Nachtschattenpflanze

Die Geschichten um König Artus, Merlin und den Rittern der Tafelrunde sind weit verbreitet, vielfach aufgearbeitet und aufgeschrieben worden. So erwartete ich auch bei diesem Buch eine vielleicht neue Variante, allerdings nicht so viele mir völlig unbekannte Geschichten. Die genannten Figuren spielen natürlich auch hier eine Rolle, aber sie erleben hier Dinge, die ich vorher nicht wusste. Dazu kommen Gestalten, die mir ebenfalls neu waren. John Matthews, führender Kenner altenglischer Sagen, hat in großartiger Recherchearbeit völlig unbekannte Erzählungen gesammelt und aufgeschrieben. Wer also glaubt, er kenne die Sage um König Artus in- und auswendig, wird hier definitiv eines besseren belehrt. Manches wiederholt oder widerspricht sich gar auf den ersten Blick, aber man darf eben auch nicht vergessen, dass es Geschichten sind, die wie Märchen zuerst mündlich überliefert und weitererzählt wurden. Das erklärt auch, warum dieses Buch für mich definitiv keine leichte Lektüre war, ich glaube, ich habe noch nie so lange für das Lesen von knapp 700 Seiten gebraucht. Die Sprache ist gewöhnungsbedürftig, deswegen aber nicht weniger schön. Es ist nur einfach kein schnelles Buch für zwischendurch, man muss sich darauf einlassen und eventuell in Etappen lesen. Sehr gut gefallen hat mir der allwissende Erzähler. Gegliedert ist das Werk in die Bücher 1 bis 5, beginnend mit dem Buch Merlin, dem Buch der Tafelrunde etc. In diesen großen Kapiteln finden sich dann wiederum die einzelnen Geschichten, sodass das häppchenweise Lesen tatsächlich auch passend erscheint.

Zu dem faszinierenden Inhalt kommt die Aufmachung des Buches und diese macht es zu einem wirklichen Schatz. Der blaue Einband erinnert an Avalon, der goldene, geprägte Rahmen veredelt das Ganze. Und vor allem die Illustrationen von John Howe haben mich sehr begeistert. Abgerundet wird alles durch den zweispaltig angeordneten, zweifarbigen Text.

Insgesamt ist dies ein großartiges Werk, das einen würdigen Platz im Sammlerregal bekommt. 

Eine seltsame, beinahe unzugängliche Siedlung und Frauen die spurlos verschwinden - das klingt definitiv nach Stoff für einen spannenden Thriller. Und genau das hat Vera Buck hier erschaffen. 

Das beste an diesem Buch ist die Atmosphäre, finde ich. Die düstere, menschenfeindliche und starke Bergwelt, die ihre Bewohner geformt und hart hat werden lassen. Aber es war nicht nur die unwirtliche Umgebung, die die Menschen geprägt hat, es waren auch ihre Erlebnisse und Taten. Und genau das hat die Autorin sehr eindrücklich beschrieben, die Charakterzeichnungen gefallen mir sehr. Alle Figuren entwickeln sich, wobei nicht klar ist, in welche Richtung. Manche sind sympathisch, andere nicht, aber alle sind sehr eigene Persönlichkeiten. 

An manchen Stellen wirkt das Buch fast ein bisschen märchenhaft, obwohl keine offensichtlichen Fantasy-Elemente eine Rolle spielen, es ist definitiv kein Mystery-Thriller. Vielleicht liegt es an der Rolle des Wolfes, das bei mir dieser Eindruck enstand, er taucht im Verlauf der Handlung immer wieder auf.

Am Ende löst sich alles auf und einiges kam für mich nicht so ganz überraschend, aber es ist logisch und in vielen Teilen auch rund, ein kleiner Teil kam für mich jedoch zu abrupt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, der Spannungsbogen ist konstant hoch. Detailreich beschriebene Gewalttaten gibt es nur wohldosiert, was die düstere Grundstimmung nur noch unterstreicht. 

Meine Empfehlung geht an alle Thrillerfans, ich habe das Buch gerne gelesen.

Gerade im Bereich der düsteren Literatur mag ich Kurzgeschichten sehr und wurde bei diesem Buch nicht enttäuscht.

In 11 Geschichten erzählt der Autor von geheimnisvollen Kindern, Untoten, längst vergangenen Legenden und einigen Grausamkeiten. Dabei hat er eine große Vielfalt an Plots, Zeiten und Themen abgedeckt. Alle Geschichten haben mir gut gefallen, die meisten sogar sehr. 

Anfangs war ich mir sicher, gleich zu Beginn schon meine Lieblingsgeschichte entdeckt zu haben. "Adele mit den großen Augen" ist atmosphärisch und stimmungsvoll, thematisiert eine auf den ersten Blick ganz normale Familiengeschichte und endet dramatisch. 

Auch die nachfolgenden Erzählungen mochte ich sehr, nur einmal war mir das Ende zu abrupt.

Der nächste Hammer für mich war dann "Schneetreiben". Hier hat mir die Idee dahinter am besten gefallen und in dem Zusammenhang der vorletzte Satz (den ich wegen der Spoilergefahr hier nicht zitieren möchte).

"Blick in den Abgrund" folgt als nächstes und gehört ebenfalls zu meinen Favoriten, schnörkelloser Horror mit Gänsehautfaktor, erinnert mich ein bisschen an die alten Kurzgeschichten von Stephen King.

Meine absolute Lieblingsgeschichte ist jedoch die titelgebende "Creszentia". Ein klassisches Horrormotiv, Untote, ein Baron und eine längst vergangene Zeit (samt ihrer Sprache) haben mich voll überzeugt. Spannend und gelungen ist hier auch die Art des Erzählens in Briefform-

Tatschlich hat es der Autor verstanden, in allen Geschichten seine Erzählweise an den jeweiligen Inhalt anzupassen und die jeweils richtige Stimmung zu erzeugen. 

Letzten Endes gefällt mir auch das Cover sehr und passt perfekt zum Inhalt.

Ich freue mich darüber, dieses Buch gelesen zu haben und meine Empfehlung geht an alle Horror-Schauer-Kurzgeschichten-Fans.

Es sollte eine Reise zu zweit werden, ein abenteuerlicher Liebesurlaub im ewigen Eis Lapplands. Doch der Zufall funkt dazwischen. Oder ist es doch Schicksal und alles konnte nur genauso passieren? 

Ich habe schon drei weitere Romane des Autors gelesen und alle haben mich wegen des besonderen Schreibstils beeindruckt. Thomas Pyczak ist ein großartiger Geschichtenerzähler und dies hat er auch wieder bei "Napapiiri" bewiesen.

Die Stimmung des Buches ist manchmal laut, von Feiern und Gesang erfüllt, dann wieder leise und gedrückt, in Schnee und Eis erstickt.

Und so entwickelt sich auch diese Geschichte: Sehr gefühlvoll und emotionsgeladen, aber es sind bei weitem nicht nur positive Emotionen, die eine Rolle spielen. Auf jeden Fall sind sie deutlich spürbar beim Lesen, vor allem die Liebe und die Rivalitäten untereinander, jedoch ohne dass es jemals in eine kitischige Liebesgeschichte ausartet.

Die Figuren sind charaktervoll, sehr unterschiedlich und doch deutlich miteinander verbunden, sie handeln so, dass es zu ihrem Wesen passend erscheint und wirken deswegen authentisch.

Wohin das Ganze dann am Ende führt, lässt der Autor von Beginn an durchscheinen, zum einen durch einen zweiten Erzählstrang, der in naher Zukunft spielt, zum anderen auch durch Andeutungen und Hinweise einzelner Figuren.  Trotzdem wusste ich als Leserin nicht sicher, wohin das Schicksal die vier Protagonisten führt - rund ist das Ende aber in jedem Fall und mir hat es gut gefallen. 

Weitere Themen des Buches sind das Älterwerden und gleichzeitige Jungbleiben sowie die Entwicklung von Identität und Freundschaft, all das hat Thomas Pyczak wunderbar in seiner Geschichte verarbeitet.

Sehr gerne mochte ich auch wieder mal die Landschaftsbilder, die der Autor mit seinen Worten gemalt hat. Ich habe die Schlittenhunde bellen hören, im Eishotel gefroren und in der Bar mitgetanzt, Thomas Pyczak schafft es jedesmal, mich als Leserin in das jeweilige Gebiet seiner Erzählung mitzunehmen.

Nicht zuletzt finde ich auch das Cover unfassbar schön und passend.

Meine Empfehlung geht an alle, die gute Geschichten mögen.

Kinder werden entführt und zu neuen Müttern gebracht, die sie gar nicht wollen. Menschen sterben auf üble Weise und all das steht in den Büchern des Autors Diavolo Molkow. Treibt er selbst das Marketing für sein letztes Buch so auf die Spitze? Oder tötet jemand anderes nach seiner Anleitung? 

Diese und viele weitere Fragen tauchen während des Lesens auf und jedes mal wenn ich dachte, den Täter und die Hintergründe zu kennen, lag ich falsch. Bis zum super aufgelösten Ende bin ich in jede Falle getappt, die Andrea Reinhardt gestellt hat, und ich bin eigentlich eine erfahrene Thrillerleserin ;-) 

Aber nicht nur diese ganzen Irrungen haben mir sehr gefallen, auch den Aufbau des Buches mochte ich sehr. Mehrere Erzählstränge mitsamt einer Geschichte in der Geschichte laufen nebeneinander, auf den ersten Blick ohne Verbindung. Nach und nach verwebt sich jedoch alles miteinander und das ziemlich geschickt. 

Was für mich außerdem noch herausragend ist, ist die Emotionalität dieses Thrillers. Mit mehreren Figuren habe ich so mitgefühlt, dass mir die Tränen in den Augen standen und manches hätte ich mir für die Beteiligten anders gewünscht. Aber ein Thriller ist nunmal kein Ponyhof und so mangelt es auch nicht an Spannung, knallharten Handlungen und auch einer scheinbaren Sicherheit kann man sich niemals wirklich sicher sein. 

Ein großartiges Werk, von mir gibt es eine dicke Leseempfehlung. 

Ich habe das Ganze als Hörbuch genossen, die Stimme des Sprechers Markus Sulzbacher hat mir sehr gefallen. 

Träume sind ein großes Rätsel, niemand weiß genau, wie sie entstehen und welche Funktion sie haben. So verwundert es nicht, dass sie den Neurologen und Schlafexperten Hennes dazu antreiben, nicht ganz legale Forschungen dazu zu betreiben. Das Ganze läuft jedoch aus dem Ruder und so bin ich als Leserin mitten in einen spannenden Strudel aus Rätseln geraten. 

Die Idee hinter dieser Geschichte hat mir sehr gefallen, für mich war sie neu und innovativ.

Auch die Figurenausgestaltung der Protagonisten ist dem Autor gut gelungen, Hennes und auch seine Freundin Neme werden anschaulich geschildert und ihre Handlungen waren für mich nachvollziehbar. Die Nebenfiguren bleiben dagegen ein bisschen blass und eher klischeehaft. 

Das Ende kam zwar nicht ganz überraschend, rundet die Geschichte jedoch passend ab. 

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, das Buch lässt sich angenehm und zügig lesen, trotz einiger Fachbegriffe. Diese hat der Autor gut in der Geschichte verpackt und, soweit ich es beurteilen kann, ist die Geschichte sehr gut recherchiert. Kleinere Plot- und Tippfehler haben mich beim Lesen jedoch ein bisschen irritiert. 

Die Spannungskurve steigt im Verlauf der Geschichte an.

Insgesamt hat mir dieses Buch vor allem wegen der Idee gefallen, auch wenn mir das allerletzte totale "Mitfiebern" gefehlt hat, und ich empfehle es gerne weiter.

Da ist es also nun, das Ende der Geschichte um Sophie, Nicholas, Felix, den Administrator und all die anderen herrlichen Figuren, die Greta Tidevand erschaffen hat. In der Welt der Leser erleben sie ihre Geschichten, in Büchern und in ihrem eigenen realen Leben. Die ersten drei Bände haben mich begeistert, der Ideenreichtum, die Idee hinter dieser besonderen Welt und natürlich die Liebe zu Büchern, die auf jeder Seite zu finden ist. Und nun habe ich Band vier beendet und das toppt nochmal alles. Ich habe mir Zeit gelassen mit dem Buch, weil ich nicht wollte, dass die Geschichte endet (und eine kleine Hoffnung auf eine Fortsetzung bleibt ;-), andererseits wollte ich nun aber auch endlich wissen, wie das Ganze ausgeht.

Sprachstil, Plotidee, all das ist toll wie immer. Aber dieses Mal kommen noch mehr Geheimnisse und Wirrungen dazu. Niemandem kann man mehr trauen, Sophie als Protagonistin kann das nicht und ich als Leserin bin auch in mehr als eine Falle getappt, stellenweise wird es sogar ein bisschen gruselig.

Aber am Ende verknüpfen sich dann doch alle losen Fäden, teilweise ziemlich unerwartet, dennoch völlig logisch. Nur ein klitzekleiner Strang bleibt offen und das macht eben Hoffnung auf weitere Abenteuer mit der Gesellschaft der Leser.

Neben der Idee an sich sind es auch hier wieder die Figuren, die das Buch zu etwas Besonderem machen. Ich finde es ziemlich beeindruckend, wie die Autorin allen eine ganz eigene Stimme und ganz eigene Verhaltensweisen gibt, so das sie in jedem Moment unverwechselbar wirken. 

Ich bin und bleibe ein großer Fan dieser Reihe, wer Fantasy, Bücher und Geschichten mag, macht hier definitiv nichts falsch und bekommt eine dicke Leseempfehlung. Vielen Dank für diese wunderbare Geschichte.

Mike und Tracy freuen sich auf einen ihren Ausflug: Einer Gruseltour in dem Örtchen Trapwood. Was aber ein Spaß werden sollte, entwickelt sich zum puren Horror. 

Diese Novelle punktet vor allem durch eine klassische Gruselstimmung. Es ist alles dabei, was ich als Fan des Genres mag: Seltsame Figuren, Nebel, ein altes Haus und natürlich übernatürliche Geschehnisse. Auch ein bisschen Gewalt fehlt nicht, auch wenn es eher die Stimmung als die Brutalität ist, die mich von dieser Geschichte überzeugt haben. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen.

Das Ganze ist eine Novelle und damit relativ kurz gehalten. Aber im Horrorbereich mag ich das sehr und auf den gut 100 Seiten ist alles beschrieben, was ich erwartet habe. Natürlich handeln die Figuren irrational und begeben sich selbst in Gefahr, aber genauso soll es sein. Ein kurzes, knackiges Gruselbuch, das nebenbei noch sehr liebevoll gestaltet ist. Das Cover mag ich sehr, von mir gibt es definitiv eine Leseempfehlung für Genrefans.

Wie schon den ersten Band um Hof Gutenberg habe ich auch diesen in kürzester Zeit gelesen. Und ebenso wie beim ersten bin ich begeistert. Vielleicht nicht mehr ganz so fasziniert, weil die Thematik nicht mehr so neu ist, dennoch aber absolut zufrieden. 

Lange Zeit hören wir als Leser hier gar nichts von dem berüchtigten Anwesen, sondern lernen Davide kennen, ein Kind, das gebrochen, misshandelt und so zu einem zerstörten Erwachsenen gemacht wird. Und wieder hat es Andreas Laufhütte geschafft, diese seltsame Gleichzeitigkeit von Abscheu und Mitgefühl, sogar Sympathie zu erzeugen. Seine Ausgestaltung der Figuren, auch hier vor allem die des Protagonisten, finde ich wirklich spektakulär.

Anfangs dachte ich noch, dass die brutalen Abscheulichkeiten, die in Band eins beschrieben werden, hier etwas zahmer ausfallen, aber ich sollte mich täuschen. Auch dieser Band wartet mit deutlicher Brutalität und Abartigkeit auf. 

Aber eben auch mit einer nicht endenden Spannung und vor allem auch mit sehr interessanten Verwicklungen und Verknüpfungen. Begebenheit aus Band eins werden mit alten und neuen Figuren verbunden und zeigen ganz unerwartete Verstrickungen, und auch hier ist das Ende wieder passend.

Ich bleibe Fan der Reihe und freue mich auf die nächsten Bände, meine Empfehlung geht wieder an erwachsene Hardcore-, Splatter-und Thrillerfans.

Eigentlich wollte ich nur mal kurz reinlesen, weil ich schon so viel von diesem Buch gehört hatte. Und plötzlich ist es fünf Stunden später und das Buch durch. Was für eine krasse Geschichte. Sie ist definitiv richtig brutal, abartig und unmenschlich. Ich sehe das Buch tatsächlich auch eher im Hardcore- als Thrillerbereich. Aber nichtsdestotrotz ist es eine Geschichte, die mich total gefesselt hat. 

Zum einen liegt es bestimmt am Schreibstil, der einfach Spaß macht. Irgendwie ist die Wortwahl immer auf dem Punkt. 

Und dann kommt natürlich die Handlung an sich dazu. Die Idee bzw. der Plot ist, trotz aller Bösartigkeit, faszinierend. Gerade die Mischung zwischen oberflächlicher Idylle und grenzenloser Grausamkeit auf Hof Gutenberg haben mich beim Lesen vorangetrieben.

Am spannendsten fand ich jedoch die Figuren, allen voran den Protagonisten Stuart. Es ist mir nach wie vor ein Rätsel, wie es Andreas Laufhütte hinbekommen hat, gleichzeitig Abscheu und Sympathie für ihn zu erzeugen. 

Wie auch immer, es hat geklappt. 

Das Ende passt wunderbar zum Rest des Buches, insgesamt flacht der Spannungsbogen nicht einmal ab.

Ich bin jetzt jedenfalls infiziert und werde mir auch die anderen Bände vornehmen. Meine Empfehlung geht an erwachsene Hardcore-, Splatter- und Thrillerfans, die sich von deutlicher Brutalität nicht abschrecken lassen.