Ich muss leider sagen, dass ich mir mehr erhofft habe von diesem Buch. Ich finde man hätte mehr daraus machen können.
Über 300 Seiten lernen wir die Hauptfigur Jessica kennen und ihre Welt. Alles was wir erfahren und wissen, wird uns aus den Augen von Jessie berichtet. Jedoch handelt das Buch nicht von einer 13 jährigen, sondern beginnt in einem viel jüngerem alter. Soweit ich noch weiß, war das jüngste Jahr von ihr 9.
Im Wesentlichen dreht es sich hier um ein junges Mädchen mit einem sehr armen und zerrüttelten Verhältnis, das sich nichts sehnlicher wünscht als einen richtigen Vater. Ihr eigener Vater ist nicht in ihrem Leben und sie hat nur ihre 2 Geschwister und ihre Alkoholkranke Mutter.
Statt einen Vater zu finden stößt Jessica immer wieder aufs Neue auf Männer die ihr Vater sein könnten, ihr aber nur ärger bringen. Ob es sexueller Misshandlung ist oder körperliche Misshandlung ihrer Mutter gegenüber..
Im wesentlich geht es um ein junges Kind das Dinge über sich ergehen lässt, weil sie diese schlicht und ergreifend nicht begreifen kann und sie sich immer zu eine Intakte Familie und einen Vater erhofft.
Ich selbst habe mir mehr erhofft von der Geschichte. Durch die Ich -Perspektive, fand ich, blieben zu viele Sachen im Hintergrund. Beweggründe anderer Charaktere waren teils nicht ganz verständlich und es fiel einem schwer zu den anderen Kontakten eine Beziehung aufzubauen. Nicht einmal bei der Mutter und den Geschwister fand ich einen wirklichen Anschluss, weil sie von der Bildfläche verschwanden und kamen wie es dem Erzähler passte. Nun gehe ich bei den Personen davon aus, dass die unter 4 Wänden gemeinsam wohnen und dass man da einiges mehr mitbekommen müsste.
(Kleiner Spoiler als Vorwarnung: zB dass Jessie immer wieder sagt sie hat mit 5 einmal ihren Vater gesehen und sonst keinen Kontakt zu ihm. So bekommt man nach 300 Seiten gesagt das es immer wiederkehrenden Kontakt per Telefon gab. Solche Dinge machten die Geschichte etwas lose und bezugs los)
So finde ich, dass man das ganze besser hätte verpacken können und vielleicht etwas intensiver auf Emotionen und Bezugspersonen eingehen können.
Ansonsten ist das Buch schnell und leicht zu lesen und nicht wirklich schwere Kost für den Leser.
Im Großen und Ganzen eine Nette Geschichte mit einer schlechten Umsetzung.