MrsFine
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MrsFines Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Monsieur Linh und die Gabe der Hoffnung" von Philippe Claudel
Bewertung zu "Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch: Roman" von Marina Lewycka
Bewertung zu "Lockwood & Co. - Der Wispernde Schädel" von Jonathan Stroud
Das Leben hätte für Victor Frankenstein so schön sein können: seine gut situierte Familie verehrt ihn, er ist begabt und bekommt eine hervorragende Ausbildung, das Mädchen seiner Träume ist ihm bereits so gut wie versprochen und auch tiefe Freundschaft kann er vorweisen. Aber nur ein schrecklicher Fehler lässt seine Welt plötzlich zusammenbrechen …
Persönliche Meinung
Ich habe zwar nie eine Verfilmung von Frankenstein gesehen, aber natürlich kannte ich die Thematik des Romans bereits vor dem Lesen des Buchs. Frankensteins Monster ist bereits seit langer Zeit ein Teil der Populärkultur und wird immer wieder bei Kostümfesten oder in Filmen rezipiert.
Zwar wusste ich bereits, dass Frankenstein nicht der Name des Monsters sondern seines Erschaffers ist, aber dennoch hielt der Roman noch einige Überraschungen für mich bereit. So war mir etwa nicht klar, dass sich ein Großteil der Geschichte im deutschsprachigen Raum abspielt, Blitze und verfallene Schlösser auf kargen Bergen absolut nichts mit der Romanvorlage zu tun haben, und auch das Ende war mir nicht bekannt.
Die Geschichte wird in Form von Briefen erzählt, wobei drei Ich-Erzähler sich abwechseln. Die verschiedenen Perspektiven helfen dabei, Personen nicht nur aus einem Blickwinkel heraus wahrzunehmen, sondern ein umfangreicheres Bild von ihnen zu erhalten.
Das Thema des Romans ist ohne Zweifel von großer Bedeutung und noch immer sehr aktuell! Es kommt durchaus vor, dass man über die ein oder andere Textpassage etwas nachdenken will.
Leider zieht sich der Roman, zwischen den psychologisch interessanten Stellen oder jenen mit großen Auswirkungen auf die Handlung, sehr in die Länge.
Fazit
Ein Klassiker mit spannender Thematik, der auch dann überraschen kann, wenn man Frankenstein bereits aus dem TV kennt. Man muss sich das Voranschreiten der Handlung jedoch mit langen Passagen verdienen, in denen außer Landschaftsbeschreibungen eher wenig passiert.
Mysteriöse Vorgänge in der Stadt Ankh-Morpork bringen die bisherige (Un-)Ordnung durcheinander. Beschwörungen werden nicht mehr nur von Zauberern durchgeführt, Zwerge können auch fast 2 Meter groß sein, Diebe werden verhaftet, Drachen sind doch nicht ausgestorben, und die Nachtwache soll sich plötzlich tatsächlich mit dem Schutz der BürgerInnen befassen.
Persönliche Meinung
Der erste Band der Nachtwachen-Bücher bietet einen wirklich tollen Start, in welchem die Entwicklungen und Facetten der Charaktere sehr schön zu erkennen sind. Als großer Terry Pratchett Fan haben mich sein Humor und seine Art der Gesellschaftskritik wieder einmal voll in ihren Bann gezogen. Besonders letzteres fand ich sehr gut dargestellt – Pratchett zeigt hier schön auf, wie nach Macht strebende Personen Missgunst, Neid, Hass, Angst und fehlendes Denkvermögen der Bevölkerung zu ihren Gunsten einsetzen. Und zu welchen Problemen dies führen kann.
Ich habe eine alte Heyne-Ausgabe von 2002 gelesen und kann davon nur abraten. Die Heyne-Ausgaben sind nicht nur voller Rechtschreibfehler, sondern teilweise auch sehr schlecht übersetzt. Wer gut genug Englisch kann, sollte Pratchett unbedingt in englischer Originalfassung lesen. Allen anderen empfehle ich den Kauf neuerer deutscher Ausgaben, auch wenn diese teilweise wirklich schmerzlich hässliche Cover haben.
Fazit
Es gibt, meiner Meinung nach, noch stärkere Pratchett-Bücher. Aber viele FantasyautorInnen kommen nicht einmal an dieses heran. Der Roman gehört zur Pflichtlektüre aller Fantasyfans die britischen Humor mögen und sich auch nicht vor gesellschaftskritischen Elementen in ihrer Lektüre scheuen.
Über mich
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