Auf "Meine Checkliste zum Verlieben" bin ich aufmerksam geworden, weil ich einen sympathischen Post der Autorin im Internet gesehen habe, in dem sie sich für den DELIA-Preis für den schönsten Jugendliebesroman, der 2019 erschienen ist, bedankt hat. Sie war mir gleich so sympathisch, dass ich das Buch - was außerdem soooo hübsch aussieht - bestellt habe, ohne großartig reinzulesen. Die Autorin kannte ich vorher nicht, sie hat auch weitere Kinderbücher ab 9, ab 10 oder ab 11 geschrieben, die sich gut anhören.
Zum Inhalt Hauptfigur Naomi lebt mit ihrer Mutter und ihrem kleinen nervigen Bruder Tim in einer neuen Stadt, seitdem ihre Eltern sich getrennt haben. Ihr Vater befindet sich derzeit auf Weltreise und hat sich ewig nicht gemeldet, da beginnt Naomi ihm eine (sehr lange) E-Mail zu schreiben, die sie aber möglicherweise doch nicht abschicken sollte, weil sie so viel Persönliches erzählt. Naomi muss in der neuen Klasse Fuß fassen, neue Freunde finden, stellt aber schnell fest, dass das sehr schwierig ist, wenn man ihrer Meinung nach auf Rang 15 (von 16) der Mädchen in der Klasse ist. Sie bleibt dann auch lieber in ihrer "Liga" und freundet sich schließlich (fast auch eher aus Versehen) mit den beiden anderen eher unbeliebten Mitschülern an: Juli, einem sehr aggressiven Mädchen mit schwarzen Trauerweidehaaren, die neben ihr sitzt und von der sie bisher hauptsächlich die spitzen Ellenbogen kennengelernt hat und Adrian, den die Klasse überhaupt nicht verstehen kann und daher als "Freak" bezeichnen, denn er hat Asperger und reagiert somit völlig anders auf seine Umwelt als alle anderen. Eigentlich ist Naomi heimlich in Gustav verliebt, einen musikalischen und recht beliebten Jungen aus ihrer Klasse und als ihr dann ein Fragebogen mit 36 Fragen, in einem Ratgeber ihrer Mutter findet und mit dem man angeblich jemanden in sich verliebt machen kann, beschließt sie die Fragen an Adrian zu üben.
Erzählstil Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus Naomis Sicht erzählt. Die Kapitel beginnen häufig mit jeweils einer der 36 Fragen (die ursprünglich 1997 in einem Ratgeber von Arthur Aron erschienen sind) und der gesamte Fragebogen ist am Ende der Geschichte noch mal abgedruckt. Naomi erzählt alterstypisch und unterhaltsam, lernt selbst jede Menge dazu und macht sich so ihre Gedanken, reagiert realistisch und sympathisch.
Die Figuren Naomi ist 13, ihr kleiner Bruder Tim ist 9 und die beiden müssen sich erstmal an die Abwesenheit des Vaters und das neue Leben in einer neuen Schule und neuen Stadt gewöhnen. Es gibt haufenweise Streitereien zwischen den beiden, aber sie halten auch zusammen. Juli, die zu Naomis Freundin wird, hat ein ähnliches Los und dennoch so viel härteres Leben wie Naomi. Ihre Eltern trennen sich gerade, die Mutter zieht aus und der Vater ist jemand, vor dem man richtig Angst haben muss. Adrian hat nette Eltern, aber ein ungewöhnliches Leben, dadurch dass er Asperger hat, reagiert er auf alles und jeden völlig anders als andere Menschen und Naomi muss ihn erst einmal verstehen lernen. Natürlich geht das nicht sofort und sie müssen sich gegenseitig sehr viel erklären, bis das möglich ist.
Themen Neue Umgebung, neue Freunde finden, Menschen, die anders sind, kennenlernen. Sympathisch und realistisch wird dargestellt, wie Naomi es lernt sich in andere hineinzuversetzen und so neue Freunde finded, die ganz anders sind, als sie sich das anfangs gedacht hat. Das Buch regt zum Nachdenken an, dazu sich in andere hineinzuversetzen und es durch ihre Augen zu betrachten.
Fazit Ich fand das Buch großartig, es war wirklich schnell zu lesen und auch für Erwachsene ist es sehr unterhaltsam und spannend. Mir haben die diversen Thematiken sehr gut gefallen und ich fand alle Hauptfiguren (Naomi, Juli und Adrian) auf ihre Weise sehr sympathisch und liebenswert. Ich habe sie gerne bei ihrer Geschichte begleitet und mit ihnen mitgefiebert. Definitiv empfehlenswert!