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Monika_Brigitte

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Galatea (ISBN: 9783961611416)

Bewertung zu "Galatea" von Madeline Miller

Galatea
Monika_Brigittevor einem Monat
Kurzmeinung: Der male gaze der Antike feministisch adaptiert: kurzweilig, berührend, stilvoll.
Male gaze in der Antike feministisch adaptiert

Wer ein Buch für einen Abend sucht, wird bei der Kurzgeschichte von Madeline Miller fündig. Das kleine Buch ist hochwertig gestaltet und modern illustriert.

Inhaltlich widmet sich die Autorin dem griechischen Sagenstoff nach Ovid. In dessen Metamorphosen, einer Kurzgeschichtensammlung mythologischer Tradition, beschriebt dieser aus männlicher Sicht einen männlichen Protagonisten, welcher sich die für ihn perfekte Frau aus Marmor schlägt und von der Göttin Venus zum Leben erwecken lässt. Das Perfektion ein Fluch und kein Segen ist, verdeutlicht Madeline Miller in ihrer Kurzgeschichte. Sie beschreibt einen möglichen Verlauf der Kurzgeschichte nachdem Ovid endet. 

Freiheit und Selbstbestimmung sind für die weibliche Protagonistin Galathea (bei Ovid namenlos) nicht zu erreichen. Die Autorin beschreibt stilistisch dem Genre angepasst die Gefühlswelt einer vom Leben enttäuschten Frau und wie diese einen Ausweg sucht.

Andere Kritiker werfen immer wieder den Preis für dieses Buch als obersten negativen Faktor auf. Doch was bekomme ich für die 20,00€ alles geboten? Eine wertige Aufmachung im Hartcover mit Goldprägung, einen farbigen Buchschnitt, moderne ganzseitige Illustrationen, farbige Seiten, die Schrift ist dunkelblau statt schwarz, ein Vorwort und die Kurzgeschichte der Autorin, ein Nachwort eines Philologen sowie Ovids Text. Ganz schön viel Inhalt auf 75 Seiten und ein zeitgenössisches, tagesaktuelles Thema, dass jeden und jede interessieren sollte.

Niemand sollte sich die Perfektion als Maßstab für sein und ihr Handeln machen. Salvador Dali sagte mal: " Hab keine Angst vor der Perfektion. Du wirst sie nie erreichen." Nie habe ich diese Aussage besser verstanden. Perfektion ist Enttäuschung, zwangsläufig. Jeder macht Fehler, daraus lernen wir. Das macht uns aus. Niemand ist perfekt, also sollten wir unsere Erwartungen an uns, den Partner und die Gesellschaft zurückschrauben. Eine perfekte Welt malen wir uns in unseren Köpfen aus. Das Paradies als erstrebenswertes Vorbild ist jedoch nur ein Gedankenkonstrukt. Die Menschheit hält fest an dem Glauben, dies gibt ihr Kraft. Bedenken wir jedoch, dass das, was wir haben, echt ist. Die Realität sollte uns Anker und Richtschnur sein, kein Gott.

Das Buch verdient es gelesen zu werden, nicht als Amuse-Gueule vor den Werken Circe oder Achilles, sondern als eigenständiges feministisches empowertes Wert.


Galathea| Erzählung| Madeline Miller| aus dem englischen von Ursula C. Sturm| illustriert von Thomke Meyer| Eisele-Verlag| 2022| 75 Seiten| 20,00€

Cover des Buches Saal 210 - Wenn Menschen morden (ISBN: 9783754011881)

Bewertung zu "Saal 210 - Wenn Menschen morden" von Hariett Drack

Saal 210 - Wenn Menschen morden
Monika_Brigittevor 2 Monaten
Kurzmeinung: Empfehlung! Thematisch vielseitige Berichterstattung angenehm vertont.
Empfehlung für Zeit Verbrechen Leser

Einer Empfehlung aus der Dezemberausgabe 2023 des Verbrechen Magazins der Zeit zu folgen, habe ich mir das Hörbuch über die Bookbeat-App angehört. Im Schwurgerichtssaal 210 des Kölner Landgerichts sind schon diverse Verhandlungen geführt worden. Einen kleine Abriss dieser unterschiedlichen Vergehen liefert dieses Buch/Hörbuch. Einzelne Fälle wurden schon im Podcast und/oder dem Magazin thematisiert. Die Sprecherin Camilla Renschke vertont das Buch sehr angenehm, ich lauscht Ihr gerne. 

Einziges Manko: Es fühlte sich zum Schluss so an, als wollte der Autor noch schnell "kleinere" Fälle abhandeln und im Buch aufführen. So entstand ein Unterschied von gefühlt 30 Minuten Lauflänge zwischen den verschiedenen Fällen. Ich persönlich höre lieber einem einzelnen Fall ausführlich zu als vielen Fällen für je 3 Minuten.

Cover des Buches Absolut abergläubisch (ISBN: 9783957286581)

Bewertung zu "Absolut abergläubisch" von Willow Winsham

Absolut abergläubisch
Monika_Brigittevor 2 Monaten
Kurzmeinung: Heute schon eine Elster gegrüßt? - Ein Smalltalk-Themen-Garant für jede Situation - unterhaltsam und humorvoll.
Heute schon eine Elster gegrüßt?

Sind Sie heute schon einer einzelnen Elster begegnet? Für Ihr Wohl hoffe ich, dass Sie sie freundlich gegrüßt und sich nach dem Befinden ihres Elsterweibchens erkundigt haben. Was, das haben Sie nicht getan? Kein Problem. Wedeln Sie einfach mit Ihren Armen in der Luft und piepsen Sie dabei wie eine zweite Elster. Lacher von Anwohnern und Passanten sind Ihnen garantiert. Möchten Sie sich nicht zum Gespött der Nachbarschaft machen? Auch kein Problem. Eine Zwiebel in der Tasche ist ein wirksamer Schutz, gegen das Unglück, einer einzelnen Elster zu begegnen. Kommen Sie gerade nicht vom Einkauf oder besteht bei Ihnen eine Lauchgewächsallergie? Dafür gibt es eine Lösung. Um sich vor einem abergläubischen Unheil zu schützen, hilft es immer, sich dreimal hinter die eigene linke Schulter zu spucken.


Im Sachbuch von Willow Winsham (Geschichtswissenschaftlerin im Fachgebiet Magie und Folklore) „Absolut Abergläubisch“ werden 77 Aberglauben auf 163 Seiten aufgezeigt, ein Aberglaube pro Doppelseite mit einer ganzseitigen Illustration. Dabei erhebt die Autorin keinesfalls einen Anspruch auf Vollständigkeit. Das ist in einem so kleinen Rahmen auch gar nicht möglich. Vielmehr gibt sie einen pointierten Überblick über Aberglauben jeder Art und deren geografisch-kulturellen Verortung. Sie klärt auf, wo die Aberglauben Ihren Ursprung haben könnten. Warum sollte man nicht mit Wasser anstoßen, warum nicht unter einer Leiter hindurchgehen, wieso nicht zu früh zu einem Geburtstag gratulieren? Am Ende jeder Vorstellung löst Sie die dramatische Sichtweise durch Witz und Ironie auf, sodass man mit einem guten Gefühl, das Buch schließen kann, ohne auf jeden seiner Schritte achten zu müssen.


Interessant fand ich besonders die Aberglauben, deren Existenz ich zuvor nicht kannte. So sollte man im Russland weder gelbe Blumen verschenken noch in England im Mai Besen kaufen. Mein Highlight: Es bringe Unglück, einer ungeraden Anzahl von Elstern zu begegnen. Ein  Stigma, dass den hübschen Vögel schon seit Jahrhunderten anhängt. Das Sachbuch aus dem Knesebeck Verlag ist unterhaltsam geschrieben und sorgt in jedem Fall für Smalltalk-Themen.


Das Buch bleibt sicherlich nicht ewig im Gedächtnis, doch lädt es jederzeit zum Nachschlagen ein durch ein vorderes Inhaltsregister und ein hinteres Stichwortregister.


 


Absolut abergläubisch. 77 Aberglauben aus aller Welt| Willow Winsham| Knesebeck| 171 Seiten| 2022| 18,00€

Cover des Buches Rotkäppchen lügt (ISBN: 9782496713237)

Bewertung zu "Rotkäppchen lügt" von Elias Haller

Rotkäppchen lügt
Monika_Brigittevor 5 Monaten
Kurzmeinung: Ein brutaler Trilogieauftakt mit ermüdend vielen Handlungssträngen. Ich habe resigniert und schließlich kapituliert.
Cover des Buches Rätseluniversum: Alice im Wunderland (ISBN: 9783741520235)

Bewertung zu "Rätseluniversum: Alice im Wunderland" von R. W. Galland

Rätseluniversum: Alice im Wunderland
Monika_Brigittevor 7 Monaten
Kurzmeinung: Ein hübsch illustriertes, nach Schwierigkeitsstufen unterteiltes Rätselbuch, das zum Ende ganz schön knifflig wird - nervenaufreibend!
Kein Kinderbuch!

Dieses hübsch aufgemachte Rätselabenteuer ist keineswegs für kleine Kinder gedacht! Bitte hier nicht vom Äußeren ausgehen. Das Buch richtet sich an Rätselliebhaber, die gut und gerne mal 15 bis 30 Minuten an einer Aufgabe tüfteln, ehe sie auf die Lösung kommen. Wer sich nicht schnell aus der Ruhe bringen lässt und in der Oberstufe mindestens immer seine 12 Punkte bekommen hat, kann an diesem Buch viel Freude finden.

Ich war leider noch nie gerne an einer einzigen Aufgabe intensiv beschäftigt und möchte immer schnell zu Lösungen finden, so dass mich dieses Buch zum Ende hin bei der schwierigsten Stufe "Verzwickte Rätsel" ganz schön viele Nerven gekostet hat. Da lese ich lieber die Alice-Bücher noch ein paar mal. 

Dennoch kann ich das Buch für Alice-Fans wie mich durchaus empfehlen. Die Zeichnungen sowie auch ein paar Rätsel stammen aus den Büchern von Lewis Carroll.

Empfehlung: Für Personen mit sehr guten Mathematikkenntnissen mit einer Vorliebe für Textaufgaben, die vor Variablen und Bruchrechnung nicht zurückschrecken. Vorkenntnisse aus dem Alice-Universum sind nicht nötig.

Cover des Buches Der Richter und sein Henker / Der Verdacht (ISBN: 9783257612172)

Bewertung zu "Der Richter und sein Henker / Der Verdacht" von Friedrich Dürrenmatt

Der Richter und sein Henker / Der Verdacht
Monika_Brigittevor 8 Monaten
Kurzmeinung: Zwei Kriminalliteratur-Klassiker aus den 50ern, die sich lohnen, (wieder)entdeckt zu werden – diskussionsanregend, atmosphärisch, spannend.
Detektive sind wie Superhelden

„Die Stadt lag da, eine weiße Muschel, das Licht aufsaugend, in ihren Gassen verschluckend, um es nachts mit tausend Lichtern wieder auszuspeien, ein Ungeheuer, das immer neue Menschen gebar, zersetzte, begrub. Immer strahlender wurde der Morgen, ein leuchtender Schild, über dem Verhallen der Glocken.“ (S. 100f.)

Friedrich Dürrenmatt, der erste Name, der mir in den Sinn kommt, wenn ich an die Schweiz denke. Der Autor schaffte so viel mehr in seinen Werken, als die kurzweilige Schulstunde vermitteln kann. Nun begab es sich, dass ich, inspiriert von einem Zeitschriftenartikel, wieder zu einem seiner Werke griff. Oh, Pardon, zu zwei seiner Werke, neudeutsch: eine Dilogie.

Dürrenmatt beeindruckt mit feinsinnigen Beobachtungen sowie pointierten, kurzweiligen Handlungszügen. Er diskutiert unter anderem die Rolle des Detektivs…in einem Detektivroman. Das muss ihm erstmal jemand nachmachen. Er hinterfragt kritisch, regt zum Denken an und ist damit zeitgenössischen Autoren voraus.

Dabei wählt er sich den alternden, darmkranken Kommissar Bärlach zum Protagonisten seiner Kriminalromane „Der Richter und sein Henker“ (1950/1951) und dem Folgeband „Der Verdacht“(1951/1952). „Man kann heute nicht mehr das Böse allein bekämpfen, wie die Ritter einst allein gegen irgendeinen Drachen ins Feld zogen. Die Zeiten sind vorüber, wo es genügt, etwas scharfsinnig zu sein, um die Verbrecher, mit denen wir es heute zu tun haben, zu stellen. Du Narr von einem Detektiv; die Zeit selbst hat dich ad absurdum geführt“(Der Verdacht S. 116). Da mag der Leser sich fragen, warum wir heute noch Kriminalromane lesen, gut 70 Jahre nach Dürrenmatts Worten.

Es mag wohl aus denselben Gründen geschehen, aus denen uns Superhelden in die Kinosäle stürmen lassen. Uns faszinieren die Einzelkämpfer. Wir wollen uns auf den Protagonisten konzentrieren, auf seine Eigenheiten, Denkweisen, Handlungen. Siegen oder Scheitern, dass ist egal. Der Reiz besteht im Erlebnis, von außen, aus sicherer Entfernung, auf der Couch oder dem Kinosessel, den Protagonisten bei seinem Abenteuer zu erleben. Das macht die Anziehung, meiner Meinung nach, aus.  

Abschließend möchte ich jedem raten, auch nach der Schulzeit, zu Dürrenmatts Werken zu greifen. Du wirst es nicht bereuen, versprochen. Oh, da fällt mir gleich noch ein Dürrenmatt-Titel ein: „Das Versprechen“. Hier kommst du zu meiner Rezension: https://www.lovelybooks.de/autor/Friedrich-D%C3%BCrrenmatt/Das-Versprechen-133959068-w/rezension/3017103189/


DER RICHTER UND SEIN HENKER_DER VERDACHT| Friedrich Dürrenmatt| Diogenes Verlag|1998|265 Seiten| 11,00€

Cover des Buches Refugium (ISBN: 9783423283649)

Bewertung zu "Refugium" von John Ajvide Lindqvist

Refugium
Monika_Brigittevor 8 Monaten
Kurzmeinung: Unterhaltsamer Nordic Noir-Thriller für heiße Sommerabende. Wer sich von Deus-ex-machina-Momenten nicht abgehalten fühlt, wird ihn lieben.
Kommissar Zufall ermittelt wieder

Schweden, 2019: Mittsommer. Die beschauliche Idylle einer kleinen Mittsommerparty findet ein jähes, brutales Ende, als die Maschinengewehrsalven vom Fluss auf das opulente Buffett treffen. Alle sechs erwachsenen Personen am Tisch sind sofort durchsiebt, nur die 14-jährige Tochter des Gastgebers kann sich schnell genug ducken und ins Wasser retten. Wer hat diesen Anschlag geplant? Und warum?

Zeugen des Geschehens werden die Protagonisten, Julia Malmros und Kim Ribbing. Der Autor legt die Personen ähnlich wie der Bestsellerautor Stieg Larsson bei der Millenniumreihe an. Die Expolizistin und eher semierfolgreiche Autorin Julia ähnelt dabei Michael Blomkvist und der düster gekleidete Hacker mit einer noch düsteren Vergangenheit ähnelt in den Grundzügen Lisbeth Salander. Interessant zu wissen ist, dass Lindqvist tatsächlich einen Roman geschrieben hat, der als Teil des Millennium-Universums fungieren sollte. Dieser wurde vom Verlag abgelehnt, er war ihnen zu humorvoll.

Ein paar Schmunzler ließen sich beim Lesen tatsächlich nicht vermeiden. Lindqvist schafft es, den Leser ans Buch zu fesseln. Durch die zwei bis drei Seiten kurzen Kapitel liest es sich schnell durch, ganz nach dem Motto: „Ach, das Kapitel ist schon zu Ende? Dann lese ich noch eines“.

Die Story um Wirtschaftskriminalität, die uns von Skandinavien über Shanghai nach Kuba und wieder zurückbringt, ist glaubhaft. Doch es mischt sich im Handlungsverlauf ein penetranter Ermittler ein, genannt Zufall. Beweisstücke, nach denen tagelang durch die Polizei gesucht wird, finden sich auf banalste Art an. Den Privatpersonen Julia und Kim fällt der Zufall ständig in die Hände. Zum Schluss geschieht der größte Zufall. Ich habe deutlich gemerkt, dass dieser Schluss gewählt wurde, um die Spannung auf den Folgeband anzuheizen. Leider nimmt der Zufall dem Ende die Authentizität. Genauso hätte Lindqvist schreiben können, die Protagonisten stoppen den Klimawandel.

Refugium kann trotz gutem Unterhaltungswert, flüssigem Schreibstil und einer Vielzahl an kleinen Spannungsmomenten nicht mit dem Millennium-Werk mithalten. Der Vergleich tritt leider unmittelbar auf, weil der Autor seinen Misserfolg durch seine Protagonistin Julia verarbeitet. Diese lässt er explizit an einem Millenniumroman arbeiten, bei dessen Recherche sie auf den Hacker Kim Ribbing trifft. Ihr Roman wird abgelehnt und Julia gerät in eine berufliche Krise. Es bleibt Spekulation, wie Refugium bei seiner Leserschaft angekommen wäre, hätte der Autor nicht wiederholt den Vergleich zum Klassiker des Nordic Noir gezogen.

Fazit

REFUGIUM von J. A. Lindqvist ist ein unterhaltsamer Nordic Noir-Thriller für heiße Sommerabende. Wer sich von Deus-ex-machina-Momenten nicht abgehalten fühlt, wird ihn lieben. Ich fand ihn leider nur ok. Kein Muss für Thriller-Liebhaber. Für Millennium-Fans ist er ein Blick Wert, er lässt sich wirklich sehr flott lesen.

REFUGIUM| John Ajvide Lindqvist| Übersetzung Franziska Hüther, Ricarda Essrich, Hannes Langendörfer und Thorsten Alms| dtv Verlag| 2023| 524 Seiten| 24,00€

Cover des Buches Warum manche Gerüche Heimweh verursachen und Kühlschränke nachts besonders verlockend sind: Die Wissenschaft hinter deinen seltsamsten Eigenarten (ISBN: 9783957285195)

Bewertung zu "Warum manche Gerüche Heimweh verursachen und Kühlschränke nachts besonders verlockend sind: Die Wissenschaft hinter deinen seltsamsten Eigenarten" von Jen Martin

Warum manche Gerüche Heimweh verursachen und Kühlschränke nachts besonders verlockend sind: Die Wissenschaft hinter deinen seltsamsten Eigenarten
Monika_Brigittevor 10 Monaten
Kurzmeinung: "Wusstest du schon, dass..." -Unterhaltsame Fun-Facts für Aha-Momente, liebevoll illustriert und gestaltet.
„Wusstest du schon, dass…“

…du fast ausschließlich beim Lesen am Ende eines Satzes blinzelst? Oder, dass du beim Multitasking 40 deiner Produktivität einbüßt, weil dein Gehirn es lediglich schafft, zwischen den verschiedenen Aufgaben zu switchen, anstatt sie gleichzeitig zu erledigen? Oder wusstest du schon, dass du mit 29, 39, 49, 59 mehr über dein Leben und über eventuelle Veränderungen in ihm nachdenkst als mit 30, 40, 50 und 60?

Auf 117 Seiten beantwortet das Sachbuch von Dr. Jen Martin, einer australische Pädagogin, Fragen, die du dir vielleicht oder vielleicht noch nicht in deinem Alltag gestellt haben könntest. Der ein oder andere Aha-Moment wird dir beim Lesen begegnen.

Die chilenisch-britische Illustratorin und Designerin Holly Jolley lockert mit ihrem ausgeprägt sanften und schrägen Stil die Zahlen und Fakten der Autorin angenehm auf.

Das perfekte Buch für den Alltag. Beim morgendlichen Kaffee ließt sich eine Doppelseite schnell durch und man hat neuen Input für den bevorstehenden Tag. Die Kollegen freuen sich sicherlich über den Satz: „Hey, wusstest du eigentlich schon, dass…“

Cover des Buches Die Chroniken von Alice - Dunkelheit im Spiegelland (ISBN: 9783764532673)

Bewertung zu "Die Chroniken von Alice - Dunkelheit im Spiegelland" von Christina Henry

Die Chroniken von Alice - Dunkelheit im Spiegelland
Monika_Brigittevor 10 Monaten
Kurzmeinung: Netter Abschluss der Alice-Chroniken - anfangs sehr zäh... Die Geschichte von Hatscher ist lesenswert für alle Fans des 1. & 2. Teils.
Zu wenig Nonsens-Fiction

Die „Alice-Chroniken“ der Bestsellerautorin Christina Henry, eine Adaption der Nonsensgeschichte von Lewis Caroll, findet mit „Dunkelheit im Spiegelland“ ihren Abschluss. Nachdem die Protagonisten Alice und Hatscher die rote Königin im letzten Teil besiegt haben, schließt Henry mit einem Kurzgeschichtenband, einer Mischung aus Pre- und Sequel ihre Alice-Chroniken ab. Verbirgt sich hinter dem hübschen Buchschnitt ein glorreiches Finale? Ich nehme euch mit auf meine Lesereise:

Das Buch beinhaltet vier lose miteinander verbundene Kurzgeschichten. Angefangen mit einer neuen Figur, Elisabeth, Alice ungleich gleiche Schwester. Henry konstruiert um die Figur einen zähen Einstieg in ihr Buch. Das Mädchen entdeckt bei sich die gleichen magischen Fähigkeiten wie Alice und es geschieht ihr beinahe auch noch dasselbe Schicksal wie Alice, bevor diese in die Irrenanstalt kam. Die Story war ganz ok, bietet aber wenig neues.

Die zweite Geschichte handelt schließlich wieder von Alice und Hatscher, die sich aus der Stadt begeben haben, um einen Ort zu finden, an dem sie sesshaft werden können. Alice verirrt sich und findet ein Haus, bei dem sie Unterschlupf sucht. Wieder hadert sie mit ihren magischen Kräften wie schon in den zwei Büchern zuvor. Das ist ermüdend. Während des Leseprozesses griff ich immer seltener zu diesem Buch und tat mich schwer damit.

Schließlich faste ich mit einen Ruck wieder zu, beendete die nervige zweite Shortstory und las die Geschichte über Hatschers Vergangenheit in der Alten Stadt fast mit einem Mal durch. Eine blutige, faszinierende Story, bei der der Spannungsbogen passt, der Lesende neues erfährt und mit dem Protagonisten mitfühlen kann. Große Empfehlung!

Nun ist das Ende nicht mehr weit. Alice und Hatscher sind kurz vor ihrem wortwörtlich kitschigem Happy End. Sie müssen durch ein Dorf, in dem junge Mädchen als Hexen deklariert und entsprechend dem dort vorherrschendem Kult bestraft werden. Dieser Ungerechtigkeit stellen sich die beiden Protagonisten in einem Kampf um Leben und Tod. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann sitzen sie nun vor ihrem Häuschen am Meer und reden über Familienplanung.

Fazit

DUNKELHEIT IM SPIEGELLAND ist ein netter Abschluss der Alice-Chroniken, jedoch kein Muss - anfangs sehr zäh, dann überrascht die Geschichte über Hatscher positiv. Am Ende löst sich alles in Wohlgefallen auf.

Dunkelheit im Spiegelland| Christina Henry| übersetzt von Sigrun Zühlke| Penhaligon Verlag|354 Seiten| 2021|18,00€

Cover des Buches »Das Leben und dazu eine Katze« (ISBN: 9783150112298)

Bewertung zu "»Das Leben und dazu eine Katze«" von Luise Marohn

»Das Leben und dazu eine Katze«
Monika_Brigittevor einem Jahr
Kurzmeinung: Für die Katz...Ein niedliches Büchlein mit inhaltlichen Mängeln.
Für die Katz

Katzen - das am häufigsten in meinem Regal anzutreffende Thema. Ich habe große Bildbände, Rasseportraits, thematische Fusionierungen wie Frauen und Katzen, Männer und Katzen, Katzen in der Kunst, Erfahrungsberichte mit Katzen, historische Katzen, und natürlich...Gedicht- und Geschichtenbände mit Katzen. Man könnte meinen, ich wäre ein bisschen verrückt, was das angeht, und manchmal glaube ich das auch. Auf jeden Fall habe ich durch die Vielzahl an Katzenbüchern eine gewisse Expertise erlangt.

Als ich nun neulich auf dieses Büchlein mit seinem allzu niedlichen Cover stieß, lagen meine Erwartungen höher als ein Kratzbaum. Über weite Teile konnte mich das Büchlein erfreuen, mir bekannte, aber auch unbekannte Gedichte und Geschichten enthält es, kleine Piktogramme durchzeihen es wie ein roter Wollfaden. So weit so schnurrr.

Auf Seite 48 dann die große Kat(z)astrophe. Theodor Sturms "Von Katzen", ein von mir oft gehört und gelesenes Gedicht mittendrinn abgeschnitten. Mehrere Verse wurden grundlos weggelassen. Wer das Gedicht nicht kennt, mag dieser Fauxpas nicht auffallen und das Büchlein wird ihm sehr gefallen. Doch meinen Standard konnte es nicht erfüllen, ich bin enttäuscht.

Empfehlen möchte ich in diesem Fall ein Buch von Fischer Klassik mit ähnlichem Aufbau. Viele schöne Gedichte und Geschichten über Katzen von bekannten Autoren finden sich auch in ihm. Und das sogar vollständig! Also Schluss mit dem Katzenjammer und schau dir meine Rezension zu diesem Buch an: 

https://www.lovelybooks.de/autor/Christiane-Freudenstein/Katzenliebe-1347153840-w/rezension/2646704470/

Auch dieses Buch hat keine fünf Sterne von mir bekommen. Habe ich schon erwähnt, dass ich aufgrund meiner Expertise auf dem Gebiet sehr kritisch bin? *grins*

Das Leben und dazu eine Katze - Geschichten, Gedanken, Gedichte| Herausgegeben von Luise Marohn| Reclam| 111Seiten | 2019| 10,00€


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