MonaLida
- Mitglied seit 08.06.2013
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Cover: Eine Blumenwiese mit einem Mädchen, ein umgefallenes Glas mit Murmeln, eine scheinbar heile Welt. Aber das Mädchen sitzt gebeugt, weit entfernt, eine der Murmel sieht unheimlich aus ... Das Cover ist gelungen, nur die Einbettung der Schrift gefällt mir nicht so ...
Inhalt: Lala ist ein kleines Mädchen und lebt in einer eng begrenzten Welt mit Großmutter, Mutter und Stiefvater, die wenn nicht harmonisch und beborgen ist, so doch Kindheit und schöne Erlebnisse zulässt.
Das ändert sich, als "Hacke", der Stiefvater aus dem Kosovo-Krieg zurückkehrt und seine Traumata nicht behandeln lässt, sondern an Lala auslässt. Schläge, Erniedrigungen, Grenzüberschreitung und schließlich Vergewaltigung zerstören die Kindheit des Mädchens.
Das Buch erzählt aus der Sicht von Lala, dem Opfer. Ich habe mitgelitten, Wut empfunden und den Täter gehasst. Aber wütend war ich vor allem auch auf alle, die mit angesehen haben, wie es Lala immer schlechter ging und die nicht gehandelt haben, die sie oft nicht einmal ernst genommen haben (Behörden, Psychologen, ...). Die Mutter selbst schwach, ist hilflos, man möchte sie schütteln ...
Lala bleibt im Kern unversehrt, doch dieser Kern ist verschüttet und nicht mehr zugänglich, dennoch schimmert ihre starke Persönlichkeit immer wieder durch. Der Weg zur Heilung ein steiniger ...
Das Buch hat mich vom Inhalt her gepackt und es blieb bis auf Teile, die etwas langatmig dargestellt wurden, bis zum Schluss spannend und bewegend.
Stil/Sprache: Zum Teil hat die Sprache gut zum Thema/Alter der Heldin gepasst, stellenweise blieb sie hinter dem Inhalt zurück. Das galt auch für den Stil ... Immer wieder spürte man, dass der Inhalt wichtiger war. Manche Bilder tauchen immer wieder auf, aber hier fehlte mir der rote Faden, ich hatte manchmal eher das Gefühl von Wiederholung ... Aber es gab wunderschöne Sätze und Passagen zwischendurch, die ich bewundert habe.
Fazit: Ein wichtiges Thema für ein Buch, das aus der Sicht des Opfers schreibt und dieses uneingeschränkt in den Mittelpunkt stellt. Ein Hilferuf derer, die Hilfe so nötig brauchen. Und das gut umgesetzt. Vielen Dank an die Autorinnen, die einen spannende und informative Leserunde geboten haben.