Wie so oft, wenn ich einem Buch zwei Sterne gebe, fällt mir das Schreiben einer Rezension recht schwer. Einiges fand ich gelungen, aber es gab leider einige große Punkte, die mich sehr gestört haben und mir damit das Buch und die Geschichte verdorben haben.
Zunächst mal die guten Punkte:
Das Setting fand ich sehr schön. Von der kargen Felswüste, der klassischen Sanddünen Landschaft
bis hin zu einer schönen Palmen-Oase wurden die verschiedenste Wüsten und Savannen Landschaften sehr gut beschrieben. Außerdem hatte ich gefühlt schon ewig nichts mehr in einem Wüsten Setup gelesen und fand das daher sehr erfrischend.
Weiterhin gut gefallen hat mir die grundsätzliche Idee der Geschichte. Eine Pilgerreise durch all diese schönen wie auch tödlichen Landschaften um die eigene Heimat zu retten. Sehr episch.
Den Schreibstil der Autorin fand ich ebenfalls angenehm zu lesen. Die Sätze waren für meinen Geschmack weder zu lang noch zu kurz und auch nicht zu verschachtelt.
Nun zu den Punkten, die mich gestört haben:
Myan... Gott, das Mädchen hat mich leider so unglaublich genervt! Bereits von Anfang an ist sie gefühlt nur am rum jammern. Ich weiß von der Autorin selbst, dass das beabsichtigt war, um klar heraus zu arbeiten, wie stark Myans innere Konflikte sind, aber mir war das einfach viiiiiiel zu viel des Guten. Dauernd geht es nur: "Oh, ich breche mit den Tugenden, ich werde niemals Erlösung finden".
Außerdem hat mich der doch recht extreme Fanatismus ihres Glaubens gestört.
Bitte versteht mich nicht falsch, ich habe absolut gar nichts gegen Religion und Glauben im Allgemeinen, aber besonders bei Myan und auch einigen der anderen beschriebenen Priestern, waren die Einstellungen so extrem. So von wegen: "Es gibt nur diese eine Art zu leben und keine andere", "Jeder der den Tugenden nicht folgt ist den Schutz des Zorant nicht wert" und weitere ähnliche Aussagen. Und ich glaube ganz ehrlich, dass die Geschichte in ihrer Gesamtheit dieses Fanatismus nicht unbedingt gebraucht hätte. Es war für mich eine insgesamt eher negative Darstellung einer Glaubensrichtung, was ich irgendwie schade fand, weil die Idee einen Glaubensorden auf Tugenden aufzubauen doch eigentlich eine sehr schöne ist.
Im Sinne der Tugend der Gleichheit, hätte ich hier tatsächlich etwas mehr Gleichheit und Toleranz erwartet. Andererseits widersprechen sich die Tugenden zum Teil so wie so.
Im Großen und ganzen war mir also der Hauptcharakter wie auch der Orden der Zorantani über die ganze Geschichte hinweg extrem unsympathisch, was mir das Buch leider so ziemlich versaut hat :-(.
Fazit:
Es tut mir immer ein wenig im Herzen weh, Geschichten in denen offensichtlich viel Herzblut der Autorin/des Autors steckt nicht gut zu bewerten. Leider bin ich aber nicht mir dem Hauptcharakter warm geworden und damit steht und fällt für mich nun mal leider eine Geschichte.
Da mir aber Idee und Schreibstil grundsätzlich aber gut gefallen haben, würde ich nicht davor zurückschrecken, wieder zu einem Werk der Autorin zu greifen!
Vielen Dank an LovelyBooks und die Autorin für das Rezensionsexemplar!