Naike

Manche Jugendbücher sind auch für jung gebliebene Erwachsene noch ansprechend, aber diese Geschichte hier ist imho hauptsächlich für eine Zielgruppe zwischen 14 und 18 geeignet. Für Erwachsene ist die Story zu einfach gehalten. Aber in dem Alter wäre ich sicher begeistert gewesen, deshalb ist das natürlich kein Kritikpunkt, sondern nur ein Hinweis für potenzielle Leser.
Was ich aber kritisieren muss, ist, dass das Hörbuch von einem erwachsenen Mann gesprochen wird, obwohl die Protagonistin ein 15-jähriges Mädchen ist. Sorry, aber das geht wirklich gar nicht, das hat mich bis zum Schluss irritiert und mir die Immersion genommen. Wer trifft solche fragwürdigen Entscheidungen? Es gibt doch nun wirklich genug weibliche Sprecher für solche Projekte.

Ich war unsicher, ob ich 2 oder 3 Sterne geben sollte, denn zum Teil war die Erzählung durchaus spannend, gelangweilt habe ich mich jedenfalls nicht. Aber durchaus ein paar Mal aufgelacht, als es mal wieder besonders absurd wurde, denn die Autorin hat leider viel zu dick aufgetragen und gleich mehrere persönliche Dramen zu einem kombiniert, so dass es im Verlauf immer schwerer fiel, die Story noch ernst nehmen zu können. Das Handeln der Beteiligten war auch teilweise kaum nachvollziehbar, von den ganzen Schuldzuweisungen mal ganz abgesehen, die eher eine ablehnende Haltung in mir ausgelöst haben. Da fing schon damit an, dass sich Sarah (und ihre Fans) die Schuld am Selbstmord des jungen Mädchen gegeben hat, eine ihrer 700.000 (!) Follower, deren Nachrichten sie zuuufällig zum Teil gelesen hatte. Die Rolle von deren Familie fiel dabei einfach mal komplett unter den Tisch, nicht einmal hat sich Sarah gefragt, warum Leonies Eltern und Schwester nicht aufgefallen war, wie schlecht es ihrer Tochter/Schwester schon seit Monaten ging. Aber nein, alles Schuld der Influencerin, das fanden auch die Eltern. Nee, is klar. :/ Dies nur einer der unrealistischen Aspekte der Geschichte, alles andere will ich nicht spoilern.

Mit Verlaub möchte ich der Autorin anraten, beim nächsten Roman lieber nur ein Schicksal zu behandeln, dies dann jedoch viel behutsamer anzugehen und näher an Realitäten zu bleiben, so dass man auch emotionale Bindungen zu den Charakteren aufbauen kann und nicht bloß weiterliest oder -hört, weil man wissen will, wer es denn nun war.
Auch die Skills der Sprecherin sind noch ausbaufähig, der Ausdruck war teilweise zu gelassen und passte dann nicht zu den jeweiligen Vorkommnissen. Aber insgesamt war es angenehm, ihr zuzuhören, da sie eine wohlklingende Stimmfarbe hat.

Ich hatte gar nicht auf dem Schirm, dass noch ein Abschluß ausstand. Um so größer war die Freude, als ich diesen durch Zufall entdeckte und dann einen würdigen letzten Teil hören durfte, der sehr rasant und wieder voll mit kleinem Humor war. Frau Klepp war der Brüller! :D
Die Instabil-Serie wird für immer eine meiner liebsten sein, ich freue mich auf einen Re-Read bzw. Re-Hear. Ach, hätte ich doch auch so einen Siggi! <3

Also, ein atemberaubender Thriller ist das nicht so wirklich, denn dafür hätte es mehr Tempo gebraucht. Aber ich mochte sowohl die Idee, die Themen KI und Escape Rooms zu verbinden, als auch die Umsetzung. Habe viel mitüberlegt, wie man der üblen Situation bloß entkommen könnte, denn mit einfachem Abschalten des Stroms war es leider nicht getan.
Auf jeden Fall eine Empfehlung für alle, die sich für die genannten Themen interessieren und gerne Poznanski lesen.

Wichtig bei dieser Story ist, dass man nichts hinterfragt, sie am besten einfach als ein Märchen nimmt, dann hat man Spaß daran. Ansonsten rollen sich alle paar Seiten die Fußnägel hoch. :D
Der Abschluss hat sich auch viel zu lange gezogen, eine Dilogie wäre wohl besser gewesen. Seltsam, dass professionelle Lektoren das nicht erkennen und solche Geschichten entsprechend ordentlich kürzen. Aber gut, als Buch hätte ich wohl frühzeitig aufgegeben, aber Dank der wirklich herausragenden Sprecherin, die es geschafft hat, den unterschiedlichen Charakteren mit variantenreichem Ausdruck Individualität zu verleihen, haben mir die drei Hörbücher, trotz aller Kritikpunkte, Freude gemacht.

Gefiel mir deutlich besser als Nachtschwarz, auch wenn die Story wieder ähnlich begann und Gabe sich kaum von Ashton unterscheidet. Aber das will ich Frau Louis nicht übelnehmen, die guten Bad Boys kommen halt nie aus der Mode.^^ Na ja, jedenfalls gut geschrieben und auch sehr schön gelesen von Lisa Müller, sehr emotional am Ende. Und ich habe nun auch schon in den zweiten Teil reingehört, das geht spannend weiter.

Hab's nicht ganz zuende gehört, weil mir die Story zu abgedreht war. Erst das übliche Twilight-Gedönse, aber erträglich, die Auflösung jedoch dann, was es mit den Mitschülern und letztendlich auch der Protagonisten auf sich hatte, war mir zu absurd und albern. Ist zwar schön, sich statt der üblichen Gestalten mal was Neues auszudenken, aber das war mir zu viel an Phantasie und irgendwie auch nicht wirklich reizvoll genug, um weiterzulesen.