Bewertung zu "Die besondere Traurigkeit von Zitronenkuchen" von Aimee Bender
Als ich die Inhaltsangabe las, versprach ich mir ein köstliches Lesevergnügen. Das Thema, Welches ich bisher noch nie in einem Buch verpackt vorgefunden hatte, klang sehr interessant. Rose, die an Hand der zubereiteten Speißen die Launen und das Gefühlsleben ihrer Mitmenschen erschmecken kann, erzählt von ihrem Leben, der Entwicklung ihres Talents und der damit verbunden Vorzüge aber auch ihren leidvollen Erfahrungen damit. An und für sich eine echt tolle Idee für eine Geschichte. Nur wirkt sie unausgereift und konfus. Die Autorin scheint immer wieder abzuschweifen, und lässt die Protagonistin über ihren Bruder erzählen, der scheinbar auch von einem außergewöhnlichem Talent verfügt. Sie Erzählt von ihrem Vater und ihrer Mutter, von dem ganz normalen Alltagswahnsinn einer Kleinfamilie. Sie erzählt vom besten und einzigsten Freund ihres Bruders. Ohne jegliche Tiefe fegt die Autorin über die verschiedenen Charakteren hinweg. So nimmt es Rose wie selbstverständlich hin, als sie herausbekommt, dass ihre Mutter eine Affäre begonnen hat. Sie benimmt sie ziemlich erwachsen und zeigt keinerlei Gefühlsregungen. Und auch die Beziehung zu Georg nimmt sie als eine Gegebenheit hin. Ebenso unberührt scheint sie das dauerhafte Verschwinden ihres Bruders zur Kenntnis zu nehmen. Kurz gesagt: Tolles Thema - schlechte Umsetzung - oberflächliche Abhandlung -> Lesespaß bleibt auf der Strecke. Schade :-(