Trilogie“ eines seiner stärksten Werke der letzten Jahre.
Wieder einmal hat Stephen King es geschafft, mich mit einer außergewöhnlichen und fesselnden Geschichte zu überzeugen, die nicht nur spannend, sondern auch voller Tiefe ist.Ich bin gespannt was der Autor die nächste Zeit noch so veröffentlichen wird.
Meinung
Nachdem ich „die Überfahrt“ von Mats Strandberg gelesen habe, war ich sehr gespannt auf dieses Werk.
Die Inhaltsbeschreibung klang schon ziemlich gruselig, allerdings zieht sich der Einstieg in die Handlung meiner Meinung nach, ziemlich in die Länge.
Zunächst wird die Geschichte in zwei Perspektiven erzählt, im weiteren Verlauf gesellt sich dann eine dritte dazu.
Leider trat der erhoffte Gänsehauteffekt erst relativ spät auf und dann auch immer nur kurzweilig.
Eine dauerhaft schaurige Atmosphäre stellte sich leider nicht ein.
Viel mehr hatte ich das Gefühl, dass sich die Geschichte mehr mit den Schicksalen der Protagonisten beschäftigt. Ihre Fehltritte und Probleme analysiert, sich dabei aber immer wieder in Wiederholungen verfängt.
Dies war auf Dauer leider immer wieder etwas mühsam und bremste oft meinen Lesefluss aus.
Generell hatte ich leider gerade mit den Hauptfiguren ein Problem. Mit beiden konnte ich einfach nicht sympathisieren und insbesondere Joel kam mir zu weinerlich rüber.
Dagegen fand ich aber die Heimbewohner so interessant, dass ich die Story unbedingt weiterverfolgen wollte.
Im Laufe der Zeit stellte sich dann für mich das Gefühl ein, dass diese Handlung tatsächlich mehr durch die Nebencharaktere als von den Hauptfiguren lebt.
Auch der Schreibstil beziehungsweise der Erzählstil war für mich etwas gewöhnungsbedürftig, da die Handlung in den jeweiligen Perspektiven in der Gegenwart erzählt wird.
Andererseits gefiel mir die recht bildhafte Beschreibung des Schauplatzes gut aber auch die Tatsache, dass der Autor immer wieder beklemmende Szenen beschrieb.
Fazit
„Das Heim“ konnte mich leider nicht komplett überzeugen. Ich hatte das Gefühl, dass diese Geschichte eine Menge Potenzial hatte, dieses aber nicht ganz ausgereizt wurde. Obwohl sich immer wieder Gänsehautmomente einstellten, reichte dies für mich nicht aus, um sie als eine gruselige Geschichte zu beschreiben.
Mir fehlten zu viele überraschende Wendungen, um wenigstens den Spannungsbogen etwas zu erhöhen, und auch das Ende war für mich nicht ganz schlüssig und lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück.