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N9erz

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Six of Crows (ISBN: 9781780622279)

Bewertung zu "Six of Crows" von Leigh Bardugo

Six of Crows
N9erzvor 7 Jahren
Ein Hafen voller Krimineller - Six of Crows

Keiner kennt den Hafen von Ketterdam besser als Kaz - einer der kriminellen Strangzieher in der Hafenstadt. Doch natürlich agiert er nicht alleine sondern scharrt ein ganzes Team von Gehilfen um sich.

Sein nächster Auftrag ist allerdings fast eher ein Selbstmordkommando. In das bestbeachte Gefängnis der Umgebung einzusteigen und einen Insassen herauszuholen, dafür braucht er ein Team. Ein Team von 5 weiteren und so unterschiedlichen Mitglieder, dass die Mission noch schwieriger wird. Denn nicht alle sind aufeinander gut zu sprechen, aber Kaz glaubt an das Können jedes Einzelnen.

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"Six of Crows" hat nach seinem Release vor mittlerweile gut und gerne einem Jahr extrem gute Wertungen bekommen. Damit ist es natürlich gleich bei mir ins Regal gewandert und dort aber mehr oder minder ein bisschen verstaubt. Jetzt - wo Ende September der zweite Teil mit "Crooked Kingdom" auf den Markt kommt - musste es doch endlich gelesen werden. Und es war wirklich gut!

Die Story ist wirklich spannend und hat zu jedem Zeitpunkt immer wieder etwas Überraschendes auf Lager. Kurz bevor man so manches Kapitel beendet bleibt einem nochmal das Herz stehen, der Mund offen und man will eigentich einfach nur sofort weiterlesen. Man kann also nicht behaupten, dass einem irgendwann mal zwischendurch fad werden würde.

Zwischendurch gibt es neben der Hauptstory immer wieder Rückblicke, in denen die Verbindungen und Vergangenheiten der Charaktere erzählt und näher erläutert werden. So erfährt man durch das Buch hinweg extrem gute Details aus den Hintergrundgeschichten der Charaktere und bekommt ein wirklich gutes Bild von dem Team. Zudem wirken diese Rückblenden nie aufgesetzt oder irgendwo hinein gepresst, sondern passen sich wirklich schön in die gesamte Story an. Im perfekten Zusammenspiel von Spannungskurve und Ausführung der Charaktere erfährt man so einfach extrem viel über das Team!

Wo wir gerade beim Team sind - kommen wir zu dem Punkt in dem "Six of Crows" und damit Leigh Bardugo wirklich brilliert! Ihre Charactere. Das Charakterdevelopement von dieser Frau grenzt einfach an Perfektionalität wie man es sich kaum vorstellen kann.
Die einzelnen Charaktere sind durchdacht, haben alle ihre eigenen Eigenschaften, Maken und Stärken und ergeben aber im Gesamtbild eine harmonische Form von Pro und Contra. Besonders ausgeklügelt sind auch einfach die Hintergründe und Verstrickungen der einzelnen Personen die man nach und nach serviert bekommt. Zu Beginn des Buches hat man es mit einem Team von sechs mehr oder weniger Kriminellen zu tun - zum Ende hin hat jeder dieser Charaktere seinen eigenen Grund hier mitzumachen, seine eigene und wirkliche Berechtigung in diesem Team auserwählt worden zu sein und überhaupt erwähnt worden zu sein. Keine Person die hier erwähnt wird ist überflüssig oder gar nur nebensächlich.
Genau dieser Grad von Details und die Geschichten hinter der Hauptgeschichte sind es, die das Buch wirklich nochmals spannender machen, denn die Story lebt nun mal von seinen Charaktere und hier macht Leigh Bardugo alles richtig!

Auch wenn ich rückblickend nach dem beenden des Buches sagen muss - im großen und ganzen passiert über das ganze Buch hinweg nicht eine übermäßig überladene Story. Es gibt einen sehr schönen Hauptstrang und keine unnötigen Nebengeschichten die eigentlich nur Füller sind. Man könnte die Story relativ schnell zusammenfassen und somit alles in ein paar Sätzen abhandeln. Aber einfach die Detailierung und der ausgeklügelte Grad in dem all die Charaktere miteinander verbunden sind ist es, was "Six of Crows" so besonders und vor allem so spannend macht.

Ich freu mich jetzt wirklich auf "Crooked Kingdom" um Kaz und seinem Team nochmals auf die Finger schauen zu können. Wer nach guter (Urban) Fantasy sucht und einen Wert auf wirklich ausgeklügeltes Charakterdevelopment und Charakterbeziehungen legt, der ist hier auf jeden Fall gut bedient! Dazu noch eine solide und spannende Story und das Buch ist eigentlich perfekt!

Cover des Buches The Long Way to a Small, Angry Planet (ISBN: 9781473619814)

Bewertung zu "The Long Way to a Small, Angry Planet" von Becky Chambers

The Long Way to a Small, Angry Planet
N9erzvor 7 Jahren
Eine Reise durchs All - The long Way to a small angry Planet

Irgendwo im All über uns fliegt die Wayfarer durch die verschiedensten Himmel auf ihren Trip von Planeten zu Planeten. Dort erledigen sie ihre Arbeit als Wurmloch-Bauer und erschaffen so Shortcuts durch das Universum um das Reisen im All einfacher zu machen. Ihr neuester Auftrag bringt die Crew auf eine lange Reise und zu einen gefährlichen Auftrag.

Doch worum es wirklich geht ist nicht der Auftrag, sondern um die Reise bis dort hin mit einer außergewöhnlichen Crew, die so manche Geschichte über Freundschaft, Kulturen und einfach Entwicklungen erzählt. Denn hier ist wirklich der Weg das Ziel.

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Wie schon in der kurzen Zusammenfassung ersichtlich: "The long way to a small angry planet" hat nicht wirklich eine große Geschichte. Der Aufhänger ist eine lange Reise der Crew quer durch das Universum. Vorbei an vielen unterschiedlichen Planeten, mit Stops und unvorhersehbaren Problemen. Es geht wirklich um die Reise, um die Crew, um die Individuen an Bord der Wayfarer.
Wer sich somit riesige Spannungsbögen oder gar Action erwartet, der ist hier ein bisschen falsch. Stattdessen bekommt man eine tolle Reise erzählt mit vielen kleinen und sehr persönlichen Abenteuern rund unterschiedliche Individuen und Kulturen.

Denn genau darum um irgendwie auch um nichts anderes geht es hier. Um die neun so unterschiedlichen Individuen an Bord des Schiffes, die trotz ihrer Diversität miteinander auskommen müssen und sich das Leben gegenseitig bereichern müssen. Denn sie haben im Prinzip für die Dauer des Auftrages nichts anderes - als sich gegenseitig.

Man darf sich damit auf starkes Charakter Development freuen. Gerade weil man es nicht nur mit Menschen, sondern auch mit Aliens aller Rassen und Art zu tun bekommt. Allerdings auf eine sehr erfrischende Art. Denn wer auch immer in diesem Buch Alien ist - man weiß und merkt es vor allem oftmals zuerst gar nicht. Die Unterschiede der Charakterer werden nicht in den Vordergrung gestellt sondern sind Normalität und deswegen bedarf es keiner riesigen Ausschweifung bei jeder neuen Rasse.
Das mag im ersten Moment danach klingen, als ob einem hier Hintergrundinformationen vorenthalten werden, aber darum geht es nicht. Es ist die Normalität des Anderen die es ausmacht. Denn immerhin tauchen wir in eine komplett neue Welt mit ein - und diese ist nun mal so wie sie ist und bedarf keine Erklärung, denn uns gibt es dort nicht. Wir sind das alienhafte, die nach Normalität verlangen.

Genau in diese Normalität die die Crew auf ihrer Reise mit sich bringt machen sehr persönliche Geschichten und Abenteuer erst möglich. Man begleitet Crew Mitglieder zu ihren Familien, erlebt komplett anderer (Alien-)Kulturen mit anderen Werten und Vorstellungen oder darf Zeuge von interkulturellen Beziehungen werden.
Alles Themen, die hier auf Basis von Aliens erzählt werden, die uns trotzdem auch auf unserer kleinen Welt begegnen. Denn wer ein bisschen zwischen den Zeilen lesen kann, der findet hier so viele wunderschöne und interessante Themen versteckt - die insbesondere sehr stark auf Toleranz, Gemeinsamkeit und trotzdem Individualität abzielen. Ein wundervoller Weg um uns im galaktischen Sinne kleine Rasse der Menschen vielleicht daran zu erinnern, dass wir eine Rasse sind und uns nicht auf einem kleinen Planeten aufführen sollten, als ob wir ein ganzes Universum wären.

Wer sich auf die Reise einlassen will und diese wundervollen kleinen und sehr persönlichen Geschichten und Abenteuer miterleben will, der ist auf jeden Fall bei "A long way to a small angry planet" genau richtig. Es geht darum wie klein wir sind und wie groß wir füreinander sein können. Ein Team so unterschiedlich es auch nur sein könnte - aber trotzdem ein Team.

Cover des Buches Die Flammen der Zeit (ISBN: 9783551314413)

Bewertung zu "Die Flammen der Zeit" von Sandra Regnier

Die Flammen der Zeit
N9erzvor 7 Jahren
Abschluss der Zeitlos Trilogie - Die Flammen der Zeit

Meredith steht schlussendlich ihrer Bestimmung als Gaianidin gegenüber. Auch wenn sie noch nicht weiß, wie sie mit dieser Aufgabe zurecht kommen soll und ob sie das Rital überhaupt schaffen wird - alles spitzt sich auf ein Finale zu.

Doch zuerst müssen Meredith und Brandon erst mal den richtigen Ort für die Rituale finden, denn im ersten Anlauf haben sie Hinweise falsch gedeutet und Colin und Elizabeth sind auf dem falschen Weg. Hätten die beiden damit nicht schon genug am Hals, müsse sie sich auch noch unter Zeitdruck beweisen, haben den nervenden Theodor an der Backe und ihre bösen Gegenspieler im Nacken.

Aber als ob die Welt retten zu müsse nicht schon genug wäre - ist Meredith immer noch hin und her gerissen zwischen ihrer Flamme für Brandon und ihren aufschäumenden Gefühlen für ihren besten Freund Colin. Was will ihr Herz wirklich von ihr und ist es dafür vielleicht nicht schon zu spät?

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Von Beginn weg darf man sich wieder total in die Story fallen lassen. Dankenderweise gibt es eine kurze und bündige Auffrischung was so in den ersten beiden Bänden passiert ist - man braucht also keine Angst haben, dass man sich nicht mehr (ohne einen Re-Read) in die Geschichte hineinfindet.

Man macht sich also auf in eine spannende Reise zu den Ritualorten - und diese Reise hat es in sich. Denn gerade wenn man glaubt endlich auf dem richtigen Weg zu sein und alles seinen geordneten Lauf nimmt, kommt dann immer doch wieder was dazwischen. Ausschnaufen ist nicht - Langeweile gibt es demnach nie. Spannung, die immer sehr plötzlich auftritt und den Leser von neuem abholt, genau so wie es sein soll.

Zudem ist nicht nur die Reise an sich aufregend, alleine das Wissen, dass die weltrettenden Rituale näher kommen und Meredith immer noch mit ihren Kräften kennt bringt ein dauerhaftes Kribbeln in die Story. Wird sie es schlussendlich schaffen? Was passiert wirklich vor, während und nach den Ritualen? Sind die Anstrengungen der Truppe ausreichend um den Untergang abzuwenden? Alles Faktoren, die einen einfach an die Seiten binden.

Die Charaktere kennt man mittlerweile ja schon und so findet man sich mit diesen auch sehr schnell wieder zurecht. Die Beziehungen und Verbindungen verdichten sich nur noch mehr. Gerade um das Gespann Meredith/Brandon/Colin wird alles etwas komplizierter, denn man weiß immer noch nicht so genau was in Meres Herz vorgeht. Trotzdem muss man sagen, dass der Herzschmerz und die Romantik fast ein bisschen kurz kommen (ja und das aus dem Mund von mir - die auf Romanzen ja so gar keinen unbedingten Wert legt). Gerade weil man in den ersten beiden Bänden doch sehr viel mehr davon mitbekommen hat, ist der Romantik Faktor hier durchaus immer noch da, aber nicht mehr so im Fokus.

Denn es dreht sich einfach alles um die Magie, die Rituale, die Platonoiden und die Gaianidin. Wie es sich gehört, wenn sich die Situation zuspitzt. Sehr runde Sache, auch wenn ich persönlich mir gerade zu Beginn auch schon ein bisschen mehr Action gewünscht hätte und weniger "Reise". Das wird dafür in der zweiten Hälfte ordentlich nachgeholt - soviel darf man versprechen.

Was Sandra Regnier und ihre gesamte Trilogie auf jeden Fall auch ausmacht: Ihr angenehmer, einfacher und trotzdem so fesselnder Schreibstil. Die Seiten fliegen dahin, die Geschichte schreitet voran, Charaktere entwickeln sich. Es gibt einfach zu keiner Zeit einen Stillstand - bestes Lesevergnügen also!

Die Zeitlos-Trilogie kann man auf jeden Fall allen empfehlen, die gerne Fantasy gemischt mit Romantik lesen. Eine tolle und schnelle Story, extrem angenehme und sympathische Charaktere und ein Schreibstil der einen nicht mehr von den Seiten weglässt! Trifft in allen Punkten auch auf den Abschluss der Trilogie zu - also unbedingt zugreifen, ganz egal ob bei Band 1 oder gleich der gesamten Trilogie.

Cover des Buches The Girl with All the Gifts (ISBN: 9780356502731)

Bewertung zu "The Girl with All the Gifts" von M. R. Carey

The Girl with All the Gifts
N9erzvor 7 Jahren
Zombies mit Hirn - The Girl With All The Gifts

Melanie wacht jeden Morgen in ihrer Zelle auf - zu einem klar strukturierten Wochenplan. Definiert von Klassenunterricht, Fütterung und Stillstand. Bei jeder Ausführung zum Unterricht wird sie festgeschnürt und mit Waffen in Schach gehalten. Denn Melanie ist ein Zombie, wenn auch eines der besonderen Art. Sie kann noch klar denken, wird nicht stur vom Hunger geführt und ist Teil eines Programmes um ein Heilmittel gegen den Befall der Menschheit zu finden.

Doch nicht alles läuft in der Forschungsanstalt nach Plan und bald sind drastische Maßnahmen notwendid. Wie weit kann man sich auf Melanie verlassen?

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Es ist der unterschiedliche und neue Ansatz zu Zombies, der mich bei "The Girl With All The Gifts" besonders neugierig gemacht hat. Zombies die nicht nur von ihrem Hunger geleitet werden, sondern in seltenen Fällen noch rational Denken können. Zombies die lernen können und selbst Entscheidungen treffen, trotzdem aber mit ihrem Hunger kämpfen müssen. Dieser neue und doch sehr unterschiedliche Weg Zombies darzustellen hat es echt in sich und bringt einen tollen neuen Blickpunkt in diese Geschichte.

Sehr emotional und sehr persönlich ist die Story. Denn gerade weil man Melanies Sicht der Dinge ebenfalls miterlebt - aus den Augen des Objektes Zombie sehen kann - bringt viele neue Einsichten, Man bekommt den inneren Kampf von Melanie mit, ihr Streben nach der Anerkennung eines normalen Kindes und trotzdem wird sie behandelt wie ein Monster, ein Schwerstverbrecher und eben ein Zombie. Kein Vertrauen, denn sie ist immer noch befallen von dem Pilz, der die Menschheit in willenlose Wesen verwandelt hat.

Ansonsten tut sich allerdings nicht allzu viel in der Geschichte. Klar wird die Story spannender und es kommt zu Vorfällen in der Forschungsanstalt. Melanie muss "freigelassen" werden um mit einer kleine Truppe zu überleben, denn die Anstalt wird zerstört. Doch so richtig den hohen Spannungsbogen erreicht die Geschichte selten. Die Story plätschert fast schon gemütlich vor sich hin und strebt nur wenige Male wirklich nach oben.

Die Geschichte lebt einfach von Melanie, dem kontroversen Zombie, das einen eigenen Willen hat, sich entscheiden kann zu fressen oder nicht und wirklich eigene Handlungen treffen kann. Ihre Sicht ist es, die das Buch interessant macht. Aber trotzdem hatte ich mir irgendwie mehr erwartet. Der Start ist gut, über alles gesehen auch die komplette Geschichte interessant aber ein bisschen mehr Action und Adrenalin hätte ich mir dann doch erwartet.

Trotzdem ist dieser neue Standpunkt zu Zombies durchaus interessant und lesenswert. Man darf sich schlichtweg nicht zu viel Action alla Zombie erwarten, denn der Ansatz lässt das in dieser Gruppe einfach nicht zu. Mehr eine sehr persönliche und berührende Story, die einen hier erwartet. Noch gespannter bin ich jetzt aber auf jeden Fall auf die filmische Umsetzung!

Cover des Buches Nevernight (ISBN: 9780008179991)

Bewertung zu "Nevernight" von Jay Kristoff

Nevernight
N9erzvor 7 Jahren
Eine Schule für Assassinen - Nevernight

Mis ist gerade mal sechzehn Jahre, doch schon vor sechs Jahren hatte sie ihre erste Begegnung mit dem kalten und harten Tod. Jetzt ist es ihr Ziel sich für die Schmerzen die ihr zugefügt wurden zu rächen und Blut fließen zu lassen. Natürlich das Blut ihrer Feinde.

Dafür muss sie zu einer perfekten Waffe werden - und das geht nirgendwo besser als in der Ausbildung der Red Church. Denn hier wird kein einfacher Unterricht betrieben - hier werden Killer in Kampftraining, Diebstahl, Giftmischen und Verführung unterrichtet. Um danach die besten Assassinen zu sein.

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Ich warne euch gleich mal vor: in dieser Rezension geht es ein bisschen auf und ab, denn genau so ging es mir auch bei "Nevernight".

Das erste Kapitel war genial! Zwei Szenen so unterschiedlich wie sie nur sein könnten - ein Bettszene und ein Mord - geschrieben in den beinahe komplett selben Wörtern. Eine Verbindung erschaffen zwischen Leben und Tod, grenzt ein bisschen sehr stark an Genialität. Wenn man erst einmal herausen hatte womit man es zu tun hat kam man aus dem Staunen echt nicht mehr heraus. Zu gut diese Gleichsetzung, als das man sie glauben konnte.

Doch danach kam der große Einbruch. Für mich und wenn man sich anderere (insbesondere schlechte) Rezensionen online ansieht auch für einige andere. Denn der Schreibstil wird schwer, extrem blumig und fast schon übertrieben. Stellenweise werden einem so schöne Beschreibungen um die Ohren geworfen voller Metaphern und Anspielungen, dass man einfach wirklich nicht mehr herauslesen kann was damit gemeint sein sollte. Zu viel drum herum als wirklich ein bisschen auf mehr den Punkt zu kommen. Grundsätzlich bin ich sowieso kein Fan von so schweren Schreibstilen, obwohl er manchmal sehr schön ausgeführt wird. Hier aber - fast schon eine Qual und wirklich zeitraubend sich hier vorzukämpfen.

Zudem hatte ich stellenweise das Gefühl, dass der Autor irgendwie unbedingt ein paar Wörter und Phrasen etablieren wollte. "Nevernight" kommt immens oft vor, "the cat who is not a cat" wird auch wirklich viel zu oft betont. JA - wir haben das beim ersten mal auch schon verstanden, spätestens beim fünften Mal genügt es dann aber echt, so dämlich bin ich als Leser dann auch nicht!

Dazu kommt, dass sehr oft Fußnoten quer durch den Text verteilt sind. Diese sind zwar wirklich interessant, bauen oftmals ein viel größeres Universum rund um Mia auf - sind aber auch extrem ablenkend. Denn nach einer langen Fußnote und viel erläuternder Erklärung kann es durchaus sein, dass man simple den Faden für die Story verloren hat. Wenn einem das dann aber dreimal auf einer Seite oder Doppelseite passiert hat man einfach keine Lust mehr drauf.Darum gestehe ich, ich habe sehr schnell aufgehört die Fußnoten überhaupt zu lesen und mich trotzdem ausgekannt.

Wer sich das allerdings antut - und ich habe es getan - der wird ab etwa Seite 100 (oder auch genauer Book 2 nachdem das Buch in drei Bücher unterteilt ist) belohnt. Endlich kommt die Story in Fahrt, es dreht sich mehr und fokusierter um Mia, um ihre Aufgabe und ihr Ziel. Die Geschichte beginnt spannend zu werden und nimmt ordentlich Fahrt auf, denn die Red Church ist alles andere als langweilig! Jede Menge Intrigen, Blut und Heimlichkeiten - wirklich von Seite zu Seite spannender!

An den Schreibstil hat man sich bis zu diesem Punkt dann einfach auch schon gewöhnt, oder er wird wirklich einfacher. Genau beurteilen kann ich das nicht, aber ab diesem Zeitpunkt ging das Lesen definitiv flüssiger. Auch die Fußnoten werden immer weniger (auch wenn ich sie sowieso nicht gelesen habe) und machen die Story somit einheitlicher und flüssiger.

Wenn man sich also durch die ersten etwas über 100 Seiten durchbeißt, der bekommt danach eine wirklich tolle Story. Wer mit den ersten Seiten schon so extreme Probleme hat, dass er gar nicht voran kommt dem empfehle ich sogar - total Hardcore - einfach mal zu versuchen bei Book 2 einzusteigen. Klar fehlt einem dann ein bisschen Hintergrund und Vorgeschichte, aber trotzdem sollte der Einstieg möglich sein. 

Trotzdem muss man sagen: die Charaktere sind toll. Insbesondere natürlich Mia, die wirklich eine Badass Protagonistin ist. Ohne wenn und aber. Wirklich knapp an genial wie sie hier dargestellt wird und trotzdem noch so sympathisch ist! Auch die Personen rund herum passen sich einfach perfekt ins Bild ein und machen am dem ersten Viertel noch etwas wirklich Gutes aus der Story!

Man sollte aber auf jeden Fall ein bisschen gewarnt sein, denn "Nevernight" ist definitiv nicht das typische Young-Adult Fantasy Buch, wie man es kennt. Das betont auch Jay Kristoff immer wieder. Die Darstellungen von Blut und auch Sex sind sehr explizit und vielleicht für den ein oder anderen jüngeren Leser ein bisschen too much. Dafür haben allehärter gesottenen oder schlicht weg älteren Leser sicher ihren Spaß dabei endlich mal ein (YA-)Fantasy Buch zu finden, dass nicht all die prekären Stellen auslässt.

Eine Empfehlung gibt es von mir auf jeden Fall. Wären die ersten Seiten nicht (ich wollte sie nach dem Lesen beinahe aus dem Buch reißen und verbrennen, einfach weil sie mich fast vom Lesen abgehalten hätten) - dann auf jeden Fall volle Sterne!
Für den Anfang, den Schreibstil zu Beginn und die Fußnoten muss ich allerdings ein bisschen was abziehen. Das kann man einfach nicht komplett vergessen, aber wer Durchhaltevermögen zeigt, der wird danach auf jeden Fall mit einer guten Story belohnt! Eine Mischung aus einem brutalen Hogwarts und guten Charakteren!

Cover des Buches A Thousand Pieces of You (ISBN: 9780062278982)

Bewertung zu "A Thousand Pieces of You" von Claudia Gray

A Thousand Pieces of You
N9erzvor 7 Jahren
Mutliversen im eigenen Körper - A thousand pieces of you

Marguerite wächst in einer Familie voller scheinbarer Genies auf. Ihre Eltern arbeiten an einer Zeitmaschine, ihre Schwester ist schwer am Studieren und dauerhaft leben Assistenten ihrer Eltern bei ihnen im Haus. Darunter auch Paul und Theo - zwei treibende Hände in der Forschung von Marguerites Eltern. 

Von einem Tag auf den anderen verändert sich alles - denn Marguerites Vater wurde ermordet und Paul steht schwer unter Verdacht. Mit dem Firebird - der Erfindung ihres Vaters und eigentlich noch einem Einzelstück - flüchtet Paul in eine andere Zeit und versucht sich zu verstecken. Doch Theo hat noch ein Ass im Ärmel, denn er hat zwei Prototypen des Firebirds ebenfalls zum Laufen gebracht. So machen sich Theo und Marguerite auf durch die Zeit - auf der Suche nach Paul. In anderen Paralleluniversen in ihren "eigenen" Körpern.

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Wer dieses Buch sieht und eine Schwäche für schöne Cover hat, der hat wahrscheinlich entweder gerade online bestellt oder holt sich das Teil beim nächsten Besuch in der Buchhandlung. Wenn man zusätzlich dazu auch noch Fantasy affin ist auf jeden Fall Treffer ins Schwarze. Man sollte sich allerdings nicht vom Klappentext irritieren lassen - der ist komplizierter als das gesamte Buch.

Denn wenn man erst einmal begonnen hat zu lesen, ist man sofort am Haken. Eine Storyline die immens schnell greift und den Leser genau richtig abholt. Die ideale Mischung aus offenen Fragen, unbeantworteter Vorgeschichte und spannender Story. Auf jeden Fall sehr interessant. Die Mischung aus Multiversen und der Suche nach der Wahrheit in eine Mordfall - eine spannende Mischung.

Gerade die Reisen durch die Zeit, in andere Paralleluniversen aber mit den selben Charakteren ist wirklich interessant. Wie machen sich die Protagonisten in "ihrer" Haut obwohl sie keine Ahnung von der anderen Dimension haben? Schaffen sie es unbemerkt über die Runden zu kommen oder fliegen sie auf? Können sie ihrem eigenen Ziel nachgehen ohne zu sehr vom allgegenwärtigen Alltag abzulenken? Wirklich ein schöner Aufhänger der ordenrlich Spannung und vor allem Diversität in die Geschichte bringt.

Es gibt natürlich auch neben Spannung ein bisschen Romanze auf den Seiten. Doch trotz dessen wird die ganze Sache nicht zu schnulzig - damit könnte ich schon mal gar nichts anfangen. Eine schöne Gratwanderung zwischen romantisch aber nicht kitschig und trotzdem spannend und passend zur Story.

Dazu ist Marguerite als Hauptperson auch noch wirklich interessant und sympathisch. Nicht zu sehr überzeichnet aber trotzdem schön charakterisiert. Genauso wir ihre zwei Hauptgegenspieler Theo und Paul. Das gesamte Gespann und ihre Verbindungen untereinander bringen so viel Pfeffer mit sich, dass die Story einfach nur sehr gut werden kann.

Ich freu mich auf jeden Fall schon so bald als möglich den zweiten Band (mit einem ebenfalls so traumhaften Cover) und den in wenigen Tagen erscheinenden dritten Band zu lesen! Nicht nur außen wunderschön, sondern auf jeden Fall auch lesenwert.

Für alle die gerne in Paralleluniversen reisen, dabei auch noch ein bisschen Mordermittlungen betreiben und dazwischen eine Prise Romantik vertragen können auf jeden Fall ein heißer Tipp für die Wunschliste!

Cover des Buches The Art of Being Normal (ISBN: 9781910200407)

Bewertung zu "The Art of Being Normal" von Lisa Williamson

The Art of Being Normal
N9erzvor 7 Jahren
Im falschen Körper - The art of beeing normal

David ist ein Außenseiter ganz klar. Mit gerade einmal zwei richtigen Freunden ist er in der Schule oftmals das Opfer von Mobbing. Denn er hat mit acht Jahren einmal den Fehler gemacht ehrlich zu sein - er hat vor der ganzen Klasse erzählt, dass er einmal ein Mädchen werden will. Auch gut acht Jahre später und mitten in der Pubertät hat sich daran nicht geändert aber nur seine beiden Freunde wissen, dass dem immer noch so ist.

Als plötzlich der neue Junge Leo in einer erneuten Mobbing Attacke gegen David für ihn einsteigt könnte das der Beginn einer tollen Freundschaft sein. Doch Leo öffnet sich nicht gerne anderen Menschen und hat nicht ohne Grund Schule gewechselt.

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Die Thematik von "The Art of being normal" - Transgender - empfinde ich prinzipiell als sehr interessant. Gerade in einer Zeit wo die (meisten) Menschen dem Abweichen der Norm so offen gegenüber stehen auf jeden Fall sehr spannend auch einmal in diese Ecke zu schnuppern. Doch leider muss ich sagen - so richtig warm geworden bin ich mit der Geschichte nicht wirklich.

David und sein Problem mit seinem persönlichen Geschlecht sind ein wirklich gutes Grundgerüst. Aber irgendwie hatte ich zumindest sehr lange nicht wirklich das Gefühl es würde hier wirklich vordergründig um Transgender gehen. Sehr viele auch sehr aktuelle Jugendthemen wie Mobbing, Außenseiter oder Freundschaft stehen viel mehr im Vordergrund.  Sehr "schöne" und gute Themen die behandelt werden, aber das eigentliche Thema ist mir dahingehend ein wenig in den Hintergrund gerutscht.

Erst ab der zweiten Hälfte rutscht Transgender ein bisschen mehr in den Vordergrund - aber dadurch, dass es lange nur so nebenher plätschert wirkt es fast ein bisschen zu aufgesetzt und zu "einfach". Man darf mich hier bitte nicht falsch verstehen - das Buch hat definitiv seinen Charme, seine schönen und auch sehr emotionalen Züge. Aber der Transgender Gedaneke geht mir persönlich ein bisschen unter.

Die Story plätschert so vor sich hin, viele Dinge werden nach ihrem Eintreten einfach sehr leicht hingenommen und bewegen nicht wirklich viel. Der "Alltag" wirkt trotz so großer Diverenzen oftmals einfach viel zu einfach. Schwer in Worte zu fassen aber irgendetwas hat mir gefehlt.

Die Geschichte ist schön zu lesen, sehr leicht aber in ihrer Problematik und in ihrem Aufzeigen einfach zu leicht. Gegen Ende hin auf den letzten Seiten wird die Sache endlich ein bisschen fester, konkreter, direkter und damit auch spannender. Aber davor könnte die Story sich auch einfach um eine "normale" neue Freundschaft drehen.

Schwer zu beschreiben - aber ich hatte scheinbar definitiv höhere Erwartungen an das Buch. Es ist in Ordnung, Transgender wird einfach und auch für Jugendliche leicht und klar verständlich dargebracht. Es kommt auch auf jeden Fall heraus, dass es nicht abnormal ist Transgender zu sein - denn was is schon normal - aber ein bisschen mehr Tiefe hätte ich mir trotzdem gewünscht. Ein Start für den Einstieg in Transgender Stories aber auf jeden Fall noch mit einiger Luft nach oben!

Cover des Buches The Dead House (ISBN: 9780316298681)

Bewertung zu "The Dead House" von Dawn Kurtagich

The Dead House
N9erzvor 7 Jahren
Zwei Seelen in einem Körper - The Dead House

Bei einem verheerenden Brand in einer Schule vor über 20 Jahren kamen drei Teenager ums Leben und ein weiterer, Carly Johnson, wird vermisst. Was wirklich an diesem Tag in der Schule passiert ist konnte nie geklärt werden.

Erst 20 Jahre nach dem Unglück wird das Tagebuch von Kaitlyn gefunden - dem Alter Ego von Carly Johnson. Denn in ihr lebten zwei Seelen. Carl bei Tag und Kaitlyn bei Nacht. Das gefundene Tagebuch führt dazu, dass die Ermittlungen wieder aufgenommen wurden, denn es enthüllt einige brisante Dinge. Doch was davon ist Wirklichkeit und was nur die Ausgeburt einer verrückten Jugendlichen? Denn nicht jeder glaubt die Theorie der zwei Seelen in Carly Johnson.

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Wer nach einer guten Mischung aus creepy Story, Tagebuchgeschichte und Mystery sucht, der ist bei "The Dead House" auf jeden Fall richtig! Denn genau das bringt die Story - von allem ein bisschen.

Zu aller erst muss man auf jeden Fall betonen: Die Aufmachung von "The Dead House" ist genial! Man wechselt zwischen Tagebucheinträgen, eMails, Polizeiverhören oder Transkripten von Videoaufnahmen. Alles einzelne Facetten der Geschehnisse rund um Carly, Kaitlyn und die Zeit vor und bis zu dem Schulbrand. Optisch genial aufgearbeitet, denn man hat die unterschiedlichen Ausschnitte auch in unterschiedlicher Aufmachung vor sich. So fühlt man sich direkt mitten in der Akte - zwischen Tagebüchern, herausgerissenen Seiten und polizeilichen Akten. Wunderbar dargestellt und schon alleine das gibt einen gewissen mysteriösen Faktor.

Dazu kommt die Geschichte, die zwischen Persönlichkeitsstörung, Geisterwahnsinn, Voodoo und Exorzismus hin und her wandert. Wer ist Kaitlyn wirklich? Existiert sie überhaupt oder ist sie nur ein Hirngespinnst? Alles Fragen, die man sich im Fortlauf der Geschichte immer wieder mal stellen muss und auf jeden Fall auch wird! Auch wenn man sich durch ihre Tagebücher wühlt, so richtig sicher ist man sich der Sache nie.

Genau dieses "wühlen" in den Tagebüchern ist es auch, dass wirklich von Beginn weg eine sehr eigenartige und fast schon gruslige Stimmung verbreitet. Denn immerhin taucht man in den persönlichsten Bereich von Kaitlyn ein - ohne Erlaubnis. Man wird konfrontiert mit sehr verstörenden Gedanken, sehr persönlichen Geschichten und sehr geheimen Emotionen. Sehr gruslig und genau deswegen so anziehend. 

Auch wenn der "Gänsehautfaktor" nicht wirklich extrem ist - gerade gegen Ende hin wird die ganze Sache definitiv sehr unheimlich! Nicht nur gruslig sondern auch einen Ticken brutal. Sehr spannend auf jeden Fall - und man fühlt sich die gesamte Zeit mitten in der Story. Perfektes Setting, dass ein bisschen unter die Haut kriecht ohne den Leser vollkommen zu verschrecken. Schaurig aber nicht zu extrem.

Was den Nervenkitzel ebenfalls ausmacht: Die meisten Kapitel werden damit eingeleitet, wie viele Tage vor/nach dem Vorfall dieser Beiträge entstanden sind. Somit kommt das Unheil immer unaufhaltsam näher. Man spürt das Unvermeidliche anrauschen und kann nichts dagegen tun!
Gerade diese Zeitangben sind es aber auch, die mich stellenweise ein bisschen gestört haben, weil sie manchmal eben auch nach den Vorfall springen. Oftmals habe ich das einfach überlesen. Für das Verständnis der Geschichte nicht von Bedeutung, aber trotzdem ein bisschen nervig, dass man sich immer mit der Zeitlichkeit der Ereignisse beschäftigen muss. Ist allerdings wirklich nur ein minimaler Kritikpunkt.

Alles in allem auf jeden Fall ein perfekter Lesespaß für die Zeit rund um Halloween oder auch die ein oder andere schaurige Lesestunde. Wer auf Tagebuch-Geschichten steht und creapy Persönlichkeitsstörungen nicht abgeneigt ist, der ist bei "The Dead House" auf jeden Fall richtig!

Cover des Buches Furthermore (ISBN: 9781101994764)

Bewertung zu "Furthermore" von Tahereh H. Mafi

Furthermore
N9erzvor 7 Jahren
Down the Colour Rainbow - Furthermore

Alice fällt auf in Ferenwood, denn sie ist beinahe komplett farblos geboren in einer Welt, in der Farbe und Magie eng miteinander verbunden sind. Denn je farbenfrohe die Person, umso mehr Magie kann sie wirken. So war es bis jetzt immer in Ferenwood und Alice muss mit ihren einfachen magischen Fähigkeiten auskommen.

Doch trotzdem will sie hinaus in die Welt und Abenteuer erleben. Umso besser, dass Oliver sie auf eine Reise mitnehmen will. Denn seit drei Jahren ist ihr Vater verschwunden und Olivers Aufgabe ist es ihn wiederzufinden. Gemeinsam begeben sich die beiden auf eine  Reise nach Furthermore - ein Land in der keine Regel festgeschrieben ist und nichts so ist, wie man es sich erwartet...

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"Furthermore" ist auf jeden speziell und man möchte fast sagen Horizont-erweiternd. In jeder Hinsicht! Nicht nur ist es eine wundervolle und so phantasievolle Geschichte sondern auch eine verrückte Reise quer durch ein noch verrückteres Land. Wer glaub bereits alles gelesen zu haben, der kann sich hier gerne überraschen lassen. Von Origami Füchsen bis hin zu essbaren Blumen und spontanen Notausgängen aus jeglicher Situation - auf jeden Fall sehr crazy.

Abgefahren, aber auf jeden Fall sehr unterhaltsam - gerade für die Zielgruppe: im besten Fall sehr phantasievolle Kinder! Aber auf für älter Leser unterhaltsam und liebevoll zu verfolgen, wie Alice und Oliver durch ihr Abenteuer stolpern und immer wieder einen noch abstruseren Ausweg finden. Denn in "Furthermore" gibt es nicht, was normal erscheint.

Sehr interessant und auch wirklich passend zu der unkonventionellen Geschichte - die ganze Story wird von einem Erzähler geschildert. Das bringt immer wieder frischen Wind in die Sache, man bekommt einiges an Hintergrundinformationen die man sonst nicht hätte und des Öfteren wird die Geschichte auch sehr schön angeteased - was das Lesen nur noch spannender macht.

Und können wir uns bitte kurz diesem wunderbaren Cover im Speziellen widmen! Es ist einfach perfekt zugeschnitten auf die Geschichte, birgt alles in einer Illustration was "Furthermore" zu bieten hat. Von Alice und Oliver, über das hölzerne Lineal bis hin zu zauberhaften Büchern und dem Origami Fuchs. All dem wird man auf seiner Reise begegnen - zumeist auf eine sehr unkonventionelle Art und Weise.

Wenn ich "Furthermore" kurz und prägnant beschreiben müsste: Alice im Wunderland auf LSD. So in etwa fühl es sich an, wenn man in diese Welt gestoßen wird. Abgedreht und trotzdem liebevoll, verrückt und gerade deswegen sehr interessant.
Wer mit ein bisschen überdrehten Geschichten nichts am Hut hat, der wird bei "Furthermore" auf jeden Fall überfordert werden, denn hier muss man sich einfach auf das Unmöglich einlassen. Also wirklich empfehlenswert für alle phantasievollen Fans vom Wunderland oder auch Narnia!

Cover des Buches Crooked Kingdom (ISBN: 9781250119315)

Bewertung zu "Crooked Kingdom" von Leigh Bardugo

Crooked Kingdom
N9erzvor 7 Jahren
Mit diesem Team legt man sich besser nicht an - Crooked Kingdom

Der Coup im "Iced Court" ist gelungen und das Team rund um Kaz, Inej und die anderen haben die geforderte Person - oder zumindest jemandem der dem am nächsten kommt - aus dem Gefängnis geholt und sind wirklich alle lebend wieder im Hafen von Ketterdam angekommen. Eigentlich sollten sie alle jetzt reich sein, doch die Übergabe hat nicht ganz so geklappt wie erwartet und die Truppe ist in einen Hinterhalt gelaufen.

Aber Kaz lässt seine Mannschaft - und schon gar nicht Inej - einfach hängen. So muss ein neuer Plan her um Inej aus ihrer misslichen Lage befreien. Im besten Fall im selben Zug seine Gegenspieler auch noch von Grunde auf vernichten...

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Spannend geht es weiter, denn nach dem ersten Band ist einem das Team von Kaz auf jeden Fall ordentlich ans Herz gewachsen. Die Story setzt direkt an und das heißt gleich vorne weg einmal ordentlich mitfiebern, denn es geht um Inejs Leben. Also keine Pause um zu verschnaufen - das lässt das Ende von "Six of Crows" aber auch einfach nicht zu.

Die Story wird auf jeden Fall spannend, wenn auch ein bisschen politisch und verstrickt. Einfach wird es nicht allen Verbindungen der Gaunerein in Ketterdamm zu folgen, aber so ein Netzwerk aus Kriminellen soll ja auch nicht ganz so leicht zu durchschauen sein. Es braucht im zweiten Teil also durchaus ein bisschen mehr graue Gehirnzellen um der Vorgehensweise und den Intrigen zu folgen. Das macht die Geschichte aber nur umso spannender, der man weiß einfach nur sehr selten woran man hier wirklich ist.

Was Leigh Bardugo schon im ersten Teil perfekt gemeistert hat, funktioniert auch bestens im zweiten Teil. Die Charaktere sind einfach so gut, entwickeln sich immer noch weiter und stehen nicht still. Immer wieder kommen neue Entscheidungen hinzu, alte Geschichten spielen wieder mit und die Protagonisten sind einfach lebendig. Sie kämpfen mit der Situation, mit ihrer Vergangenheit mit ihrer Zukunft. Genial zu lesen und einfach zum Verlieben in dieses Charakterdesign.

Manche mögen sagen, dass genau darunter - unter diesen starken Charakteren und deren Details - die Geschichte ein bisschen leidet und eher flach bleibt. Das kann man nachvollziehen, weil der Plot in beiden Bänden relativ schnell und einfach zusammengefasst werden kann. Natürlich nicht mit allen seinen Feinheiten und kleinen Spitzen, aber grundsätzlich eine sehr geradlinige Geschichte erzählt wird. Aber darin liegt zumindest in meinem Ermessen die enorme Stärke dieser Duologie. Es braucht nicht immer einen total verwickelten Plot um eine gute Geschichte zu schreiben. Die Charaktere sind es doch, die eine Story zum Leben erwecken und das passiert hier definitiv. So erlebt man das ganze viel näher und nach meinem Ermessen viel realistischer als mit 1000 Wendungen die komplett unvorhersehbar und aus den Fingern gezogen erscheinen. Aber so setzt jeder seine Prioritäten bei Geschichten eben auf andere Punkte.

Ich kann diese Duologie auf jeden Fall nur von Herzen empfehlen - insbesondere für alle, die wirklich geniales Charakterdesign sehen wollen. Außergewöhnlich und so schön, dass man diese Truppe einfach ins Herz schließen muss. Oftmals kann man mich herumweinen hören warum alles heute in Trilogien erscheinen muss - hier würde ich mir einen dritten Teil definitiv wünschen - einfach um nicht jetzt schon Abschied von diesen Charakteren und Freunden nehmen zu müssen.

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