Bewertung zu "Das Internat der bösen Tiere: Die Prüfung" von Gina Mayer
Anders. Nicht normal. So fühlt sich Noel seit, ja eigentlich schon immer. „Da ist etwas in ihm“, wispert Karin, seine Tante. Die Frau, die er jahrelang für seine Mutter gehalten hatte.
Ist anders, denn auch automatisch böse? Ist anders schlecht?
Nein, nicht unbedingt. Doch Noel weiß, dass es hier, in diesem „normal“ keinen Platz für ihn gibt. Und als sich die Gelegenheit bietet, ergreift er sich ohne lange zu zögern. Auch, wenn ihm die Chance ein großer angsteinflössender Hund geboten wird.
Mit Hilfe einer Ratte mit dem Namen Nummer 29, reist er an Bord eines Containerschiffes über das weite Meer zu den geheimen Inseln, die das Internat der bösen Tiere beherbergen.
Anders. Aber nicht böse.
Gina Mayer ist mit ihrem Werk „Internat der bösen Tiere“ meiner Meinung nach eine ganz besondere Geschichte gelungen.
Noel hat versucht sich anzupassen. So zu sein wie alle anderen. Doch glücklich gewidert ist er dabei aber nicht. Es braucht erst einen ordentlichen Knall, aber dann erkennt Noel, dass er so nicht mehr weitermachen kann. Dass er einen anderen Weg wählen muss, um sein Glück und vielleicht auch endlich tu sich selbst zu finden.
Auch, wenn das bedeutet Altes hinter sich zu lassen.
Die wenigsten Charaktere in Gina Mayers „Internat der bösen Tiere“ sind so wie auf den ersten Blick scheint. Weder Mensch, noch Tier. „Don´t judge a book by it´s cover“ bekommt hier noch eine nachhaltigere Bedeutung.
Andere nicht nach ihrem Äußeren zu beurteilen. Auch nicht unbedingt nach ihrem Verhalten. Es lohnt sich in der Regel einen Blick hinter die Maske zu riskieren.
Auf 277 Seiten haben meine Kinder und ich Noel von allen möglichen Seiten betrachten können. Durften die verschiedenen Inseln besuchen und einige Bewohner kennenlernen. Ein besonderes Highlight waren neben dem tollen Buchcover auch die schwarz-weißen Illustrationen zu Beginn eines jeden Kapitels. Da das Buch in drei Teile unterteilt ist, dominiert in jedem Teil ein anderes Tier das Geschehen.
Band 1 – Die Prüfung
Einziger Wermutstropfen bei dieser ansonsten fantastischen Geschichte, ist dass die Prüfung letztlich nur einen Bruchteil des Buches einnimmt. Alles läuft auf diesen Moment hinaus, der über Noels weiteres Schicksal entscheiden wird. Für die Bedeutung, die diesem Aspekt zukommt, wird die Prüfung meiner Meinung nach zu schnell abgehandelt.